Homeoffice als Mutter

Hallo zusammen,
Ich bin seit 1 Jahr Mutter einer kleinen Tochter und fange demnächst wieder das Arbeiten an.
In einem Großkonzern,mit langem Fahrtweg ca. 1 Std Fahrtweg ohne Stau (für mein persönliches empfinden).

In letzter Zeit habe ich öfter gelesen, dass hier viele reine Homeoffice Jobs haben.

Ich überlege gerade mich beruflich unzuorientieren, um Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bringen.

Ich frage mich gerade wo gibt es diese reinen Homeoffice Jobs? Welche Branchen? Außer Hotline, Webdesigner etc und sind diese finanziell noch lukrativ?

Danke

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Das ist meist für den aktuellen Arbeitgeber.
Dinge, die auch zu Hause gemacht werden können.

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Hallo!

Kannst du denn in deinem jetzigen Job Homeoffice ansprechen?

Meiner Erfahrung nach geht das immer nur für eine gewisse Stundenzahl (oder Tagezahl) pro Woche. Die restliche Zeit wird Anwesenheit gefordert.

Wenn du einen neuen Job anfängst, wirst du zu Beginn vermutlich sowieso erstmal eine ganze Zeit lang anwesend sein müssen, bevor sowas wie homeoffice möglich ist. Denn das ist ja ein ziemliches Zugeständnis vom Arbeitgeber.

Ich habe eine ganze Zeit lang homeoffice gemacht, hab es aber am Ende sein lassen. Für mich hatte es eher negative Aspekte. Es erfordert sehr viel Disziplin, denn wenn dich zuhause der Haushalt anschaut, muss der trotzdem liegen bleiben. Ich habe oft abends gearbeitet, während mein Sohn zuhause war, ging das einfach gar nicht. Somit war oft auch ein gemeinsamer Feierabend mit meinem Mann dahin. Hatte allerdings auch einen Chef mit dem ich oft mehrmals wöchentlich telefonierte, um neue „Ergebnisse“ zu besprechen.

Insgesamt war es für mich also sehr stressig und ich bin froh, jetzt wieder einen Job zu haben, bei dem ich Feierabend habe, wenn ich meine Arbeitsstelle verlasse ;)

Soviel zu meinen Erfahrungen damit. Vielleicht ist es ja in deinem aktuellen Job möglich. Finanziell hat es bei mir keinen Unterschied zum „normalen“ Job gemacht.


Lg Tomate

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Hallo
Ohne weiteres eine vergleichbare Stelle nur von daheim aus, halte ich so auch eher für unwahrscheinlich. Ich kenne einige, deren AG in den letzten Jahren etwas umgestellt hat und jetzt auch diese Möglichkeit hat. Alle sind aber in ihrem Bereich geblieben.
Ich selbst habe diese Möglichkeit auch von meinem AG bekommen.
Unabhängig davon muss dir klar sein, dass das, gerade Vollzeit, auch nicht für jeden etwas ist.
Das daheim sein muss auch nichts heißen. Arbeiten muss man so oder so, das Kind muss also betreut werden. Ob man dadurch freier arbeiten kann und sich selbst einteilen kann, kommt auf die Tätigkeit an. Ist bei mir jetzt nur sehr bedingt so. Ich habe regelmäßig Termine, die Nachmittags sind (Zeitverschiebung). Da müssen die Kinder untergebracht werden.
Was reizt dich denn so sehr daran? Wirklich nur die Fahrtzeit zu deiner aktuellen Stelle? Was ist mit der Option eine neue Stelle in eurer direkten Umgebung?
Ich habe leider das Gefühl, einige haben von Home Office eine ganz romantische, kuschlige Vorstellung. Ich mag es gerne und bin auch da sehr produktiv. Meine Fahrtzeit ist jetzt nicht sonderlich lang und wenn ich das so vergleiche, es gibt sich jetzt nicht wirklich viel.

LG

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Meine Tochter wird in die Krippe gehen, egal ob HO oder nicht. Ab Oktober 8 Std täglich.

Das empfinde ich allerdings persönlich als zu viel für so ein kleines Kind.
Momentan bleibt mir aber nichts anderes übrig, da ich der Meinung bin, dass Arbeirszeit und Fahrtweg in einem sinnvollen Verhältnis stehen sollten.
Daher würde ich bei einen Arbeitsweg von 2 Std mindestens 5 Std arbeiten wollen, was dann wieder in der hohen Dauer der Fremdbetreuung mündet.

Daher suche ich nach Lösungansätzen für familienfreundliche Jobs, bzw. Ho Jobs, die die Frendbetreuungszeit reduzieren.
Auch weiter gedacht, wenn die kleine später Mal in die Schule geht.

Wir wohnen im erweiterten Speckgürtel einer Großstadt, mit wenig lukrativen AG in der Nähe.
Daher dachte ich an einen HO Job.

Klar, HO bedeutet auch arbeitet,dass ist mir bewusst, habe früher auch immer wieder mal HO gemacht, und beim Wiedereinstieg ist auch geplant 1 Tag die Woche HO.
Mehr ist nicht möglich, mir aber zu wenig.

Familie 800 km entfernt und Partner viel beruflich unterwegs,daher würde ich mich gerne nach sinnvollen Alternativen umschauen.

Danke
Mona

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"
Wir wohnen im erweiterten Speckgürtel einer Großstadt, mit wenig lukrativen AG in der Nähe.
Daher dachte ich an einen HO Job."

Was ist denn lukrativ für dich/wenig lukrativ?

Je nachdem, wo man wohnt und wie man Glück hat, kann man auch mit kleinen Betrieben das große Los ziehen.

Natürlich hat man dann keinen Tarifvertrag oder nicht so die tollen Rechte, weil weniger Mitarbeiter. Aber je nachdem, welchen Chef man erwischt oder wie das Miteinander ist, kann man das Große Los gezogen haben.
Mag sein, dass es weniger Stundenlohn ist, dafür auch kurzer Fahrtweg, unkomlizierte lösung, wenn Kind krank (Stunde früher gehen und nacharbeiten sobald es passt).

Wie schon geschrieben, zu den angesagten Betrieben, müsste ich lange Pendeln. Dann hätte ich zwar mehr, aber auch sehr viel mehr Ausgaben und weniger Zeit (Doppelminus).
An Lebensqualität habe ich mit einem kleineren Betrieb sehr viel mehr und das wirkt sich für mich auf alles aus.

Was danach kommt? Z.B. Schließung wegen Rente?
Dann habe ich immer noch meine Fähigkeiten, meine Kenntnisse, meinen Mut.
Ich bin nicht abhängig von meinem AG, nur weil dieser viel bieten kann.
Ich habe selbst Fähigkeiten, die ich dann für einen anderen Betrieb nutzen kann. Egal, ob groß oder klein.

Für manche ist lukrativ, was während der Arbeit an Sonderleistungen rüberkommt und Sicherheit durch Betriebszugehörigkeit (wobei diese Sicherheit auch trügt, Freunde in größeren sicheren Betrieben wurden auch schon wegrationalisiert durch Fusion oder Standortverlegung).
Für mich ist die Sicherheit, dass ich gesundheitlich meinen Job gut ausführen kann, gerne hingehe, meine Gesundheit erhalte und den Mut habe neu anzufangen, weil das was ich kann, kann ich danach auch weiterhin. ;-)


Da jeder luktrativ für sich anders definiert, frage ich einfach mal nach.
Mehr als Frage für dich, weil das eine Frage ist, die dir bei der Orientierung helfen kann.

Ich hatte schon einige Vorstellungsgespräche in "lukrativen" Branchen, Firmen, wo ich dachte boah neee, hoffentlich nehmen die mich nicht.....
und in Firmen, wo ich dachte, ich bewerbe mich nur zur Übung und war dann menschlich überzeugt.
Ok, weniger Bruttogehalt, aber menschlich einfach toll. Unbürokratische Lösungen für beide als Win-Win-Situation. Faktoren, die man (für mich) nicht über's Gehalt ausdrücken kann. Menschlicher Bonus muss zum Glück nicht versteuert werden.
Alles legal! Dafür eben weniger Geldbonus. Mit diesem muss ich aber auch nicht planen, weil ich nicht so viele Betreuungsmöglichkeiten auf Abruf im Hintergrund laufen haben und bezahlen muss ;-)
Auch während der Pflege meiner Eltern war ich dankbar in einem kleinen menschlichen Betrieb arbeiten zu können. Weniger Geld, mehr Menschlichkeit, kurze Wege.

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Eine Freundin von mir arbeitet als Betriebwirtin bei einem Steuerprüfer und das fast ausschließlich im Homeoffice.

Ich bin Anwältin und darf auch jederzeit von zuhause arbeiten, falls keine Besprechungen oder Gerichtstermine anstehen. Die Akten sind alle eingescannt und ich kann Laptop und Diktiergerät mitnehmen und von zuhause arbeiten.

Mach ich aber nicht oft. Zuhause bin ich zu unkonzentriert und abgelenkt. Ich schmeiß dann "nur mal kurz" die Waschmaschine an, mach mir nen Kaffee ect. Fühlt sich einfach nicht nach Arbeit an zuhause. Ich bewundere Frauen die das können, ich selbst muss um was zu schaffen im Büro sitzen. :-(

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Guten Morgen!

Ich sehe es ähnlich wie die anderen: zum Homeoffice gehört eine gute Portion Disziplin, nicht mal "eben" was anderes zu machen.....
Ich sehe aber auch, dass Arbeitszeit uns Fahrtweg in Relation stehen müssen. Wenn das bedeutet, dass mein Kind dadurch wirklich lange Tage in der Kita hat trotz Teilzeitstelle, würde ich das, wie du auch, überdenken wollen.

Ich arbeite seit mein Großer zur Schule geht, und das sind mittlerweile mehr als 10 Jahre, als Tagesmutter.
Ich bin daheim, auch wenn ich noch nicht "frei" habe.
Meine beiden jüngeren Kinder profitieren nun davon.
Der 4 jährige geht nur 3 Stunden in den Kindergarten, die 2 jährige ist noch bei mir und den Tageskindern.
Ich weiß nicht, ob dir das gefallen könnte. Für mich war und ist es genau das richtige. Ich bin allerdings seit 20 Jahren Erzieherin und liebe die Arbeit mit Kindern. Das ist kein Job, den man "eben mal so macht, weil es grad familiär passt", sondern eine große und erfüllende Aufgabe mit viel Verantwortung und Herzblut.
Wenn du Fragen hast, schreib mich gern an.

Liebe Grüße vom Hummelinchen

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Reine Homeofficestellen sind eher selten.
Jobs mit einzelnen Tagen Homeoffice kenne ich von verschiedenen Branchen.

Ob es sich wirklich lohnt? Ob es einem gut tut?
Das kommt auf verschiedene Faktoren an.

- Eigene Zeiteinteilung, ohne sich vom Haushalt ablenken zu lassen.
- Praktisch, wenn Kind mal krank ist.
- Praktisch, wenn man schneller mal weg kann, um sein Kind abzuholen
- unpraktisch, wenn man für die Zeit einen Babysitter braucht, damit man sich konzentrieren kann.

- Sind die Zeiten vorgegeben? Dann können sich diese mit den Hol-Bringzeiten überschneiden.
Ein Betrieb mit Gleitzeit und kurzen Wegen, kann da einfacher sein.

- Hast du die technischen Voraussetzungen? Bei manchen Jobs einfach. Bei anderen braucht man da schon Verschlüsselung, schnelleres Internet, eigenen Raum, sonstiges. Je nach Vorgaben.

- Brauchst du hin und wieder den Kontakt zu Kollegen? Austausch mit Erwachsenen? Austausch zu verschiedenen Themen?
Oder reicht es dir jeden Tag ohne Erwachsene deine Arbeit zu verrichten?

Meine Mutter hat es im Familienbetrieb gemacht. Allerdings hatte sie
- viele Auswärtstermine
- ich war sehr oft zu Terminen dabei
- viel Erwachsenen/Kundenkontakt
- meine Oma ohne Abrufbarkeit (sie konnte mich vor die Tür stellen und Klingeln. Nix mit abrufen, sie war einfach immer da.) Familienkrieg war immer zwischen den beiden, aber das fanden beide gut - nur ließ meine Mutter mich das spüren, dass sie es doch nicht gut fand
- hin und wieder einen Nebenjob ("450 Euro würde man heute sagen") bei dem sie andere Fähigkeiten ausleben konnte, eine Kollegin unter nicht Verwandten war.

Ich selbst habe auch schon Homeoffice gearbeitet mit Kind. Ich brauchte viel Disziplin, hatte nie Feierabend und konnte gedanklich nicht trennen. Alleinerziehend mit Kind erleichternd.
Aber nach Krankheit musste mich umorientieren und das war auch gut so. Feste Arbeitszeiten, andere Branche, extra noch mal Schulbank dafür gedrückt und es tut mir gut.


Im Punkt Arbeitsweg stimme ich dir zu:

Früher bin ich auch mal Vollzeit gependelt. Das ging. Ohne Kind.
Mit Kind kann eine Stunde sehr lange werden.

Für mich hat es sich gelohnt nachzurechnen.

1 Stunde Fahrzeit, Vollzeit arbeiten, höheres Bruttogehalt
oder
wenige Minuten Pendeln, nicht auf öffentliche angewiesen sein, Teilzeit arbeiten, weniger Brutto (auch weniger pro Stunde),

In Teilzeit habe ich mehr Netto übrig.
- weniger Fahrtkosten (erheblich weniger Fahrtkosten!)
- weniger Gesundheitskosten (Pendeln wirkt sich inzwischen auf meine Gesundheit aus)
- weniger Möglichkeiten für noch notwendige Arzttermine (zu guten Ärzten fahre ich 2 Stunden, in der Nähe gibt es kaum welche und die, die es gibt, sagen, dass sie sich damit nicht auskennen)
- mehr Freizeit in Form von Lebensqualität
- weniger Betreuungskosten. Mit 1 Stunde Fahrtweg hätte ich den teuersten Kindergartentarif nehmen müssen und zusätzlich eine Tagesmutter für morgens und abends / ab Grundschulalter Tagesmutter zusätzlich zu Schule und Hort.


Bevor du von einem Extrem ins andere pendelst (viel pendeln zu Homeoffice),
prüfe mal, was du mitbringst, ob du Homeoffice für dich gut tun würde.

Das könntest du z.B. auch durch ein paar Englisch Vokabeln oder anderes Wissen auffrischen machen. Nimm dir ein KLEINES überschaubares Projekt vor für 2-3 Wochen. Wie kommst du damit klar, dir das zu erarbeiten, ohne andere, die dir das Erklären, ohne dich mit jemandem darüber austauschen zu können? Vor allem aber, deine Eigendisziplin dich wirklich täglich 10 Minuten hinzusetzen und es zu tun! Konzentriert. ;-)


Ansonsten auch einfach mal umsehen, was bei euch so gesucht wird.

- erreichbarer Umkreis
- und dann mal sehen, was es auf dem Arbeitsmarkt so gibt.
- von dem, was dich interessiert, die Voraussetzungen checken.

Ein kurzer Anfahrtsweg kann so viel wert sein. Auch ohne Homeoffice!
Feste Arbeitszeiten mit kurzem Anfahrtsweg / Abstandsweg zum Abschalten ebenso ;-)

Dass du dich mal im anderen extrem umhörst, kann ich verstehen. Das zeigt, dass dir der Faktort Fahrtzeit zu schaffen macht. Das ist ok.
Kleiner Tipp: bedenke, dass es dazwischen auch viele Möglichkeiten gibt.

Es kommt auch nicht auf die Branche an, sondern darauf, dass du nicht gegen den Schwächen anarbeitest.
Bei uns bieten andere branchen Homeoffice an, als bei Freunden. Mit anderen Voraussetzungen. ;-)

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Ich arbeite seit Kind Nummer zwei im Home Office. Ich habe meine alte Stelle mit dem gleichen Verdienst. Ich muss den überwiegenden Teil meiner Arbeitszeit anwesend sein und kann gewisse Anteile im Home Office erledigen.
Ich habe dabei relativ freie Hand und bin dadurch sehr spontan und flexibel. Mir hat es auch schon etliche Kinderkranktage gespart.
Je nach Vorstellung würde ich mit dem AG ins Gespräch kommen, um deine Möglichkeiten abzuklopfen. Vielleicht kommt ihr ja überein.

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Wenn ich keine Termine habe kann ich auch zu Hause arbeiten.
Wenn ich zb berichte schreiben, kontrollieren möchte. Seminare für Mitarbeiter vorbereite.etc. Telefonaze gehen auch alle an jeden

Das kann schön sein, oft schaffe ich mehr.
Sitze dann ab 6:30h/7h am Schreibtisch und arbeite durch bis 15/16h.
Manchmal schnappe ich mir abends nochmal was.
Tatsächlich bummel ich weniger rum als im Büro ;-)
Klar hole ich mir mal einen Kaffee, lass den hund in den Garten,nehme Post an
Aber ansich ne gute Sache und mach es gerne mal

Immer könnte ich mir das nicht vorstellen.
Ich mag den persönlichen Kontakt

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Mein Mann hatte und hat reine Home Office Jobs im Bereich Vertrieb, Lieferung und Verarbeitung, Verkapselung von Inhaltsstoffen für Medikamente (Pharmabranche).
Als Manager muss er die Deals an Land ziehen und verhandeln, abarbeiten machen dann Andere in der Firma.

Also generell von zuhause arbeiten, A B E R (!!!) in Kombination mit Dienstreisen, Kundenbesuchen, Messen, Flugreisen meist in Europa, aber paar mal pro Jahr auch weltweit.
Eigenes Büro zuhause, während Telefonkonferenzen und Verhandlungen mit Kunden ist NULL Kinderbetreuung nebenbei möglich (kann schon 1-2 Stunden pro TelCo dauern!)

So ein Job hat auch Nachteile, man ist außerhalb der Firma, bekommt vieles „inoffizielle“ und Flurtratsch nicht mit, der Zusammenhalt mit Kollegen ist geringer als normal.

Die Firma fühlt sich solchen Leuten auch nicht besonders verbunden. Wenn die Geschäftszahlen schlecht sind, werden HomeOfficeler oftmals zuallererst mit Aufhebungsverträgen rausgekickt.

Daher ist es etwas für starke bis sehr starke Nerven und auch nur bei überproportional guter Bezahlung und Bonusregelung, die diese Nachteile etwas ausgleicht.

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Zu Ergänzen ist noch eigene ProfiAusstattung im Büro, HighSpeedInternet mit Glasfaser, etc.
Kostet auch bisschen was.