Wir ermöglichen unseren Kindern alles

Huhu!
Ich habe unten still mit gelesen und bin, mal wieder, über die Aussage "Wir ermöglichen unseren Kindern alles" gestolpert. Immer wenn ich das höre oder lese, frage ich mich: was heißt das genau? Wollen das nicht eigentlich, zum Glück, die meisten Eltern, wenn auch nicht wortwörtlich und dem Rahmen?
Wie sieht es aus wenn es mehr als ein Kind gibt? Was bedeutet das genau für die Eltern?
Wir sind stecken da gerade gewissermaßen drin. Kind hat seit gut 3 Jahren ein Hobby. Nette Sportart, machte viel Freude. Nur, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist es eine Weltreise zum Trainingsgelände. Mit dem Auto braucht man circa 30 Minuten oder etwas weniger, wenn es ganz gut läuft. Irgendwo absetzen und dann mit Bus oder Bahn weiter, fällt weg. Die Lage und Verbindungen geben das einfach nicht her.
Wir hofften darauf, irgendwann eine Fahrgemeinschaft bilden zu können. Aus unserer Ecke ist aber gerade einfach keiner dabei.
Das Training haben wir oft immerhin mit einkaufen, Terminen, etwas Arbeit (dank Selbstständigkeit) oder dem Fitness Studio verbinden können. Dann aber die Spiele und Turniere, etliche Kilometer von uns weg und im benachbarten Ausland (Randsportart). Ab dem Trainingsgelände sind Fahrgemeinschaften möglich, aber Kind will natürlich auch dass wir dabei sind. Wir ja auch.
Kurz und knapp, es geht einfach nicht mehr. Wir haben von Anfang an gesagt, wir müssen schauen wie wir das hinbekommen und es ist nicht sicher, dass das wirklich klappt. Unser Kind würde gerne weiter machen und war etwas traurig, versteht uns aber auch. Die Anstrengung und der zeitliche Druck spürten mittlerweile ja nicht nur wir.
Im Verein gab es dafür teilweise ganz großes Unverständnis, wieso wir das nicht mehr ermöglichen wollen. Tja. Bisher war es uns möglich, unseren Kinder das gewünschte Hobby zu ermöglichen. Die Fahrerei packen wir jetzt aber einfach nicht mehr und ich finde das wirklich nicht verwerflich. Wir haben es probiert und von Anfang an klar kommuniziert, dass wir nicht sicher sind, ob es klappt.
Wie seht ihr das? Inwiefern seid ihr bereit, Hobbys zu ermöglichen? Wärt ihr bereit, eure Arbeit dafür aufzugeben? Ich rede hier wirklich nur von Hobbys, keinem Talent im Leistungssport (bei uns haben 2 Elternteile das getan, sicher nicht nur deshalb, aber laut ihnen hauptsächlich).

Liebe Grüße

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Die Arbeit aufgeben wegen eines Hobbys des Kindes.....finde ich vollkommen absurd. Lächerlich. Schräg.

Mit 'wir ermöglichen unserem Kind alles' erzieht man sich kleine Egoisten.

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Kommt ganz drauf an, wie oft pro Woche Training angesagt ist.
Die Arbeit dafür aufgeben würde ich ganz sicher nicht. ;-)

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Zwischen Job aufgeben und Hobby aufgeben sind ja noch einige Nuancen und Grauschattierungen dazwischen.

Mann könnte ja auch jemand mit der Fahrerei beauftragen, kostenlos oder bei genügend Mitteln auch Kindersitter.

Budget, Art des Hobbies und vor allem Talent des Kindes würde ich mit in die Waagschale werfen, bevor ich entscheide.

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Da bin ich ganz deiner Meinung.
Es war übrigens die Frage der TE, ob jemand für das Hobby des Kindes seine Arbeit aufgeben würde. So hab ich das zumindest verstanden.;-)

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Hallo,

wenn es nicht geht, geht es nicht. Job aufgeben, damit das Kind zum Training geht?! Ziemlich schräg, nein, natürlich nicht.

Aber wie Du sagtest, es gibt Fahrgemeinschaften. Die würde ich in Anspruch nehmen und eben auch zwischendurch übernehmen, wenn es passt.

Bei uns ist es genauso. Training kein Problem, aber die Spiele am Wochenende. Bin ich alleine und beide Kinder müssen ungefähr zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten sein. Ich habe keine Chance. Entweder einer geht nicht oder einer fährt bei jemanden mit. Anders geht es nicht.

Ich kommuniziere das auch ganz klar so. Schön, wenn manche die Zeit haben oder geregelte Wochenenden. Wir haben es noch nie gehabt und es wird sich auch nicht ändern. War nie ein Thema bis jetzt.

Wenn wir fahren können, nehmen wir gerne andere mit und das wird dann auch genutzt. Dafür bringen wir auch mal Brezeln oder ein Eis für alle mit.

LG
Caro

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Hi,
da bin ich total bei dir, wenn’s nicht geht, dann geht’s halt nicht. Man kann halt nicht alles haben, so ist das Leben nunmal.🤷‍♀️
Schade ist es dann natürlich, wenn das Kind keine Alternativen für sich findet, Hobbys sind wichtig.
Und nein, ich würde nicht aufhören zu arbeiten wegen eines Hobbys, noch nicht einmal wenn das auf Leistungssportniveau ausgeübt werden würde.
Wir fahren auch mehrfach im Monat (dank Fahrgemeinschaft) zu einem Fördertraining ca. 30 min und würden das auch wöchentlich tun. Weite Wege für Spiele würden wir auch in Kauf nehmen und Trainingscamps zahlen wir auch, aber damit ist es auch ausgereizt.

vlg tina

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Also meine Arbeit aufgeben für das Hobby eines Kindes, keine Chance. Wie ermöglichen unsern Kindern - im Rahmen des möglichen - auch ihre Wünsche, aber irgendwo müssen die Kinder ja auch lernen, dass nicht immer alles möglich ist.

Unser Sohn, 5, hat ein Talent, was in einem Sportkurs vom Trainer erkannt wurde. Er trainiert seit kurzem 1-2 Mal die Wochem am Olympiastützpunkt in einer Wettkampfgruppe.
Wir sind super stolz, aber wenn sich seine Trainingszeiten mit unseren Arbeitszeiten überschneiden würden, müssten wir eine andere Lösung finden. Wir haben ihm das so auch erklärt, dass wir viel auf uns nehmen mit der Fahrerei und es Mal sein kann, dass es bei Verschiebungen etc nicht mehr passt. Arbeit ist essentiell und wichtig und das verstehen Kinder auch.

Was vermittelt man dem Kind denn, wenn man aufgrund eines Hobbies den Job aufgibt 😳 ? Vorbildfunktion ist das für mich nicht.

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Mit dem Fahrrad/Inliner/etc. ins Training ist keine Option? Oder eine Kombi aus Selbst (Fahrrad, Inliner und laufen) und Öffentliche Verkehrsmittel? Oder Taxi (und öffentliche Verkehrsmittel)?

Ich selber hab meinem alles in meiner Macht stehende ermöglicht. Aber mehrmals die Woche ins Training und jedes Wochenende zu Tuniere fahren hätte ich nicht leisten können. Ist er trotzdem, eben mit oben genannten Möglichkeiten. Oder mit einer Fahrgemeinschaft.

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nein, alles sicher nicht. Im Rahmen des möglichen, machbaren... und sinnvollen. Auch wenn erst seit Greta gefühlt ALLE nur noch umweltbewusst sind, ich habe meinen Kindern schon v.G. erklärt, dass unsinnig lange Autofahrten zu HOBBIES ausfallen. bus und oder bahn, Fahrrad ok oder in schwierigen wettersituationen Fahrgemeinschaften.

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Hallo
Das frage ich mich auch manchmal. Habe ich das mal näher ausgeführt gehört, waren das dann tatsächlich immer Dinge, die ich eher als normal empfinde. So nach dem Motto „Wir ermöglichen unserem Kind, dass es nach dem Sport im Nachbar nicht 15 Minuten auf den Bus warten muss“ #kratz
Wir mussten auch schon Hobbys ablehnen, weil es einfach nicht machbar gewesen wäre bzw. nicht sicher machbar gewesen wäre. Und wenn man etwas anfängt, sollt es ja schon ernst genommen werden können.
Für Leistungssport wäre das bei mir tatsächlich etwas anders, vor allem da es zeitlich begrenzt wäre (Angebote wie Fahrdienste ab bestimmten Alter oder eben auch sowas wie eine Gastfamilie) und man nicht einfach mal da anknüpfen kann, wo man mal war.
Ich denke, das ist meist einfach nur ein Spruch und auch etwas Augenwischerei.

LG

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Diesen Spruch gibt es schon zig Jahre und wenn man dann genau hinschaut, steckt weniger dahinter als bei denen, die nicht dauernd herumtönen.
Als ich meinen Sohn damals dauernd zu den Taekwondo-Turnieren, Gürtelprüfungen, Lehrgängen u.ä.. herumkutschierte, hatte ich sehr oft das Auto voll Jungs.
Genau mit solchen, wo die Eltern auch ständig betonten, was sie doch alles für ihren Ernst-Johann tun. Aber gefahren und die Sonntage um die Ohren geschlagen hab ich mir, die Vollzeitberufstätige, nicht die Hausfrauen. Fahrgeld Fehlanzeige - "Sie fahren doch sowieso" - gaaaanz süß grinsend.
Auf solche Sprüche geb ich garnichts. Den Job aufgeben kann die Frau mit Direktorengatten, um mit dem Kind herumzugondeln, aber sonst auch niemand.
Weiß garnicht, wie man auf die Idee kommt. Geschwätzt wird viel.......#cool
LG Moni

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Ernst-Johann😂😂😂😂😂

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Super beobachtet👍