Erwachsene Kinder, die zuviel erwarten

Wahrscheinlich löst es sich ja bald sowieso, aber im Moment bin ich genervt. Mein mittlerer Sohn ist 25 (wird im Mai 26) und wohnt noch zu Hause - welchselweise bei meinem Ex-Mann und bei mir. Er hat jahrelang herum-studiert und ich bin nie so ganz dahinter gestiegen, wie weit er eigentlich war. Nicht sehr weit, und er bekam eine Depression (gut, das liegt bei seinem Vater in der Familie), und dann hat er das Studienfach (Astronomie) ganz aufgegeben und fing letzten Herbst an Informatik zu studieren. Jetzt studiert er jedenfalls fleissig und mein Mann, der auch in dem Bereich tätig ist, sagt, damit wird er leicht einen gut bezahlten Job kriegen. Drei Jahre studieren halt.

Im Moment ist er schon fast zwei Wochen bei uns, seit einiger Zeit ist er IMMER mit seiner Freundin hier. Vielleicht sollte ich froh sein, dass er nicht früher kam, da war er krank. Aber sobald die beiden zu uns kamen, war die Freundin krank. Und jetzt ist wieder er krank. Also hab ich die Freundin zum Arzt gefahren (unnötigerweise, ist ja eine Erkältung). Der Arzt hat ihr Hustensaft verschrieben, den sie aber nicht nimmt. Also hält sie uns wach mit der Husterei. Ausserdem stinkt das Haus nach Knoblauch, weil sie glaubt, dass sie davon gesund wird. Und aus irgendeinem Grund dürfen wir kein Licht mehr nachts im Flur anlassen.

Die Freundin hat eine eigene Wohnung und Sohn wollte eigentlich mit ihr zusammenziehen. Ich hab ihm gesagt, ich will gern, dass er zum Sommer auszieht. Erstens ist es wirklich Zeit und wäre gut für ihn und ich sehe auch nicht ein, dass ich alles für ihn mache, Wäsche, Essen und alles überhaupt, und er so gut wie gar nichts macht. Gut, er weigert sich nicht. Wenn man ihm was sagt, dann macht er das meist schon (wenn ihm keine gute Ausrede einfällt). Aber man muss halt jede Kleinigkeit einfordern. Es nervt, und er denkt auch meist nicht dran mich zu informieren, ob er zum Essen da ist oder nicht. Ich hab halt die ganze Logistik am Hals. Und er sagt, er hat kein Geld um auszuziehen. Er kriegt ja nicht mal mehr ein Studiendarlehen im Moment (wegen der geringen Leistung beim alten Studium).

Gestern abend kamen mein Mann und ich vom Sport und wollten gern noch einen Abschnitt von einer Serie sehen. Aber nein, Sohn und Freundin lagen auf dem Sofa und waren wieder beide krank, und Sohn meinte, sie könnten doch nicht so viel anderes machen, wenn sie krank sind und wir könnte die Serie jederzeit sehen. Sicher, generell kein Problem. Aber irgendwie finde ich es übertrieben, dass die beiden jetzt über unser Wohnzimmer verfügen. Ist ja unser Haus. Und mein Sohn könnte ausser seinem Zimmer noch zwei andere Zimmer im Obergeschoss mitbenutzen. In einem steht ein Sofa UND ein Fernseher. Es ärgert mich schon ein bisschen, dass er den einfachsten Weg geht, auch wenn wir dafür weichen müssen.

Irgendwie bin ich da sehr hin-und her-gerissen zwischen dem Gefühl, dass wir doch Platz haben, und es auch einsam wird, wenn er ganz weg ist, und dass wir uns ein bisschen ausgenützt fühlen.

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Warum hast du deinen Sohn denn nicht in eines der drei Zimmer geschickt?
Wieso rechnest du mit ihm zum Essen, wenn er es nicht für nötig hält, Bescheid zu geben?
Wieso kann er denn so schalten und walten, wie er es tut?

Weil DU es zulässt! Du willst, dass er erwachsen wird? Dann behandle ihn wie einen Erwachsenen! Lass ihn selber sein Essen organisieren, seine Wäsche waschen, sein Zeug wegräumen. Solange DU ihm Hotel Mama anbietest, wird er es nutzen.

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Sicher. Aber es lohnt sich nicht, jetzt anzufangen Essen, Wäsche und so auseinanderzudividieren. Er sollte ja doch sowieso am besten bald ganz auf eigenen Füssen stehen.

Auf kürzere Sicht würde das viel mehr Unruhe bringen, alles zu trennen. Grundsätzlich ist es ja praktischer, dass man für alle kocht und für alle wäscht. Meine Tochter hat manchmal ihr eigenes Ding gemacht, ihr eigenes Essen gekocht, und das war ziemlich stressig, weil man sich da ins Gehege kam.

Früher hatte er feste Aufgaben im Haushalt. Aber das funktionierte dann nicht mehr, weil er nicht immer da war. D.h. er war öfters länger weg. Da hab ich dann gesagt, dass er halt dann auch mal den Abwasch macht, mal die Wäsche, usw. Auch mal kochen. Das macht er dann auch, WENN er zu Hause ist, WENN er nicht krankt ist, und WENN er es nicht vergisst. Und plötzlich bleibt nicht viel übrig. Den ganzen Frühling ist er sowieso krank, Allergie. Grr....

Sicher, ich hab auch schon gedacht - mach ich halt nur Essen für uns. Aber dann mach ich meist sowieso ein bisschen mehr, und friere einen Teil ein. Nehme ich mit zur Arbeit. Und wenn er sich selbst was macht, wird es garantiert kostspieliger - er kauft ja nicht die Lebenmittel ein. Und ich kann dahinter her sein, dass er danach spült. D.h. nicht erst am nächsten Tag.

Es ist halt auch eine Sache von verschiedenen Ansichten. Wenn er allein lebt, dann kann er ja erst am nächsten Tag spülen. Dann ist das seine Sache.

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Na, wenn es Dir zu anstrengend ist, was an den Rahmenbedingungen des Zusammenlebens zu ändern, weil er ja bald eh ausziehen soll, dann musst Du Dich halt mit den Eigenarten Deines Sohnes und seiner Freundin abfinden.

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Bitte was? Dein Sohn ist 26 und hat eine Freundin und DU fährst seine Freundin zum Arzt?🤯🤦‍♀️😣

Sei mir bitte nicht sauer und ich meine es überhaupt nicht böse aber sie trampeln dir auf dem Kopf. Ohne Mist ich würde an deiner Stelle sofort die Wohnungsschlüssel ihm wegnehmen und ihm ganz klar eine Frist setzen, bis wann er ausziehen muss. Und ab da würde ich das Schloss wechseln. Da kann er gucken was er mit fast 30 Jahren macht.


Hotel Mama steht dann halt nicht mehr zur Verfügung.

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Wenn er Dir nicht sagt, ob er zum Essen da ist, kochst Du halt für Dich und Deinen Mann.
Wenn die beiden Euer Wohnzimmer okkupieren, obwohl sie mehrere andere Möglichkeiten hätten, dann musst Du sie halt deutlich auffordern, das Wohnzimmer zu räumen. Und die Freundin kann in ihrer Wohnung gern das Licht an- oder ausmachen, wie sie will. In Eurem Haus entscheidet Ihr.

Es gibt einen der macht, und einen, der machen lässt.

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Er macht es und du lässt es machen, tja was soll man sagen? Wohnzimmer ist euer sie sollen so krank wie sie sind hoch, warum gammeln sie nicht bei Ihr wenn sie eine Wohnung hat?

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Nicht Dein Ernst, die Story, oder ?
Meine Kinder waren aufgrund div. Umstände auch bis 27 zuhause, aber in ihrer eigenen Bude außerhalb der Wohnung und ohne "full service" sondern unter aktiver Mitwirkung an den Finanzen und aller Arbeit zuhause.
Was glaubst Du, wie ich Deine beiden Schmarotzer vom Sofa geschmissen hätte, wenn ich einen Film hätte sehen wollen:-(
Du unterhältst die beiden, fährst sie spazieren und lässt Dir im Wohnzimmer Vorschriften machen? #rofl Sorry, jammer nicht, Dir und Deinem Mann gehört's nicht anders, wenn ihr das mitmacht, aber ehrlich. Ich bin auch hilfsbereit, aber ausnutzen lass ich mich ganz sicher nicht.
Man braucht sicher nicht zu fragen, wie sich BEIDE finanziell beteiligen, ihre Wäsche waschen und wegräumen, mit einkaufen gehen und schleppen und beim Hausputz helfen o.ä.
Frist setzen zum Auszug - ohne Diskussion. Mit der Jobsuche kann er ruhig umgehend beginnen. Bis dahin hat er sich nach euren Regeln zu richten, fertig.
LG Moni

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Hast Du überhaupt schon einmal richtig mit ihm darüber gesprochen? Oder hast Du bisher alles so hingenommen? Das klingt nämlich ein bisschen so.

Es gibt ja nicht nur die beiden Extreme - alles akzeptieren und sich ausnutzen lassen oder die beiden direkt rausschmeißen. Man kann auch Absprachen treffen, die allen das Leben erleichtern. Beispielsweise:
- zum Fernsehen nutzen die beiden das Wohnzimmer oben, wenn Ihr unten schauen wollt.
- er wäscht seine Wäsche selber
- wenn er mitessen möchte, kündigt er das rechtzeitig vorher an, sonst wird er beim Essen nicht bedacht.
- Du scheust Dich nicht, ihn in die Hausarbeit mit einzubeziehen, sei es einkaufen gehen oder was auch immer gerade anliegt. Wenn er als erwachsener Mann mit ihm Haushalt lebt, soll er auch seinen Beitrag leisten wie die anderen (also Dein Mann und Du) auch.

Scheinbar habt Ihr doch ausreichend Platz, und es sollte doch möglich sein, mit ein paar Absprachen und gegenseitiger Rücksichtnahme vernünftig zusammen zu leben. Man muss nur miteinander sprechen. Sollte er sich uneinsichig zeigen oder sich an die Absprachen nicht halten, kann man immer noch andere Schritte einleiten.

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Ja, ich hab mehrmals versucht, mit ihm darüber zu reden, aber meist läuft das dann so, dass er nur sagt, ja klar macht er, und dann muss er schnell irgendwo hin.

Wahrscheinlich muss ich ihn doch so weit festnageln, dass ich sagen, das wird jetzt ein längeres Gespräch und er soll sich hinsetzen. Und ich werde es doch schriftlich machen müssen. Sonst behauptet er, es vergessen zu haben.

Ich dachte halt, er müsste doch sowieso bald ausziehen. Richtig selbstständig wird man sonst ja nicht.

Das mit dem Essen ist vielleicht eine gute Idee. Was das kleine Wohnzimmer oben angeht: Det Fernseher dort ist nicht richtig angeschlossen, aber ich werde meinen Mann fragen. Sohn hat nämlich sonst nie ferngesehen, der guckt alles nur auf dem PC. Erst durch die Freundin..... und natürlich war das gestern auch eine Ausnahme - weil beide offensichtlich wieder die Erkältung haben und dann auf dem Sofa LAGEN (was man bei dem kleinen Sofa oben nicht machen kann.

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Neiiin, sie können oben nicht auf dem Sofa liegen? Die Ääääääärmsten#rofl
aber ein Bett haben sie - ich denke, sie sind krank.
Sollen auf ihrem Smarty daddeln oder sich den Fernseher anschließen, aber halt, ich vergaß, das artet ja eventuell in Arbeit aus.
Mann Mann, Du bist wirklich.ein Hauptgewinn für die beiden #pro

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Klingt ja doch seeehr nach selbst gemachter Misere.

Sämtliche Dienste sofort einstellen,
Räume für hauptsächliche Nutzung zuteilen (als Familie wird man auch die anderen Räume ja immer noch betreten dürfen),
übrige Dienste mit Dienstplan und Pflichten verteilen.

Jede WG kann das, nur bei Muttern klappt es nicht.

Gleiches mit Unterhalt und Budget.
Der Student muss lernen mit seinem wenigen Geld hauszuhalten, sonst hat er keinen Ansporn, das Studium effektiv durchzuziehen.

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Ich musste beim Lesen etwas lachen. Es muss wirklich super bei Dir zuhause sein, wenn die beiden, sogar die Freundin, lieber bei Dir rumhängen, als in der eigenen Wohnung der Freundin. Und das sogar krank (da ist man doch gerne im den eigenen vier Wänden). Die Freundin würde ich bitten, sich zuhause auszukurieren. Das ist doch unhöflich von ihr.

Falls die finanzielle Situation wirklich keinen Auszug deines Sohnes erlaubt, was ich nicht einschätzen kann, muss echt der gute Service deinerseits eingestellt werden, es ist viel zu gemütlich bei Dir.

Ich würde ihm sagen, dass er jetzt Mitbewohner ist. Dann gibt's einen Putzplan wie in der WG und getrennte Fächer im Kühlschrank. Ich hab auch ab Teenageralter meine Wäsche selbst gewaschen. Das kriegt er hin. Ohne, dass du es sagst oder einforderst, dann hat er eben nix anzuziehen.

Er ist alt genug, und du musst an die arme Frau denken, mit der er mal zusammenzieht 🙈

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Dass die Freundin hier hängt, wundert mich schon lange. Bisher haben die beiden ja auf seinem Zimmer gehangen. Und die ist nicht jünger als er, sie muss auch so um die 25 sein.

Sie ist sowieso problematisch. Offensichtlich will sie nicht mehr in ihrer Wohnung sein, weil die Wohnung sie an ihren Ex-Freund erinnert! Ich hab meinem Sohn auch gesagt: Was soll der Blödsinn! So pingelig kann man einfach nicht sein.

Das Mädel ist ein Adoptivkind. Wahrscheinlich waren die Eltern so froh, doch noch ein Kind zu bekommen, dass sie sie total verwöhnt haben.

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Nun ja eurer scheint ja auch sehr verwöhnt zu sein, da sollte man schon aufpassen ;-) Ich meine die beiden schenken sich nichts, zudem ich es eigenartig finde wenn eine fremde Person die mit meinem Kind zusammen ist mir sagt was ich in MEINER Wohnung zu tun habe, Licht im Flur, noch würde ich mich als Freundin trauen das bei den Eltern des Freundes so zu sagen

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Ach du meine Güte, das klingt zu 99% nach meinem Freund als ich ihn kennenlernte!

Er hatte Depressionen, Studium abgebrochen, kein Geld und lebte beim Vater und studiert jetzt Informatik 😄

Es hat mich so viel Kraft und Zeit gekostet ihn da raus zu holen. Seine Eltern waren viel zu verständnisvoll.

Tu ihm einen Gefallen und schmeiß ihn raus. Mein Freund wünschte er wäre Mal in den Arsch getreten worden auch wenn er das damals nie zugegeben hätte.

Und siehe Freundin hat doch eine Wohnung!!! Ich würde das absolut nicht tolerieren. Sollen sie doch bei ihr rumsitzen. Mach Mal eine klare Ansage. Es ist euer haus. Ihr habt keinerlei Unterhaltspflicht mehr!!!

Mein Freund meinte immer: ach mein Vater zahlt doch sowieso Miete und ich bin halt sein Kind. Ich hab ihm dann klar gemacht, dass er seinen Arsch hochkriegen soll und sich gefälligst überlegen soll wo sein Leben hingeht.
Hat lange gedauert aber hat er gemacht.
Ich hab seinen Vater gebeten, ihn NIE wieder bei sich leben zu lassen egal was aus uns wird. Er denkt er hilft ihm, aber er hat es ihm ermöglicht jahrelang nur zu gammeln.

Mittlerweile hat er einen Job, zahlt seinen Anteil an Miete etc und nimmt sein Studium ernst. Wir fahren mehrmals im Jahr für 1-2 Tage zu Besuch und sein Papa kommt gerne zu uns.

Ich würde dir raten euch Mal alle zusammen den Tisch zu setzen und eine richtige nsage zu machen:

Bis Datum xy bist du ausgezogen. Bis dahin darf deine Freundin an so und so viel Tagen hier übernachten. Wenn ihr hier essen wollt sagt ihr xy Tage vorher Bescheid. Du zahlst Kostgeld so lange du noch hier wohnst.
Wenn du kein Geld hast dann such dir einen Job oder nimm einen Kredit auf. Aber es ist DEIN Problem und nicht unseres.

Glaube mir er wird dir eines Tages danken.

Mein Freund würde wohl immer noch in dem Zimmer hocken und Playstation spielen und erwarten, dass sein Vater für ihn aufkommt wenn ich ihm nicht den Kopf gewaschen hätte. Aber jetzt ist er Tölz auf das was er erreicht hat.