Hat man als Mutter genügend Zeit für sich?

Liebe Forengemeinde,

ich frage mal, habt ihr eigentlich genügend Zeit für euch? Wenn ein Baby kommt, ist ja eh nicht mehr alles wie vorher. Oder es kommt recht schnell ein Geschwisterkind dazu, egal ob in einem kurzen oder längerem Abstand. Und alle wollen zu ihrem Recht kommen, ob das nun Exklusivzeit ist oder nicht.

Neben der ganzen Familienarbeit muss die Berufstätigkeit und der Haushalt auf die Reihe bekommen werden.

Es gibt Mütter, wo es in der Familie auch mal extrem zugehen kann. Man hat z.B ein Schreibaby und vielleicht noch Geschwisterkinder, um die man sich eigentlich auch kümmern müsste oder ein behindertes Kind, was zur großen Belastung werden könnte.
Oder man hat neben seiner Familie mit Kindern eine alte Mama, Oma oder einen alten Vater oder Opa, der pflegebedürftig ist.

Oder es stehen dauernd die Großeltern (eigene Eltern oder Schwiegis) vor der Tür, die sich nicht abwimmeln lassen, vielleicht auch übergriffig sind und Zeit einfordern. Wo die Belange der Familie dann bitteschön hinten anzustehen hat, also wo z.B der Besuch von Freunden und hinten anstehen muss. Hab mal irgendwo gelesen, junge Mama hat keine Zeit Freunde zu besuchen, weil die Schwiegermutter dauernd bei ihr hockt und es nicht zulässt. Finde ich schon haarsträubend.

Ich selber arbeite Teilzeit, einen Ehemann der zu Hause mit anpackt. Aber in den letzten Jahren fand ich doch wenig Zeit hatte für mich. Ich kümmere mich mit meinem Mann zusammen um unseren behinderten Sohn (mein großer Sohn ist schon erwachsen und geht seine eigenen Wege). Dazu begleitete ich meine Mutter über mehr als ein Jahrzehnte weil sie immer hilfebedürftiger wurde, hatte einen kurzen Pflegeeinsatz bei ihr (habe großen Respekt davor, ist anders als wenn man ein autistischen Kind betreut). Ich besuchte sie neben den Therapien meines Jüngsten 1x die Woche im Pflegeheim. Mein Mann half mir immer so gut es ging im Haushalt. In meiner Freizeit war bis auf 1x die Woche Sport oder etwas lesen, nicht viel drinn. Ich empfinde bis heute Zeit für sich zu haben als Luxus. Aber die Zeit nehme ich mir, muss man sich einfach nehmen.

Wie sieht es bei euch aus? Nehmt ihr euch die Zeit für euch?

LG Hinzwife

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Ja, auf jeden Fall.
Einen Tag pro Woche habe ich frei, meist den Samstag, wo ich nicht zur Arbeit gehe.
Einmal die Woche treffe ich mich mit einer Freundin, einen Abend gehe ich zum Sport.
Alle 4 Wochen Sonntags Sauna.
Eine Woche im Jahr fahre ich allein in den Urlaub.
Und das habe ich schon so, seit das dritte Kind geboren wurde.
Davor war es aufgrund der Arbeit weniger, aber auch immer ein Tag für mich war drin.

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Ich nehme mir schon regelmäßig Zeit für mich. Momentan ist es schwieriger, da die Kleine erst 4 Monate alt ist und ich tagsüber oft stille. Aber generell ist das mMn schon auch gut mit Kleinkind(ern) möglich. Und ich hoffe, dass es auch wieder einfacher wird, wenn die Kinder älter werden... Eine große Rolle spielt dabei natürlich auch das Umfeld. Ist man nur allein für die Betreuung zuständig oder helfen Großeltern, Freunde mal aus? Wie arbeitet der Partner?

Außerdem ist Zeit nicht gleich Zeit... Der eine bezeichnete als Auszeit den Massagetermin, den Sportkurs oder den Kurzurlaub - für den nächsten ist es schon eine Auszeit, mal im Garten ein paar Zwiebeln zu stecken, mal im Internet zu stöbern (und Forenbeiträge zu verfassen) oder einen Kuchen zu backen... Deshalb finde ich es schwierig, die Frage allgemein zu beantworten...

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Vergessen:
Bei mir ist oft nicht die Frage, OB ich genügend Zeit für mich habe, sondern eher WANN ich sie finde. Man ist halt zeitlich nicht mehr selbstbestimmt. Wenn ich heute Lust auf Sport habe, muss ich erst warten, bis das Kind versorgt ist oder XY - Pflicht erfüllt ist. Oder wenn ich mir etwas schönes vornehme und das Baby wird krank, dann muss ich absagen. Meist findet sich eine Lösung aber siehe oben - da kommt es aufs Umfeld an.

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Ich finde Zeit für sich auch ganz wichtig und wenn es nur mal eine Stunde ist.
Unsere Zwillinge werden bald 1 Jahr alt. Ich bin noch in Elternzeit. Bis jetzt haben wir keine zusätzlichen familiären Belastungen. Alle Eltern sind gesund und fit. Meine Mutter geht nur 20 bis 24 Stunden die Woche arbeiten und das direkt bei uns um die Ecke. Die Schwiegereltern wohnen in einer separaten Wohnung mit im Haus.
Mein Mann ist von Morgens halb 7 bis ca. 17 Uhr auf Arbeit.

Meine Mutter kommt öfter mal nach oder vor der Arbeit bei uns vorbei. Die Zeit nutze ich dann für mich, um mal 1 Stunde zum Sport zu gehen. Meine Schwiegermutter geht mal mit den beiden spazieren, dann kann ich in Ruhe etwas im Haushalt machen.
Am Wochenende wechseln mein Mann und ich uns ab. Mein Mann bekommt Zeit für sich, genauso wie ich. Zusammen als Familie wird aber auch etwas unternommen.
Unsere zwei haben jetzt zum Glück keine Probleme mit dem Schlafen, sodass wir abends unsere Paarzeit haben.

Natürlich weiß ich nicht, wie es mal wird, wenn ich wieder arbeiten gehe. Sicher wird es dann etwas stressiger. Trotzdem werde ich versuchen, dass weiterhin ein bisschen Zeit für jeden und Paarzeit möglich ist.
Ich finde, Eltern, die sich auch mal nur Zeit für sich nehmen sind definitiv entspannter und damit auch besser für die Kinder.

Wir haben da wirklich Luxus, was die Familie betrifft. Ich weiß, dass nicht jeder das Glück hat, dass die Großeltern in der Nähe sind und alle gesund und man sich gut versteht.
Da sich alles aber auch mal schnell ändern kann, durch Krankheit o.ä., weiß ich es sehr zu schätzen, was meine Eltern und Schwiegereltern für uns machen. Es ist ja auch nicht ganz uneigennützig 😅 Sie lieben ihre Enkel sehr und unsere Kinder andersherum die Großeltern auch. Sie verbringen sehr gern Zeit mit ihnen und so lange alles so harmonisch ist und jeder zufrieden, ist alles super.

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Unser drittes Kind ist sehr fordernd, Tag und Nacht.
Ich habe seit zehn Monaten quasi keine Zeit mehr nur für mich.

Aber, bis auf wenige Ausnahmen, wo ich wirklich gern Zeit für mich hätte, ist es auch okay so, wie es ist.
Ich verbringe sehr gern Zeit mit den Kindern und genieße es, so lang sie noch Zeit mit mir verbringen wollen.
Es hat alles seine Zeit.
Und irgendwann kommt auch wieder die Zeit für mich.

Momentan würde ich mich über 3h am Stück schlafen freuen. Aber nun ja.. Es ist, wie es ist :)

Haben aber auch keine Verwandten in der Nähe und Freunde haben alle selber genug Kinder.

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Hallo, ich kann dieses Thema nicht ganz nachvollziehen. Ich habe mich bewusst für Kinder entschieden in dem Wissen das am Ende nicht viel vom Tag übrig bleibt. Unsere Kinder sind 15,4 und fast 2 Jahre alt. Die beiden kleinen gehen zwischen 19.00 und 19.30 ins Bett. Danach ist für uns als Eltern Freizeit. Wir gehen beide 38,5 Stunden arbeiten. Den Haushalt macht wer Zeit hat, der andere kümmert sich um die Kinder. In der Woche läuft bei uns alles sehr strukturiert das hilft ungemein.

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<<<Hallo, ich kann dieses Thema nicht ganz nachvollziehen. Ich habe mich bewusst für Kinder entschieden in dem Wissen das am Ende nicht viel vom Tag übrig bleibt<<<

Im Normalfall gebe ich dir recht. Aber wenn du zur eigenen Familie noch einen zu pflegenden Angehörigen hast, sieht es meistens etwas anders aus. Dann ist man froh, wenn man überhaupt noch Zeit hat für seine übrigen Familienmitglieder, spricht Geschwisterkind und Ehemann. Zeit ist plötzlich Luxus. Und man selber hat dann keine Zeit mehr für sich. Hab ich alles phasenweise gehabt.

LG Hinzwife

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... Nur leider schlafen nicht alle Kinder um 19/00-19/30 Uhr.
Bei uns ist es locker ne Stunde später und wenn wir Pech haben ist um 5/30 Uhr wieder Halligalli.
Ich finde das macht schon wahnsinnig viel aus. Zumindest mir.

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Ich hab nicht genug Zeit für mich. Überhaupt nicht. Mein Mann arbeitet in einer wichtigen Position und macht ständig Überstunden. Ich bin unter der Woche von morgens bis abends alleine mit den Kindern. Am Wochenende ist er da (heute nicht, er arbeitet heute auch), aber dann stehen halt auch immer irgendwelche Sachen an, die ich unter der Woche mit zwei kleinen Kindern nicht schaffe.
Mein fünfjähriges Kind hat einen Kindergartenplatz bis um 12, verlängern nicht möglich, und das knapp dreijährige hat keinen Platz bekommen. Also habe ich permanent mindestens ein Kind bei mir.
Meine Familie wohnt leider weit weg und die Schwiegerfamilie hat kein Interesse an den Kindern. Ich würde gerne etwas an der Situation ändern, aber weiß nicht, wo ich ansetzen kann.

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"Mein Mann arbeitet in einer wichtigen Position und macht ständig Überstunden"


Komischerweise sagt jeder Mann immer, dass er in einer wichtigen Position arbeitet und deswegen Überstunden macht.
Vielleicht hat er auch einfach keine Lust auf Kind & Haushalt und schiebt die Arbeit deswegen vor?

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Kann ich mir schon vorstellen, dass Mann sich gern auf Arbeit versteckt. Gibt ja auch Studien dass Väter mehr Überstunden machen als kinderlose. Ob das nun zufällig die gleich Zeit ist in der Mann Kinder bekommt und Karriere macht oder ob es im Büro trotz Überstunden weniger anstrengend ist als ein paar Stunden mehr zu Hause ... gute Frage!

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Ich habe eine Tochter, die jetzt 16 Monate alt ist.

Seit 4 Monaten gehe ich wieder arbeiten, 30h, mein Mann 20h. Ist ein Luxus, den wir uns gönnen, bis sie 2 ist.

An Hilfe haben wir die Schwiegermutter, sie kommt 1x pro Woche und unterstützt uns sehr, auch in Notfällen (Krankheit, Termine) versucht sie sich immer die Zeit zu nehmen.
Aus meiner Familie gibt es keine Unterstützung.

Am Nachmittag hütet immer einer das Kind und der andere erledigt meist irgendwas. Kochen, einkaufen, Haushalt (wir sind kürzlich umgezogen und es ist noch viel zu tun), Katzen bespielen usw usf.

Es geht eigentlich sehr gut, solange alle gesund sind, jeder hat Freizeit & es geht sich alles gut aus.

Meine Tochter war jetzt grad aber wieder 2 Wochen krank, da bin ich um 6 auf, 8 Arbeitsbeginn (fordernder Job), 15 Uhr zuhause, Kind übernehmen damit mein Mann arbeiten kann. Dann halligalli bis Kind im Bett (ca 19:30). Da die Nächte dann auch bescheiden sind, bin ich sehr müde, da ist der Abend dann auch nimmer toll.

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Man muss es sehr individuell betrachten. Aber ich denke alle Eltern können sich genug Auszeit schaffen.

Eine Freundin z.b. hatte jedes zweite Wochenende frei und sie hat das gebraucht. Da waren die Kinder schon von Anfang an jedes zweite Wochenende bei den Großeltern.

Mir dagegen reicht es schon mal ausschlafen zu können und nach dem Aufwachen noch etwas im Bett rum gammeln zu können. Wenn ich einen Tag frei hab, weiß ich ehrlich gesagt nicht was ich damit Anfangen soll 😂

Mein Mann hat dafür immer wieder seine Spieleabende mit Freunden.

Freunde haben wir auch, aber wir sehen sie deutlich weniger als zu Kinderlosen Zeiten. Einfach weil wir alle (auch die Freunde) Verpflichtungen haben und wegen Umzüge zu zerstreut sind. Wenn wir sie einmal im Monat sehen ist das schon ein highlight. Dafür haben wir aber ein soziales Netz (dank den Kindern) aufgebaut und neue Freunde gefunden (was die alten keineswegs ersetzt), mit denen man sich auch regelmäßiger mal treffen kann und zu örtlichen Festen gehen kann und nicht ganz so allein in der Umgebung mit Kindern ist.

Aber wir sehen es auch so: irgendwann haben wir wieder viel zu viel Zeit. Ab September gehen die 2 großen in den Kindergarten. Das sind 5 Tage die Woche je 4,5 Stunden. In spätestens 3 Jahren geht der kleinste auch in den Kindergarten (durch die 12-Stunden-Schichten meines Mannes macht Kita kein Sinn, da ich dadurch auch nicht arbeiten gehen kann). Irgendwann ab Vorschulalter fangen auch die Übernachtungen an und je älter sie sind, desto häufiger. Geburtstagsfeier von Freunden kommen ja auch noch dazu.

Summiert sich und man hat häufiger am Wochenende mal Zeit für sich.

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Sind also unterm Strich "nur" paar Jahre. Aber es gehört zur Familie eben dazu. Als single (kinderlos) kann man im Frei IMMER alles machen was man mag.

Mit Partner ist man schon etwas eingeschränkter. Da kommen dann seine/ihre Freunde und Familie hinzu.

Mit Kindern ist es nochmal etwas weniger und die eigenen Familien rücken nochmal etwas in den Vordergrund. Aber nur vorübergehend.

Und dann baut sich das mit den Kindern innerhalb der 20 Jahren allmählich ab.

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"Mein Mann packt mit an"

"Mein Mann hilft mir so gut es geht im Haushalt"


So wirklich nach Gleichberechtigung klingt das nicht.

Meinst du, ein Mann sagt

"Meine Frau hilft mir so gut wie es geht im Haushalt" . "Meine Frau packt mit an"

- wenn man das so sagt, merkt man direkt, dass hier keine Gleichberechtigung vorliegt. Du solltest deinem Mann also mal einen Tritt in den Hintern verpassen und ein deutlich klärendes Gespräch zu führen.

Ich gehe davon aus, dass dein Mann ebenfalls NICHT sagt "Ich empfinde Zeit für mich zu haben als Luxus"