Keine Regeln bei der Großeltern?

Liebe Forengemeinde,

so hier sind ja Diskussionen entbrannt in wie weit sich Omas/Opas (Schwiegereltern, ggf. auch die eigene Eltern) sich an die Regeln der Eltern zu halten haben, wie es mit dem Umgang der Enkelkinder bestellt sind.

Klar, wenn die Großeltern bei ihren eigenen Kindern/Schwiegerkindern zu Besuch sind, hat man sich an deren Regeln zu halten.

Aber mal umgekehrt gefragt, besonders wenn die Enkelkinder schon größer sind und bei Oma und Opa zu Besuch sind ohne die Eltern? Dürfen die Großeltern keine Regel aufstellen z.B das man als Enkelkind nicht überall bei gehen darf, dass Essen was auf den Tisch kommt einfach mal probiert wird. Oder einfach mal sagt, jetzt ist hier mal Ruhe, wenn es zu laut wird. Es kann ja auch sein, dass zu Hause bei den Eltern mehr erlaubt wird als bei den Großeltern. Wie geht man denn da mit um? Vielleicht sind die Großeltern in manchen Dingen doch etwas strenger.

Wie seht ihr das?

LG Hinzwife

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Huhu,

ich gehöre (hoffentlich beim zweiten jetzt weniger) zu den Mamas, die sich am Anfang schwer getan haben das Kleine aus der Hand zu geben und habe für mich Dinge, die mir wichtig sind. Zum Glück sehen unsere Familien das ziemlich ähnlich bzw schütteln innerlich vielleicht mal den Kopf, halten sich aber an unsere (nicht nur meine) Vorstellungen. Das finde ich vor allem am Anfang auch ziemlich wichtig. Wieso sollte das später nicht wechseln sozusagen? Am Anfang ist das nicht so Spruch reif, aber wenn Kinder größer werden dringen sie in "fremden" Wohnungen ja im Zweifel in Privatsphäre vor, emotional oder räumlich, die Enkel ja auch nichts angehen. Ich finde es nur normal, dass Kindern auch von anderen Menschen Regeln aufgezeigt werden. Der Ton macht halt die Musik, wie die dann rüber kommen.

Du hast ja mehr nach älteren Kindern gefragt, die habe ich noch nicht, aber ich finde es gelten die Hausregeln von demjenigen, bei dem man sich befindet und Kinder kennen die in der Regel ziemlich schnell.
Bei meinen Schwiegereltern darf mein Kind fast alles, wenn mal was kaputt gehen sollte ist das nicht schlimm und der Tag dreht sich um sie. Bei meinen Eltern darf sie nicht alles vom Regal runter nehmen, nicht immer genau jetzt so rumtoben wie sie will. Sie ist trotzdem (fast) gleich gerne dort.

Eine Freundin hat mir ihre "Faustregel" mal erzählt und die trifft es im Großen und Ganzen bei sehr vielen Dingen:

Derjenige, der die Konsequenzen von bestimmten Entscheidungen / Handlungen zu tragen hat, entscheidet.

(bewusst etwas überzogene) Bsp.:
Oma will Cola/Süßes geben, Mama sagt nein, da sie abends das überdreht Kind daheim hat.
Oma erlaubt mit Essen rumzulaufen, Mama hält trotz anderer Regeln daheim den Mund, denn es ist nicht ihre Wohnung, die geputzt werden muss/ Couch die dreckig wird.
Oma erlaubt nicht, dass Kind alles aus den Schränken zieht, obwohl es das zu Hause darf. Oma muss das nachher aufräumen und hat Stress, also entscheidet sie.

Ich hoffe man versteht, was ich meine.

Es ist nun mal so, dass jeder andere Grenzen hat, in welchem Bereich man sich wohl fühlt. Und das müssen meiner Meinung nach auch Kinder respektieren lernen. Gerade bei größeren Kindern kann man altersgemäß erklären, wieso man etwas nicht will und sie müssen es lernen. Wenn es sich um bestimmte Regeln handelt, die man doof findet, muss man eben ins Gespräch als Erwachsene.

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hallo

im Zuhause von oma und opa gelten IHRE Regeln. das wissen Kinder auch sehr schnell.
natürlich darf gesagt werden das nicht so laut gemacht wird. wie sie durchsetzen das dies und das probiert wird, ist ihre sache. der kleine isst z.b. bei oms problemlos eine Leberwurst schnitte....Zuhause rühert er die nicht an😅

oma achtet darauf das gut gesprochen wird, ich störe mich eher nicht dran.
kinder profitieren davon.

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Meine Kinder haben leider keine Großeltern mehr, aber eine Tante die diesen Part im Laufe der Jahre übernommen hat. Niemals hatte ich das Gefühl das ich mit ihr mal über ihre bzw unsere Regeln hätte sprechen müssen. Sie hat ebenso drei Kinder großgezogen (alle aus dem Haus) und ich gehe davon aus das sie Wert auf die selben Dinge wie wir legt. Sicher gibt es auch Dinge die sie evtl strenger sieht als wir, aber das ist ok. Ihr Haus, ihre Regeln. Wenn ich als Mutter partout möchte das meine Kinder nur nach meinen Regeln Leben, müsste ich auch die Regeln eines Kindergartens, einer Tagesmutter oder später der Schule hinterfragen und ggf die Kinder nicht hinschicken. Ich finde schon das Kinder sich auf verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Ansichten einstellen können sollten.

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Zu allen Deinen Aspekten: Wir sind viel strenger.

Oma und Opa lassen sich von den Enkel auf dem Kopf tanzen, wenn sie dort alleine sind, ausnahmslos, und alle fünf!

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Bei meinen Großeltern Mütterlicherseits gab es keine Regeln, wir durften draussen spielen bis es dunkel wurd, das Essen hat dort immer geschmeckt egal was es gab und wir schliefen meist mit mehreren Enkeln bei Oma im Wohnzimmer und schauten was wir wollten und so lang wir wollten... einzig bei der "Schwarzwaldklinik" mussten wir leise sein wenn wir mitschauen wollten.

Bei den Groseltern Väterlicherseits ging es immer so Steif zu das wir Kinder immer froh waren wenn wir dort schnell wieder weg durften....

Bei uns ist es heute fast genau so bei meiner Mutter dürfen die Kinder recht viel, sie machen auch mal Quatsch und kassieren den Ärger von Oma und Opa dafür, Wenn sie Hunger haben schmiert Oma ausser der Reihe Stullen für 10 und die werden aufgegessen... etc. bei meinem Papa geht es eher Steif zu er mag es nicht wenn die Kinder dort Laut sind oder Quatsch machen und bei den Schwiegereltern darf nur das Kuckkuckskind meines Schwagers Spielen, Schlafen und mit auf Urlaub unsere Kinder werden nur hin und wieder geduldet....
Dort wollen die Kinder also auch nicht so häufig hin...

Wir als Eltern waren immer Froh und Dankbar für Die Zeit die unsere Kindef bei Oma und Opa sein konnten uns wäre im Traum nicht eingefallen deren Regeln oder so anzugreifen schließlich haben sie uns mit den Kindern oft geholfen und sie betreut damit wir Arbeiten oder Ausgehen konnten....

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Ich bin generell immer ein Fan von "machen lassen"- die Großeltern haben meinen Mann und mich groß bekommen. Ich habe den direkten Vergleich: Meine Eltern sind sehr lasch und lassen sich von unserer Tochter auf der Nase herum tanzen. Meine Schwiegereltern sind da etwas strenger, wenn auch bei weitem nicht streng, und das gefällt mir persönlich besser.

Kinder müssen sich überall an - auch unterschiedliche - Regeln halten. Kindergarten (bei uns sehr strukturiert und auch streng, finde ich super, weil unsere Tochter das wirklich braucht) bis zur Schule bis zu Sportvereinen und so weiter. Es ist wichtig, dass sie lernen, dass man nicht überall machen kann, was man will. Toll, wenn schon die Großeltern damit anfangen, ich rede mir bei meinen Eltern den Mund fusselig, aber es ändert sich nichts. Da sie unserem Kind aber nie schaden würden und es heiß und innig lieben, lasse ich sie halt machen.

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Bei uns dürfen die Kids bei den Großeltern mehr als zu Hause (Süßkram, Fernsehen). Zudem sind wir auch strenger als dies. Denke das ist meistens der Fall. Wir haben ein gutes Verhältnis zu den Großeltern, von daher kann ich mich voll und ganz darauf verlassen, dass sie in unserem Sinne handeln und gut mit den Kids umgehen. Wenn unsere Kinder bei ihnen sind oder sie auf sie aufpassen, gelten natürlich deren Regeln, die sich zum Glück meistens mit unseren decken.

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Meine Enkelin erlebte und erlebt bei mir die gleichen Regeln wie zuhause auch. Mir hat noch nie ein Kind auf der Nase rumgetanzt, auch keines meiner "Aufpasskinder" aller Altersklassen. Ich bin gutmütig, aber kein Waschlappen - und ein Nein ist ein Nein, das hat auch noch nie
ein Kind ausgereizt ;-)
Meine Pubi-Enkelin diskutiert ihre Mama in Grund und Boden.Wenn ich irgendwann in einem bestimmten Ton sage "so mein Schatz, Ende der Diskussion" - dann ist das auch so, auch wenn sie mein ganz großer Schatz ist(und sie das auch weiß#herzlich).
Bisschen verwöhnen ist okay, verziehen sicher nicht.
LG Moni

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Hallo,

Der " Hausherr" macht die Regeln. Bei uns gilt "Eltern erziehen, Großeltern, Tanten und Onkel verziehen".

LG Morgain