Keine Muttergefühle

Hallo.
Mein Problem: Ich habe keine Muttergefühle.
Mir würde es nie einfallen meine Tochter zu vernachlässigen, kümmere mich so gut ich kann damit es ihr gut geht.
Aber es erfüllt mich nicht. Es fühlt sich eher wie eine Pflicht an, nicht wie Liebe. Ich mache es nicht gern.
Es gibt Tage, da ist sie eine schwere Belastung für mich, vor allem weil keine Zeit für mich selbst übrig ist.
Ich fühle mich oft als würde ich langsam verkümmern, hab nur mehr wenig Freude in meinem Alltag.

Hier die Geschichte:
Meine Tochter (7 Monate) ist ein Sonnenschein, und pflegeleicht.
Schwangerschaft verlief super, normale Geburt ohne PDA, ohne Trauma.
Leider funktionierte das Stillen bei uns überhaupt nicht, trotz genug Milch keine Zunahme, viel Hektik, Luftschlucken und dementsprechend oft Bauchweh. Hab abgepumpt, dann wurde es besser.

Mein Partner ist viel unterwegs, wir waren von anfang an viel allein, auch an Wochenenden.
Bevor die Maus da war hatte ich viel Zeit für mich, war immer beschäftigt mit Hobbies und Sport. Nun ist zeitlich davon nix mehr möglich, die Maus fordert sehr viel Aufmerksamkeit. Ich bin mit mir unzufrieden, von der Familie kommt keine Unterstützung (zb aufpassen).
Ich habe keine Freunde zum reden (bin die erste mit Kind) und meine Familie ist der Meinung ‚das könne nicht sein‘ und damit ist das Gespräch beendet.
Mein Partner hört mir zwar zu, meint aber ‚das wird schon noch‘.

Ich war schon mal bei einer Therapeutin, die meinte ich hab zu viele negative Erfahrungen mit der Maus gemacht (kein stillen, keine zeit für mich..) und brauche mehr Unterstützung und Entlastung von der Familie (die nicht will) und wollte mich auf Tabletten einstellen.

Ich verstehe nicht warum ich keine Muttergefühle habe.. sie ist ein absolutes Wunschkind, wir freuten uns riesig als ich schwanger war, bis hin zur geburt. Und jetzt sowas?
Gibt es Mamas, denen es auch so geht?

Liebe Grüße

ELTERN -
Die beliebtesten Milchpumpen 2024

Hebammen-Tipp
Medela Handmilchpumpe Harmony, Produktkarton im Hintergrund
  • hoher Bedienkomfort
  • leicht und kompakt
  • flexible Brusthaube
zum Vergleich
1

Hallo,
ganz so krass wie Du es beschreibst hatte ich nie empfunden, aber ich kann Dich prinzipiell schon verstehen: Deine Situation hat sich nach der Geburt Deines Kindes komplett verändert, und Du bist ziemlich allein. Partner unterwegs (beruflich, nehme ich an), schade dass Deine Familie wenig Interesse hat, aber das kann man nicht erzwingen, bei Freunden/Freundinnen genau so wenig.
Ich kann Dir nur raten, Deine Tage mit neuen Aktivitäten zu füllen: Krabbelgruppen, Babyschwimmen, Pekip ... bald kann Deine Kleine krabbeln und sitzen (und somit schaukeln), und dann kannst du Stunden auf Spielplätzen verbringen. Oder im Zoo zum Beispiel. Sofern alle diese Einrichtungen dann wieder offen sind natürlich!!
Dann kommen auch neue Bekanntschaften. Am Anfang ist das immer der gleiche oberflächliche Smalltalk, aber besser als nichts und vielleicht ergibt sich eine neue Freundschaft.
Ich wünsche Dir alles Gute!
J.

2

Vielen Dank für deine Ermutigung!
Hast du eine ähnliche Erfahrung gemacht bzw wie war das bei dir wenn ich fragen darf?

Ja mein Partner ist beruflich unterwegs.
Leider gibts in meiner Nähe nur Babyschwimmen, und das ist total ausgebucht, hatte schon ein paar Mal angefragt.
Momentan sind wir noch weit entfernt von Sitzen und Krabbeln, sieht zumindest so aus...

11

hallo.

man malt es sich immer aus wie tooooll es mit baby wird. die Realität ist eine andere.

viele Einschränkungen, schlaflose nächte, keine Zeit für sich und den partner.

SCHÖN ist für viele etwas anderes.

ich freue mich, wenn kinder älter werden.
normal durchschlafen, normal zur Toilette gehen, vernünftig sprechen, auch mal alleine spielen. Man im Garten gemütlich sitzen kann während der Nachwuchs im sand spielt ...usw. keine ewige einschlafbegleitung (hab ich bei keinem kind gemacht)
Die Zeit wird besser! und schöner.

vielleicht baut ihr euch auch ein Netzwerk auf mit freunden, leihoma, nanny ..... damit ihr regelmäßig Zweisamkeit habt

ein baby ist anstrengend und frage " warum musste DAS sein" stellen sich einige

alles gute

weiteren Kommentar laden
3

Hallo,

Wir hatten auch einen schlechten Start. Wochenlang vor der Geburt im KH, dann Baby zu früh mit Saugschwäche. Da war stillen auch aussichtslos trotz Beratung u d Hilfe. Unsere Tochter hat die erste Wochen auf mir gelebt. Trotzdem liebe ich sie unendlich und sie ist der Mittelpunkt meibes/unseres Lebens.

Ich denke jeder ist seines Glückes Schmied. Suche dir eine Mutter-Kind Gruppe, Babyschwimmen oder ähnliches. Dort triffst du Mütter ubd kannst dich austauschen.

Kaufe dir eine Monatskarte für die Öffis.(ok aktuell etwas schwer). Aber mit einem Ticket kannst du in die nächste Stadt fahren. Ich habe mir ein Ticket gekauft ubd bin in Museen, Ausstellungen etc. gefahren oder bin einfach nur bummeln gegangen.

Du musst zu Hause raus und positive Erinnerungen mit deiner Kind schaffen. Und nicht driven alten Leben nachtrauern.

LG Morgain

4

Ich kann dich gut verstehen. Ich habe zwei Kinder, liebe beide wirklich sehr und Kummer mich auch gerne um beide aber diese völlige sebstaufgabe die soviele beschreiben hab ich auch nicht. Auch meine Bedürfnisse müssen befriedigt werden und nicht nur die der Kinder.
Der kurze ist 1,5 und hat gerade seinen eigenen, sehr starken, willen entdeckt. Ein totaler wutzwerg im Moment. Das bringt mich oft an die Grenzen.. Allem gerecht zu werden ist schwierig. Familie wohnt zu weit weg und mein Mann ist abends oft nicht da.
Ich habe schon immer mit Depressionen zu kämpfen, ist mir nur nie so aufgefallen weil man sich alleine ja gut einigeln kann. Mit Kindern unmöglich.
Ich bin nun seit knapp einem Jahr in Therapie. Es geht etwas besser, ich nehme aber auch Medikamente, aber ich bin noch weit entfernt von meinem Ziel.
Ich bin mir sicher das du Mutter Gefühle hast, sie zeigen sich nur auf 100 verschiedene Arten und weisen. Versuch wirklich Kontakte zu finden. Das hat mir hier über vieles hinweg geholfen. Ich hab nen Mami Sport Kurs mitgemacht und war oft beim Mama Frühstück.
Alles liebe euch dreien ❤️

6

Vielen Dank für deine Offenheit und deinen Zuspruch!

Leider gibts bei mir nur Babyschwimmen in der Nähe, und das ist total ausgebucht, hab schon öfter angefragt, und Kontakte knüpfen fällt mir generell schwer.

12

hast du kein auto?

das finde ich unabdingbar mit kind
....wenn man nicht gerade in der Großstadt lebt.

übernimmt dein mann am we sodass du einige zeit für dich alleine hast?

weiteren Kommentar laden
5

Das was du fühlst, haben glaube ich viele weil einfach das ganze Leben sich verändert und man von der Umgebung in der Regel wenig Verständnis dafür erhält. Mir ging es eine ganze Zeit ähnlich weil ich auch eher der aktive Mensch bin. Die erste Zeit war ich nur immer für das Kind da und konnte nur mal was für mich tun, wenn sie gerade geschlafen hat. Noch dazu bin ich alleinerziehend und hab damit gar keine Unterstützung vom Partner. Was dir hier viele schon geschrieben haben stimmt. Je mehr positive Erfahrungen du sammelst umso mehr spürst du die Mutterliebe. Sie ist auch jetzt schon da, wird nur von dem aktuellen Stress überschattet.
Meine Kleine ist jetzt 13 Monate. Um ihren 1.Geburtstag rum wurde es schlagartig besser, weil sie sich auch mal alleine beschäftigen kann. So kann ich jetzt sogar mal was lesen während sie auf dem Boden alleine spielt.
Sonst bin ich viel mit ihr in den Zoo gefahren und die Krabbelgruppen haben immer sehr gut geholfen weil man sich da auch mal mit anderen Muttis austauschen kann.
Erst jetzt in der Kita Eingewöhnung hab ich übrigens gemerkt, wie sehr ich das kleine Monster liebe. Ich konnte mich nur schwer von ihr lösen und hab viel geweint.

7

Danke, deine Antwort gibt mir etwas Hoffnung und Trost dass ich nicht allein bin!

Und es freut mich sehr, dass bei euch jetzt alles passt! Das bestärkt mich :)

Leider hab ich keine Möglichkeit bei diversen Gruppen mitzumachen, entweder gibts keine in näherer Umgebung oder sind ausgebucht.

Ich geh ehrlich gesagt nicht gern wohin mit ihr, aus Angst das sie losbrüllen könnte oder sonstiges (passierte ein paar Mal bei Familientreffen und ich konnte sie nicht augenblicklich ruhig stellen, werde seitdem nicht mehr eingeladen, oder nur mit der Bitte ganz kurz vorbeizuschauen oder das Kind überhaupt daheim zu lassen). Es ist mir sehr unangenehm sobald sie unruhig wird, und ich bin die ganze Zeit sobald wir außer Haus sind so konzentriert um Weinen, Schreien, etc garnicht erst aufkommen zu lassen - Stress und Anspannung pur!!

Du hast sicher recht damit, dass alles vom Stress überschattet wird, nur bin ich verzweifelt weil ich nicht weiß wie ich den Stress loswerden kann.. wie gesagt, Krabbelgruppe & Co gibts nicht in meiner Nähe...

9

Meine hat auch immer sehr viel geschrien. Hier war das Zauberwort Routine. Relativ feste Schlafenszeiten und immer gleiche Tagesabläufe, 2 mal am Tag raus und alle Aktivitäten an diesen Rhythmus anpassen. Damit hab ich das Schreien ganz gut in den Griff bekommen und es wurde schon mal etwas entspannter.
Mit dem Stillen hatten wir übrigens auch Probleme. Bis zum 7. Monat hab ich abgepumpt, danach dann ganz auf Flasche umgestellt weil das Abpumpen für mich auch zeitlicher Stress war.
Bezüglich der Aktivitäten kannst du ja mal auf Facebook oder so schauen, ob es Gruppen gibt. Ich bin zb auch in einer WhatsApp Gruppe und tausche mich da mit anderen Muttis aus. Über ne andere Gruppe hab ich Kontakt zu anderen Müttern in der Nähe gefunden, sodass man sich mal zu nem Spaziergang verabreden kann.

weiteren Kommentar laden
8

Hallo

Schau mal im Internet nach Mütter Zentrum oder Mehrgenerationenhaus da finden oft Krabbelgruppe statt.

So hast du erstmal Kontakt zu anderen jungen Müttern, der Rest ergibt sich

10

Ich denke, das Einzige, was dir helfen kann ist, wenn du regelmäßig frei Zeit für dich hast. Vielleicht bist du noch jung und hast dich noch nicht „sattgelebt“. Jetzt könnte man natürlich sagen, warum dann so früh schon Kinder, aber das ist ein anders Thema und was es heißt ein Kind zu haben, weiß man ja auch erst wenn es da ist und einen wie ein Hammerschlag trifft. Also, was kannst du machen... dass du keine familiäre Unterstützung hast, ist zwar schade, aber kann man ja auch nicht erwarten. Kommen wir zu deinem Partner. Suche das Gespräch mit ihm und sag ihm, dass du einmal in der Woche einen Abend für dich brauchst (Kino, Freunde treffen, Essen gehen, weggehen, Sport etc.).Er ist ja schließlich der Vater und kann auch mal alleine auf euer Kind aufpassen. Ansonsten sucht euch eine Babysitterin, an die ihr euer Baby langsam (!) gewöhnt. Diese kann dann 1 Mal pro Woche oder Monat (je nachdem wie groß Freiheitsdrang und Geldbeutel ist) und ihr könnt gemeinsam raus.

16

Hallo,
meiner Schwägerin ging es so ähnlich wie dir mit dem zweiten Kind. Auch dieses Kind war eigentlich ein Wunschkind, aber sie hatte eine traumatische Geburt, über die sie nur schwer darüber kam. Sie bekam da auch von niemanden Hilfe, hat sich aber auch geschämt, zuzugeben, dass sie ihr Kind irgendwie nicht richtig lieben kann.
Die Wende kam ca ein Jaht später, da wurde die Kleine plötzlich sehr krank, und das wirkte wie ein Katalysator auf sie. Plötzlich wurde sie förmlich überschüttet von Gefühlen für ihre Tochter.
Bei dir ist es vielleicht ähnlich, deine Muttergefühle sind da aber überlagert von negativen Stimmungen.
Vielleicht kannst du trotzdem jemanden dazu bewegen, mal die Kleine zu sitten und du dir dann ein bisschen Freiraum gönnen?
Und lass dir nicht einreden, das sei egoistisch! Deine Tochter wird auch nur profitieren, wenn sie eine ausgeglichene Mutter hat#herzlich

17

Hallo,

das nennt sich Realität. Niemand wird dir sagen, dass die Babyzeit nach der Geburt (mit "netten" Verletzungen und Schmerzen, die man doch nicht vergisst) langweilig ist. Füttern, wickeln, spazieren, schlafen...und immer alles auf Abruf. Da bleibt jedes Gefühl auf der Strecke. Die Lösung: sage dich von dem Gedanken der rosaroten Glitzerwelt des Mutterdaseins los. Kümmere dich auch um dich selbst, dann kannst du dich um das Kleine kümmern. Auszeiten nehmen, der Papa kann sich auch drum kümmern, besorg einen Babysitter, such Kontakte zu anderen Müttern, geh raus. Du musst nicht zu Hause bleiben. Mach einen VHS-Kurs und während dieser Zeit kann jemand auf das Kleine aufpassen. Bau dir ein soziales Netzwerk aus.

LG Schmetterlingchen