Umgang mit neuem Partner der Mutter

Ich bin mir nicht sicher ob ich hier das richtige Forum erwischt habe, aber gut.
Ich würde mich trotzdem über jeden Ratschlag freuen.
Zu meiner Situation: Mein leiblicher Vater ist nicht existent in meinem Leben(ist also nicht relevant) und der ehemalige Lebensabschnittsgefährte meiner Mutter hält nur noch sporadisch Kontakt. Seit einem halben Jahr hat meine Mutter einen neuen Freund der mir direkt vorgestellt wurde und mit dem ich mich generell verstehe, da der Mann sehr nett ist und ich weiß das er meine Mutter glücklich macht, vor allem nachdem die vorherige 9 jährige Beziehung sehr on-off war und nicht besonders harmonisch auseinander gegangen ist. Die Beziehung zu meiner Mutter ist recht gut und ich fühle mich nur mit meiner Mutter wohl. Ich bin mit bald 18 jetzt in einem Alter in dem ich vermutlich nicht mehr 100%ig als Jugendlich zähle aber nun zum eigentlichen "Problem":
Der Freund meiner Mutter ist wie gesagt sehr nett allerdings habe ich kein Interesse daran mit ihm eine väterlichen oder extrem enge Beziehung aufzubauen, da ich ihn als Freund meiner Mutter sehe mit dem ich ganz gut klar komme und mehr nicht. Ich habe allerdings das Gefühl das meine Mutter genau auf diese Art der Beziehung zwischen uns aus ist und sie überfordert mich etwas damit wie oft er fast die komplette Woche bei uns verbringt und ständig anbietet zu dritt etwas zu unternehmen.
Versteht mich nicht falsch, ich habe absolut nichts gegen ihn allerdings habe ich mit dem Kapitel Vaterfigur abgeschlossen und mir ist es lieber eine lockere freundschaftliche Beziehung zu ihrem derzeitigen Freund aufzubauen, da er für mich keine feste Konstante in unserer Familie ist und für den Fall das meine Mutter sich trennt ist das dann eben nicht mehr mein Problem, anders als bei dem vorherigen Freund.
Bin ich zu egoistisch? Und wie mache ich meiner Mutter klar das ich zwar kein Problem mit ihrem Freund habe aber ihn als *ihren* Freund sehe und nicht als wichtige Person in meinem Leben? Ist es verwerflich das ich diese Distanz zu ihm bewahren möchte? Schließlich wohne ich nicht ewig zuhause und ich möchte einfach nicht mehr übermäßig in ihre Beziehungen verwickelt sein....

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Nein, ich finde deine Einstellung überhaupt nicht verwerflich. Du hast die Situation sehr gut sachlich und absolut nachvollziehbar dargestellt, ganz genau so würde ich es der Mutter vermitteln und gut ist.

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Es ist überhaupt nicht verwerflich.
Ich finde du gehst sehr erwachsen mit dem Thema um.
Sag es deiner Mutter genau so wie du es hier geschrieben hast. Vielleicht fällt ihr sogar auch ein Stein vom Herzen, dass sie in Zukunft ganz ungezwungen mit der Sache umgeht.
Einen Papi braucht sie für dich wirklich nicht mehr suchen😉

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Hallo,

nein, wenn ihr euch versteht und du ihn als Freund siehst, ist das doch wunderbar. Sprich in einer ruhigen Minute mit deiner Mama und sage ihr, dass ihre Erwartungen dich unter Druck setzen, aber du dich mit ihrem Freund verstehst (was will man mehr?) und dich für sie freust.

LG, Schmetterlingchen

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Ich finde, du wirkst sehr reflektiert in dem, was du schreibst. Deswegen denke ich, dass nichts dagegen spricht, es deiner Mutter auch so zu sagen: Du akzeptierst ihren neuen Freund, lässt dich gerne auf einer freundschaftlichen Basis auf ihn ein, freust dich für sie, wenn sie glücklich ist - aber mehr eben nicht. Du bist mit 18 zwar noch ziemlich jung, aber kein Kind mehr, das eine Vaterfigur oder gar einen Vaterersatz braucht. Das würde ich ihr genauso sagen. Das ist ja keine ablehnende Haltung ihm gegenüber, sondern tatsächlich eine Tatsache, dass man mit 18 einfach andere Bindungen zu Erwachsenen aufbaut, die man neu kennen lernt, als wenn man noch jünger und stärker von den Eltern abhängig ist.

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Und noch eins: für eine/n 18jährige/n ist es normal, dass man nicht mehr allzu viel mit den eigenen Eltern unternimmt. So würde ich das deiner Mutter und ihrem neuen Freund auch vermitteln. Dass du ihn nett findest aber gerne hauptsächlich deinen eigene Wege gehen möchtest.

Zusammen essen und mal zusammen sitzen, wenn es die Zeit ergibt, kannst du ja auch noch. Aber mehr machten unsere eigenen Kinder in dem Alter auch nicht mehr.

Bist du noch Schülerin oder machst du eine Ausbildung? Egal was, da hat man auch nicht soviel Zeit und möchte noch Freizeit für sich alleine haben.