Was tut ihr, damit sich das 2. Kind wichtig fühlt?

Hallo ihr Lieben!

Bei uns ist Kind 2 unterwegs und mich würde interessieren, ob und was ihr (speziell) tut, damit sich Kind 2 genauso "wichtig" fühlt wie Kind 1.

Klar haben wir vor, ihnen beiden viel Aufmerksamkeit zu schenken und das ist, denke ich, auch das Wichtigste. Aber habt ihr sonst Tipps und Tricks?

Wir haben ja alles, d.h. es wird viel Zeug, dass bei Nr. 1 neu war an Nr. 2 "vererbt" werden, Kind 1 hatte (und wird wahrscheinlich auch in Zukunft) vieles neu bekommen, Kind 2 bekommt dann nur noch Gebrauchtes?

Wo und ab welchem Alter ist es eurer Meinung nach sinnvoll, hier die Grenze zu ziehen und auch Kind 2 "neues" oder "eigenes" zu schenken (z.B. Kleidung, oder zum Geburtstag)? Macht das vor der Schule Sinn? Merken 2, 3, 4 jährige schon, dass sie immer nur die Sachen der Geschwister bekommen? Ab wann habt ihr angefangen, mehr zwischen den Kindern zu trennen?

Ich hab noch 100 andere Fragen, also erzählt doch bitte mal ein bisschen :) Danke!

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Wir haben der Großen bewusst Exklusivzeit mit ihr eingeräumt. Sprich einer von uns hat einen speziellen Ausflug mit ihr zu ihren Bedürfnissen unternommen.
Sie hat bei allen Dingen, die das Baby betraf immer gern mitgemacht. Egal ob Baden, füttern wickeln usw.

Natürlich hat die Kleinere, die Sachen der Großen aufgetragen. Genauso hat sie aber auch immer wieder mal Neues bekommen.
Schuhe werden bei uns sowieso neu gekauft und nicht aufgetragen.
Sie sind jetzt 9 und 5.
Die Kleine ist immer ganz stolz, wenn ihr ein Shirt von der Großen passt. Also es kann auch so kommen😊
Eifersüchtige Kinder haben wir zum Glück nicht.

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Als Nachzügler würde ich sagen: die Bedürfnisse aller Kinder auch einzeln und individuell wahrnehmen,

"Die Großen haben...." als Pauschalantwort ist furchtbar.
Hin und wieder, ok.
Dann, wenn jedes Kind mit den eigenen Interessen und Bedürfnissen wahrgenommen wird.

Freunde haben Kinder, die unterschiedlich schlafen.
Bei denen einen sind es Lerchen und Eule; bei anderen sucht ein Kind Familienbett, das andere will nachts keine Berührung.

Bei Kleidung: so lange es passt und den Geschmack beider trifft ok.

Von selbst erledigt es sich, wenn beide unterschiedlichen Alters gleich groß sind ;-)
oder wenn die Größe Sommer/Winter nicht passt.
Auch Schnitt und Farbe können unterschiedlich sein.

Freunde machen es dann so, dass sie die Sachen vom Großen weiterverschenken/verkaufen und beide Kinder bekommen neu/gebraucht.
Weitergeben passt meistens nicht.

Manchmal wollen beide Kinder auch "Partnerlook". Wenn es für beide ok ist, ok.
Möchte das eines der beiden Kinder nicht (egal ob "groß" oder "klein"), dann ist das zu respektieren.

Passen die Interessen beider zusammen: beide bekommen das Große zusammen und jedes Kind bekommt Zubehör jedes Kind für sich.
Playmobilschloss / -burg gemeinsam. RItter, Prinzessin, Hund, Katze Maus, dürfen sie sich nach Interesse individuell wünschen.

Manchmal gehen die Interessen aber auch soweit auseinander, dass es keinen gemeinsamen Schnittpunkt gibt.


Sofern alle Kinder in ihren eigenen Bedürfnissen gesehen und wahrgenommen werden und lernen individuell sich in einer Familie / Gemeinschaft einzubringen, dann wird es super.

Wenn ein Kind übertrieben gesagt, nur als Abklatsch des anderen gesehen wird, wird es schwierig. Ebenso wenn die Kinder von Erwachsenen in Konkurrenzkampf hineingedrängt werden.

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Hi,

wir haben zwei Kinder, inzwischen 15 und 11 Jahre alt. Das Einzige, was die "Kleine" vererbt bekommen hat, war der Kinderwagen und aktuell das Mountainbike.

Ansonsten ist es tatsächlich so und immer so gewesen, dass jeder das bekommt, was er braucht oder möchte.

Warum soll der Ältere immer in den Genuss kommen, neue Sachen zu kriegen und die Jüngere schaut mit dem Ofenrohr ins Gebirge. Nö, das möchten wir nicht.

Vor ein paar Wochen ist unser Großer in den Keller gezogen und die Kleine hoch unter das Dach, ins Zimmer vom Großen. Er hätte dann ein neues Bett und ein paar Regale bekommen und sie nur ihre alten Möbel mitgenommen? Nein, also hat sie auch ein paar Kommoden und ein neues Sofa bekommen.

Bei Kleidung ist es so, dass eben beide neue Sachen sich aussuchen können, diese dann auch gerne tragen, weil selbst ausgesucht und nicht auftragen, weil sie ja noch "gut" sind. Ich trage auch keine Sachen auf, weil ich sie bekommen habe für umsonst...

Sind beides eigene Wesen und das kostet nun mal richtig Kohle.

Allerdings legt bei uns niemand Wert auf Marken. Auch der 15jährige nicht. Er hat soviel Selbstbewusstsein, dass ihm das piepsegal ist. Das ist echt toll!

Aufmerksamkeit bekommen beide gleich viel. Gedanken darum haben wir uns nie gemacht. Es gab auch nie Exclusivzeiten, jedenfalls nicht bewusst. Inzwischen ist es so, dass ich mal mit der Kleinen einen Krimi gucke, der Papa mit dem Großen mal Fußball. Dann schauen wir gemeinsam irgendeine Doku. Mal gehe ich mit beiden einkaufen, dann nur mit einem, weil jemand keinen Bock hat usw... Wenn jemand Hilfe braucht bekommt er diese sofort und ohne wenn und aber.

Damit sind wir immer gut gefahren, an Eifersucht, Gezicke, Neid kann ich mich nicht erinnern. Beide Kinder wissen, dass wir voll hinter ihnen stehen und ich alles tue, damit es flutscht.

LG
Caro

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M.E. ist das wichtigste, beide Kinder als Individuen zu sehen und sie nicht zu vergleichen. Wir haben ganz am Anfang auch ehrlich erklärt, was so ein Baby kann, bzw. eben noch nicht. Die Große (6) hat so die Kleine (4) oft angefeuert und bejubelt, wenn sie etwas neues gelernt hat. Das hat sie auch zusammen geschweißt, weil sie vieles gemeinsam gefeiert haben.
Wir haben die Große auch immer miteinbezogen, wenn sie es wollte und deutlich gemacht, dass sie eine große Hilfe ist (auch wenn dies manchmal nicht der Fall war, sondern alles etwas länger dauerte). Und wir waren ehrlich und haben der Großen klar gemacht, dass ein Baby kein Spielkamerad ist, sondern erst mal noch wachsen muss.
Wenn ich mal keine Zeit für die Große hatte wegen der Kleinen, habe ich mir danach Zeit genommen, wenn es ging. Hierbei habe ich aber auch sofort begründet, warum ich gerade nicht kann und auch gesagt, dass ich mir extra Zeit für die Große danach nehmen werde und dies natürlich dann auch wirklich tue, auch wenn das Kind diese zustehende Zeit vergessen hat. Ich sagte immer dazu, dass ich jetzt Zeit nur für sie habe. Das wichtigste für ein Kind ist ihnen Zeit und Aufmerksamkeit zu geben, so fühlen auch sie sich wichtig m.E. Dass jemand mal warten und zurückstecken muss, kann ein Kind schon früh lernen.

Die Kleine bekommt die Kleidung der Großen, aber auch hin und wieder was neues. Manche Kleidung ist ja abgenutzt, v.a. die Schuhe. Für die Kleine wurde etwas eigenes zu haben mit Ende 3 Jahren wichtig. Mittlerweile genießt sie es auch die Kleidung der Großen zu bekommen, weil diese laut ihr so schön ist. Wenn die Große rumjammern, dass sie die Kleidung nicht hergeben möchte, erinnert die Kleine sie daran, dass sie dafür neue Kleidung hat und es genießen soll. Für die Kleine ist etwas neues wesentlich wichtiger, als für die Große. So war es auch bei mir, ich bin die 4. von 4 Kindern. Etwas neues war ein echter Schatz, weil er bei mir extrem selten war. Wenn meine Kleine anmerkt, dass sie auch mal wieder etwas neues möchte und das Budge es erlaubt, bekommt sie auch etwas neues. Natürlich nur, wenn es sinnvoll ist (neue Kleidung, etwa kaputtes ersetzen, schon länger nichts neues gehabt, ...).

Es kann sein, dass dein älteres Kind auch Baby spielt. Lass es ruhig, solange es dich nicht beeinträchtigt. Meine Große hat mit dem Babyspielzeug wirklich Baby gespielt. Oder auch ins Babybett gelegt, als es mal frei war.
Ich habe zusammen mit meiner Großen ein Fotoalbum angelegt von ihrer Geburt bis jetzt. So konnten wir ihr aufzeigen, dass auch sie mal so klein und hilflos war und wie sie sich und dann auch in Zukunft ihre Schwester entwickeln wird. Es war sozusagen ein Wegweiser für sie, was als nächstes passiert in der Entwicklung der Kleinen.
Das erstaunlichste war, dass die Große von Anfang an die Kleine beruhigen konnte. Das hat sie von sich aus gemacht. Sie hat ruhig gesprochen und gestreichelt. Das hat sie sehr stolz gemacht und wir haben es auch zugelassen, haben also nicht gleich eingegriffen. Manchmal kann man ja auch nicht sofort. Wenn es meiner Großen jedoch zu viel wurde, haben wir natürlich eingegriffen und deutlich gemacht, dass sie das nicht machen muss.
Wir hatten ein Buggyboard zur Geburt der Kleinen meiner Großen geschenkt. Das war 1. für uns sehr praktisch und 2. für die Große Luxus. Somit hat die Große etwas sehr positives mit der Kleinen verknüpft ;) Zudem hatte sie eine Babypuppe bekommen in Lebensgröße. Sie durfte sich teilweise an der Babykleidung bedienen und hatte so ihr eigenes Baby, an dem sie auch üben konnte. Wir hatten uns extra für so eine große Puppe entschieden, weil diesem das sowieso vorhandene Babyzeug passt. Auf Dauer ist das wesentlich günstiger, als Puppenzeug.

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Auch unser erster Sohn hat fast nur gebrauchte Kleidung in gutem Zustand bekommen. Ich sehe nicht ein, dafür viel Geld auszugeben, wenn sie eh nicht lange getragen und dreckig wird🤷‍♀️ Eine Runde halten diese Klamotten noch locker aus.

Beim Spielzeug wird es etwas kniffliger, da wir wirklich sehr schöne und hochwertige Sachen haben. Meine Eltern möchten dem Großen besonders schönes, "altes" Spielzeug abkaufen und dann dem Kleinen schenken.

Vieles wird sich aber dann auch irgendwann an den Kinderserien orientieren, da wird sich bei einem 5 Jahres Abstand schon genug finden.

Ansonsten sind doch grade die Nesthocker eher verwöhnt 😆

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Huhu
Ich habe 7 Kinder daheim. Manche Dinge werden weitergereicht, manche bekommen sie neu.
Es gibt sehr wenig Eifersucht bei uns. Die Kinder teilen gerne und viel. Sie sorgen gegenseitig dafür, dass es gerecht zugeht. Ok- der Kleinste bekommt manchmal mehr. Aber das ist von den Geschwistern so gewollt. Die Kinder wissen, dass wir sie alle gleich lieben und mal braucht der eine mehr Aufmerksamkeit, mal der Andere. Wir erziehen unsere Kinder zu einem Team, das sich gegenseitig unterstützt.

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Warten, bis das zweite da ist. Es wird wichtig sein! ;-)

Es hat von Geburt an den Platz des Kleinen, den das Große aufgeben muss. Also muss man gerade am Anfang das Große auffangen. Denn das wird entthront, was schlimm für das erste Kind ist.

Das mit den eigenen Klamotten und Spielsachen ergibt sich. Du wirst immer mal was dazu kaufen, weil diese Farbe dem zweiten Kind besonders gut steht, oder das zweite Kind eine andere Figur hat, wie das erste.

Wir haben dem zweiten Kind zum ersten Weihnachten z.B. noch etwas Lego Duplo geschenkt, damit die Duplokiste beiden zusammen gehört.

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Ach, und wenn sich ein Kind nur über den monetären Wert seiner Gebrauchsgegenstände definiert, dann läuft doch was schief, oder?

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Da hast du schon recht. Allerdings gehts mir mehr darum, dass das Kind die alten Sachen des Geschwisterchens bekommt und so in vielen Fällen nie etwas "eigenes" hat. Das ist natürlich bei einem Baby noch vollkommen egal, wird aber vielleicht später relevant. Ich mache mir einfach Sorgen, dass sich das Kind benachteiligt fühlt, weil z.B. Kind 1 von den Großeltern ein Fahrrad (egal ob neu oder gebraucht - das merken die Kinder wahrscheinlcih gar nicht) zum Geburtstag geschenkt bekommt und Kind 2 dann das alte Fahrrad von Kind 1 bekommt, weil es ja noch gut dasteht und es absolute Verschwendung wäre, Kind 2 auch ein neues Fahrrad zu kaufen. Irgendwie hat die Familie dann ja schon alles von Kind 1.

Vielleicht mach ich mir auch zu viele Gedanken. Danke für deine Antwort :)

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Hallo,
meine beiden Jungs sind 4 Jahre auseinander und haben und bekommen selbstverständlich jeder seine eigenen Sachen. Das schließt natürlich nicht aus, dass der Jüngere vom Älteren mal was übernimmt. Aber da wurde das mit dem Großen besprochen ob etwas in den Familienspielfundus übergeht, es direkt dem Kleineren geschenkt wird oder es verkauft werden soll (ich finde, das Spielzeug des Großen gehört ihm und ich kann darüber nicht einfach bestimmen).

Die beiden haben sich interessenmäßig auch nicht "gleich" entwickelt, so dass es immer etwas gab, was sich der Jüngere neu wünschen konnte - der Große fuhr gern Dreirad, der Kleine fuhr Laufrad und Roller im gleichen Alter lieber ....
Wenn beim Kleinen Klamottenwechsel angesagt ist, dann schaue ich die aufgehobenen Sachen vom Großen durch und packe die in den Schrank. Da wird jetzt nicht durchdiskutiert, ob etwas gebraucht ist oder nicht. Die Garderobe wird mit neuen Sachen dann entsprechend ergänzt (viel ist es eh nicht, was sich lohnt aufzuheben - max. Jeans oder ein paar Shirts/Hoodies - bleibt genug Spielraum für Neues.

Der Große hat Downhill für sich entdeckt und bekommt nun zum Geburtstag das lang herbeigesehnte Fully ... Der Kleine wird nächstes Jahr das abgelegte Rad des Großen nehmen und es wird eine hochwertige Federgabel bekommen. Sein jetziges Rad war neu gekauft. Der Kleine hat es sich so gewünscht. Der kann mit seinen 8 Jahren auch schon darüber nachdenken, was "Nachhaltigkeit" bedeutet .... Der Große kauft auch gern mal gebrauchte Legosets von seinem Geld - da spart er locker 40% für das einmalige "Aufreißen" einer Verpackungstüte :-)

Der Kleine spielt leidenschaftlich Fußball und bekommt dann eben auch die heißgewünschten besonderen Fußballschuhe/Klamotten ...

Mit den Jahren hat sich bei uns auch herauskristallisiert, dass der Große Legofreak und der Kleine Playmo/Detektivfreak ist. Daher ist das Zimmer des Großen das Legozimmer und des Kleinen das Playmozimmer mit Detektivbüro. Beide Jungs sind nicht so "meins - deins", das ist ziemlich entspannt bislang .... der Große wird natürlich langsam chilliger - die Pubertät klopft manchmal an ...

Wir haben eigentlich von Anfang an nicht so ein "Geschiss" gemacht. Familie bedeutet Leben, Veränderung, Entwicklung ... Wir erfüllen die Herzenswünsche, daher kommen bislang keine Eifersüchteleien auf die Sachen des Anderen auf.

Bleib entspannt, ihr findet sicher euren für euch passenden Weg!
VG

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Hallo, ich habe zwei Kinder 5 und 1,5.
Am Anfang habe ich oft mit der großen etwas alleine unternommen oder sie auch nur alleine mit zum Einkaufen etc. genommen. Der kleine war solange beim Papa. Seit ein paar Monaten bekommt der kleine genau mit wenn ich mit der Schwester alleine das Haus verlassen will. Er weint dann und holt auch seine Schuhe. Also versuche ich jetzt auch mal alleine mit dem kleinen unterwegs zu sein. U d wenn es nur der wocheneinkauf ist. Er genießt das sehr mich auch mal alleine zu haben. Ansonsten versuche ich jetzt immer beide dabei zu haben. Beim hoffen, einkaufen etc.
Klamotten haben beide genau gleich viel gebraucht/neue Sachen.
Spielzeug ist klar eher von der großen im Moment aber da junior tatsächlich auch gerne mit Autos spielt bekommt er dann mal ein neues tut-tut Auto.
Du wirst merken wenn das geschwisterkind wahrnimmt das es Unterschiede gibt und dann automatisch anpassen 😉.
Liebe Grüße und alles Gute!