Update: unordentlich / Ansprüche

Guten Abend ihr Lieben,

gestern habe ich den Thread "Ich will nicht unordentlich sein / Ansprüchen gerecht werden" erstellt. Heute Nachmittag habe ich ihn meinem Mann gezeigt. Er hat sich jeden einzelnen Beitrag durchgelesen. Danke für die vielen Rückmeldungen!

Wir haben offensichtlich ein Kommunikationsproblem. Mein Mann fand es schockierend, dass ich mich anonym an Fremde im Internet wende, statt mit ihm Klartext zu reden. Vor allem dass ich das Gefühl habe, mich beweisen zu müssen, konnte er gar nicht nachvollziehen. "Unordentlich" ist laut ihm nichts Negatives, er sei ja selbst unordentlich. Er meinte, dass ich dazu stehen solle, dass ich nicht so ordentlich bin wie andere Mütter, die trotz Kleinkind täglich das Bad putzen und bei denen nie ein Wäschekorb rumsteht. Er hat mir versichert, dass er das überhaupt nicht schlimm findet. Keine Ahnung, warum mich die Aussage trotzdem wieder so gestört hat. Meine eigenen überhöhten Ansprüche?

Zudem meinte er, dass ich nicht alles auf die Goldwage legen solle. Der Kommentar vor meiner Familie war offensichtlich ein Scherz. Er wollte mich nicht verletzen und findet es schockierend, dass er nicht mal bemerkt hat, dass mich das getroffen hat. Er hat sich entschuldigt und meinte, ich solle ihn das nächste mal unmittelbar danach ansprechen, falls so eine Situation noch mal vorkommen sollte.

Er sagt, bevor wir ein Kind hatten, hat er nie was im Haushalt gemacht, weil ich immer alles erledigt habe, bevor ihm Sachen überhaupt aufgefallen sind. Seit ich in Elternzeit bin, ist er einfach davon ausgegangen, dass ich für Haushalt und Kind zuständig bin und er dafür arbeiten geht. Dass es nicht mehr so ordentlich und sauber ist wie vorher, stört ihn nicht.

Was ihn jedoch stört, ist meine Art, Kritik zu äußern. Dass ich erst zu ihm komme, wenn ich wirklich genervt bin und dann sage: "Du hast schon wieder nicht das Waschbecken nach dem Rasieren sauber gemacht. Ich hab das die letzten zehn Mal für dich sauber gemacht und nichts gesagt, aber jetzt reicht es mir. Das ist respektlos und ekelig. Ich hab keinen Bock mehr, dir hinterherzuräumen." Er sagt, wenn ich so mit ihm rede, bekommt er "Panik" und hat dann das Bedürfnis sich zu verteidigen, statt auf die berechtigte Kritik einzugehen. Lösung: Ich arbeite daran, Kritik anders zu äußern. Er nimmt die Kritik an.

Einige von euch haben vorgeschlagen, dass wir feste Aufgaben verteilen sollen. Diese Idee finden wir beide gut. Vor allem wenn ich ab September wieder arbeite, ist das wichtig. Was mir gar nicht bewusst war und was er mir vor Augen geführt hat: Ich habe mich zwar immer darüber beschwert, dass er seine Sachen nicht wegräumt und chaotisch ist, aber wir haben noch nie grundlegend über unsere Aufgabenteilung gesprochen.

So. Das ist jetzt sehr detailliert geworden. Auf jeden Fall war es ein konstruktives Gespräch und ich bedanke mich für eure Anregungen und Meinungen, auf denen wir aufbauen konnten.

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Wirklich konstruktiv empfinde ich das nicht.
Liest sich wie Köpfchentätscheln: Ist ja nicht schlimm, dass du es nicht wie andere Mütter geregelt bekommst, täglich das Bad zu putzen - wupps, schon hat er dir wieder eins reingewürgt.
(Ich kenne nicht eine einzige Mutter, die täglich das Bad putzt, wozu auch?)

Auf die anderen Beispiele will ich nicht eingehen, das gleiche in grün.

Im Grunde hat er Dir alles in die Schuhe geschoben.

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So leid es mir tut, muss ich dem sogar irgendwie zustimmen. 🙈🤔

Aber ich hoffe sehr für euch, dass ihr es noch besser hinkriegt. Da ist nicht eine Große Baustelle, bei deinem Mann.

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Noch sollte es heißen

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...,ob manche hier überhaupt konfliktfähig wären.
Wie kann man aus dem Text der TE nur Schlechtes lesen? Das ist für mich irgendwie unbegreiflich.

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Richtig lesen wäre hilfreich.
Die TE schrieb etwas von konstruktiv, ich sehe das anders und habe erklärt, warum.
Bis September, wenn die Aufgaben verteilt werden, fließt noch viel Wasser den Rhein runter, da kann Mann jetzt erst mal zusagen und in Ruhe abwarten.

Wo genau war jetzt dein Beitrag zum Positiven in dem Text?

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Ein paar Aufgaben hat er schon jetzt übernommen, ab September kommen dann noch mehr dazu.

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„ andere Mütter, die trotz Kleinkind täglich das Bad putzen und bei denen nie ein Wäschekorb rumsteht“

Wo sind denn diese Frauen?

Sind diese gar noch erwerbstätig?

Ich kenne keine solche!!!

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Hallo. Hier.

ich bin Tagesmutter, also ist meine Wohnung mein Arbeitsplatz. Zwar putze ich nicht täglich das Badezimmer aber staubsaugen ist wegen der vielen Tiere täglich dran. Habe neben meinen Tageskindern (Schulkinder) auch meine eigenen Kleinkinder zum versorgen.

Aber ja, auch ich gebe zu, ohne meinen Job, würde ich manchmal nicht so genau hinsehen und am Wochenende lass ich auch mal fünf grade sein.

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Ich putze täglich das Bad und es steht nie ein Wäschekorb rum 😅🤪

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Entgegen der anderen Antworten freue ich mich einfach mal für dich. Ob es konstruktiv war, wird jetzt die Zeit zeigen ;)

Aber ich kenne so Männer, die irgendwie vor sich hinplappern ohne nachzudenken und es echt nicht böse meinen 😅

Meiner hat mal behauptet, er würde viel mehr Haushalt machen als ich, was ja nicht schlimm wäre. Ich hab ihn dann freundlich dran erinnert, dass er zwar mehr putzt, aber ich koche, einkaufe, die Wäsche mache und ALLES an Papierkram erledige. Also nicht grade nichts mache 😂😂 da hat er schlicht nicht drüber nach gedacht 🙊😂 nachdem wir uns da ausgesprochen haben, lief es besser und ohne Vorwürfe. Wir haben einfach unseren Weg gefunden.

Und unsere Wohnung wird auch niemals aussehen wie aus dem Katalog oder Insta-tauglich sein; aber es ist auch nicht so unordentlich, dass man sich bei Spontan Besuch schämen muss und das ist ja die Hauptsache 😂😂😂

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Vielen Dank!

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Ich finde, das klingt gut. Wichtig ist nur, dass ihr dranbleibt und die Sachen wirklich umsetzt, die ihr besprochen habt.

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Ja, das stimmt. Wir haben ein paar Aufgaben überlegt, die er ab sofort übernimmt, und im September werden noch weitere dazu kommen.

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👍

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Hey, das ist doch super.
Es wird ja immer wieder deutlich, wie verschieden Männer und Frauen eigentlich sind, eigentlich passen Männer und Frauen gar nicht richtig zusammen, weil die Denkweise doch meistens einen sehr großen Unterschied zeigt.
Mein Mann hatte mir früher mal klipp und klar gesagt, dass er manche Andeutungen von mir gar nicht versteht und dass ich ihm ganz direkt und klar sagen soll, was ich von ihm will oder was er tun soll.
Bei uns hat sich eine Aufgabenverteilung eingespielt, ohne direkte Absprache und bei manchen Sachen machen wir es spontan, mal der, mal der andere.
Aber es hilft, wenn jeder auch einen Blick auf "seine" Sachen hat.

Und wo er Recht hat:
Man sollte nicht warten, bis man schon am Kochen ist, wenn man meckert, dann lieber schon gleich und noch im ruhigen Ton etwas sagen.

Und was Unordnung angeht:
Vielleicht ist er auch eher beruhigt, wenn er sieht, dass du auch nicht perfekt bist, weil er es auch nicht ist.

Ich hätte es zuhause auch am liebsten alles super ordentlich und blitzblank.
Aber es ist mit kleinen Kindern völliger Stress, man sollte sich das nicht antun. Und heute, wo meine groß sind, lasse ich auch manches liegen. Man muss sich einfach Freiräume schaffen und nicht am Dauerputzen sein.
Meine Fenster sehen aus wie Sau, aber was soll´s, ich fahre nachher lieber mit meiner Tochter los und wir machen uns einen schönen Tag, ist wichtiger :-)

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Danke für deine Antwort. Ich wünsche dir und deiner Tochter einen schönen Tag!

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"Mein Mann fand es schockierend, dass ich mich anonym an Fremde im Internet wende, statt mit ihm Klartext zu reden."

Ganz genau.

Wieder ein Zeichen, dass sprechenden Menschen geholfen werden kann und der Partner keine Gedanken lesen, Blicke deuten und Gefühle riechen kann.