Anstrengender Ausflug mit befreundeter Familie

Hallo liebe Urbia Gemeinde,

über Eure Meinungen / Ideen zu folgender Situation würde ich mich sehr freuen: meine Kind und ich haben einen (schon lange geplanten) Ausflug mit einer Kollegin und deren zwei Kindern gemacht. Sie ist allein erziehend. Wir hatten uns alle auf den Tag gefreut, aber am Ende war ich einfach nur erschöpft. Auch mein Kind hatte keinen Spass. Es fing schon am Parkplatz an: die beiden Kinder wollten sofort essen, bekamen etwas, das wollten sie dann doch nicht, es gab was neues usw. ein kind wollte nicht laufen, dann getragen werden und doch nicht usw. am ziel angekommen (10 min fussmarsch) dasselbe mit den kleidern anziehen usw,. Als es ans Essen ging (Wurst war noch aufm Grill) wurden erstmal Riegel und Kekse an alle Kinder verteilt. Mit dem Ergebnis das die Kinder vom normalen Essen kaum was aßen, nachdem sie sich noch die Teller vollgeschaufelt hatten. Dafür forderten die Kinder Nachtisch. Ich sagte dann Nein (für alle) die Mutter war drauf und dran was zu geben. Weiter ging es am Spielplatz: eins der Kinder bekam Panik weil angeblich mein Kind im Trampolin auf seine Füsse springt - wir Eltern hatten zum Glück beide zugesehen: es war mind 50 cm Abstand die ganze Zeit und überhaupt nichts passiert. Das Kind meinte meines dürfte nicht aufs Trampolin. Ich wieder eingeschritten und gesagt der Spielplatz ist für alle da,.... es gab noch unzählige mehr Situationen: die Kinder wollten was, dann wieder nicht. Grosses Drama beim zurück laufen. Die Mutter war nur beschäftigt alle Wünsche zu erfüllen. Ich sah mich plötzlich in der Situation die anderen Kindern mitzuerziehen. Mein Kind war ruhig hat alles gerne mitgemacht aber am Ende hatte ich das Gefühl ich hab für mein eigenes Kind zu wenig Zeit und Aufmerksamkeit gehabt weil die anderen so fordernd und auch schwierig waren. Kennt ihr sowas? wie geht ihr mit solchen Situationen um? Auch für Euer Kind

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Ganz ehrlich: meine Kinder dürfen nach meinen Regeln essen. Da hättest du dich gern auch über mich aufregen können. Und ob sie ihre Kinder trägt, zieht oder teleportiert, kann dir auch egal sein. Das würde ich mir auch von keinem vorschreiben lassen.

Du wärst sicher weniger erschöpft, wenn du dich nicht die ganze Zeit als Ersatzerzieherin eingemischt hättest.

Mehr Zen und Gelassenheit kann ich nur empfehlen.

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Ich würde dem Ganzen eine zweite Chance geben. Wenn es wieder so läuft, würde ich mir überlegen, ob du deine Freundin nicht lieber abends auf ein Glas Wein besuchst. Manchmal haben Kinder einen schlechten Tag und stecken sich dann gerne mal mit ihrer Laune an oder schaukeln sich hoch. Mir kam grad ein Treffen in den Kopf, bei dem meine beiden auch echt schräg drauf waren und hinterher habe ich mich gefragt was da eigentlich los war. Solche Tage gibt es. Wenns immer so ist und dir diese Treffen keinen Spaß machen, würde ich es einfach lassen. Bringt dann ja auch keinem was

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Ja, eine zweite Chance kann man schon geben.
Vielleicht auch schon früh sagen, dass es zb vor dem Essen nichts Süßes gibt?
Versuch ist es wohl wert.

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So in der Art habe ich auch mal etwas erlebt.
Und es ging mir echt wie dir. Ich hatte danach das Gefühl, ich hätte meine eigenen Kinder vernachlässigt oder sie den Kürzeren gezogen und immer zurück gesteckt.
Das ist wirklich ätzend. Ich habe so etwas für die Zukunft möglichst vermieden, also solche Treffen.

Und ich habe mich dann zukünftig NUR um meine Kinder gekümmert und die anderen völlig ignoriert.
Das mit dem Essen war bei euch natürlich blöd und auch schwierig, denn es betrifft automatisch alle.
Wir hatten das mal, dass alle Kinder raus wollten in den Schnee, aber die anderen spielten trotzdem weiter drinnen, meine hatten sich schon angezogen, nur beim Reißverschluss musste ich helfen und standen da. Dann hieß es "ach jetzt spielen sie aber so schön..."
Ich:"Kinners, wollt ihr jetzt raus oder nicht? Wenn ja, dann zieht euch an, wir gehen jetzt, J und T sind schon längst fertig."
Und dann sind wir gegangen. Warum sollten meine warten? Da dick angezogen rumstehen? Nur weil die anderen nicht in die Hufe kommen? Die Mutter war aber irgendwie sauer, war mir dann aber egal.

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>> Ich sah mich plötzlich in der Situation die anderen Kindern mitzuerziehen. <<

Falls es Dir ein Trost ist: Wenn Du wirklich fremde Kinder miterzogen hast, werden die (inklusive der Mutter) den Tag auch kacke gefunden haben.

Wieso lässt Du Dir die Laune verderben, wenn andere Kinder andere Ess- und Laufgewohnheiten haben als Deins? Wieso mischt Du Dich ein, wenn andere Kinder einen Nachtisch wollen? Weil Dein Kind keinen haben darf und Du Angst hattest, dass Du plötzlich ein schlecht gelauntes Kind hast?
Wieso widmest Du Deinem Kind weniger Zeit, wenn andere Kinder schwierig sind? Es ist doch nicht Dein Job, da erzieherisch einzugreifen. Das ist höchstens übergriffig.

Grüsse
BiDi

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Leben und leben lassen. Ihre Erziehungsmethoden sind anders als deine. Wenn du es als nicht aushaltbar empfunden hast, würde ich die Freundin ohne Kinder treffen.
Es gibt immer Menschen, die anders Leben/erziehen als man selber. In der Schwangerschaft gibt es Frauen, die Salami essen und andere, die es nicht tun. Hast du in der Schwangerschaft andere Frauen darauf ständig hingewiesen? Genauso, wenn die Babys auf der Welt sind. Ständig redet jeder mit rein. Es sind ihre Kinder, ihre Erziehung. Du machst es anders. Sie geht mit ihren Kindern nicht grob fahrlässig um, sondern versucht auf Teufel kommt raus die Bedürfnisse zu erfüllen. Vielleicht war sie unsicher. Vielleicht will sie auch ihre Ruhe und denkt, wenn jeder Wunsch erfüllt ist, bekommt sie die.

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Du machst dir viel zu viele Gedanken und schlimmer noch: du greifst ungefragt ein.
Lass andere machen und halte deine Regeln einfach ein.

Meine Kinder essen nach meinen Regeln. Und wenn mal ein Ausflug ist, mache ich auch mal eine Ausnahme. Dann gibts halt mal was Süßes.
Sieh doch nicht alles so eng.

Haben deine Kinder nie einen schlechten Tag? Laufen die immer und gerne?

Naja.... sieh es entspannter oder wiederhole solche Treffen nicht.

LG

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Ich vermute die anderen werden von dir genau so genervt sein.

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Klingt zwar anstrengend, aber warum fühltest du dich, als müsstest du miterziehen?!

Sorry, wenn die Mutter denen essen und Nachtisch usw gibt, ist es deren Bier und ich hätte mich null eingemischt. Klar, auf dem Trampolin hätte ich auch was gesagt - also immer nur dann eingeschritten, wenn es MEIN Kind betrifft.

Aber ob diese Mutter ihre Kinder trägt oder sie laufen, ist mir doch Wumpe. Ich hätte mich eben mehr auf mein Kind fokussiert :)

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Okay.

Also ich fasse zusammen:

Du hast mit deiner alleinerziehenden Freundin und ihren zwei Kindern und deinem Kind einen Ausflug gemacht.
Deine alleinerziehende Freundin hat Dinge anders gemacht als du.
Das hat dir nicht gefallen.

Also bist du danach mit deinem Kind nach Hause, hast dich bei deinem Mann über die Freundin aufgeregt, hast dein Kind deinem Mann gegeben und bist baden gegangen? (Der Teil ist spekulativ).

Weißt du, was deine Freundin gemacht hat? Sie ist mit ihren zwei Kindern nach Hause gefahren und hat sich weiter um die Kinder gekümmert. So wie wahrscheinlich jeden Tag.

Vielleicht hat deine Freundin mit zwei Kindern nicht immer die Kraft, alles auszudiskutieren. Vielleicht gibt sie einfach schneller auf, weil sie nicht mehr kann.

Anstatt dich hier zu echauffieren und die andere Mutter zu verurteilen ("die anderen Kinder mitzuerziehen") solltest du dich mal lieber fragen, warum die Frau so handelt.
Vielleicht braucht sie Hilfe oder Unterstützung.

Was sie nicht braucht, ist eine "Freundin" die über ihre Erziehungsmethoden urteilt.

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Super geschrieben 👍

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🙏 Danke.