Kinder unbewusst unterschiedlich behandeln....

Hallo!

Zu allererst: wir lieben unsere Kinder abgöttisch und wir lieben sie auch alle beide gleich.

Ich hatte heute ein Gespräch mit meinem Mann. Darüber, dass er Angst hat, dass ein 3. Kind gefühlsmäßig „nur da“ wäre. Wir haben 2 Kinder. Das große hängt mehr an mir, das kleine mehr an ihm. Er offenbarte mir, dass er das Gefühl hat, mit dem größeren strenger zusein, als mit dem kleineren. Dies aber unbewusst tut. Ich meine jetzt nicht streng im Sinne von Strafen. Ehrlich gesagt ist mir das persönlich nie aufgefallen. Ich finde wir behandeln unsere Kinder immer so gut es geht gleich. Zumindest achte ich für mich darauf. Mir ist im Gespräch aufgefallen, dass wenn das kleinere bockt und schreit, mich das etwas mehr „nervt“, als wenn das größere etwas hat. Ich tröste aber beide gleich und nehme sie an mich. Ich habe mit beiden auch gleich viel Mitleid. Niemand muss das Gefühl haben, dass ich den einen mehr und den anderen weniger liebe. Dazu muss ich aber auch sagen, dass das kleinere ein Schreibaby war und heute noch extrem viel seinen Willen mit Getobe und Geschrei durchsetzt. Er verlangt mir also schon immer nervlich sehr viel ab. Im Gegenzug erwartet mein Mann vom großen mehr, dass er Vorbild für den kleineren sei und sein muss. Im Gespräch habe ich das natürlich ausgeräumt, dass das nicht geht, weil er ja selbst noch klein ist (4). Verstande mein Mann dann auch. Mir ist das Thema noch nie so bewusst gewesen.

Jetzt plagt mich das schlechte Gewissen. Ich liebe beide wirklich sehr und will, dass sich beide auch gleich geliebt fühlen. Mein Mann hat mich jetzt total verunsichert. Jetzt habe ich doch irgendwie die Angst, dass ein drittes Kind weniger geliebt werden würde. Wobei das ja auch irgendwie Schwachsinn ist.

Ich weiß nicht was ich jetzt erwarte. Geht es anderen auch so oder sind wir nur (unbewusst) so bekloppt?

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Du liebst deine Kinder, nur jedes auf unterschiedliche Art, schließlich ist jedes deiner Kinder ein Individuum und nicht ein und dasselbe Kind.

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Huhu,
Ich glaube man liebt jedes Kind auf seine eigene Art und weiße. Dass ist normal denn jedes der Kinder ist auch unterschiedlich.
Ich hatte mit meinem 1. Sohn extreme startschwierigkeiten und fast 2 Jahre mit bindungsstörungen zu kämpfen. Sohn Nr. 2 kam völlig normal und unkompliziert und ich hab ihn direkt in mein Herz geschlossen. Manchmal bin ich ungeduldiger wenn der große bockt, aber ich liebe meine Kinder beide abgöttisch.
Ich denke ein drittes würde von euch genauso geliebt werden, aber auf seine eigene Art und weiße. Glaube da braucht ihr euch keine Gedanken zu machen.
Lg

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„Zu allererst: wir lieben unsere Kinder abgöttisch und wir lieben sie auch alle beide gleich.“

Der wichtigste Satz überhaupt! Sagt schon alles!!
Also den Kopf nicht weiter grundlos zerbrechen.

Auch ein drittes und viertes würdet ihr lieben. Jedes Kind ist unterschiedlich. Ich hab nur eins, aber meine Eltern haben vier. Wir werden alle gleich geliebt und gleich behandelt, sind aber alle unterschiedlich. Die Liebe für den einen ist nicht weniger, als für den anderen, sondern anders. Ich liebe meine Geschwister z.b auch alle gleich, aber eben anders. Das ist völlig normal.
War auch normal, dass vom ältesten mehr gefordert wurde, als vom jüngsten.

Gruß Lucia

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Da man ja darauf reagiert was ein anderer tut behandelt man seine Kinder ständig unterschiedlich. Das heißt nicht dass ich eins mehr liebe oder bevorzuge. Aber die Kinder sind unterschiedlich und wir gehen unterschiedlich damit um. Wenn mein 1. Kind mit 2 trocken war und das zweite es eben nicht ist, dann zwinge ich es doch nicht auch ohne Windel zu sein nur weil das Große es war. Das ist jetzt ein sehr plakatives Beispiel aber ist meiner Meinung in allem anderen ähnlich. Zumindest ich renne nach dem ich Kind 1 einen Kuss gegeben habe nicht gleich zu Kind 2 und küsse es ebenfalls nur damit ich sie gleich lieb habe.

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Natürlich behandelt man Kinder nicht gleich. Ich rede mit allen 7 Kindern unterschiedlich. Nicht weil ich ein Kind bevorzuge oder lieber habe, sondern weil sie verschiedene Persönlichkeiten haben.

Ein 3 Jähriger wird außerdem anders behandelt als z.B. ein 10 Jähriger. Und selbst meine 12jährigen Zwillinge behandel ich komplett unterschiedlich. Sie unterscheiden sich sehr in ihrer Art und während der eine Zwilling z.B. auch mal neckische Sprüche gut abkann und ebenso kontert, wäre der andere Zwilling einfach nur entsetzt, wenn ich so mit ihm reden würde. Mit dem 8jährigen kuschel ich viel, während der 10jährige das so gar nicht mag etc.

Es ist also völlig gut und richtig, Kinder nicht komplett gleich zu behandeln. Sie sind ja keine Kopien, sondern eigenständige Persönlichkeiten. Man liebt seine Kinder aber alle unendlich doll- und doch alle verschieden. Es gibt kein Lieblingskind und doch ist einem mal der Eine, mal der Andere näher. Und das wechselt!

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Wir behandeln unsere Kinder tatsächlich nicht gleich, aus dem einfachen Grund, dass sie komplett verschieden sind und unterschiedliche Bedürfnisse haben.

Aber ich bin mir sicher, dass sich alle gleich geliebt fühlen.

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Meine Große Tochter hat mir vorgeworfen, dass ich die kleine Schwester süßer finde, als sie.
Das tat mir sehr leid, dass sie so empfindet. Die Kleine fordert von sich aus mehr ein und ist forscher. Die Große ist eher die vernünftige und brave.
Ich denke auch, dass ich unbeabsichtigt die Kinder anders behandle, alleine schon wegen des unterschiedlichen Charakters.

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Ich hatte damals in meinem Studium ein Seminar bei einer Psychologin, die meinte, es wäre nicht möglich mehrere Kinder gleich zu lieben (was im umkehrschluss nicht bedeutet, dass man ein Kind gar nicht liebt). Unterbewusst fühlt man sich wohl dem Kind näher, das einem selbst ähnlicher ist oder ähnlicher sieht.
Wenn ich mir meine Eltern oder Schwiegereltern anschaue, dann kann ich die These bestätigen.