Desinteresse der eigenen Familie

Hi,
Achtung LANGER TEXT

In letzter Zeit fällt es mir immer mehr auf, dass meine Familie immer weniger Interesse an uns und unserer Kleinen zeigt. Sie ist aktuell 1,5 Jahre.
Wir sind im März 2019 wieder in meine Heimat gezogen, um eben allen mehr Kontakt zu ermöglichen, und unser Wunsch war es, mehr Unterstützung zu erfahren.
Dort, bei den Schwiegereltern, gab es keine gute Basis, sehr platonische Verhältnisse, und wir waren einfach nicht glücklich.

Nun, sind wir über 1 Jahr wieder hier, und merken, dass es leider ähnlich ist.
Die gewählten Paten zeigen null Interesse mittlerweile. Keine Nachrichten, kein Nachfragen mehr. Oma u. Opa leben ihren Stiefel, wollen nur die "schönen" Treffen haben, ohne Verantwortung oder Anteil oder einfach mal mit der Kleinen spazieren gehn...?

Ich habe meine Erwartungen bereits auf Null reduziert. Dann werden wir auch nicht mehr weiter enttäuscht.

Gibt es jemanden unter euch, dem es genauso geht?

Unsere Beziehungen und Verhältnisse waren/sind immer stabil gewesen, es gab keine Probleme oder Streit.

Unterschiede in Erziehung usw. die gibt es. Aber da vertreten wir sachlich unsere Einstellungen. Und gehen auf keine Diskussion mehr ein.

Wir waren auch schon (vor Corona) soweit, dass Mausl 3-4 Stunden bei Oma u Opa bleibt.
Das ich einfach mal Zeit für mich habe, Sport machen kann, AfterBabyBody, Bewerbungen schreiben, und einfach Qualitytime habe. Das habe ich jetzt auch wieder ins Spiel gebracht, und 3 Mal nachgefragt, ob wir das wieder beginnen wollen (da ja immer auch gesagt wurde, ich soll sie mal loslassen--was für mich sinnfrei ist, aber egal--), da kamen dann immer JA'S als Antwort, aber das wars dann.
Jetzt frage ich nicht mehr, und es wird auch nicht danach gefragt, was nun ist. Heißt für mich so viel wie: Gut, wenn sie nix mehr sagt, dann müssen wir ja auch nicht.

Die Hinterfragung ob evtl Überforderung eine Rolle spielt bei meinen Eltern wurde mit NEIN beantwortet. Woran liegt es denn dann?

Ich finde es mittlerweile einfach sehr sehr traurig, dass keiner aus meiner Familie kommt, ohne eben von uns eingeladen zu werden, um uns und die Kleine mal zu sehen.
Ist das zu hoch an Erwartungen?
Will man das nicht mehr?
Warum so aprubt?

Ich weiß, jeder hat auch sein Leben, und seine Dinge zu führen... Aber sozialer Kontakt hat doch noch nie geschadet, oder?

Bin für jeden Tipp dankbar.

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Naja du assoziierst hier "Interesse am Kind" mit "Babysitten". Da hätte ich an Stelle deiner Familie auch kein Interesse. Du bist zurück gezogen weil du dein "Qualitylife" zurück willst, nicht weil du deiner Familie näher sein willst. Bezahlt nen Babysitter und gut ist🙄

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Das ändert aber auch nix am Problem, dass die Familie kein Interesse am Umgang zu haben scheint, dass sie sich von sich aus melden usw. Darüber enttäuscht zu sein ist absolut nachvollziehbar.

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Gruselig wie heutzutage erwartet wird, dass sich nach der Geburt eines Babys die Welt der ganze Familie nur noch darum drehen soll. Nicht für jeden ist das ein "Wunder" 🙄

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Nun ja, Interesse kann man sich wünschen aber erzwingen eben nicht.
Meine Tochter hat seit ein paar Jahren ganz guten Kontakt zu meinen Eltern, seit diese in Rente sind und meine Tochter nicht ständig beschäftigt und beaufsichtigt werden muss, also seit sie in der Schule ist.
Als sie jünger war, war das meinen Eltern zu anstrengend.
Ich hab mir einen Babysitter organisiert und meine Tochter ging mit 14 Monaten zur Kita, da ich voll gearbeitet habe.

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War es denn vor dem Umzug abgesprochen, dass ihr auch wegen Kinderbetreuung kommt?

Du schreibst auf die Frage nach Babysitten bekommt ihr ein ja, aber dann kommt von ihnen nichts mehr... die erwarten wahrscheinlich, dass du den konkreten Termin nennst, oder nicht?

Für mich klingt das alles eher nach fehlender Kommunikation als nach fehlendem Interesse.

Vielleicht halten sie sich absichtlich zurück, weil die "jungen Leute" heutzutage ja tendenziell eher in Ruhe gelassen werden wollen und über "übergriffige" und aufdringliche Schwiegereltern ablästern.

Außerdem möchte ich dazu sagen, der Trend, dass man zurück zur Familie zieht, generationenübergreifende Familie usw. ist nicht mehr so verbreitet, die Generation unserer Eltern stand eher dafür früh auszuziehen, zu studieren und ihr eigenes Leben zu leben, ohne das Mama, Oma etc. auf die Finger schauen sowie heute in ihrer Rente Urlaube in Hawaii zu genießen statt Zuhause die Enkel zu hüten.

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Achja und noch was, solange die Großeltern noch berufstätig sind darf man mMn überhaupt nicht davon ausgehen, dass regelmäßig Baby gesittet wird, wieso auch, die haben ja ansonsten die gleichen Verpflichtungen. In dem Fall fände ich tatsächlich nur Treffen angebracht, richtiges Babysitten muss immer abgesprochen sein, die wollen ja auch ihr Wochenende genießen und das Kind habt ihr bekommen und nicht die Großeltern, die mussten auch durch alles schon durch. Da steht meiner Meinung nach die Entlastung der Mutter nicht über der eigenen Belastung.

Wenn die schon in Rente sind kann man vielleicht eher "davon ausgehen", dass sie Zeit haben und auch die Energie übrig, mal die Mutter zu entlasten. Trotzdem muss man Termine absprechen, verpflichtet sind sie noch lange nicht und auch in der Rente sind die Leute gerne viel mit Ehrenämtern, Vereinsarbeit etc. beschäftigt (wovon unter anderem auch Freizeitangebote für Kinder leben) und einfach auch mal seinen wohlverdienten Ruhestand zu genießen, nicht umsonst werden ältere geschont, sie schaffen nämlich auch einfach tatsächlich nicht mehr so viel.

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Hallo !

Da muss ich mich den anderen anschließen.

Das liest sich für mich als seist Du wegen passenden Babysittern zurückgezogen.
Was genau hast Du denn erwartet?

Ich denke sie würden schon aufpassen wenn Du was unternehmen möchtest, haben sie ja offensichtlich auch zugesagt, aber dann bist doch Du am Zug.
Sie warten garantiert darauf, dass Du ein konkretes Datum nennst.
Würde ich an deren Stelle auch...es ist doch nicht ihre Pflicht 5x bei Dir nachzufragen wann Du einen Babysitter brauchst.
Such Dir einen Termin raus, frag diesen konkret an und wenn sie damit einverstanden sind, bring Deine Tochter zu dem Zeitpunkt hin.

Und sonst...jeder lebt doch sein Leben. Meine Eltern wohnen zu Fuß 3 Minuten von hier und trotzdem sind wir nicht dauernd dort oder sie hier.
Manchmal sehen wir uns 1 Woche nicht...ist doch nicht schlimm.
Dafür schreiben wir aber oder telefonieren.

Manchmal kommen seine oder meine Eltern zum Kaffee her, manchmal fahren/gehen wir hin.
Mit unseren Geschwistern ist es ähnlich.
Meist sehen wir uns alle zu Geburtstagen etc.

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Danke für eure ehrlichen Nachrichten.
Anscheinend ist es ein wenig unglücklich angekommen.

Die Frage nach einem Enkelkind war seit 10 Jahren soooo groß... Nun ist sie da, und keiner interessiert sich dafür.

Ich brauche keinen Babysitter, bitte versteht das nicht falsch. Es wurde zu mir immer suggeriert, dass sie sie haben wollen... mich entlasten wollen etc. Ich bin NIE hin, um zu betteln oder bitten, dass die Kleine bei ihnen bleiben soll... Für mich ist es einfach wichtig, weil ich es auch selber so erfahren habe, dass regelmäßiger Kontakt besteht, und ich wundere mich einfach, warum es so ist, wie es ist?Ich habe damals auch beschlossen, die Elternzeit zu verlängern, weil ich die Zeit nicht missen will, und NICHT, weil ich dann einen Babysitter will.

Ich habe Gleichaltrige (30+) Freunde, da kommt das Interesse an sich einfach allein von den Großeltern... ungezwungen... ich biete ja nur an, das ist kein MUSS oder ein TERMIN. Selbst da kam ja nichts mehr.

Ich bin da auch der selben Meinung wie ihr, man soll sein eigenes Leben leben, dass machen wir auch :) Nur ist es eben sehr schade, das MEINE ELTERN leider kein wirklicher Teil davon sein wollen.

Ab nächstes Jahr sind beide Rentner.
Und Stubenhocker geworden...

Naja,mittlerweile sehe ich es so, wer nicht möchte, der hat schon.

Und ja, es gab "Termine", da ich eben dachte, sie wollen es. Di u Do. 2-3 Stunden max.

Nicht NUR wegen mir... versteht mich bitte richtig! :) DANKE EUCH!

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Hier ist es genau so. Enkel wurden länger thematisiert, aber jetzt in der Schwangerschaft hält sich das Engagement arg in Grenzen. So waren sie aber schon immer. Die Handlungen entsprachen nie den Worten. Wenn ich sie jedoch fragen würde, sehen sie sich stets an fordester Front.

Damit muss man sich wohl abfinden.

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ja, wahrscheinlich. Soweit sind wir ja auch schon. Abhaken. Und gut ist. 🤷‍♀️

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Du schreibst, du hast keine Erwartungen, möchtest aber eigtl, dass deine Eltern Verantwortung übernehmen und nicht „nur spazieren“ gehen und die schönen Dinge machen. Zumindest, wenn ich es richtig verstanden hab.

Ich finde, das ist eine ziemliche Erwartung. Meine Eltern lieben die Kleine. Sie fragen auch regelmäßig. Trotzdem würden sie NIE ohne Einladung kommen oder anbieten, die Kleine zu nehmen, denn ich weiß, dass sie dann denken würden, sie würden übergriffig handeln. Wenn ich was brauche, kann ich (konkret!) fragen. Das würde ich dir auch raten. Z.B: „Ich hab nächste Woche Dienstag einen Termin, habt ihr Zeit und Lust die Kleine zu nehmen?“

Dass sich die Großeltern nur die Rosinen raus picken, finde ich ok. Es sind die Enkel, die bekommen sie nicht „freiwillig“ und dafür ist man Oma und Opa. Auch können sie ruhig verwöhnen.

Motte soll z.B. keine Schoki essen oder Saft trinken, das wird akzeptiert. Aber dass es bei Oma mal Kekse gibt oder ein Stück Kuchen ist für mich völlig ok. :) also da mische ich mich nicht ein.

Oder dass sie dort Dinge darf, die sie zu Hause nicht so darf zum Beispiel 😊

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Sie gehen ja nicht mal spazieren... Das meine ich ja...

Naja,wie gesagt, leben, und leben lassen. Eure Meinungen bestätigen mich ja, was ich auch denke. Dafür hab ich es hier gepostet, um einfach mal andere Sichtweisen zu sehen 🤷‍♀️

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Vielleicht kommt das Interesse mit dem steigenden Alter des Kindes, wenn man mit ihm etwas anfangen kann?

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Das ich einfach mal Zeit für mich habe, Sport machen kann, AfterBabyBody, Bewerbungen schreiben, und einfach Qualitytime habe. Mit welchem Recht forderst du solche Dinge ein. Es ist dein Kind und nicht das deiner Eltern. Wir fragen prinzipiell nur nach Betreuung von Oma und Opa wenn wir es beruflich nicht gestemmt bekommen. Fragen die Großeltern ist es was anderes. Dann gönne ich mir auch Freizeit. Unsere Kinder fragen auch schon selbst ob sie zu Oma dürfen da wiederum frage ich dann die Oma ob es passt. Nie im Leben würde ich mir erlauben zu erwarten das sich meine Familie um meine Kinder kümmern.

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Wie bereits erwähnt, bitte nicht falsch verstehen... Meine Mama kam öfter auf MICH zu... anfangs... und hat mir diese Vorschläge unterbreitet... Ich habe METIME nur während des Mittagsschlafs meiner süßen Maus gemacht. Ich will keinen Babysitter, oder sie abschieben. Es geht mir lediglich dadrum, dass alle verbal händeringend meine Kleine möchten, und hier u da... Wie gesagt, es hat ja auch schon Zeiten gegeben, wo sie mit Oma alleine war, und das tat ihr einfach so gut. Mit WauWau, Opa, im Garten usw... Ich hätte einfach gern mehr von diesen Momenten für sie, und meinen Eltern... Aber ja, es ist, wie es ist.
Und das lerne ich eben gerade zu akzeptieren :)

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Ich verstehe deine Enttäuschung gut. Meine Kindheit bestand darin, dass ich jede einzelnen Schulferien gemeinsam mit meinen Geschwistern bei meinen Großeltern verbracht habe. Ohne Eltern ab dem ca. 6. LJ.
Ich würde dem ein bisschen mehr Zeit geben. Vielleicht proaktiv mal anfragen ob du auf einen Kaffee vorbei kommen kannst mit Baby und ihr dann gemeinsam spazieren geht, oder nur redet und mit dem Kind spielt, gemeinsam. Oder du lädst sie zu dir ein und backst mit Kind und Oma gemeinsam Kekse oder Kuchen. Es ist durchaus im Rahmen des Möglichen, dass deine Eltern mit einem so kleinen Kind nicht viel anfangen können, so hätten sie dennoch Zeit mit Enkelin sowie Inspiration wie man sich so mit ihr beschäftigen könnte.

Ich denke tatsächlich, dass das Alter eine Rolle spielt und würde wie gesagt aktiv Termine machen, gemeinsam mit den Eltern, sodass die Beziehung wachsen kann und sie sich nicht überfordert fühlen (was auch ein Grund sein könnte für die Zurückhaltung).

Alles Liebe

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Meine Schwiegereltern sind da ähnlich wie deine Eltern.
Von ihnen selbst kommt aktiv nie die Frage, ob sie mal spontan vorbei kommen könnten, ob sie die kleine mal nehmen können etc.
Am Anfang war ich enttäuscht und dachte, es ist Desinteresse.
Allerdings weiß ich jetzt, dass sie einfach nicht übergriffig sein wollen.

Sie haben schon oft gesagt, wenn wir die kleine mal allein bringen wollen bzw einen Babysitter brauchen, dann sollen wir einfach fragen.
Und wenn ich frage (also konkret mit Datum), dann klappt es auch in 99% der Fälle.
Ich versuche es aber nicht auszunutzen, indem ich sie babysitten lasse, damit ich quality Time habe, sondern eigentlich nur, wenn mein Mann und ich wichtige Termine haben die sich überschneiden.

Meine SE freuen sich auch jedes Mal sehr, wenn sie aufpassen und machen tolle Sachen mit der kleinen.
Sie sind halt nicht die Menschen, die groß die Klappe aufreißen und sich aufdrängen.
Vielleicht sind deine Eltern ja auch so ?

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Zu früh abgeschickt 🙈

Meine Eltern sind das Gegenteil, aber die sind eh sehr speziell.

Da wurde von Bekanntgabe der SS schon groß herum getönt was sie alles mit dem Kind machen werden, inkl Urlaub etc.
Glaub mir - das war richtig nervig.
Und wie schaut die Realität aus ?
Die kleine sagt, sie will zum Spielplatz - Nö, Oma hat da keine Lust drauf, da sieht sie ja keiner, also will man das Kind gegen seinen Willen in die Stadt zum spazieren gehen schleppen.
Die kleine will mit Oma im Sandkasten spielen - Oma, die sie eh nur einmal im Monat sieht, setzt sich 3 min dazu und schickt dann uns Eltern hin weil sie nicht mehr will.
Tja da werden immer große Töne gespuckt - aber ohne Inhalt.
Dann lieber so wie meine SE - nichts groß versprechen aber dafür für uns und das Kind da sein wenn wir sie brauchen.