Teufelskreis

Ich bin 43 bin halbtags Berufstätig, habe einen 5 jährigen Sohn der sehr an mir hängt. Ich will daran arbeiten, dass sich das ändert, damit ich auch wieder ein wenig mehr habe vom Leben habe. Er lässt sich im Moment nur von mir ins Bett bringen, was für mich bedeutet ich muss spätestens um 20:00 zu Hause sein.. Mein Mann wollte ihn als er kleiner war nie ins Bett bringen, ich habe ihn so oft gebeten er soll es probieren.. Nein wollte er nicht, kann er nicht.. so jetzt will mein Sohn immer nur mich zur Einschlafbegleitung. Ein paar mal hat es gezwungenermaßen geklappt ( ich war im Krankenhaus) mit den Beiden, jetzt nicht mehr..
Also muss ich wieder rann. Wir versuchen unseren Sohn bei meinen Eltern zu lassen und quartierten uns ein in ein Hotel in der Nähe. Meine Mutter gibt gleich beim ersten Weinen und Qängeln auf und ruft an, damit ich komme weil Kind nicht schlafen will. Ist natürlich meine Schuld weil Kind zu sehr auf mich fixiert. Bei der Frage wann wir wieder einen Versuch starten sollen, kommt als Antwort, dass wird eh nix erst wieder wenn er zur Schule geht... ja was jetzt..
Wsrum schlagen meine Eltern überhaupt dann vor, dass unser Sohn bei ihnen bleiben darf/ soll..
Sage ich hin und wieder dass ich halt sehr müde und ausgelaugt bin, kommt gleich von meinem Mann, dass ich gemein bin und ihm ein schlechtes Gewissen einreden will, er unternimmt eh immer etwas alleine mit unserem Sohn... Ja eh hin und wieder funktioniert es, dass sie für ein paar Stunden alleine etwas machen.
Frage ich danach, ob mein Mann etwas alleine mit unserem Sohn machen kann, heißt es gleich wir wollen doch Familienzeit zusammen verbringen.. .ja schon ich bin ja de facto eh immer dabei weil mein Sohn mich immer dabei haben möchte.. nur hin und wieder würde ich auch ein wenig Freizeit haben wollen.
Mein Mann geht wie selbstverständlich davon aus, dass wenn wir mit Freunden uns wo Treffen und unser Sohn mit ist, dass ich dann mit dem Kind heim gehe schlafen, wenn dieser quängelig wird.. Wenn ich sage ich würde gerne bleiben, dann heißt es nur ach er geht ja mit dem Papa nicht schlafen, oder du trinkst ja eh nix.. wozu willst du im Lokal bleiben..
Irgendwie eben alles ein Teufelskreis..
Wie komme ich da raus???

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Erstens: deiner Mutter hast du keinen Vorwurf zu machen. Sie probiert es, und wenn es nicht klappt, ist es euer Job als Eltern, euch eben selbst darum zu kümmern.
Deine Eltern wollen dir einen Gefallen tun und hoffen, dass es wider erwarten klappt. Aber wenn du ehrlich bis, weisst du, dass es nicht klappt und dass sie das auch wissen.

Zweitens: gib deinem Mann Kontra, es ist auch sein Kind, dann muss er quengeln eben aushalten. Es ist auch an dir, ihm klar zumachen, dass es dir ernst ist. Z.B. Vor einem Restaurantbesuch würde ich sagen, dass er heute dran ist und dann muss er da durch. Nächstes mal wieder du. Das ist nur fair.

Drittens: euer Kind ist 5 Jahre alt, nicht 5 Monate. Da könnt ihr mit ihm sprechen und erklären, dass Mama nicht immer zuständig ist, da sollte dieses Verständnis schon lange da sein. Kinder in dem Alter, vor allem wenn sie jüngere Geschwister haben, schlafen oft schon alleine ein in. Also statt euch Eltern gegenseitig die Verantwortung zuzuschieben, macht auch eurem Kind klar, dass sich was ändern muss. Kündigt das an (z.B. dass ihr es nun abwechslungsweise ins Bett bringt) und dann zieht das durch. Wir reden hier schliesslich nicht von einem Baby oder Kleinkind.

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Hallo,

hast die Geschwister oder eine Freundin denen/der du vertraust?

Einen 5-jährigen abzulenken, zu begleiten oder mitzuziehen ist normalerweise ja möglich.

Oder jemanden der auch ein Kind in dem Alter hat?

Vielleicht hilft ja auch eine Tagesmutter die zu „ungünstigen“ Zeiten mal übernimmt.

Ein Kind mit 5 Jahren kann sagen was es möchte und nicht möchte.
Nur, dass es dauernd sagt was es nicht möchte sollte in positivere Bahnen geleitet werden.

Alles Gute!

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Mit klaren Worten! Wieso lässt du dir das bieten? Es hat doch gezwungenermaßen schon geklappt als du im Krankenhaus warst... würde deinem Mann mal gehörig die Meinung geigen.
Und wenn wir als Familie irgendwo hingehen, gehen wir auch als Familie nach Hause. Mein Mann käme nie auf die Idee noch zu bleiben und zu trinken...
Das mit deinen Eltern war ne Schnapsidee. Erstmal sollte es auch möglich sein, dass der Vater ihn ins Bett bringt und dann würde ich weiter schauen.

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Als erstes würde ich die Einschlafbegleitung ganz abschaffen bei einem 5jährigen.

Nein, es gibt keinen festen Zeitpunkt wie lange man Einschlafbegleiten soll, aber die rote Linie ist überschritten, wenn man nervlich so am Ende ist wie Du.
Es verhindert ja auch, dass er von jemanden anders ins Bett gebracht werden kann.

Kind wird bettfertig gemacht, Papa liest Bettgeschichte, Mama kommt, gibt Kuss und macht das Licht aus.
Das muss das Minimalziel sein.

Klappt natürlich nicht sofort alles auf einmal und auch nicht sofort, aber nach 10 sehr konsequenten Tagen klappt es schon.

Die Hauptfrage ist, ob Ihr beide dazu bereit seit, die Anstrengung auf Euch zu nehmen. Insbesondere scheint dein Mann faul und bequem zu sein, so wie du es beschreibst....

dann muss halt ein handfester Ehekrach her und Du gehst um 20 Uhr täglich draußen 10.000 Schritte um den Keks.

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Ich glaube nicht, dass euer Problem ist, dass dein Kind auf dich fixiert ist.
Ich glaube, dass bei dir jnd deinem mann grundsätzlich was schief läuft, was ihr unbedingt mal mit nem Psychologen oder psychologischen Berater besprechen solltet.

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Wie schon von anderen erwähnt würde ich mit Deinem Mann mal klare Worte reden. Wenn es klappt, wenn Diu im Kkh bist, dann kann es auch klappen, wenn Du arbeiten, feiern und spazieren bist.
Halbtagsjob und es ist ein Problem, dass Du um 20h zu hause bist? Wann arbeitest Du und wann hat Dein Sohn Qualitätszeit mit Dir? Kann hinter dem Einschlafdilemma ein Problem des ganzen Tages stecken oder ist das nur so, weil es schon immer so war?

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Mal abgesehen davon, das du schon lange den Zeitpunkt verpasst hast, deinen Mann auf den Pott zu setzen, finde ich es für einen fünfjährigen auch krass einschränkend, das er nur mit dir in den Schlaf kommt. Das killt total die Eigenständigkeit. Eigentlich sollte in dem Alter nsch dem Zähne putzen und evtl ein Buch lesen nur noch ein gute Nacht Kuss nötig sein und Kind legt sich hin, gut ist. Er ist 5 Jahre alt!!! Kein Baby mehr! Wenn dein Mann von Anfang an ihn mit ins Bett gebracht hätte, hätte ich Verständnis für ihn, wenn er jetzt sagen würde, er begleitet ihn nicht mehr in den Schlaf. Er ist in einem Alter, wo er das ganz alleine könnte. Auch hier definitiv den Zeitpunkt zum abnabeln verpasst.
Das Problem ist hausgemacht, von dir alleine. Klingt hart, ist aber so, denn du hast es erlaubt. Entweder gehst du jetzt konsequent diesen Weg uns änderst es oder du beklagst sich weiter darüber, das andere deinen Sohn nicht ins Bett bringen können.
Kann deine Eltern auch verstehen, das sie keine Lust auf das Theater haben, was in dem Alter gar nicht mehr nötig ist - wieso sollten sie deine Arbeit oder die deines Mannes übernehmen?

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Es geht nicht ums arbeiten, ich arbeite bis ca. 13:30 mein Sohn geht bis ca. 15:00 in die Kita. Nach der Arbeit mache ich schnell Haushalt und koche. Danach hole ich meinen Sohn ab und wir machen etwas zusammen. Jeden Tag, also eh ausreichend Qualitätszeit mit Kind
Es geht nur darum, dass ich auch hin und wieder mich mal mit einer Freundin treffen möchte und das auch nach 20:00. Zur Zeit kann ich noch nicht mal den Sportkurs einmal die Woche warnehmen,der Abends ist. Das ist mir zu stressig, wenn wir nur minimal überziehen bekomme ich schon Stress, weil ich es dann nicht bis 19:45/20:00 schaffe und mein Mann es nicht schafft/ möchte Kind ins Bett zu Bett bringen. Da komme ich dann Heim und alle sind grantig und schlecht drauf Ich weiß ich hätte früher die Reißleine ziehen sollen, leider war ich zu gutmütig.. Ich bin auch immer hin und her gerissen, kann ich das von meinem Mann verlangen? Er arbeitet schließlich mehr als ich und hat auch Recht auf Freizeit. Nur irgendwie bin ich jetzt am Punkt wo ich das Gefühl habe ausgenutzt zu werden.. Mein Mann trifft sich mit Freunden wann immer er möchte und so lange er möchte und ich sitze mit Kind zu Hause...oder werde mit Kind nach Hause geschickt..

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Exakt hier liegt der Kern deines Problems. Du stehst nicht hinter dem, was du bei Mann und Kind durchzusetzen versuchst. Das merken beide und mit der Einstellung kannst du es auch gleich wieder bleiben lassen. Schont nur die Nerven aller Beteiligten.

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Du sollst nach dem Sport und beim Treffen mit Freundinnen auch nicht nach Hause hetzen, um das Kind ins Bett zu bringen, sondern das sollte der Vater übernehmen. D.h. Du kommst erst dann, wenn das Kind schon schläft.

Ja, Dein Mann nutzt das aus. Ja, Du hast das gefördert. Damit kann jetzt aber Schluss sein. Und nein, Du bist dann keine schlechte Mutter, keine schlechte Partnerin und auch nicht gemein und böse. Du hast dieselben Rechte, wie Dein Mann.

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Mund aufmachen, äußerst klare Worte rauslassen in Richtung Deines Mannes und Dein Kind stufenweise daran gewöhnen, dass es groß genug ist, ohne alleinig mütterliche Einschlafbegleitung einzuschlafen. Ich habe nicht nur meine Enkelin in dem Alter regelmäßig über Nacht da gehabt sondern auch ab und an das eine oder andere Nachbarskind, wenn Not am Mann war. Jedes bekam eine kleine Geschichte, ein Schlaflied, Türe blieb einen Spalt offen und im Flur brannte ein Nachtlicht - und sie hörten uns ja leise aus dem Wohnzimmer. Wir hatten echt nie Theater, egal, welches Ritual ein Kind von zuhause gewöhnt war. Deine Mutter soll lieber garnicht aufpassen als so tun als ob und dann gleich aufgeben. So lernt der Sprößling nur, wenn ich lange genug knatsche, kommt Mama schon. Ganz falsches Signal.
Da hast Du nun zwei Baustellen, aber ohne konsequenten Einsatz bleiben es Dauerbaustellen. Mann macht weiterhin, was er will und Kind wird mit 12 noch ins Bettchen gebracht....?!?! Toi toi toi!
LG Moni

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Ich bringe meinen Sohn (9) auch noch ins Bett. Na und? Wenn es dich nicht stört, dann gebe deinem Sohn die Nähe. Wenn es dich stört, dann verlässt du am besten die Wohnung. Dann muss dein Mann übernehmen.