Kind will nicht bei Schwiegereltern bleiben.

Hallo Alllerseits,

meine Schwiegereltern möchten ihre Enkeltochter (2 J.) gerne auch mal alleine für ein paar Stunden betreuen.

Ich kann ihren Wunsch sehr gut nachvollziehen und würde das sehr begrüßen, um mal in Ruhe ein paar Stunden am Stück zu arbeiten. (Möchte mich selbstständig machen.)

Nun ist es so, dass sich unsere Tochter mit Oma & Opa sehr schwer tut.
Wenn wir zu Besuch sind, wird sie mit dem Opa zwar meist irgendwann warm und spielt auch mit ihm. Es dauert aber ziemlich lange.

Von der Oma möchte sie aber überhaupt nichts wissen. Sie lässt sich nicht von ihr anfassen, geht mit ihr nicht allein in einen anderen Raum und will ständig zu mir, wenn ihr die Oma zu nahe kommt.

Wenn ich z.B. zur Toilette gehe, kommt mir meine Tochter sofort hinterher, obwohl sie eben noch mit Opa gespielt hat. Heute hat sie nicht einmal ein Stück Schokolade von der Oma genommen...ich musste es ihr letztendlich weiterreichen.

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich sie dort momentan nicht zurücklassen könnte, ohne dass sie Angst bekommt.

Was soll ich nun tun?
Von "es bleiben lassen" bis hin zu "es einfach tun und schauen was passiert" überlege ich nun alle Varianten hin und her.

Gibt es irgendeinen "Masterplan" wie ich sie Step by Step daran gewöhnen kann, auch mal ohne mich dort zu sein?

Ich wäre sehr dankbar für eure Erfahrungen.

Liebe Grüße

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Ich würde das machen wie bei der Eingewöhnung in der KiTa: Täglich hingehen, damit das Umfeld und die Leute ihr bekannt sind. Umgekehrt können Oma und Opa auch immer mal zu Euch kommen, damit ihr schauen könnt, ob das besser klappt.

Einfach Kind abstellen und schauen was passiert ist für mich gar keine Lösung, das kann böse nach hinten losgehen und für lange Zeit das Vertrauen kaputt machen. Deine Tochter braucht eben noch mehr Sicherheit, dafür kann und muss man sich die Zeit nehmen.

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Ich habe unsere beiden Kinder bei den Omas "eingewöhnt". Mit der großen ging es wesentlich früher (ab 10 Monate) und bei der Kleinen klappte es tatsächlich erst so richtig mit 2 Jahren. Ich würde schauen das die Großeltern und deine Tochter sich sehr oft sehen und jedesmal eine super Zeit haben. Wenn es gut läuft gehst du mal alleine zur Toilette irgendwann für 5 Minuten aus dem Raum und dann für 10 Minuten ganz raus, mit Verabschiedung etc.
Unsere Großeltern haben Spielsachen, die es nur bei ihnen gibt. Oder wenn es dort nicht gut klappt, könnte die nette auch bei euch zu Hause sein? Meine Tochter war so ein schwieriger Fall und meine Mutter ist tatsächlich wöchentlich zu Besuch gekommen, einfach um sie regelmäßig zu sehen und erst mit 2 Jahren konnte ich sie richtig abgeben. LG

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In dem Alter von 2 Jahren war mein Sohn sehr ähnlich, hatte zu den Großeltern kein Vertrauen, da er sie selten sah und die Erinnerung nicht bis zum nächsten Treffen vorgehalten hat. Sie waren bei jedem Treffen „neu“ 😊

Das legte sich später aber, somit 3 Jahren.
Und jetzt mit 4 Jahren möchte er selbst zu den Großeltern und fragt von selbst aktiv, wann wir dahin fahren.

Ist für mich eine Frage der Entwicklung.

Opa hieß bei uns mehrere Monate lang „Opa bam bam“, weil er mit megalautem Scheppern einen Blumentopf zerschlagen hatte. Kind hat sich den Schrecken gemerkt.

Könnte bei Eurer Oma ähnlich sein, dass sie das Kind mit irgendwas (vielleicht unbewusst) vergrätzt hat und das Kind jetzt Angst hat.

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Wie oft seht ihr denn die Großeltern? Wie lang seid ihr dort? Fühlt DU dich dort wohl?

Motte ist 16,5 Monate und diese Woche war sie das erste mal alleine bei meiner Schwägerin (hat super geklappt, für 1,5 Stunden komplett ohne Tränen) und sie war mit meiner Mama alleine bei mir zu Hause am nächsten Tag für 1 Stunde, weil ich einen Termin hatte. Hat auch ohne Probleme geklappt.

Beide sieht sie mehrfach die Woche, hat schon immer einen guten Draht.

Meine beste Freundin (die eine Tochter im ähnlichen Alter hat) mag Motte aber einfach nicht so, obwohl wir uns seit Geburt wöchentlich sehen. Bei ihr könnte ich sie nicht mal 10 Minuten alleine lassen 😅 daher hab ich es tatsächlich auch noch nie versucht 🤷‍♀️

Ich finde, es ist kein Muss. Mit manchen Menschen ist man eben nicht so auf einer Wellenlänge und dann halt nicht. Ich mochte meine Großeltern, wäre aber NIE alleine dort geblieben als Kind. Kita war trotzdem kein Problem und noch mal was anderes ;) aber ich bin froh, dass meine Eltern mich nicht „gezwungen“ haben 😅

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Ganz ehrlich, ich würde überhaupt nicht auf die Idee kommen, darüber nachzudenken.

Sie hat keine Verträge mit den Großeltern. Nicht mal Schokolade nimmt sie an!

Ich kenne das von meiner Tochter, Oma wollte das auch gerne....wir haben das anders gesehen. Niemals hätte wir das auch nur ausprobiert. Bei einem Menschen, mit dem sie überhaupt nicht warm geworden ist.

Wir haben dmaals beschlossen, das das Kind es aus freien Stücken wollen muß. Ausschließlich sie gibt das Okay, niemand anders hat das zu entscheiden...auch wir nicht. Oma war not amused, auf dem Trip "Das Kind wird sich schon dran gewöhnen."

Mit 5 Jahren hat sie das erste Mal woanders geschlafen, seit dem eigentlich immer wieder. Aber nur bei ihren Freunden (und meiner Freundin), ihrer Oma traut sie bis heute nicht wirklich über den Weg. Sie geht sie gerne besuchen, aber da schlafen niemals.

Hatte ich mir in der Schwangerschaft so auch nicht vorgestellt. Ich konnte niemanden verstehen, der das so gehandhabt hat. Bis wir mittendrin steckten, da war es die einfachste Entscheidung....mit allen Konsequenzen. Das war unser Masterplan.

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Hallo,

ich würde auch eine Eingewöhnung vornehmen. Wie schon von anderen vorgeschlagen solltest du öfter die Großeltern besuchen und sie auch zu euch einladen. Vielleicht klappt es auch auf neutralem Boden besser? Einfach mal gemeinsam auf einem Spielplatz treffen?

Weißt du woran es liegt, dass deine Tochter mit ihrer Oma nicht so richtig warm wird?

Vielleicht sollte auch der Opa einfach den aktiveren Part übernehmen, wenn sich eure Tochter bei ihm wohler fühlt.

LG

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Hallo,
Danke für deine Antwort!
Ich antworte dir jetzt einfach mal stellvertretend für alle bisherigen Antworten..

Wir sehen uns ca. 1x pro Woche für 2 bis 5 Stunden. Meistens fahre ich zu ihnen, weil die Kleine sich an die Umgebung gewöhnen soll. (War der Wunsch der Großeltern.)

Eine Zeit lang habe ich die Treffen immer abgewechselt, also einmal bei uns zuhause und einmal bei ihnen. Vielleicht sollte ich das wieder etwas forcieren.

Was die abweisende Haltung der Oma gegenüber betrifft, habe ich mehrere Vermutungen..

Zum einen, war besagte Oma direkt seit der Geburt einfach viel zu "forsch" in allem. Die "Klassiker", die man hier oft liest.
Seitdem ich gelernt habe, auch mal Grenzen zu setzen, ist es erfreulicherweise viel besser geworden. Allerdings glaube ich, dass sich im Unterbewusstsein der Kleinen einige negative Ereignisse angesammelt haben.

Hinzu kommt, dass die Oma (71) gesundheitlich stark eingeschränkt ist. Sie kann sich mit ihrer Enkelin nicht auf dem Fußboden setzen und spielen oder großartig mit ihr herumtollen. Meist sitzt sie neben ihr auf einem Stuhl und redet auf sie ein...das kommt nicht so gut an.

Sie versucht auch bei jedem Treffen über Süßes oder Knabbereien einen "Draht" zu ihr zu finden. Aber unsere Tochter lässt das ziemlich kalt. Sie will lieber Fußball spielen oder immer wieder die Treppen hoch- und runterlaufen...da kommt die Oma leider nicht mit.
Opa hingegen schon!
Deshalb ist der Opa sehr beliebt, wenn die Kleine mal mit ihm warm geworden ist.

Ich möchte nicht unterschlagen, dass ich im ersten Babyjahr von der Oma (aufgrund ihres anfänglich etwas übergriffigen Verhaltens) immer sehr gestresst war, also innerlich.
Bestimmt hat unsere Tochter meinen erhöhten Stresspegel damals gespürt.
Wie gesagt, jetzt ist das nicht mehr so, aber vielleicht ist da bei unserer Tochter irgendwas geblieben..

Trotzdem ist die Oma grundsätzlich ein guter Mensch, und ich würde mir ein gutes Verhältnis zwischen Oma und Enkelin sehr wünschen.

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So war das bei meinem Großen auch. Meine Schwiegermutter war im ersten Jahr sehr aufdringlich. Sie hat ihn nie ankommen lassen, wollte ihn immer sofort nehmen und am besten weit wegtragen. Sie war bei jeder Bitte, ihm etwas Zeit zu geben, sofort beleidigt, schließlich hat sie selbst Kinder großgezogen. Irgendwann hat mein Sohn schon geweint, wenn er sie nur gesehen hat... Mein Schwiegervater war da einfühlsamen, auch weil er gemerkt hat, dass unsere Vorschläge zur Kontaktaufnahme helfen.

Ich weiß nicht so recht, ich würde mich an deiner Stelle mit der Betreuung bei den Großeltern derzeit wohl unwohl fühlen. Ist es denn für die Oma ok, wenn Opa mehr akzeptiert wird oder reagiert sie da eifersüchtig?

Meine Kinder lieben ihre Großeltern übrigens heute beide sehr. Beide sind sehr gerne bei meinen Schwiegereltern. Das Verhältnis ist nicht verloren, nur weil es die ersten zwei, drei Jahre nicht so klappt.

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Wenn mein Kind sich nicht sichtlich wohl fühlt in der Gegenwart einer Person, würde ich sie nie zwingen, dort alleine zu bleiben. Auch nicht, wenn es die Oma ist.
Vielleicht geht sie ja später gerne hin. Warte mal einfach ab 🤔

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Die Kleine sieht die Großeltern ja mit wöchentlichen Besuchen schon sehr oft. Hättest du es nicht schon verraten, ich hätte Wetten abgeschlossen dass die Oma zu forsch ist.
Kennen wir von unserer auch. Obwohl sie körperlich fit ist und auch gern mit dem Kind spielt. Aber sie lässt ihn nicht auftauen und auch sie quatscht ihn in einer Tour voll. Wechselnd mit so Erschreck-Lauten, Vorsicht hier, Stufe da, am Kittel zerren und von hinten festhalten. Oder sie erzählt ihm micromanagementmässig wie er zu spielen hat.
Nach 1h freien Spiel mit Oma ist er durch und klebt an mir wie Pattex. Sie bringt einfach kontinuierlich Unruhe rein und da fühlt er sich nicht wohl. Da kannst du kein Kind allein mit lassen, da wäre Alarm vorprogrammiert.

Dein Kind sagt dir sehr deutlich, daß es zu früh ist. Hausgemacht zudem. Im Moment steht es aus meiner Sicht nicht zur Debatte.

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Deine Schweigereltern wollen und wünschen... Deine Tochter signalisiert dir ganz klar, was sie NICHT möchte. Daher würde ich nie und nimmer mein Kind alleine dort lassen zur einigen Belustigung deiner S-Eltern. Auch aufgrund des Verhaltens, das du hier geschildert hast. Wer weiss, was sie machen, wenn du nicht dabei bist. Sie sehen das Kind einmal die Woche - das finde ich total viel, vor allem wenn man sich nicht mag. Gewöhnen muss sich das Kind generell nicht. Das führt nur noch zu mehr Abwehr, wenn man das aufgezwungen bekommt.


Was wirst du jetzt machen???