Beiden Kindern gerecht werden?

Hallo,

Ich bin Mama von 2 Jungs, 5 Jahre und 18 Monate.
Ich habe folgendes Problem: bedingt durch die Arbeitszeiten von meinem Mann, bin ich tagsüber mit den Kindern alleine. Ich habe das Gefühl, weder dem Großen, noch dem Kleinen gerecht zu werden.
Spiele ich ein Brettspiel mit dem Großen auf einem Couchtisch, schmeisst der Kleine alles runter. Spielen wir auf dem Esstisch, steht der Kleine daneben und schreit.
Beschäftige ich mich mit dem Kleinen, sind das Spiele mit denen der Große nichts anfangen kann und er stellt nur Unsinn an und sagt er langweilt sich.
Ich habe dann öfters das Gefühl ich husche zwischen beiden hin und her ohne mich wirklich intensiv mit beiden zu beschäftigen und sie zu fördern.
Der Kleine kann zBsp mit seinen 18 Monaten noch keine Holzsteckpuzzle und ich habe das Gefühl, dass das meine Schuld ist, da ich mir nicht genung Zeit dafür nehme, es Ihm zu zeigen.

Wie schaffe ich es, beide altersgerecht zu förden/beschäftigen? Vielleicht liegt die Lösung ganz nah, aber ich bin nur zu doof sie zu sehen?!

Lg

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Raus gehen :) auf dem Spielplatz oder einfach draußen, kommt jeder auf seinen Kosten. Wenn ihr zu Hause seid, dann sind sie müder und ihr könnt was ruhigeres machen?

Im allgemeinen fand ich raus gehen in dem Alter deiner Kinder das einzige, womit man selber nicht verrückt gegangen ist :) Jungs brauchen meiner Meinung nach einfach Auslauf...und meiner gehört zu der ruhigen, nerdie-Lego-Sorte!! dennoch, raus gehen ist/war die Rettung!

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Stimmt, draußen ist es einfacher und die Streitgefahr zwischen den beiden ist auch geringer.
Ich befürchte halt immer, dass die Kinder dann zu wenig lernen: Puzzlen, Logik, Steckspiele etc 🙈 aber wahrscheinlich sehe ich das zu eng und die Kinder lernen von ganz alleine und draussen in der Natur lernen sie ja auch. Oh man, ich denke manchmal bin ich auch einfach zu kompliziert. Warum einfach wenn man es sich auch schwer machen kann 🙈

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Gibt es Brettspiele, die der Kleine nicht so komplett umschmeißen kann?

Funktioniert es bei euch, wenn der Kleine auf deinem Schoß Beschäftigung hat, während du mit dem Großen spielst?

Bsp. du spielst mit deim Großen Mensch Ärger dich nicht (gibt es auch in sehr groß, mit großen Figuren und leichter Vertiefung der Felder)
der Kleine sitzt auf deinem Schoß und du zeigst ihm ein Holzsteckpuzzle oder er darf mit einer der übrigen Figuren spielen.
So dass er das Gefühl hat mitzumachen, dabei zu sein, aber auch nichts verstellen kann.

Auch Stoffmemory wäre eine Idee. Mit dem Großen Memory spielen und der Kleine hat sein Stoffmemory mit dem er dann zeitgleich auf deinem Schoß spielen kann.

Gemeinsames Backen, kochen. Jeder bekommt seine Aufgaben. Der eine rührt, am besten etwas, wo auch was daneben gehen kann, der andere macht schon etwas fortgeschrittenere Sachen.

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Vielen lieben Dank für deine zahlreichen Anregungen 👍

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Hallo,

meine spontanen Ideen für drinnen:
- Bauen mit Lego Duplo
- Rollenspiele aller Art (mit Figuren, Autos, Puppengeschirr,...)
- kneten
- malen
- kinetischer Sand

LG

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Dir auch einen lieben Dank für die vielen Ideen.

Kneten dachte ich der Kleine sei noch zu jung. Aber er muss ja auch noch keine erkennbaren Figuren basteln, in den Händen damit spielen reicht ja. Ich sehs.. ich bin wohl einfach zu kompliziert 🙄😃

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Hallo,

ja der Altersabstand ist tatsächlich grade ungeschickt, wird aber bestimmt besser! #klee
Ich würde auch eher Spielmöglichkeiten suchen, die für beide was ist. Also eher große Lego, raus auf den Spielplatz oder in den Wald, Kreide malen, oder drinnen Kneten.

Liebe Grüsse und viel Erfolg!

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Vielen Dank für deine zahlreichen Anregungen 🙂

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"Der Kleine kann zBsp mit seinen 18 Monaten noch keine Holzsteckpuzzle und ich habe das Gefühl, dass das meine Schuld ist, da ich mir nicht genung Zeit dafür nehme, es Ihm zu zeigen."

DU musst deinem Kind NICHT beibringen, wie das geht, lass dein Kind das alleine herausfinden, egal wie lange es dauert!

Ansonsten gilt, am leichtesten wird es sein, wenn ihr viel draußen seid. Du könntest auch mit deinem 5-jährigen besprechen, wie ihr gemeinsam etwas mit dem kleinen Bruder spielen könnt, bzw. ob ihr ihm gemeinsam etwas zeigen könnt. Also einfach mit einbinden.
Ansonsten Freunde des 5-jährigen einladen, während er seinen Besuch hat, kannst du dich auch stressfreier um den Kleinen kümmern. Das haben hier die meisten Mütter aus meinem Bekanntenkreis so gemacht. Einfach viel Spielbesuch eingeladen.

Komisch finde ich allerdings die Reaktion deines 5-jährigen. Dass er sich sofort langweilt und Unsinn anstellt, nur weil du dich mit dem kleinen Bruder beschäftigst, finde für dieses Alter etwas ungewöhnlich und kenne es so aus meinem Bekanntenkreis nicht.

"Wie schaffe ich es, beide altersgerecht zu förden/beschäftigen? Vielleicht liegt die Lösung ganz nah, aber ich bin nur zu doof sie zu sehen?!"

Ich bin ein "Gastarbeiterkind" der 70er, meine Eltern haben beide gearbeitet und hatten entsprechend wenig Zeit uns zu beschäftigen oder zu fördern. Damals ging man mit den Kinder nicht zu irgendwelchen Spielfördergruppen oder hat sich gar Gedanken darüber gemacht. Unsere Eltern waren damit beschäftigt alles unter einem Hut zu bringen, Job, Kinderbetreuung, Haushalt...
Was unsere Eltern gemacht haben, war dafür zu sorgen dass wir Kinder viel mit anderen Kindern zu tun hatten. Der Rest hat sich von selbst ergeben. Genauso handhabe ich das heute auch. Ich habe, obwohl ich nur ein Kind habe, mich nie zum Unterhalter meines Kindes gemacht. Natürlich beschäftige ich mich regelmäßig mit meinem Kind aber eben nicht ununterbrochen. Wenn sich mein Sohn langweilt, soll er sich was einfallen lassen, ich mache ihm da noch nicht einmal Vorschläge, weil ich der Meinung bin, dass er das von alleine hinbekommt.
Ich kann dir nur raten, lass deine Kinder sich auch mal langweilen, lass sie einen Weg finden, wie sie sich auch mal gemeinsam beschäftigen können. Du bist nicht ihr Unterhalter oder Organisator für alles! Wenn sie selbst denken müssen, ist das schon mehr Förderung als du ahnst, auch wenn das eine oder andere nicht sofort hinhaut. ;-)

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Danke für deinen langen und ausführlichen Text.

Mein Großer hat Probleme sich alleine zu beschäftigen, wahrscheinlich weil ich, als er noch Einzelkind war, zuviel Entertainment geboten habe 🤷‍♀️ jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich dem Kleinen dies nicht bieten kann da ich mich ja nicht zweiteilen kann.. ich habe dann das Gefühl, ihn zu benachteiligen.. wenn ich es jetzt so schreibe, denke ich mir selbst: totaler Quatsch 🤦🏻‍♀️
Vielleicht muss ich auch ein wenig den Druck bei mir rausnehmen, dass meine Kinder in dem und dem Alter das und das können müssten/sollten und sie einfach machen lassen und meinen Perfektionismus hinten anstellen 🙂

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Diesen Zwiespalt erlebe ich oft bei Eltern mit mehreren Kindern, sehr oft sind das Eltern, die selbst Einzelkinder waren. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus, kann ich dir sagen, dass die Kinder das nicht wirklich brauchen! :-)

Lass deine Kinder ihren Weg finden, wie sie sich auch alleine oder zusammen beschäftigen können und gönne dir auch mal eine Auszeit, du musst und du kannst auch nicht beiden Kindern immer im gleichen Maße gerecht werden. Mal wird ein Kind etwas mehr bekommen, mal das Andere und das ist okay so. Sie müssen schließlich auch lernen sich zurücknehmen zu können, bzw. auch lernen mal mit Frust und Langeweile klar zu kommen.

Eins noch: Perfekt bist du, wenn du wenn du nicht perfekt bist! ;-)

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Hi,

Hi, ich habe auch 2 Kinder, 5,5 Jahre und knapp über 2.

Wir bauen zusammen Duplo, malen, basteln, Gesellschaftsspiele gingen in dem Alter auch noch nicht richtig, jetzt klappt z. B. der Obstgarten schon.
Oft habe ich auch einfach ein zweites Spiel mit rausgeholt. Die Kleine hat dann da rumsortiert und wir haben gespielt.
Kakerlakak war auch super, da war sie einfach der Joker, der ab und an einfach was umgedrehr hat 😂

Und sonst, mach dir keinen Stress mit fördern etc. Das habe ich bei beiden nicht wirklich gemacht. Ich lasse sie frei spielen, beide sind super entwickelt.
Die Kleine hat jetzt ihr erstes Steckpuzzle bekommen und es hat direkt geklappt und ihr Spaß gemacht.
Die Kleinen schauen sich sehr viel von den Großen ab. (Vorallem Blödsinn🙈)

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Danke für deine Antwort.
Ja, ich denke der Schlüssel wird sein, dass ich lockerer an die Sache rangehe.. und nicht zuviel nachdenke was das Nachbarskind schon kann und meines nicht und ob das daher kommt, dass ich mich nicht intensiv genug mit dem jeweiligen Kind beschäftige..

Und das mit dem Blödsinn kann ich unterschreiben, ja 🙈

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Ist der Grosse nicht im Kindergarten, mit 5 sogar schon Vorschule.? Eine gewisse Zeit tagsüber sollte der Grosse doch in Kiga Vorschule sein?

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Hallo,

Der Große geht in die Schule und der Kleine in die Kita. Ich arbeite 32h/Woche während der Schulzeit des Großen und während diesen Stunden ist der Kleine dementsprechend dann in Betreuung. Nach der Arbeit bin ich dann alleine für die Kinder zuständig, da mein Mann gegen 21.30/22 von der Arbeit kommt.

LG

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Ach ok. D.h. zum einen das die Kinder auch externen Input bekommen und wenn du mal was nur mit.einem machen möchtest, könntest du z.b. einen länger betreuen lassen und den anderen früher abholen?

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Hallo,

dein Jüngster wird doch sicherlich noch ein Mittagsschläfchen machen. Nutzt doch die Zeit für Brettspiele. Und vor allem: Du musst deine Kinder nicht ständig beschäftigen. Ein Kind darf sich gerne auch mal langweilen - in der Regel kommen da die besten Gedanken ;-)

Viele Grüße
lilavogel

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Guten Morgen.

Ich würde erst mal den Druck raus nehmen.
Und ich sag dir ganz klar als dreifache Mutter: du wirst niemals allen Kindern gleichzeitig gerecht werden.
Den Anspruch, gleich auch alle mit zu fördern würde ich auch mal hinten über schmeißen.

Ich bin dazu übergegangen, die Tage so zu nehmen wie es passt. Klar kommt irgendein Kind mal immer zu kurz, aber an anderer Stelle bekommt es dann vielleicht auch ein unerwarteter Stelle eine extra Portion Zeit mit der Mutter/Vater.

Und was auch viel hilft, zumindest mir, die Kinder fragen, was sie wollen.
Nun ist dein kleiner ja noch sehr jung, aber es wird ein bisschen einfacher mit ihm, wenn er größer wird.

Meine jüngste zum Beispiel ist jetzt zwei Jahre und drei Monate alt und ich spiele so gut wie nie mit ihr alleine. Und ja, manchmal habe ich deswegen auch ein schlechtes Gewissen wenn ich sie mit der Großen vergleiche, die uns ja vier Jahre alleine hatte.
Dafür profitiert das Kind ganz klar von ihren älteren Geschwister Kindern und ist so fit, wie ich es mir nur wünschen kann..

Genieße die Zeit mit deinen Kindern und mach dir nicht so einen Stress.

Liebe Grüße das Fräulein