Unkonventionelle Großeltern - wie ist die Oma/Opa Beziehung wenn diese selbst noch kleine Kinder haben?

Hallo, das würde mich mal interessieren :-) Wir sind selbst jung Eltern geworden und unter Eltern waren zwischen 42 und 52 bei der Geburt ihres Enkels. Die Eltern meines Mannes sind die "jüngeren" Großeltern, auch wenn es vom Verhalten in Alltag und Freizeit eher andersherum ist :D
Die jüngste Schwester meines Mannes war 11 bei der Geburt unseres Sohnes, was für mich gefühlt damals quasi steinalt alt war und sie für mich gar kein Kind mehr war im Sinne das meine Schwiegereltern noch eine Kind zuhause hatten. Rückblickend merke ich aber schon, dass meine Schwägerin noch jung war und dementsprechend meine Schwiegereltern aus der Baby/Kleinkindphase noch gar nicht sooo lange raus. Sie haben uns immer unterstützt und sich liebevoll gekümmert, also sowohl die Großeltern als auch die 11-jährige-Tante, deswegen habe ich nie über diese "Problematik" nachgedacht. Ich fand es einfach wundervoll, dass mein Sohn so eine liebevolle, toller Großfamilie mit jungen Tanten und Onkels hatte, was ich so nie erfahren habe und erst durch meinen Sohn gemerkt habe, was für eine wundervolle Sache mir da selbst in meiner Kindheit "entgangen" ist.
Es gibt ja allerdings auch Familien, in denen der Abstand deutlich geringer ist, wo Oma und Opa also evtl. Sogar selbst im Baby/Kleinkindalter des Enkels Babys oder Kleinkinder hatten.
Ich möchte das jetzt gar nicht werten, sondern mich Interessieren da eher eure Erfahrungen, weil ich selbst in der klassischen "Oma und Opa in Rente und weit über 60 und haben 24/7 Zeit ausdauernd mit den Enkel durch die Welt zu reisen" Situation groß geworden bin und mein Sohn jetzt eben noch Teenager Tanten und Onkels hat bzw. hatte und ich eigentlich beides sehr schön finde.

Ist die Oma/Opa/Enkel-Beziehung anders wenn selbst kleine Kinder da sind? Die Begeisterung kleiner weil eben die ganze Zeit Babys im Haus waren? Profitieren die Enkel davon, weil sie mit Tante und Onkel spielen können? Wie sind eure Beziehungen?

Ihr könnt sehr gerne aus allen Generationen berichten - also sowohl aus Enkelsicht, als auch aus Mama/Papageneration oder aus der Oma/Opa/gleichzeitig-selbst-Mama-Papa-Perspektive.

Viele Grüße :-)

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Eine Tante meines Mannes ist nur drei Jahre älter als er. Allerdings hält meine Schwimu nicht viel von ihrer Sippe, daher bestand nie wirklich viel Kontakt...

Mein Papa ist auch nur 2 Jahre jünger als sein Onkel - seine Großeltern kannten ja noch Krieg, aufgrund dessen lange Trennung und haben dann gerne noch einen Nachzügler Ende der 50er bekommen, als es finanziell wieder besser ging. Die beiden hatten aber auch immer wenig miteinander am Hut, außer bei Familienfesten.

Eine Freundin dagegen ist in die Nachbarschaft ihrer fast gleich alten Tante gezogen, und die jeweiligen Kinder liegen nur Monate auseinander (beide rund 2,5 Jahre alt). Die Tante arbeitet schon wieder, die Freundin ist noch zuhause. Während Corona hat die Freundin ihrer Tante die Tagesmutter ersetzt - die zwei werden somit quasi als Geschwister groß 😊 Da bei denen auch immer die ganze Family miteinander ins Ferienhaus fährt, haben die zwei sogar gemeinsamen Urlaub 😊

Die Kinder lieben es!

Insgesamt gibt es das gar nicht so selten.

Insbesondere Patchworkfamilies kommen ja häufig mit frühen Kindern zusammen und kriegen entsprechend spät nochmal gemeinsame.

Genauso generell Großfamilien - ich kenne zwar auch ne Family mit 7 Kindern und insgesamt "nur" 12 Jahren zwischen Ältester und Jüngster, aber meist liegt da ja doch deutlich mehr Zeit dazwischen 😉

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Meine Schwester und ich sind knapp 12 Jahre auseinander.
Meine Mutter hat mich mit 18 bekommen und ich meine Tochter mit 21. Somit ist deren Abstand geringer.
Sowohl meine Schwester und ich haben ein tolles Verhältnis wie auch meine Tochter und ihre Tante. 😊
🥺 Leider ist meine Schwester seit über 3 Jahren in der Welt unterwegs 😊 aber es gibt ja die Videotelefonie 😊
Meine Mutter ist erst seit meinem dritten Kind (bekam ich mit 35)- so richtig Oma 🤪
🙈 Eventuell wird sich das ganze wiederholen 🤷😅
Meine Tochter, aktuell 17, stellt sich derzeit eher vor zu adoptieren und das auch frühestens in 10 Jahren, aber wer weiß was noch kommt.
Meine Mutter war nur 1 Jahr älter als ich gerade als sie zum ersten Mal Oma wurde 😕 wenn ich meinen 5 Monate alten Sohn hier so liegen sehe 🙈 ich kann mir nicht vorstellen eine Oma zu sein.
Ich glaube wenn man noch so nah dran ist am Elternsein, dann hat die Rolle der Oma noch nicht so viel Raum 🤷

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Meine Eltern haben fünf Kinder mit einem relativ großen Abstand zwischen den beiden jüngsten bekommen. Ich bin die älteste. Als ich mit 22 Mutter wurde, waren meine Eltern 44 und meine jüngste Schwester gerade mal fünf Jahre alt.

Mein Vater war zuerst skeptisch und hat sich Sorgen gemacht, weil ich noch studiere. Er meinte, er wäre lieber Opa geworden, wenn er selbst gefestigter wäre und mehr Zeit hätte. Hoffentlich beglücken ihn meine Geschwister später mit dieser Rolle. Natürlich freut er sich über das Enkelkind, aber da er sehr beschäftigt ist, sehen wir ihn leider nur selten.

Meine Mama hat sich von Anfang an sehr gefreut, sobald sie von der Schwangerschaft erfahren hat. Sie fragt auch öfter nach einem zweiten Enkelkind. Beruflich hat sich meine Mama vor kurzem selbstständig gemacht, meine Geschwister wohnen alle noch zuhause. Sie besucht uns jedes zweite Wochenende mit meiner jüngsten Schwester. Und jedes mal betont sie, wie gerne sie uns öfter sehen würde. Das ließe sich natürlich besser einrichten, wenn ihre Kinder alle schon selbstständig wären und sie selbst nicht mehr arbeiten würde. Ein Vorteil ist auf jeden Fall die Nähe. Sie kann Erfahrungen mit mir teilen und erinnert sich an Sachen, die ältere Omas bestimmt schon vergessen haben oder die vielleicht mehr aktuell wären.

Meine Mama liebt Babys und Kleinkinder. Dass meine Schwester bei der Geburt des ersten Enkelkindes erst fünf war, hat die Freude meiner Mutter nicht geschmälert. Neulich meinte sie, dass ihre ideale Zukunft so aussieht, dass sie immer Oma sein darf, weil wir alle fünf nacheinander Kinder bekommen.

Meine jüngste Schwester hat sich während der Schwangerschaft sehr auf ihren Neffen gefreut, war nach der Geburt aber erst mal eifersüchtig. Zum Glück hat sich das gelegt. Sie hat ein Foto meines Sohnes mit in die Schule genommen, um es stolz im Wochenkreis zu zeigen. Sie bringt ständig etwas mit, was sie ihm schenken möchte, und plant, was sie zusammen machen werden. Sie fragt auch oft, ab wann er denn "richtig" spielen kann. Er ist 1,5 und ich bin gespannt, wie sich ihr Verhältnis entwickeln wird.

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* die vielleicht NICHT mehr aktuell wären

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Ne überhaupt nicht, meine Schwester war 5 bei unserem ersten Kind, und meine mutter ist trotzdem eine ganz "normale" Oma zu meinen kindern

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Meine kinder sind 7 und 4 Jahre alt. Meine zwei kleinen Brüder sind 2 und 4 jahre alt. Meine Eltern waren noch sehr jung als sie mich bekamen und ich war bei meiner großen auch noch recht jung. Meine Eltern sind jetzt anfang 40 und meine Kinder sehen sie glaube ich nicht so als Oma und Opa. Aber sie lieben ihre kleinen Onkel. Ich finde es toll das sie so zusammen aufwachsen.

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Hallo
Ich kann keinen Unterschied feststellen. Großeltern wie man sie aus dem Bilderbuch kennt, waren sie nie. Auch in Rente waren sie nicht gerade wenig beschäftigt.

LG

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Mein Onkel ist nur 10 Jahre älter als ich. Er hat sogar im Abiturjahrgang und während des Studiums bei uns gewohnt, weil die Großeltern ins Ausland beruflich versetzt worden sind für 5 Jahren. Ich fand es als Kind Spitze.

Bei uns in der Familie haben alle Frauen seit 4 Generationen mit 25 ihr 1. Kind bekommen und daher konnte ich meine Uroma gut kennenlernen und mein Kind meine eigene Oma. Klar kam mir meine Oma als Kind „alt“ vor, aber sie war für jeden Quatsch zu haben, auch wenn sie sehr erfolgreich berufstätig war. Die Kinder meines jungen Onkels (der zudem spät selber Kinder bekommen hat) konnten die Oma nicht mehr genießen. Sie ist einfach zu alt und leidet zunehmend an Demenz. Es ist nicht dasselbe und es tut mir leid für meine kleinen Cousinen/Cousins. Sie haben nur noch Greise als Großeltern, mit denen sie nix anfangen können. Tante/Onkel sind in Großelternalter und ersetzen diese für die Kleinen und wie Cousinen ersetzen die Tanten/Onkeln, von alter her sozusagen. Unsere Kinder sind dann für sie wie Cousinen. Also alles findet sich zusammen irgendwie.

Es ist toll, junge fitte Großeltern zu haben, wie mein Kind sie hat und ich auch damals als Kind.

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Meine Mama kennt eine Familie, in der der Onkel nur einen Tag älter ist als der Neffe. Da haben also Mutter und Tochter gleichzeitig ein Kind bekommen. Die Oma hat dann oft beide Kinder übernommen. 😅
Meine Kinder haben auch eine Teenagertante, die zur Geburt meiner Tochter gerade 16 war. Die Tante ist allerdings so kinderlieb, dass sie gerade im Umgang mit unseren Kindern immer erwachsener wirkt, als sie ist.
Meine Kinder haben auch noch Teenagergroßcousinen. Meine Tochter ist 3 und meine jüngste Cousine 10. Die beiden zusammen sind schon sehr süß. ☺️

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Hallo,

hierauf muss ich einfach mal antworten, genau unsere Geschichte!
Wird jetzt vielleicht etwas lang.
Mein 2. Mann und ich haben unseren wundervollen Sohn mit 42/46 Jahren bekommen, meine Tochter war da 22 und seine Söhne 23 und 21. Meine Tochter hatte von Beginn an Probleme damit, war eifersüchtig, trotz ihres Alters. Ich denke hing damit zusammen, dass ich mit ihr 11 Jahre allein erziehend war und dann auf einmal neuer Mann und noch ein Baby. Dazu sei gesagt, mit meinem Mann war sie sofort ein Herz und eine Seele.
Jetzt ist es so, dass unser Sohn 10 Jahre alt ist und bereits 4 Nichten hat, lustig. Die großen Söhne haben bereits 3 Töchter und meine Tochter auch eine Tochter.
Mein Kleiner ist also vierfacher Onkel! Überall erzählt er das stolz und verdutzte Gesichter gibt es immer wieder.

Das Verhältnis zu den drei Enkeltöchtern der Söhne ist nicht so Bombe, da sie nicht so in der Nähe wohnen und man sich nicht so viel zu sagen hat. Die Kleine Tochter meiner Großen (3) ist regelmäßig bei uns. Sie liebt ihren Onkel Konstantin über alle Maßen und an ihn kommt keiner ran. Aber er ist auch so ein kleiner Kinderheld und die Kleinen lieben ihn alle, da er sich auch toll mit denen beschäftigt. Also alles perfekt!

Aber jetzt kommt das ABER:
Mein Mann und ich haben noch selbst ein kleines Kind im Haus und sind somit nicht so im Oma-Opa-Modus. WIr arbeiten Beide und dann ist unser Kleiner gerade aufs Gymnasium gekommen und spielt sehr aktiv Fusßball in zwei Vereinen. Unsere Zeit ist rar und ein wenig Zweisamkeit benötigen wir auch noch. Immer stehen wir gewiss nicht zur Verfügung und das habe ich auch klar kommuniziert.
Aber die Liebe zu unserer Enkeltochter ist groß und das beruht auf Gegenseitigkeit. Momentan ist die Kleine so 1 Wochenende im Monat bei uns und zwischendurch sehen wir uns auch mal, auch wenn Not am Mann ist. So passt es mittlerweile für alle Parteien, obwohl meine Tochter am Anfang viel mehr erwartet hat. Da fielen auch mal nicht so schöne Worte.

Jetzt sind die Wogen geglättet und wir haben ein tolles Verhältnis.

LG