Leidiges Thema schlafen

Ich brauche mal euren Rat zwecks unserer Schlafsituation. Irgendwas muss sich ändern, ich sehe aber die Lösung nicht. Wir haben da leider mehrere Baustellen.

Unsere Söhne sind 4 Jahre und 8 Monate.
Wir leben momentan noch in einer 3 Zimmer Wohnung, wollen dann nächstes Jahr auf Wohnungssuche gehen.

Momentan schlafen die beiden und ich im Familienbett.
Dee Papa hat sich, aufgrund seines starken Schnarches ins Kinderzimmer ausquartiert. (Sofa leider keine Option, es ist nicht mehr das beste und bequemste, wollen uns aber vor dem Umzug kein Neues mehr anschaffen)
Der Kleine schläft momentan sehr schlecht, wacht teilweise jede Stunde auf Uhr hat generell einen relativ leichten Schlaf.
Der Große wird dadurch nicht immer wach, aber zumindest unruhig.
Der Große (ja, ich weiß wahrscheinlich viel zu spät) verzichtet erst seit ca 6 Wochen auf eine Flasche zum einschlafen. Er schläft zwar mit mir (einschlafen ohne mich geht nicht) irgendwann ein, aber es geht immer total lang. In dieser Zeit ist er, wir wahrscheinlich alle Kinder in dem Alter, sehr unruhig. Weckt ggf den Kleinen. Hörspiele haben wir versucht, sind leider keine Hilfe. Ich singe ihm immer vor und erzähle ihm eine Geschichte
Er schläft dann aber (meistens) recht gut, wenn man ihn lässt.

Habt ihr einen Vorschlag, es für alle entspannter zu gestalten?
Wie schafft ich es, dass der Große selbstständig wird? Muss echt nicht von heute auf morgen alles klappen aber mir fehlt da irgendwie total der Ansatz.

Danke und sorry für den langen Text

1

Ich würde mal behaupten, es ist allerhöchste Zeit, dass großer lernt, eigenständig einzuschlafen. Ja, die Flasche hat er viel zu lange gehabt, das ist Gift für die Zähne und keine gesunde Art des einschlafens für ein Kind in dem Alter.
Auf mich wirkt das abendliche Ritual sehr unstet und zudem für das Alter auch sehr uneigenständig. Mein Rat wäre also:
Gib deinem großen einen festen Rahmen, mit einer festen Uhrzeit, wann es ins Bett geht und einem immer wiederholenden, festen Ablauf.
Den musst du wahrscheinlich in Etappen einführen, aber in meinen Augen sollte das Ziel sein, dass dein großer zu einer festen Zeit ins Bett geht, noch eine Geschichte bekommt, du gute Nacht wünscht und du gehst.
Wenn er momentan so lange braucht zum einschlafen, dann hält ihn deine Anwesenheit wach - Mama ist da, ich kann sie vollquasseln, ich kann nach einer weiteren Geschichte fragen, ich kann dies, ich kann das...... viele Möglichkeiten, aber sich selbst zu entspannen, eigenständig runter zu fahren um einzuschlafen, bekommt er wohl nicht so hin. Das kann ein Kind aber lernen. Das ganze nennt sich schlafhygiene. Und ab einem gewissen Alter sollte das auch eigenständig klappen, sonst wird das Problem immer größer, je älter das Kind wird. Ein Mensch liebt seine Gewohnheiten und gibt sie nicht so einfach auf - das kennt man ja. Und je älter man ist, desto festgefahrener ist man in seinen Mustern.
Zudem gibt es dem Kind mehr Selbstvertrauen, wenn es etwas ganz alleine kann - und es macht unabhängiger von der Mutter (stell dir vor, du musst plötzlich ins Krankenhaus und bist nicht verfügbar...).
Wenn dein großer alleine zu einer festen Zeit einschläft und es sich nicht ewig zieht, hast du schon viel geschafft.

Deinen kleinen stillst du ja noch - das ist ein anderes Thema. Möchtest du noch stillen, willst du zum ersten Geburtstag abstillen... da musst du wissen, wo eure stillbeziehung hinführt. Isst er am Tage schon gut mit? Könntest du das stillen langsam zurückfahren? Nähe kann man auch ohne stillen geben, sonst würden ja im Gegenzug alle flaschenkinder vereinsamen, was definitiv nicht der Fall ist.

Was deinen Mann angeht mit dem Schnarchen, wurde das mal beim HNO gecheckt? Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. Manchmal ist es nur ein kleiner operativer Eingriff, weil irgendwas im nasen/rachenbereich vorliegt. Es kann aber auch an Übergewicht liegen, dann muss das Gewicht runter.

Ich schätze mal, das du wegen dem Schnarchen nicht schlafen kannst? Dann sollte das schnarchen mal ergründet werden, damit man ggf etwas dagegen Unternehmen kann. Dann könnte dein Mann such wieder zurück in sein eigenes Bett und dein großer im Gegenzug in seinen eigenem Bett schlafen. So würde er auch nicht von nächtlichen stillen unruhig.

Für all das braucht es halt den Willen, etwas ändern zu wollen. Und Konsequenz, vor allem bei deinem großen. Geh es Stück für Stück an, erstmal feste Zeiten, dann nur noch eine Geschichte, eine bestimmte Zeit kuscheln und raus.... Und die Zeit zum kuscheln immer mehr kürzen, Woche für Woche. Und immer bei diesem Programm bleiben. Änderungen immer nur Stück für Stück einführen.
Und ich würde beim kleinen auf keinen Fall noch die milchflasche abends einführen... Wenn du stillst uns irgendwann abstillst, biete es einfach nicht an... dann wird sich dieses Problem niemals ergeben.

2

Hey du,

erstmal vorab, weil mir der Satz so ins Auge gesprungen ist: viele Kinder bekommen auch in dem Alter abends noch eine (kleine) Flasche, weil es einfach ein Ritual ist, den Kindern viel bedeutet, sie runter fahren lässt,... Viele, die ich kenne, haben das mit 3-4 Jahren langsam ausklingen lassen. Nur sagen dir das viele nicht, eben weil es dann heißt "waaaas, viel zu lange,..." Doch manchmal überrascht es, wie viele das wirklich so gemacht haben.

Macht dein Großer noch Mittagsschlaf, falls ja wann / wie lange? Hier durchaus relevant, dann zieht sich das einschlafen extrem. Falls er also Mittagsschlaf macht, würde ich den kürzen oder gar abschaffen. Mit Glück ist er dann abends so erledigt, dass er schnell nach dem lesen oder noch dabei ins Land der Träume verschwindet.

Habt ihr mal ausprobiert, ob er im eigenen Bett besser schläft? Einschlafbegleitung wäre ja machbar, aber wie läuft dann die restliche Nacht? Ist es möglich, dass einer alleine ihn ins Bett bringt, der andere den Kleinen schlafen legt oder betüddelt?

Dass ihr kein neues Sofa kaufen möchtet, verstehe ich. Wäre ein Reisebett / Gästebett oder eine Klappmatratze im Wohnzimmer eine Option, damit der Große ggf. alleine schlafen kann?

Habt ihr das Schnarchen mal abchecken lassen? Lässt sich daran was machen oder wollt ihr dauerhaft getrennte Schlafräume haben?

Unsere 4-jährige braucht auch Einschlafbegleitung, mag am liebsten in Gesellschaft schlafen. Wenn sie ins Bett geht, wird noch vorgelesen und derjenige bleibt dann bei ihr, bis sie engeschlafen ist. Oft schläft sie dann gut, manchmal steht sie aber auch irgendwann nachts an unserem Bett. Dann halte ich nur die Decke hoch und lass sie ins Bett kriechen, alles andere wäre mir zu umständlich. ;-) Ich gestehe, dass ich das auch bei meinen Söhnen so gemacht habe. Die kommen schon seit Jahren nicht mehr zu uns, das hat so mit 5-6 Jahren endgültig aufgehört. Ebenso brauchen sie schon lange keine Einschlafbegleitung mehr.

Ich persönlich würde den Großen mit einem festen Ritual ins Bett bringen, vorlesen und dann ist Ende. Keine Gespräche, Fragen oder sonstiges mehr. Er muss liegen bleiben. Ich sitze / liege am Fußende, damit unsere Tochter mich nicht die ganze Zeit anschaut, das hält sie wach.

Du könntest ihn dann nach einer Weile schon ins Bett legen, sagen dass du noch eben auf die Toilette gehst und erst dann zu ihm kommen, so dass er schon etwas runterfahren konnte. Das muss nicht bei jedem fruchten, muss man testen.

Wenn das klappt, kannst du es langsam ausweiten. Z.B. dass du dich dann bei offener Tür im Flur aufhälst. Du bist da, aber nicht mehr direkt neben ihm.
Oder alternativ bleibst du nach dem Lesen noch eine Weile, z.B. angefangen mit 15 Minuten, teilst dem Kind dann mit, dass du dich bettfertig machst, Zähne putzt, Küche machst,... und erstmal dahin gehst, aber die Tür offen bleiben wird. Wenns weint zurück gehen.

Eine Bekannte hat ein größeres Kuscheltier mit dem Kind gekauft, was als "Ersatz" das Kind umarmt hat. Fand das Kind total toll.

Hörspiele waren bei unserem Großen super, unsere Dritte hält sich damit wach.

Da jedes Kind anders ist, gibts da kein Geheimrezept. Auf biegen und brechen wird das nichts, die einen brauchen länger die Begleitung, andere kurz, andere gar nicht. Es wird unter normalen Umständen irgendwann aufhören. Zumindest kenne ich keinen 18-jährigen, der noch Mama oder Papa an der Seite brauchte, um einschlafen zu können. ;-)

Da müsstet ihr schauen, welcher Weg sich richtig anfühlt und wann ihr (und er) dafür bereit seid.

LG erdbeerchen

3

Ich würde den Papa auf eine Matratze ins Wohnzimmer packen. Dann hat der Große ein Zimmer für sich. Sprich Papa kann ihn abends auch in den Schlaf begleiten während du dich um den Kleinen kümmerst. Oder umgekehrt.
Mein Mann schnarcht auch und wir schlafen deshalb getrennt, aber unsere Kinder hat sein Schnarchen nie gestört. Wir ist das bei euch?

4

Habt ihr die Möglichkeit, dass der Große in seinem eigenen Zimmer schläft?
Das war immer der Schlüssel für entspannten Schlaf für alle, sobald wir die Kinder in ihren Zimmern schlafen ließen.
Um deinem Sohn diese Unstellung die zu seinem besten sein wird, schmackhaft zu machen, würde ich ein „Schlafplakat“ empfehlen. Darauf sind alle Wochentage in einer Tabelle gelistet und in Spalten unterteilt, wie bei einem Stundenplan. Für jede Nacht im eigenen Zimmer schlafen gibt es einen Stempel. Bei einer gewissen Anzahl an Stempeln gibt es eine Kleinigkeit zur Belohnung. Ich war überrascht wie gut das hilft!
Zudem müssen die Rahmenbedingungen für das Schlafen im eigenen Zimmer stimmen.
Macht er noch Mittagsschlaf? Wenn ja, weglassen. Nach und nach verkürzen und weglassen. Wann geht er ins Bett? Immer zur gleichen Zeit? Ohne Ausnahmen am Wochenende? Wie war sein Tag? Überladen? Zu wenig Bewegung? Zu viel Trubel am Abend? Fernsehen am Abend? Hörspiele fanden unsere immer so interessant dass sie nie dabei eingeschlafen wären.
Bei uns waren die Erfolge bei der Großen (Mittagsschlaf weglassen und Schlafplakat und generell im eigenen Zimmer schlafen).
Wir haben den Kleinen damals mit 3 Monaten ins eigene Zimmer und er hat auch sofort besser geschlafen, wobei er immer schon, im Gegensatz zur Großen, ein guter Schläfer war.
Wie schlimm ist das Schnarchen deines Mannes und wen von euch stört es am meisten? Der, der am meisten davon betroffen ist, wird separiert um besser schlafen zu können. Wenn alle deswegen nicht schlafen können, muss dein Mann zum HNO und schläft im Wohnzimmer auf einer gemütlichen Matratze. Dass der Große ins eigene Zimmer kommt, finde ich dennoch unumgänglich, darum muss dein Mann aus dem Kinderzimmer.
Schaut einfach mal, ob da was für euch dabei ist. Jeder braucht ja was anderes, jede Familie ist anders und jeder Schlaf und jedes Schlafbedürfnis ist anders.
Bei uns hat es auf diese Weise hervorragend funktioniert und funktioniert nach Jahren immer noch wunderbar.

5

Versprechungen können in dem Alter helfen.
Ich kuschel zu Dir für 10 Minuten, dann gehe ich raus und du schläfst alleine ein. Wenn das klappt, bekommst Du morgen XY.

Natürlich musst Du ihm nicht jeden Tag was schenken. Aber wenn es klappt, merkt ihr beide, dass er es eigentlich kann.

Lg mcbess

6

Hallo liebe Krissi

wir arbeiten auch grad an unserem persönlichen Schlafthema (bis 2.5j im eigenen Bett, im eigenen Zimmer geschlafen, dann Familienbett weil sich innerhalb der Familie ein bisschen was geändert hat, dann seit dem Sommer eigenes Bett neben dem Eltern Bett, seit einer Woche wieder eigenes Bett im eigenen Zimmer mit Türen auf und Schöafbegleitung). Nummer zwei ist unterwegs und ich möchte eigentlich nicht mehr mit Kindern in meinem Bett, werde aber sehen, wie es dann mit Baby wird...

Da ist jede Situation individuell, ich möchte dir aber gerne sagen, was bei uns in der letzten Woche gut geklappt hat (für deinen großen):

- Hörspiel nogo, weil sie wirklich zuhört und dann ewig nicht einschläft. Ohne hat sie Angst, sagt sie. Lösung: Einschlafmelodien, teils mit kindgerecht geführter Meditation. Hat bei uns super geklappt

- Pausen tagsüber (vor allem Mittagschlaf) begrenzen, das klappt in sofern, dass sie dann abends wirklich sehr müde ist. Muss man gucken, wie das klappt. Wenn ohne Pausen der Tag ab 16:30 gelaufen ist, hilft euch das leider auch nicht

- erklären: mit vier versteht man schon unheimlich viel. Dass Schlaf für alle wichtig ist. Dass alle schlafen dürfen, wenn sie müssen. Dass auch der Schlafplatz für andere ruhig und gemütlich sein soll, nicht nur für die Kinder. Naja das sind nur Beispiele.

Magst du denn die Familienbettsituation so beibehalten, nur ruhiger soll sie sein? Oder möchtest du, dass der große zumindest ins Kinderzimmer zieht? Wo bleibt dein Mann dann?

Wenn ihr sowieso umziehen wollt, lässt sich die Situation vl bis dahin tolerieren? Neues Zuhause, neues Zimmer als Anreiz zum „Auszug“ aus dem Familienbett?