Wohin mit dem Kind?

Meine Tochter ist 12 und ich bin AE, der Vater ist verstorben.
Ich bin jetzt erkrankt, werde operiert und werde auch länger im Krankenhaus bleiben müssen.
Danach werden wahrscheinlich immer wieder Krankenhaus Aufenthalte notwendig sein.
Meine große Tochter ist 18, kann aber die Verantwortung nicht übernehmen, sie macht Abi und hat genug mit sich selbst zu tun.
Außerdem wird sie im Sommer weiter weg ziehen zum Studium.
Meine Eltern sind Pflegefälle.
Das Jugendamt hab ich schon kontaktiert, die sagen, Unterbringung in einer Wohngruppe wäre die einzige Möglichkeit.
Da ich monatelang ausfallen werde und ungewiss ist, ob ich überhaupt wieder gesund werde oder selbst Pflege benötige, muss eine Lösung her.
Es könnte also sein, dass sie gar nicht mehr zu mir zurückkehren kann....

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Das tut mir wahnsinnig leid. Das ist wirklich ein schlimmes Schicksal!

Was ist denn mit den Schwiegereltern? Oder bestand da schon vor dem Tod deines Mannes kein Kontakt? Hast du keine guten Freunde? Das ist natürlich sehr viel, worum man bittet. Aber ich würde z.B. das Kind meiner besten Freundin in einer solchen Situation nehmen, ohne mit der Wimper zu Zucken!

Ich hoffe, ihr findet eine gute Lösung!

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Die Schwiegereltern hab ich gar nicht kennengelernt, die sind schon lange tot, mein Mann war schon Vollwaise mit Anfang 20.
Das Problem ist, es muss eine Dauerlösung her, das kann ja bis zur Volljährigkeit gehen, dass sie untergebracht werden muss.
Pflegefamilie kommt nicht un Frage laut Jugendamt aufgrund des Alters.

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Es gibt auch für das Alter Pflegefamilien aber die sind nicht so einfach zu finden. Das problem kann sein das sie dann in eine andere Stadt muss.

Bei Teenangern ist es aber oft sinnvoller dann eine Wohngruppe zu suchen im normalen Umfeld wo sie dich auch selbstständig besuchen kann

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Hallo

es gibt dafür auch Pflegefamilien.

Oder hast du Verwandte oder bekannte die sich betreuen können?

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Wäre es eine Möglichkeit, dass sie in ein Internat wechselt. Dann wäre sie nur in den Ferien und an Besuchswochenenden zu Hause. Ich kann nicht einschätzen, ob das sinnvoll für euch wäre.

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Ich kenne eine Außenwohngruppe, die zu unserem Kinderdorf gehört. Meine Enkelin hatte eine Freundin von dort, bis diese wegzog zu Verwandten. Ich finde, die Betreuung war dort sehr gut. Die Jugendlichen werden pädagogisch betreut, gerade auch in der Schule, sie werden fürs Leben vorbereitet und können auch nach dem 18. Geburtstag ihre Exerzieher noch um Rat fragen.
Wenn dann ihre große Schwester sich wenigstens am Wochenende um sie kümmern kann und ein bisschen "ein Auge drauf hat" bzw. die Kleinere weiß, dass sie in ihr einen Ansprechpartner/eine Vertraute hat, wäre das sicher nicht die schlechteste Lösung. Vielleicht darf sie sich ja die Gruppe vorher mal ansehen? Alles alles Gute für Dich.
LG Moni

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"Es könnte also sein, dass sie gar nicht mehr zu mir zurückkehren kann...."

Warum soll sie nicht zurückkehren können? Wegen deiner Krankheit?

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Ja, die Erkrankt hat eine nicht kleine Wahrscheinlichkeit tödlich zu enden oder in einer dauerhaften Pflegebedürftigkeit zu enden, dann müsste ich selbst in eine Einrichtung.

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Was, wenn deine jüngere Tochter erstmal betreut wird und die große dann nach dem Abitur sich um sie kümmert? Gibt es absolut keine Pflegefamilien? Oder Eltern von ihren Freundinnen?

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Huhu,

Das tut mir sehr leid für euch....

Auch wenn du sagst, deine große Tochter kommt nicht in Frage, hast du mit ihr darüber gesprochen?

Hat deine kleine Tochter vll Freunde, deren Familien bereit wären sie aufzunehmen?
Was sagt denn die Kleine selbst zu dem Ganzen?

VG

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Die Große will im Sommer weit weg, geht in eine große Stadt, mehrere hundert Kilometer weg, sofern sie einen Studienplatz bekommt.
Wenn nicht ,muss sie erst recht flexibel in ihrer Planung sein.
Sollte Corona es zulassen, steht auch ein Auslandsjahr an.
Sie freut sich sehr auf ihre Zukunft, ist durch Corona eh schon frustriert weil vieles einfach nicht geht, sie Sorgen um ihr Abi hat etc
Ich habe sie nicht explizit gefragt weil ich ihr das nicht antun möchte.
Was hätte sie hier, am A der Welt für Perspektiven?
Sie muss ihr Leben jetzt angehen....
Die 12jährige sagt nur, sie will nicht weg, ich soll gesund werden, also nichts Hilfreiches was von ihr kommt.
Am Montag ist ein Gespräch mit dem Jugendamt, um ihr zu erklären wie die Möglichkeiten aussehen

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Ok, aber die Große weiß um die Situation oder?

Wie ist es denn mit befreundeten Familien?

Ein gemeinsames Gespräch mit dem Jugendamt ist sicher eine gute Sache.

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Hallo!
Das tut mir alles sehr leid für Dich, Deine Töchter und Euch zusammen.
Meine Tochter hat eine Freundin in einer Wohngruppe, in der sie wirklich toll aufgehoben ist und gern lebt. Deshalb finde ich das eine sehr gute und beruhigende Option. Die Freundin ist am Wochenende regelmäßig bei ihrer Oma. Da könnte Deine Jüngere ja sicher auch mal zu Deiner Großen. Ich finde es übrigens richtig gut, dass Du keine Forderungen an sie stellst und ihre eigene Situation mit Abi einschätzt!
Es hatte schon jemand vorgeschlagen, auch bei den Familien im Freundeskreis Deiner 12-jährigen nachzufragen. Das ist doch eine gute Idee. Ich würde mit offenen Karten spielen, von Deiner Krankheit und Eurer Situation auch von der Option mit der Wohngruppe erzählen. Ganz ohne Druck für die Familien und Dich. Wenn sich keiner findet, auch ok. Dann wird es Deine Tochter sicher eine neue Art Zuhause in einer Wohngruppe finden.
Ich wünsche Dir und Euch alles Gute!
Viele Grüße Jujo

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Das ist sehr traurig und es tut mir sehr leid!
Hast du vielleicht eine gute Freundin, die deine Tochter aufnehmen könnte? Hat sie Paten?

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Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich deinen Text mitfühle, wer einmal eine Krankheit durchmachen musste, die tödlich verlaufen kann, weiß ja, was einem da für Gedanken durch den Kopf braten und wenn man dann ein Kind hat, wo der andere Elternteil quasi nicht existiert....

Ich würde mit dem Jugendamt die Möglichkeit der Wohngruppe durchsprechen. Es gibt gute Einrichtungen, die sich speziell an ältere Kinder richten. Ich glaube eine Pflegefamilie macht nur Sinn, wenn keiner von ihr erwartet, dass sie wie eine Art eigenes Kind wird mit Ersatzeltern. Das wird sie nicht wollen. Das wirst du nicht wollen. Und es wird auch nicht so viele Pflegefamilien geben, die da wirklich realistische Erfahrungen und Erwartungen haben an sie stellen. Vielleicht könnt ihr eine Wohngruppe zusammen nach dem Lockdown besichtigen oder zumindest mehr darüber an Infos einholen.

Ich weiß nicht, wie es finanziell steht. Wahrscheinlich kritisch, aber einen Internatsplatz wird man wahrscheinlich schwerlich finanziert bekommen dann und es muss ja trotzdem einen handlungsfähigen Vormund geben im worst case, auch wenn der hoffentlich nie eintritt. Ich denke, dass in der Wohngruppe mehr pädagogisch geschultes Personal zur Verfügung steht, denen solche Situationen nicht unvertraut sind.

Mit der 18 Jährigen würde ich nur besprechen, dass sie trotz aller Pläne Kontakt zu ihrer Schwester halten soll.
Hast du irgendwelche Freunde, die bereit wären die 12 Jährige ein bisschen mit aufzufangen und den Kontakt z.B. zu den Großeltern, zum Zuhause, zu dir oder zur Schwester mit unterstützen würden, wenn du das gerade nicht regeln kannst? Ich meine sie ist ja erst 12 und es wäre schön wenn es noch jemanden gibt zum Reden aus ihrem vertrauten Umfeld.