Lebensstil bzw. Lebensweise ändern

Wir überlegen, also mein Partner und ich, Patchwork Kinder sind auch involviert, den Lebensstil zu vereinfachen.
Unsere Überlegung ist, dass weniger Besitz auch weniger finanzielle Verantwortung bedeutet.
Wir müssen beide Vollzeit arbeiten um unseren Lebensstil aufrechtzuerhalten.
Also Kredite für die Wohnung, Hobbies , Auto, Urlaub.
Wenn einer nur noch Teilzeit arbeiten könnte oder wollte , würde es eng werden.
Da ich letztes Jahr ein Burnout hatte und ins Krankengeld gefallen bin, haben wir gemerkt, dass und der ganze" Luxus" nichts bringt, wenn man krank wird.
Prinzipiell ist die Idee, mehr Zeit für uns und die Familie, dafür weniger Geld.
Wir würden die Wohnung verkaufen und uns was günstigeres suchen, Zentral am besten, dann könnten wir unsere Arbeit mit den Öffis erreichen, die Kinder fahren eh Bus und Bahn zur Schule.
Dann würde auch das Auto als Kostenfaktor weg fallen.
Insgesamt einfach die Idee, raus aus dem Hamsterrad, nur um sich einen Lebensstil zu leisten, den man nicht genießen kann, weil man so viel arbeiten muss, also Kredite weg, Lebenshaltungskosten runter, dafür weniger Druck Geld ran zu schaffen.
Wer hat das gemacht und an welchen Stellen habt ihr Veränderungen gewagt?

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"Wir würden die Wohnung verkaufen und uns was günstigeres suchen, Zentral am besten,"

Beißt sich das nicht? ;-)

Ich würde an vielem sparen. Aber eine eigene Immobilie würde ich (noch dazu in Zeiten wie diesen, in denen man kaum günstige Mietobjekte kriegt) keinesfalls verkaufen.
Das ist doch auch eine Art von Altersversorgung.

Da würde ich lieber auf Urlaub verzichten. Aber das ist Ansichtssache.;-)

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War mein Gedanke. Wenn die zentrale Mietwohnung genau so teuer ist wie die monatliche Kreditrate, hat man nichts gewonnen.

Vor allem im Alter.

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Das ist klar und wir würden Geld sparen, es lohnt sich.

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Hallo :)

Ich finde das eine hervorragende Idee, schön, dass ihr für euch gemerkt hat, wie wichtig es ist auch zu Leben.

Wir haben damit keine Erfahrung, wir haben "vorher" überlegt was wir uns leisten wollen und was nicht.
Das soll jetzt absolut keine Kritik sein!

Ich würde euch generell raten mal eine Auflistung von Dingen zu machen, die euch besonders wichtig sind, Dinge auf die ihr verzichten könnt. Einfach Prioritäten setzen.

Habt ihr schon mal geschaut WAS genau der Geldfresser ist? Auch hier würde ich VORHER genau schauen, wo das Geld hin fließt und was notwendig ist und was nicht.

Eigentlich ist es schade, dass man so oft vergisst was wirklich wichtig ist, die Gesundheit und die Familie und jeder wünscht sich mehr Zeit.
Irgendwie empfinde ich das sowieso als größtes Problem der Gesellschaft, jeder wünscht sich mehr Zeit.
Oder kommt es mir nur so vor?

Auf jeden Fall finde ich es mutig. Und gut. Und wünsche euch von Herzen viel Erfolg für euer Projekt und lese hier noch weiter gespannt mit, in der Hoffnung, ihr bekommt noch ein paar Tips und Erfahrungen.

#winke

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Hallo :)

Ich finde das eine hervorragende Idee, schön, dass ihr für euch gemerkt hat, wie wichtig es ist auch zu Leben.

Wir haben damit keine Erfahrung, wir haben "vorher" überlegt was wir uns leisten wollen und was nicht.
Das soll jetzt absolut keine Kritik sein!

Ich würde euch generell raten mal eine Auflistung von Dingen zu machen, die euch besonders wichtig sind, Dinge auf die ihr verzichten könnt. Einfach Prioritäten setzen.

Habt ihr schon mal geschaut WAS genau der Geldfresser ist? Auch hier würde ich VORHER genau schauen, wo das Geld hin fließt und was notwendig ist und was nicht.

Eigentlich ist es schade, dass man so oft vergisst was wirklich wichtig ist, die Gesundheit und die Familie und jeder wünscht sich mehr Zeit.
Irgendwie empfinde ich das sowieso als größtes Problem der Gesellschaft, jeder wünscht sich mehr Zeit.
Oder kommt es mir nur so vor?

Auf jeden Fall finde ich es mutig. Und gut. Und wünsche euch von Herzen viel Erfolg für euer Projekt und lese hier noch weiter gespannt mit, in der Hoffnung, ihr bekommt noch ein paar Tips und Erfahrungen.

#winke

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Hallo,

ich finde den Schritt, den ihr gehen wollt, sehr mutig und durchaus nachvollziehbar.
Man hört ja auch immer wieder vom Thema "minimalistischer Lebensstil". Hier trennt man sich von allem, was uns eigentlich nur belastet und konzentriert sich aufs Wesentliche.
(Es gibt viele interessante Internetseiten zu diesem Thema.)

Leider kann ich keine eigenen Erfahrungen dazu beisteuern. Aber mir ist sofort ein Gespräch mit meiner Schwiegermutter eingefallen, das wir vor ein paar Tagen geführt hatten:

Sie ist jetzt Mitte 70 und erzählte mir, dass sie und ihre Geschwister als Kind völlig vernachlässigt wurden. Ihre Eltern hatten sich eine Firma aufgebaut und dort bis zum Umfallen geschuftet.... Ihre Eltern waren immer schlecht gelaunt und im Stress. Die Kinder gingen zur kinderlosen Tante, um mal ein liebes Wort zu hören oder umarmt zu werden.
Meine Schwiegermutter ist sehr traurig über ihre Kindheit, warf aber immer wieder ein: "Dafür haben es meine Eltern zu etwas gebracht!"

Mein persönliches Empfinden war aber, dass ihre Eltern es zu rein gar nichts gebracht hatten... Sie scherten sich nicht um ihre Kinder, haben sie nur rumgereicht und schlecht behandelt. Und auch sie selbst hatten keine Freude am Leben, da sie beruflich völlig überfordert waren und nie Freizeit oder Urlaub hatten.
Als die Eltern meiner Schwiegermutter irgendwann verstarben, gab es zwar ein dickes Erbe, doch dieses Erbe brachte nur Streit, Leid und Entzweiung über die Erben.

Soll das die Definition von "es zu etwas bringen" sein?? Für mich nicht.
Das machte mich nachdenklich.

Ich möchte dich in deinem Vorhaben bekräftigen. Ich glaube, es ist für Körper und Seele wichtig, sich darauf zu besinnen, was wirklich wichtig ist, und zu überdenken, was wirklich nötig ist. Das ist auch ein Thema, das mich beschäftigt...

Alles Liebe

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Wenn das so einfach geht, warum nicht. Hier würde man zentral eher keine günstigere Wohnung finden ;). Dennoch gibt es ja auch nicht ganz so zentral gelegene, die gut an die Öffis angeschlossen sind. Ich fahre jedenfalls mit diesen. Die Kinder laufen oder nutzen am Nachmittag meine Jahreskarte (übertragbar). Auf ein Auto verzichten, möchte ich dennoch nicht mehr.

Dennoch leben wir auch eher so wie Du es beschreibst. Wir haben auf Eigentum verzichtet, leben in einer bezahlbaren Wohnung. Zu viert, 4 Räume, 80 qm. Es wird regelmäßig ausgemistet, damit der Platz reicht. Was man nicht nutzt, braucht man auch nicht alles horten. Auto ist ein kostensparender Jahreswagen. Kein Prestigeauto, aber funktional und zuverlässig. Urlaube sind oft simpel. Dafür machen wir alle Halleluja Mal ein teureres Ziel. aber die Regel sind Ferienwohnung, mit irgendeiner Bademöglichkeit, die auch einfach ein Fluss/See sein kann. Kochen finde ich nicht schlimm bzw. wechseln wir uns ab oder gehen dann eben mal Essen holen.

Ich bin eigentlich kein gestandener Camper, aber wir haben auch schon Nächte on the road im Auto verbracht oder in Gartenbungalows geurlaubt. Hauptsache raus und Natur. Hotel ist schon mal schön, muss aber sagen, dass das halt auch verpflichtet. Wenn wir halt mal so Urlaub im Grünen machen und ich einfach Barfuß durchs Gras latschen kann, habe ich entdeckt dass mich das mehr entspannt als schick gekleidet beim Hotel-Dinner zu erscheinen. Man ärgert sich auch schneller wenn dann für das viele Geld was nicht stimmt. Bei unserem Muschelpuschel, wir-pennen-heute-mal-im-Zelt und waschen uns im Fluss Urlauben ist mir diesbezüglich alles wurscht. Ich lasse einfach los.

Aber ich bin generell so diese Natur, ich brauche nicht viel Zeug um glücklich zu sein. Ich arbeite um meine Familie zu ernähren, meine Rechnungen zu bezahlen und uns allen den nötigen Zugang zu Bildung und Interessen zu geben, aber sicher nicht dafür, dass andere meinen Status bewundern, neidisch sind oder ich der größte Jonny unter der Sonne bin.

Gesundheit ist ohnehin das A und O. Wenn dich ein Job krank macht, ist es immer Zeit in sich zu gegen und etwas zu verändern.

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Du klingst sehr sympathisch! 👍🏼

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Bei mir ist es eher andersrum. Ich war und bin „krank“ und es wird noch eine lange Weile bis zur Genesung dauern. Mir ist genau das wichtig, sich „Luxusdinge“ leisten zu kennen und mein Leben zu leben. In vollen Zügen. Eben auch mit teuren Dingen!

Ob sich das bei euch mit der Immobilie rechnet, da solltet ihr mal in euch gehen. Zentraler ist im Normalfall teurer...
Und wollen die Kinder das auch? Also mehr Zeit als Familie leben? Da kommt es ja auch aufs Alter an.

Ansonsten ist es einen Versuch wert! Ihr müsst euch wohl fühlen, ihr müsst glücklich sein, ihr habt nur das eine Leben. Das sollte man so ausfüllen wie es für einen am besten passt. Du hörst dich an, als sei das keine undurchdachte Sache!!!

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Wir überlegen das schon seit einem halben Jahr und haben natürlich ausgerechnet, was wir mindestens zum Leben brauchen bzw wollen.
Die Wohnung zu verkaufen, wäre auf jeden Fall eine Option oder die Raten stark reduzieren, bis zur Rente abbezahlen, dann verkaufen Restschuld tilgen und sich vom Rest was Kleines suchen.
Die Renovierungskosten, Garten, sind einfach nicht zu stemmen.
Wir wollen beide auf ca 25 Stunden reduzieren, d h wir hätten zusammen immer noch eine Vollzeitstelle.

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Habt ihr euch auch Gedanken über eure Rente gemacht? Das wird nicht leicht bei 2 Teilzeitjobs.

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hi,

ich würde bedenken, ob man wirklich auf das auto verzichten will oder einfach nur ein kleineres, günstigeres besorgt. ich habe leider schon die erfahrung mit bekannten gemacht, die auch pläne hatten wie ihr. die sind dann ständig auf der matte gestanden, weil sie jemanden brauchten, der die neue waschmaschine transportieren kann, mal ein kind irgendwohin fährt, wo die verbindung mit den öffentlichen schlecht ist, ein arztbesuch anstand, der mit dem auto doch schneller/einfacher zu handhaben ist etc.
daran ging dann irgendwann auch die freunschaft kaputt.

zudem würde ich überlegen ob euro jobs "krisensicher" sind. wenn jeder nur noch 25 std. arbeitet, was passiert, wenn einer seinen job verlieren würde?
könntet ihr damit umgehen oder wäre eure existenz und die eurer kinder gefährdet?

für mich persönlich hört sich eure idee zwar schön an, aber ist nicht wirklich realistisch.
wenn man sich einschränkt, sich dann aber nichts mehr leisten kann, dann macht das für mich nicht wirklich sinn. auch auf ein auto würde ich auf keinen fall verzichten wollen.
auch die gefahr, dass jemand arbeitslos werden könnte - oder wie in coronazeit in kurzarbeit muss - das ist dann schon sehr schwierig zu stemmen.

wenn ihr es durchzieht, wünsche ich euch, dass es klappt und es dann auch so ist, wie ihr es euch vorgestellt habt.

lg

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Arbeitslos kann man immer werden, ist ja normalerweise nur vorübergehend und man bekommt ALG 1.
Dann würde der jeweils andere auf Vollzeit gehen.
Ich denke es ist nachhaltiger, weniger Stunden zu machen und bis zur Rente durchzuhalten als noch arbeitsunfähig zu werden da man sich mit Vollzeit kaputt gemacht hat.
Für mich ist es schon mehr als eine schöne Option, ich muss reduzieren um dauerhafte arbeitsfähig zu bleiben.

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Über 50 wird es aber auch nicht einfacher, aus der Arbeitslosigkeit wieder raus zu kommen.

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Wenn Du von einem Einfamilienhaus redest und das nicht für Euch Hobby und Urlaubsort zugleich ist dann ist das klar Luxus, Statussymbol das weg kann.
Wir haben ein Mehrfamilienhaus gekauft, sprich haben daraus auch Einnahmen die einen Großteil des Kredites decken.
Wir sanieren vieles in Eigenleistung, selbst beim Dachausbau haben wir die Dampfsperre zb selber angebracht um Kosten zu senken etc.
Wir leben einfach WEIL wir unser Haus haben, wir haben unsere Freizeitgestaltung im Garten und brauchen nicht viel für Hobbies etc ausgeben, fahren nur eine Woche im Schnitt in Urlaub, wenn dann Urlaub auf dem Bauernhof oder Camping, den Rest der Zeit ist das Haus unser Naherholungsgebiet. Wir versorgen uns im Sommer weitestgehend selber, wir essen einfach, bei uns ist das Sonntagsessen noch wirklich das "Sonntagsessen". Die meisten PFlanzen für den Garten ziehe ich selber, wir haben jetzt erst einen Teil neu bepflanzt, dafür habe ich bei Freunden Stecklinge "eingesammelt" und mir die Büsche selber gezogen die ich wollte. Ausrüstung kaufe ich gebraucht, auch Gestaltungselemente hole ich bei den Kleinanzeigen.
Also, es muss jeder selber wissen wo er spart, was er will. Für mich wären Hobbies und Urlaube eher verzichtbarer Luxus als das Eigenheim als Altersvorsorge. wobei wie gesagt ein EFH da anders zu bewerten ist wie ein ZFH oder gar ein MFH.

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Lebensstil vereinfachen hört sich ja erstmal gut an.

Sinn macht das aber nur, wenn du entweder ordentlich über deine Verhältnisse gelebt oder der von dir genannte Luxus nichts Wesentlichs an deiner Lebensqualität ändert.

Für mich wäre zB eine kleine Wohnung nichts. Ich liebe mein Haus und vorallem meinen garten. Ich will im Sommer auf der Terrasse sitzen, Leute einladen, grillen, Blumen pflanzen...
Genauso kann ich nicht auf Urlaub verzichten. Es muss kein Luxusurlaub für zig 1000€ im Jahr sein, aber immer nur FEWo im Bayerischen Wald ist auch nichts.
Und auf Hobbys zu verzichten, würde mein leben ziemlich traurig machen.

Was ich damit sagen will : man muss schon gut überlegen, wie Einschrnkungen zur Lebensqualität passen.
Etwas anderes wäre es wie gesagt, wenn man sich seinen Lebensstil nicht wirklich leisten kann. Dann muss man sich natürlich einschränken.

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Das ist klar und haben wir ja gemacht, daher die Überlegung, die Wohnung aufzugeben weil sie uns eher belastet als Lebensqualität gibt.