Fast 8 und alle Ausflüge und Freizeitideen sind "toootal doof" :-(

bitte helft mir mal mit euren erfahrungen weiter.
ist das hier normal? ich bin gerade wirklich frustriert:


bis vor einem jahr waren alle familienausflüge schön.
egal, wo wir hin sind, die kinder sind begeisterungsfähig gewesen und hatten spaß.
immer richten wir uns nach ihnen, sie müssen weder langweilige riesenwanderungen mitmachen, noch doofe erwachsenentouren.

jetzt haben wir dank corona ja sehr viel zeit für ausflüge - und weniger alternativen...

dementsprechend geht mir allmählich echt die puste aus. die ideen sind alle durch, alle unternehmungen unternommen.

und nun kommt folgendes problem hinzu: ALLES ist blöd.
nur sachen, die sie mit ihren freunden unternehmen, sind cool.

egal, was ich frage oder vorschlage, die beiden (beide 7,5) kommen NIE auf einen nenner.

wald doof, radtour doof, rollern ebenso, weit autofahren doof....ich glaube wenn es nach ihnen ginge, würden sie hier zuhause rumhängen (auch das machen wir zur genüge!!)


ist das in dem alter normal, dass familienausflüge kein highlight mehr sind?

wie habt ihr das gemacht?
über ihren kopf hinweg entschieden, weil sie sich eh für nix begeitern lassen und sich nicht einigen können?


ich habs echt satt, mir den kopf zu zerbrechen und nur lange gesichtert zu sehen

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Wir haben es in der Pandemie zu einer Tradition werden lassen, jeden Samstag wandern zu gehen.

Manchmal ist die Motivation nicht so groß, aber das ändert sich, sobald wir unterwegs sind.

Wir leben in einer landschaftlich abwechslungsreichen Gegend, die Berge mit Aussicht, innerdeutsche Grenze, Burgruinen und Höhlen bietet.

Anfahrtszeit ist so zwischen 30 und 50 Minuten. Gewandert werden zwischen 12 und 16 km. Der Vorrat an Wanderungen dürfte noch für Jahre reichen.

Das ganze ist recht stressfrei und kann auch sechs Stunden dauern. Zwischendrin gibt's Picknick oder Geocachen (rumhantieren mit dem Kompass) oder Wanderstöcke (Taschenmesser finden sie sehr cool) schnitzen. Im Winter ist der Poporutscher dabei und im Sommer wird mal ein Staudamm gebaut.

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Puh das klingt echt anstrengend!
Ich würde folgende Taktik fahren: ankündigen, dass ihr an einem bestimmten Tag was machen wollt und 2-3 Vorschläge machen. Daraus kann ausgesucht werden. Im Zweifel: alle Familienmitglieder stimmen ab und die Mehrheit entscheidet. Kann man sich nicht einigen: du entscheidest :D

Alles andere wäre mir zu viel Theater. Vielleicht führt das ja dazu, dass dann auch wieder Vorschläge von den beiden kommen.

Davon ab: wie ist es denn, wenn ihr tatsächlich Zuhause rumhängt? Beschäftigen sie sich dann selber? Wie ist die Stimmung?
Vielleicht könnte es auch eine Idee sein (wenn es Zuhause für dich nicht mega stressig ist), das einfach Mal so lange so zu lassen und keine Aktivitäten und Ausflüge mehr vorzuschlagen, bis die beiden davon die Schnauze voll haben und wieder was machen wollen?

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Hallo!
Wir machen schon seit längerer Zeit Ausflüge mit einer anderen Familie zusammen, also mit verschiedenen Familien ihrer Freunde. So hat sie einen Freund oder eine Freundin dabei und für uns Erwachsene ist es auch lustiger, wenn noch ein anderes Paar dabei ist.
LG

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Hallo
Vielleicht als erste die eigenen Ansprüche etwas runter schrauben? Die normalen alltäglichen Familienausflüge sind hier jetzt auch nicht die absoluten Highlights und sagen auch nicht immer zu jedem zu 101% zu. Muss doch auch nicht sein. Das Nächste mal ist es anders oder man teilt auf und macht erst die eine Sache und dann die andere..Unter normalen Umständen darf sich auch stattdessen mit Freunden getroffen werden (oder dort mitgegangen werden) oder wir nehmen Freunde,Verwandtschaft,... mit.
Bei uns erkenne ich manchmal auch eine Art Alltagsmüdigkeit. Wenn wir unter der Woche schon sehr viel Fahrrad gefahren sind oder im Wald waren, brauch ich nicht unbedingt an dem Wochenende eine große Fahrradtour oder viel Wald.
Grundsätzlich setzen wir uns einmal die Woche zusammen und plane die kommende Woche. Da hat sich dann auch jeder zu beteiligen ;-)

LG

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Macht ihr denn die Ausflüge für euch oder für die Kinder?

Wenn ich einen Ausflug für die Kinder plane, machen wir, worauf sie Lust haben. Haben sie auf nichts Lust, machen wir keinen Ausflug. Ich wüsste nicht warum?

Wenn ICH unbedingt irgendwohin möchte und die Kinder haben keine Lust, machen wir das, wenn nur ein oder kein Kind da ist (die Kleine ist erst 3,5, die kann man noch "mitychleppen"), oder vielleicht auch ganz alleine oder mit Freunden.

Mir ist noch nicht ganz klar, warum man Ausflüge plant, die keiner will.
Oder ist es ein "wir müssen mal an die frische Luft" oder "wir müssen uns mal bewegen"?
Da bestimme ich dann auch durchaus, wenn keine sinnvollen Vorschläge kommen und es geht eine Stunde in den Wald oder aufs Fahrrad. Aber das ist ja kein "Ausflug".

VG Isa

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Wie soll denn ein Kind entscheiden, wenn es gar nicht alle Möglichkeiten kennt?

Daran scheitern doch schon die meisten Erwachsenen, die im 10km Radius nur drei Ausflugsziele kennen. Und dann nach dem Motto handeln: Sonntag, schönes Wetter - also in den Tierpark. Dann wundert man sich, warum soviel los ist und die Laune schlecht.

Daher plant mein Mann die Ausflüge und verrät ein paar Highlights am Freitag und Samstag geht's los.

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Freunde mitnehmen oder eben einfach noch mehr zu Hause rumhängen ...
Den Stress erstmal aussetzen und in 1-2 Wochen wieder anfangen ...

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Dass es normal ist, würde ich schon sagen. Wobe ich es eher von etwas älteren Kindern/Jugendlichen kenne.
Aktuell kommt noch Pandemie hinzu. Freunde sind noch cooler, weil noch seltener.

Das andere ist, dass meiner die Mischung gut tut. MAL für sie, MAL für mich.
Würde ich alles nach ihr ausrichten oder richte mehr nach ihr aus, als nach mir, dann geht das Meckern los. Es ist selbstverständlich, dass es fast nur nach ihr geht. Das langweilt, wird selbstverständlich.

Je abwechselnder ich NUR nach mir ausrichte (altersgerecht, aber kein um sie herumplanen), dann ist sie insgesamt ausgeglichener.
Meckert sie mal, ist es ok. Meckert sie zu oft, dann mecker ich bei ihren Wünschen auch rum. So, dass erkennbar ist, dass ich ihr den Spiegel vorhalte. Das kam bisher selten vor.

Vor Ausflügen stelle ich klar, was sie mitentscheiden darf, Wünsche äußern und sage klar an, welche Teile durchgezogen werden, ob sie will oder nicht. Ich bin auch da und meine Interessen gehören auch dazu.
Dadurch sind ihre Wünsche keine Dauergewohnheit, sondern gefühlte Besonderheiten. Darauf freut sie sich dann.
Zudem nimmt sie mich mehr ernst, weil ich mich als Person auch ernst nehme.

Bei ihren Wünschen achtet sie dann auch mehr auf Prioritäten. Eben weil sie nicht alle entscheiden darf, sondern sich mit mir abwechseln muss, überlegt sie dann schon genauer.

Lasse ich sie zu viel entscheiden und es entsteht ein Ungleichgewicht, dann schleift sich schnell ein, dass vieles langweilig ist, alles schon "durchgekaut" wurde, kein Gegenpol da ist aus find ich doof .... also muss das Gute doof sein.
Würde ich immer alles für mich entscheiden, fände ich das auch bald langweilig, doof und würde nörgelig. irgendwie brauche ich es auch, dass sie mal was aussucht, was ich doof finde, um dann zu merken "macht ja doch Spaß" oder "hurra, das nächste Mal suche ich aus".

Wir setzen uns zusammen, dann wird das Ausflugsziel entschieden. Beim Ausflugsziel sagt jeder eine Station an, die gewünscht wird. Somit hat jede von uns ein tolles Ziel und eines, das andere lieber mögen.

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Was ist denn, wenn ihr "einfach macht"? Unser 7jähriger motzt und mault auch gerne bei Sachen/Ausflügen, die er in er Art eigentlich total mag. Ich bin tw anfangs auch schon losgegangen auf 100m Abstand motze er er geht nicht mit, er mag das nicht, er bleibt jetzt hier stehen blablabla und weitere 500m später war glücklich in seinem Element, matschte mit dem Stock in Eispfützen rum und wollte nix mehr davon hören, dass er kurz vorher gesagt hatte, dass er nach Hause will. Natürlich haben dann auch den "Abenteuerweg" durchs Dickicht genommen und alles kindgerecht gemacht. Und wir hatten dann einen für die kommenden Stunden einen schönen, harmonischen Ausflug, solange wir nicht drüber geredet haben wer das anfangs so doooof fand.
Klar werden die Kleinen groß, aber zuviel Auswahl, zuviel Mitbestimmung überfordert!
Mit Corona ist schon soviel feste Struktur weggebrochen, dann noch mehr Auswahl und Freiheit, das wird schwer.
Ich würde sagen an Tag X machen wir einen Ausflug, die Auswahl ist A oder B. Dann kann man Änderungswünsche besprechen und ggf einbauen und dann durchziehen, wenn man weiß, dass es eigentlich passt. Es sind 8jährige Kinder, Ihr seid die Erwachsenen.

Sie müssen ja auch lernen mit Vorgaben von außen umzugehen. Das ganze soziale Lernen in der Klasse oder Gruppe ist ja in Corona nur in Schmalspur möglich.

Und wenn man vorausgeht mit motzendem Kind hinterher, dann sieht man auch das lange Gesicht nicht ;-) ;-)

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Was meinst du denn mit Familienausflüge?

Ich habe das bis heute noch nicht verstanden wenn Familien permanent und (fast) jedes Wochenende irgendwie den Drang haben was unternehmen zu müssen. Und dabei meine ich Familien wo die ganze Woche gearbeitet wird und auch ein Haus mit Garten vorhanden ist. Ich habe das auch im Freundeskreis und da hatte ich mal nachgefragt was sie denn ständig „antreibt“. Und so richtig erklären konnte mir das keiner. Es artete dort auch irgendwann in Frust aus weil natürlich die Kinder an Wochenenden mit zunehmenden alter lieber mit Freunden unterwegs sind.

Also „echte“ Ausflüge, die ich als solches bezeichnen würde (dazu zählt nicht mal ne Stunde rausfahren oder so), machen wir eigentlich nur im Urlaub. Und da geht es natürlich in reizvolle Gegenden mit sehenswerten Landschaften (bspw. Steilküsten, Wanderdüne, leuchturm, Windmühle, Burgen, Wildparks etc. oder eben auch Vergnügungsparks. Das ist ja gerade alles nicht möglich. Gerade ab 7 stieg bei meinen Kids das Interesse für große Vergnügungsparks und abenteuer-Parks. Wandern ??? Oh je... das wäre hier wohl eher ein Jammertag. Und meine Kinder sind wirklich sehr sportlich, aber niemals könnte ich mit denen mal einen Tag eine große Radtour machen oder stundenlang durch die Gegend marschieren. Es soll ja letztlich Spaß machen und nicht in Zwang ausarten.
Ich denke man muss irgendwann realistisch dran gehen und erkennen, wo die Interessen der Kids im Freizeitbereich liegen. Bspw. Kletterwald oder eben was mit Tiere (zum bspw. Straußenfarm) oder eben tatsächlich für auspowerkids Vergnügungsparks. Dann lieber weniger unternehmen... aber dafür mit einen Reiz der auch schön Vorfreude macht.

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Was uns antreibt jedes Wochenende einen Ausflug zu machen?

In Lockdown-Zeiten sitzen hier alle im Home Office bzw. Home Schooling. D.h. wir sitzen die ganze Arbeitswoche daheim. Dinge, die im Haus erledigt werden müssen, haben wir schon zwischen Montag und Freitag erledigt. Da macht sich der gesparte Fahrtweg zur Arbeit positiv bemerkbar.

Und daher möchte ich zumindest an einem Tag der Woche was anderes sehen. Ansonsten komme ich mir vor wie ein Bauer im 19. Jahrhundert, die sind auch nie aus ihrem Dorf rausgekommen.

Außerdem sind es Erlebnisse, die den Kindern in positiver Erinnerung bleiben. An irgendeine Netflix-Serie wird sich in 20 Jahren keiner mehr erinnern. An die Wanderung, bei der uns mangels Datennetz im Wald ein Gewitter überrascht hat, schon.

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Huhu, naja ich muss allerdings sagen, dass ich mich weniger an die familienausflüge (die es zu genüge gab) erinnere, sondern viel mir daran (und das sind tolle erinnerungen), mit nachbarskindern auf dem Hof zu spielen.. unser kleines heimatstädtchen unsicher zu machen, klingelstreiche..buden bauen.. also Ausflüge sind mit sicherheit toll, aber ich denke kinder können auch ganz viel Spaß ohne Ausflüge bzw. Mit weniger ausflügen haben. Lg