Meine Eltern fassen alles in Bezug auf meinen Freund negativ auf

Hallo,

immer wenn ich etwas über meinen Freund erzähle, fassen meine Eltern das negativ auf.

Gestern fragte meine Mutter beispielsweise bei unserem Telefonat, was er gerade macht und als ich dann meinte, dass er schläft, kam direkt: "Um diese Zeit? Er sollte dich besser entlasten."

Dabei habe ich nicht behauptet, dass es mich stören würde, dass er schläft. Und sie wusste auch nicht, wie lange er schläft oder wann er wach war. Und solche Beispiele gibt es ganz viele. Belanglosigkeiten, die meine Eltern ihm direkt übel nehmen.

Wenn er etwas tolles macht, macht er das angeblich zu selten.

Ich habe ihnen (warum auch immer) zwei mal von einer blöden Situation erzählt. Und daraus setzt sich jetzt anscheinend ihr ganzes Bild von ihm zusammen. Dabei ist beides schon länger her und langsam sollten sie mitbekommen haben, dass ich glücklich mit ihm bin.

Muss Ich mich damit abfinden, dass sie so ein schlechtes Bild von ihm haben? Es wäre ja auch irgendwie komisch, die ganze Zeit von ihm zu schwärmen, bis sie es verstanden haben.

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Hm. Dumm gelaufen. Du kannst sie damit konfrontieren wenn sie gegen ihn stänkern und sie bitten das zu lassen. Oder du ziehst die Grenze anders, erzählst nix mehr über ihn “ihr dreht doch eh alles zu seinen Ungunsten, warum soll ich euch dafür noch Material liefern?” Am cleversten ist wahrscheinlich eine Kombi aus beidem. In jedem Fall solltest du Stellung beziehen.

Mein Vater hatte auch so eine Tendenz, wo er sie her hatte war mir klar. Meine Großeltern waren zu allen Partnern ihrer Kinder so. Ich hab alle halbe Jahr Rauch reingelassen, dann ging es wieder eine Weile. Aber es ist so nervig und einfach im Grundton schon negativ gewesen.

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Kennen sie ihn denn auch persönlich, oder nur aus Deinen Erzählungen?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das nahe Umfeld sich ein ganz gutes Bild über die Beziehung machen kann. Inwieweit dann Bedenken hinsichtlich der Partnerwahl geäußert werden, ist dann noch Mal eine andere Sache.


Aus einem anderen Beitrag lese ich, dass hinter der Kritik am Partner der Gedanke "für mein Kind ist niemand gut genug" steht/stand.

Möglich scheint also beides: Deine Eltern sind grundsätzlich zu kritisch und halten mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg. Dann solltest Du Dich klar positionieren und immer ansprechen, wenn Dir solche kleinen Spitzen gegen Deinen Freund auffallen.

Oder Deine Eltern sehen klarer als Du, dass Dir in der Beziehung etwas nicht gut tut und äußern Kritik am Verhalten Deines Freundes, vielleicht in der Hoffnung, Dir die Augen zu öffnen.

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Ja, sie kennen ihn auch persönlich, haben ihn aber noch nicht oft getroffen, da wir etwas weiter weg wohnen.

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Ich denke nicht, dass sie sich ein wirklich gutes Bild machen können. Da trifft es wohl eher zu, dass sie überkrititisch sind. Während ich das hier schreibe, fällt mir ein, dass sie die Ex-Partnerin meines Bruders auch nicht besonders mochten.

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Hast du deine Eltern mal drauf angesprochen? Kennen sie deinen Freund persönlich?

Ich würde da mit den Eltern das Gespräch suchen. "Mutti, ich bin glücklich mit Horst-Dieter. Aber immer wenn ich ihn irgendwie erwähne, hab ich das Gefühl ihr bewertet ihn (negativ) obwohl es gar nichts zu bewerten gibt. Könnt ihr euch bitte bemühen ihm neutral entgegen zu treten? Was sind denn eure Bedenken? Ich möchte nicht dass das zwischen uns steht. Das belastet mich."

Ich glaub das passiert fix, wenn du ihnen 2-3mal was negatives von ihm erzählt hast bevor sie eine eigene gereifte Meinung von ihm hatten. Ist bestimmt nicht böse gemeint.
Ärger dich nicht still, sprich sie an.

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Ja, sie kennen ihn persönlich. Da wir weiter weg wohnen, haben sie ihn aber noch nicht oft getroffen.

Ich hab sie mal darauf angesprochen. Da haben sie es zuerst abgestritten und dann meinte meine Mutter: "Naja, man bildet sich halt so seine Meinung und ich möchte, dass du auch Ansprüche stellst."

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Dann sag das doch so zu deinen Eltern. Dass es nur 2 mal passiert ist in den letzten Jahren.
Und dass er sonst immer toll ist.

Wenn eine Freundin mir schlechte Dinge über ihren Freund erzählen würde, wäre ich ihm ggü. auch negativ eingestellt und würde denken, dass er öfter schlechte Dinge tut.

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"Wenn eine Freundin mir schlechte Dinge über ihren Freund erzählen würde, wäre ich ihm ggü. auch negativ eingestellt und würde denken, dass er öfter schlechte Dinge tut."

Ich finde, das hängt sehr von den Dingen ab. Hat er sich verspätet oder sie geschlagen? Das ist schon ein Unterschied.

Und auch die Dauer der Beziehung ist meiner Meinung nach nicht unerheblich. Wenn jemand immer positiv von seiner Beziehung erzählt und sich zwei mal im Jahr beschwert, bewerte ich das anders als zwei große Konflikte im ersten Monat einer Beziehung.

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Einmal wusste ich nicht, wo er war. Da hat er sich zwei Stunden verspätet, weil seine Bahn ausgefallen ist und sein Akku war leer. Ich war schwanger, übermüdet und sehr emotional und hab so dann dummerweise zuhause angerufen.

Ich hab das später natürlich meinen Eltern erklärt, aber das hat sie nicht überzeugt.

Und einmal habe ich mit meinen Eltern über ihre Rollenverteilung nach der Geburt gesprochen, weil ich zu dem Zeitpunkt sehr unglücklich mit unserer war. Aber wir haben das geregelt.

Obwohl ich meinen Eltern erzählt habe, dass mein Freund sich inzwischen mehr einbringt und ein toller Vater ist, sehen sie mich seitdem anscheinend als die auffopferunhsvolle Mutter und ihn als den Vater, der sich nicht kümmert.

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So ein schlechter erster Eindruck ist schwer zu revidieren. Was Du aber machen kannst, ist Deinen Eltern etwas mehr Hintergrund geben.

Zum Beispiel, Du sagst, dass er schläft und Deine Eltern sagen, er sollte Dich entlasten, jetzt kannst Du Deinen Eltern mehr Hintergrund dazu geben, wie er Dir bereits sonst zuhause hilft und entlastet und dass es kein Problem ist, dass er schläft.

Mit mehr solchen Hintergründen lernen Deinen Eltern Deinen Freund auch positiver kennen.

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Danke für deine Antwort.

Das Problem ist, dass meine Eltern sich nicht wirklich darauf einlassen. Zu dem Beispiel mit dem Schlafen. Das war nach seiner Frühschicht. Da meinte meine Mutter: "Aber du warst doch auch die ganze Zeit mit der Kleinen beschäftigt und möchtest dich bestimmt mal ausruhen." Als ich dann sagte, das könne ich ja später machen, er schläft ja nicht ewig, kam nur ein: "Ach ja, ich weiß ja, dass du ihn gerne in Schutz nehmen willst."

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Wir wäre es, wenn Du weiter ausholst, zum Beispiel: „Wir haben uns die Arbeit so aufgeteilt, dass er ... macht und ich ... Das ist eine faire Verteilung für uns.“

„Selbstverständlich nehme ich ihn in Schutz, weil er ein super Papa ist und seinen Teil bei uns zuhause zufriedenstellend übernimmt.“

Ich würde versuchen Deinen Eltern auf demselben Verständnisstand wie Du zu bringen ohne in Konflikt zu gehen.

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Willkommen im Club.

Meine Eltern finden meinen Partner ganz furchtbar, obwohl er sich vorbildlich verhält. Einfach aus dem Grund, weil er nicht nach ihrer Pfeife tanzt.
Meine Eltern sind sehr speziell und alles muss nach ihrer Nase gehen. Mischen sich überall ein und denken, ihre Meinung und Ansicht ist das einzig wahre auf der Welt. Lästern über alles und jeden und versuchen alle zu bevormunden.

Bei dem Partner meiner Schwester klappt das zb ganz gut. Bei meinem halt nicht, weil er erwachsen und ein gestandener Mann ist.
Das ging soweit, dass meine Mutter ihn wirklich angeschrien hat.

Habe denen immer Klipp und klar gesagt, bis hierhin und nicht weiter. Ihr habt euch x geleistet, ich werde mich im Notfall für ihn entscheiden, wenn ein Nebeneinander nicht möglich ist.

Das haben sie verstanden.

Er wird jetzt konsequent ignoriert und es ist halt nichts gemeinsames möglich. Das ist zwar umständlich, aber damit können wir leben.

Was denkst du was los war, als sie von unserer SS erfuhren? ;D

Einfach realistisch sein und das so mitteilen. Manche Menschen kann man nicht mehr ändern und auch von Familie kann man sich distanzieren wenn sie toxisch sind.

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Das kenne ich auch von meinem Mann. Der Arme gilt als Macho und ich steh unter seinen Pantoffeln.

Ich spreche über nichts mehr mit meiner Familie von ihm und gehe dem auch direkt aus dem Weg.

Anstatt über das reden eine Meinung zu bilden hätten sie doch die gemeinsame Zeit nutzen können ihn kennen zu lernen.

Mein Mann hat schon lange kein Bock mehr jemanden aus meiner Familie zu treffen und ich kann ihn verstehen. Die Momente sind selten geworden und ich vermisse da auch nichts.

Also sprech mit deiner Familie nicht darüber und ansonsten fahr ihnen über den Mund was ihnen einfällt so zu denken ob ihr bei BigBrother seid und die euch 24 Stunden sehen was ihr treibt.