Ist meine Mutter psychisch krank?

Hallo,
ich habe schonmal was über meine Familie geschrieben die alle Suchtkrank sind.
Mutter: Drogen
Schwester: Drogen
Vater: Alkohol

Heute geht es Mal um meine Mutter. Mir ist schon seit längerem aufgefallen (beobachte es jetzt seit ca. 2 Jahren), dass meine Mutter mir sehr gerne Angst macht. Es scheint ihr sogar sehr Spaß zu machen.

Egal was ich meiner Mutter erzähle, sie muss es gleich ins unermessliche übertreiben und ist stets bemüht mir einen großen Schrecken einzujagen.
Jedoch bei Dingen bei denen man sich wirklich ernsthaft Sorgen machen müsste sieht sie alles ganz locker, was total paradox ist. Nicht nur mir ist das bereits aufgefallen. Ich gebe Mal ein paar Beispiele.

Einmal (vor 2 Jahren) hatte ich mit meiner Mutter telefoniert und beiläufig erwähnt, dass ich Magenschmerzen habe. Daraufhin hat sie mir gesagt, dass ich höchstwahrscheinlich einen Magendurchbruch oder sonst etwas schlimmes habe und jetzt sofort einen Notarzt rufen soll da es sein kann, dass ich sonst bald sterbe. Sie hat so heftig auf mich eingeredet, dass ich in Tränen ausgebrochen bin und einen Nervenzusammenbruch hatte sodass ich nicht mal mehr weitertelefonieren konnte. Es macht immer den Eindruck als würde sie sich freuen und viel besser fühlen nachdem sie mir so eine Angst gemacht hat.

Leider bin ich dadurch daß sie mich erzogen hat sehr ängstlich aufgewachsen. Mein Freund hat mir klar gemacht, dass meine Mutter es offenbar genießt wenn ich Angst habe oder eher gesagt sie mir Angst machen konnte. Wieso macht man soetwas mit seinem eigenen Kind? Ich verstehe das überhaupt nicht. Kann es sein, dass sie psychisch krank ist? Sind das Anzeichen eines bestimmten Krankheitsbildes?

Ein anderes Beispiel:

Ich erzähle, dass ich mir einen Heimtrainer gekauft habe um ein paar Pfunde loszuwerden. Dazu meinte sie nur, dass ich lieber aufpassen sollte weil das gefährlich sein kann. Denn von zu viel Sport kriegt man ja, aus ihren Augen, direkt einen Herzinfarkt und stirbt.

Noch ein Beispiel:

Ich erzähle ihr, dass ich endlich meinen Traumjob bekommen habe. Daraufhin schickt sie mir einen Link zu einem 10 Jahre alten Bericht indem steht, dass ein Mitarbeiter Mal schlecht behandelt wurde mit den Worten "Ich hab gehört da sollen ganz schlechte Arbeitsbedingungen herrschen, usw.
Obwohl das erstens nicht stimmte und zweitens eine ganz andere Abteilung war.

Ich weiß nicht warum aber sie versucht ständig mir entweder alles madig zu reden oder mir einen Schrecken einzujagen und mir weiß machen zu wollen, dass ich bald sterbe. Was ist das für eine komische Art?

Das beobachte ich nun jetzt seit 2 Jahren und reagiere nur noch mit Sarkasmus wenn sie Mal wieder versuchen will mir Angst zu machen. Dass sie mir keine Angst mehr machen kann scheint sie auch zu stören, denn wenn sie merkt, dass ich keine Angst gekriegt habe, hat sie gar kein Interesse mehr daran mit mir weiterzureden.

Das paradoxe ist, dass bei Sachen bei denen man wirklich Angst haben sollte z.B. als Frau nachts alleine rumlaufen, zu besoffenen ins Auto steigen, einfach Dinge zu tun um sich wirklich in Gefahr zu bringen, bei diesen Sachen kommt nur " ach stell dich nicht so an".
Sie fährt zb unter Drogeneinfluss Auto, ohne TÜV und Versicherung. Bringt andere in Gefahr dadurch und noch viele andere Sachen.
Einerseits ist ihr vieles egal bei Sachen wo man sich wirklich Sorgen machen muss und andererseits will sie mir so Hypochondermäßig jedes Mal einen Todesschrecken verpassen.
Das passt hinten und vorne nicht.
Hat jemand eine Meinung dazu?
Bin froh es Mal endlich ausgesprochen zu haben und weiß auch nicht so Recht was ich jetzt hier erwarte, wollte es einfach Mal loswerden.
Liebe Grüße

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Hey!

Ich kann ähnliches aus meiner Familie berichten. Wenn du magst, schreib mich mal an.

Sie sieht kein Problem damit, dass sie sich ins Auto setzt: ihr fehlt Krankheitseinsicht

Oft gehen mit Suchterkrankungen andere Störungen einher. Klar, kann das sein.
Ich habe auch den Eindruck, dass "jemandem nichts gönnen" dazu gehört. Die Personen sind mit sich nicht zufrieden, unglücklich und gönnen den anderen Glück und Erfolg nicht. Drogen verändern da leider den Charakter.
Außerdem profitieren Suchtkranke auch davon, ihre Angehörigen in einer Co-Abhängigkeit zu halten. Lies dich da mal ein. Vielleicht ist es eine Mischung aus beidem.


Liebe Grüße
Schoko

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Ich würde mir an deiner Stelle eher sorgen machen dass ich mich von einer dermassen unverantwortlichen und bösartigen Person das Leben so schwermachen lasse und mich mit einer Therapie von ihr lösen kannst. Schlimm finde ich aber dass du angst hast mit einem herzkasper vom heimtrainer zu fallen und nichts tust obwohl du weisst dass deine Mutter unter Drogen auto fährt.

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Habe keine Angst mit nem Herzkasper vom Heimtrainer zu fallen. Lasse mir ja generell keine Angst mehr machen.
Was soll ich denn bitte dagegen machen, dass sie unter Drogeneinfluss fährt?

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Anzeigen. Mit der Bitte anonym zu bleiben. Frag einfach mal bei der Polizei nach wie das Procedere läuft

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Oh Gott, schlimm.

Das heisst also, wenn es dir mit etwas gut geht, möchte sie das entgegen gesetzte und wenn es dir mit etwas schlecht geht, findet sie das befriedigend und lässt es zu.

Das ist eine schlimme toxische Persönlichkeit und dann auch noch deine Mutter.

Ich denke, das beste ist, du lässt sie an deinem Leben nicht mehr viel Teil haben. Und wenn das nicht reicht, vielleicht doch lieber den Kontakt abbrechen.

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Folgende Erklärung hab ich für mich gefunden, bei uns ist das ähnlich:
Die suchtkranken Menschen spüren unterbewusst (vielleicht sogar bewusst), wenn sich jemand in eine gesunde Richtung entwickelt, was immer auch eine Loslösung von diesen Personen bedeutet.
Da sie in ihrem Selbstbild darauf angewiesen sind, dass sich andere Menschen im gleichen Sumpf befinden wie sie, denn sonst fühlen sie sich klein und schlecht und müssten ihr Leben ja mal reflektieren, ziehen sie ihr Umfeld immer wieder runter.

Lass das nicht zu.

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Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass du auf der einen Seite absolut Recht hast. Bekannte, Freunde zu und sogar Familie werden unter Süchtigen sehr missgünstig betrachtet, wenn sich ihr Leben in eine positive Richtung entwickelt. Das bezieht sich aber vor allem auf andere (Ex-) Süchtige und Menschen mit anderweitig verkorksten Leben.
Meiner ( völlig unprofessionellen) Meinung nach, könnte hier aber noch etwas vollkommen anderes mit rein spielen. Drogensüchtige leben in ständiger Gefahr und im psychischen Stress. Die Gefahr gesundheitlicher Schäden, dem Tod, Verhaftung, Einweisung etc. Du kannst dich aber mit all diesen Ängsten nicht beschäftigen, weil du die Lösung aller Probleme weisst, aber nicht aufhören willst oder kannst.
Ich denke, deswegen kanalisieren einige Drogensüchtige unbewusst diesen großen Angst Berg in viele kleinere Ängste. Ich wurde Mal von einer Freundin ( übrigens direkt nach dem Konsum) darauf hingewiesen, wie gesundheitsschädlich das Trinken aus Plastikflaschen sein könne. Das war nicht bösartig, sie hatte wirklich Angst und bis zum Ende ihres noch Recht jungen Lebens nur aus Glasflaschen getrunken.
Als das Verhalten kann böswillig sein, muss es aber nicht. Mich distanzieren würde ich aber in jedem Fall.

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Absurd, die Glasflaschengeschichte, aber wo du das sagst: solche Schoten fallen mir auch ein.
Saufen bis ins Koma, aber Butter für den Erzfeind halten und und und...

Die Denkstrukturen des Süchtigen sind teilweise wirklich verworren.

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Ehrlich? Irgendwann, am besten sofort, sollte Dein Selbstschutzmechanismus anspringen.
Bei der nächsten Schwarzmalerei sag ihr "weisst Du was, schreib ein Buch darüber oder erzähle es der Nachbarskatze, mich ärgerst DU nicht mehr!" Auflegen, Ende.
Ihre Krankheit oder Spleen oder was auch immer ist ihre Sache und nicht Deine. Sie hat Dein Leben schon genug versaut. Du bist erwachsen und kannst ganz alleine entscheiden, von was/wem Du Dich ärgern/beeinflussen lässt oder nicht - und zwar ganz egal, wie Du aufgewachsen bist.
Ich spreche aus eigener Erfahrung..Meine Mutter stand zwar nicht unter Drogen, tat aber auch alles, um mir das Leben noch als Erwachsene versauen zu wollen, auf ganz perfide Arten. Nein, das hat sie nicht geschafft.
Sarkasmus ist eine sehr gute Reaktion, bleib dabei!!!!
LG Moni

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Ob es jetzt eine psychische Erkrankung ist (ziemlich sicher, denn auch Drogenkonsum kommt ja nicht unbedingt von einer guten und gesunden Grundverfassung), ist ja egal.

Was ich mich frage - warum hast du Kontakt zu dieser Frau? Ihr einziges Bestreben ist, dir Angst zu machen, ansonsten will sie nicht mit dir reden oO tut dir das gut?! Ich hätte da echt Angst, um MEINE psychische Gesundheit!

Bitte pass auf dich auf!