Wie sagt man jemandem, dass er nicht Taufpate wird

Hallo,
ich habe ein Problem. Während meiner Schwangerschaft, waren mein Mann und ich uns sicher, wer Taufpate von unserem Sohn werden soll,zum einen mein Bruder und zum anderen eine gute Freundin. Naja, zumindest dachten wir, sie wäre eine gute Freundin. Vom Anfang :

Ca. 8 Stunden nach der Geburt wurde mein Sohn einfach aus dem Zimmer geholt, müsste ca 12 Uhr gewesen sein, da wurde ich aus dem Schlaf gerissen und war total überrumpelt. Danach waren wir noch eine Woche im Krankenhaus. Mittlerweile war er jetzt schon das dritte Mal dort.

Ihr Verhalten mir gegenüber, ging eigentlich schon in der ersten Woche, in der wir im Krankenhaus waren, los. Sie hat sich sehr selten gemeldet. Beim zweiten Mal, war mein Mann mit im Krankenhaus, weil ich nicht stark genug war dafür. Da hat sie mich gefragt warum ich nicht rein gegangen bin. Zu dem Zeitpunkt, wusste ich noch nicht, dass ich eine Depression hatte.

Dann haben wir die Freundin besucht. Zuerst hat sie mir den kleinen regelrecht aus den Armen gerissen und ihn die ganze Zeit an sich gedrückt. Als mein Mann dann aus dem Raum war, kam der sogenannte Angriff auf mich. Das sie niemals ihr Kind so im Stich lassen könnte und warum mein Mann mit dem kleinen auch mal zum Arzt geht bzw Nachts aufsteht, weil er ja arbeiten geht. Ich war so überrascht davon, dass ich nicht wusste, was ich sagen soll. Mein Mann hat einen Teil davon mitbekommen und ihr gesagt, dass er das möchte und er auch ein Elternteil ist.

Jetzt beim dritten Mal, war wieder mein Mann im Krankenhaus dabei und die dort zuständige Therapeutin hat mein Problem erkannt und mir und meinem Mann sehr geholfen. Es sei gesagt, ich war jeden Tag im Krankenhaus und bin lange geblieben. Aber ich hatte trotzdem mit Panikattacken zu tun.

Ich habe nach langem Überlegen ihr dann geschrieben und sie gefragt, was ihr Problem mit mir denn sei. Da meinte sie, sie würde niemals ihr Kind so im Stich lassen, ihr Mann müsste nicht Nacht's aufstehen, weil er arbeitet. Sie würde gerne nachts aufstehen und kann den Schlaf tagsüber nachholen. Als ich ihr dann sagte, dass ich sehr wohl auch nachts aufstehe und meinem Mann immer sage, dass er liegen bleiben soll und er es nicht macht, hat sie das nicht interessiert. Auch als ich ihr sagte, dass ich eine Depression habe, kam sie wolle sich so lange ich das nicht überwunden habe, von mir distanzieren, da sie so etwas noch nicht durchgemacht hat.

Ich dachte immer, sie wäre meine beste Freundin und wäre für mich da. Sie hatte es auch nicht leicht, sie wurde vom Vater ihres Kindes sitzen gelassen und wir waren immer für sie da. Haben ihr bei vielen Dingen geholfen und ihr zugehört, obwohl ich das auch noch nicht erlebt hatte. Ihr Kind ist total verzogen und hört auf keinen. Aber wir sagen uns, sie ist die Mutter und sie muss ihr Kind so erziehen, wie sie es am besten kann.

Mein Mann und ich waren uns von Anfang an einig, dass wir gleichberechtigte Eltern sein wollen, egal ob er arbeitet. Das haben wir den Paten auch gesagt. Jetzt möchte mein Mann überhaupt nichts mehr von ihr wissen, weil er sich hintergangen fuhlt und ich bin einfach nur mega traurig und enttäuscht. Ich hätte das nicht gedacht, dass sie uns so kritisiert.
Ich verstehe ihre Veränderung überhaupt nicht. Sie hat einen tollen neuen partner, der keine eigenen Kinder möchte, den sie bald heiraten wird. Er akzeptiert ihr Kind, aber an der Erziehung, will sie ihn nicht teilhaben lassen. Das haben wir auch respektiert, weil es ihre Entscheidung ist.

Ich weiß nicht, wie sie in Zukunft, als Patin uns gegenüber sich verhalten wird. Ob sie für jede unserer Entscheidungen eine Rechtfertigung verlangen wird oder uns unseren Sohn so aufziehen lässt, wie wir es möchten?!?

Danke fürs lesen und evtl antworten.

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Dann sag ihr einfach,
“höma wir fühlen uns so wie es grade ist nicht wohl, wir möchten dich bitten, unseren Umgang mit unserem Kind zu respektieren und wir deine Meinung zu etwas brauchen, fragen wir dich.
Und mit dem Pate werden würde ich einfach jemand anders nehmen und gar nicht groß thematisieren

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Danke. Das werden wir auch so machen.

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Ich habe jetzt gar nicht alles gelesen warum du Sie nicht willst, im Grunde würde ich den Taufpaten sagen das sie erwählt sind und sonst nichts, aber auch da kannst du Pech haben ;-) Den Taufpaten meines Sohnes habe ich glaube ich jetzt gute 3 bis 4 Jahre nicht gesehen, einmal kurz nach der Trennung war ich auf besuch dort, aber er ist ein Freund meines Ex Mannes, und nachdem er auf Geburtstagseinladungen nie reagiert hat, oder gesagt hat er melde sich habe ich es sein lassen.

Heute ist das nichts großes mehr, wie zu meiner Zeit. Ich freu mich auf Menschen die auch ohne einen Titel eine Rolle im Leben spielen. Egal ob Pate oder nicht.

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Einfach kommentarlos einen anderen Paten wählen.

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Ich verstehe ehrlich gesagt den ganzen Zusammenhang zwischen Krankenhaus und Freundin nicht, aber ich würde klar sagen, dass sich eure Freundschaft anscheinend in verschiedene Richtungen entwickelt hat und ihr sie daher nicht mehr als Patin wählen möchtet. Was soll sie denn groß dagegen sagen? Eure Freundschaft ist doch eh hinüber und sie wird kaum versuchen, ihr „recht einzuklagen“ 😄

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Das müsst ihr doch gar nicht thematisieren, ihr nehmt einfach die Paten, die ihr möchtet und fertig. Und von der "Freundin" würde ich vermutlich Abstand nehmen, klingt sehr belastend wie sie dir - zu Unrecht! - ein schlechtes Gewissen einreden will. Es geht einem besser, wenn man solche negativen Menschen aus dem eigenen nahen Umfeld entfernt.

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Das stimmt. Vorallem brauch ich jetzt nichts negatives.

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Also als Freundin hat sie zu akzeptieren und zu respektieren, dass ihr gemeinsam euch um euer Kind kümmert. Ehrlich gesagt, ist das doch auch normal. Mein Mann kümmert sich abends nach Feierabend auch um unsere Tochter. Er möchte ja schließlich auch Zeit mit ihr verbringen und eine gute Bindung haben. Das ist doch völlig normal. Ich versteh beim besten Willen nicht, wieso sie das beanstandet. Das ist doch toll, wenn sich der Papa auch einbringt. Vielleicht ist das aber ja auch der springende Punkt. Vielleicht wünscht sie sich insgeheim auch so etwas. Hat es aber eben nicht, da die erste Beziehung scheiterte und der jetzige Verlobte kein Interesse an Kindern hat?
So lange ihr euch gut um euer Kind kümmert, hat sich da niemand in die Erziehung/Betreuung einzumischen!
Und jemanden, der sich von der Mutter distanziert, weil sie eine Depression hat und an einer gleichberechtigten Erziehung des Kindes interessiert ist, würde für mich gar nicht erst als Pate in Frage kommen. Ich würde einfach jemand anderes, bei dem ich ein besseres Gefühl habe, fragen. Solltet ihr sie schon in der Schwangerschaft gefragt haben, dann würde ich ihr mitteilen, dass du es schade findest, dass ihr gerade so auseinander driftet, du dir einen Paten wünscht, der dich und deine Familie unterstützt, für euch da ist und eure gleichberechtigte Erziehung unterstützt und ihr daher nun beschlossen habt, dass ihr gerne jemand anderen wählen möchtet.

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Ich denke mal, sie beanstandet es, weil der Vater ihrer Tochter sich nicht wirklich kümmert.

So ähnlich, werde ich es ihr auch schreiben. Danke 😊

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Ich kann Dir gar nicht folgen. Verstehe kaum was Du da schreibst.
Warum wurde dein Kind nach der Geburt einfach aus dem Zimmer gerissen?
Warum rechtfertigst du dich, wenn sie dich fragt, warum dein Mann nachts aufsteht?
Warum suchst du dir keinen anderen Paten?
Ich an deiner Stelle würde den Kontakt zu dieser "Freundin" sofort abbrechen.

Alles Gute euch!

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Ich habe geschlafen und dann wurde die Tür zum Zimmer aufgerissen und die Schwester meinte nur: dem Arzt gefallen seine Sättigungswerte nicht. Er muss auf die intensiv. " weg war er. Dann kam noch die Nachtschwester und fragte mich, ob ich eine Schlaftablette will.

Das frage ich mich mittlerweile auch.

Danke für deine Antwort und dir auch alles Gute 😊

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Mach es nicht so kompliziert. Sie will Abstand. Du nimmst jemand anderen und eingeladen ist sie - oder auch nicht weil sie will ja Abstand.

Kinder sind nochmal ein Punkt im Leben an dem selbst enge Freundschaften in andere Richtungen gehen können.
Ich habe mir 2 Jahre lang angehört dass Fremdbetreuung in der Hölle erfunden wurde und ich aufhören soll zu arbeiten. Mitgelitten bei Fehlgeburten, Hand gehalten wenn der Mann nur am arbeiten war und als wir schwanger waren hab’s nur Neid und als wir zwei Kinder verloren nur ein Schulterzucken. Joar, dann passt es halt nicht mehr. Mach nen Haken dran an Leute die in schlechten Zeiten noch auf dich einhauen wenn du schon am Boden liegst.

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Hi,
ich würde, dank Corona, mal gehörig den Kontakt einschränken und mich nicht mehr melden.

Falls sie sich meldet, unverfängliche Antworten geben, die sie dir nicht aufs Brot schmieren kann. Und dann schaut in Ruhe, wer war und ist für euch da, und könnt euch vorstellen Pate zu werden.

Bei ihr, überhaupt nicht mehr ansprechen. Falls sie kommt, sag ihr ruhig, daß auch Du aus Erfahrungen lernst, und sie daher nicht nehmen kannst.

Ich würde den Kontakt dann einschlafen lassen.

Menschen verändern sich. Und Du Dich auch. Deine neue Mutterrolle, die Depressionen, der Familienalltag, wenn Du in Zukunft wieder arbeiten gehst. Sie war ne Freundin in der Zeit von A-C, jetzt gehts weiter von D - .......................

Ich dachte auch, das ich eine gute Freundin zur Patin mache. Wir haben seit 2017 keinen Kontakt mehr. Sie wollte mir auch nur rein schwätze, hat aber selber überhaupt kein Einsehen gehabt. Ich war die letzte von 4 Freunden die ihr immer noch Chancen gegeben haben..............................irgendwann war es gut so.

Alles Gute !