Mann unterstützt mich nicht

Hallo zusammen,

ich weiß garnicht genau, warum ich hier schreibe, aber wahrscheinlich muss ich mir das einfach mal von der Seele schreiben. Mein Mann unterstützt mich leider überhaupt nicht mit unserem 4.Monaten alten Sohn. Ich bin einfach nur enttäuscht.

Im Januar ist der Kurze geboren und bis Februar war mein Mann auch zuhause, weil er dann eine neue Arbeit angefangen hat. Die erste Zeit war echt toll. Er hatte alles geputzt und aufgeräumt, als ich noch im Krankenhaus war und sich die ganzen Tage dann zuhause um uns gekümmert.
Nur hat das immer weiter nachgelassen.
Er hat am 01.02. den neuen Job angefangen und zuhause betreibt er mit seinen Eltern auch noch landwirtschaft. Es ist also immer was zu tun. Versteh ich auch, war ja schon immer so.
Nur ist es so, dass ich nach der ganzen Zeit, auch mal gerne etwas freie Zeit hätte. Er nimmt mit den Kleinen aber nie ab oder macht was im Haushalt.
Wir hatten mal ausgemacht, dass er sich eine Stunde (!) kümmert. Hab ihn mehrmals drauf angesprochen, aber es kam immer die Ausrede, dass er draußen (auf dem hof) was machen müsste. Wenn ich ihn darauf anspreche, dass das ja abgemacht war, heißt es nur, ich müsste eine bestimmte Zeit sagen, dann könnte er sich drauf einstellen. Ich finde das einfach nur traurig...dass man auch nicht von selber auf die idee kommen könnte, jemanden zu unterstützen.

Wir hatten schon oft Streit deswegen. Er sieht nicht ein, dass das, was ich hier mache, anstrengend ist. Ja, unser baby ist pflegeleicht. Aber der Schlafmangel macht sich bei mir auch manchmal bemerkbar.

Erst letztends war ich morgends einfach so müde und kaputt. Der Kurze wacht im Moment mindestens 6 mal nachts auf. Um 5 Uhr war die Nacht auch vorbei. Nachts muss ich alles alleine machen. Ich stille voll, aber er könnte ja wenigstens die Windeln wechseln, oder nicht? Manchmal bin ich eine Stunde wach, weil er zweimal nacheinander in die Windel macht und diese auch oft ausläuft und ich ihn dann komplett umziehen muss.
Jedenfalls meinte ich, er soll sich mal eben kümmern, damit ich noch 5 Minuten liegen bleiben könnte. Seine Antwort? Könnte er nicht, er müsste jetzt raus und hat sich dann aus dem staub gemacht. Als mein Mann wieder reinkam, hab ich das Thema wieder mal angesprochen, bin ausgerastet und er schob das auf meinen Schlafmangel.

Heute war er genervt, weil er Mittagsschlaf machen wollte und der Kleine nicht schlief. Er war auf dem Arm bei ihm eingeschlafen, aber es war ihm "zu ungemütlich " ihn so schlafen zu lassen. Beim ablegen war er dann dementsprechend wieder wach. Ich meinte, dass er wahrscheinlich nur auf dem Arm schläft. Er hat es aber wieder versucht und daraufhin hat er sich 2 Stunden in Rage geweint. Hat danach auf meinem Arm geschlafen und ein Mann konnte seinen Mittagsschlaf machen 👍Ich war dann auch wieder Schuld, weil ich das nicht direkt genug gesagt hätte, dass er auf dem Arm schlafen will. Allgemein bekomme ich nur klugscheißerische Sprüche, wenn es mal nicht so läuft, wie er denkt.

Ich bin einfach so enttäuscht. Ich habe mir das Familienleben ganz anders vorgestellt. 😔 Der Kleine ist ein absolutes Wunschkind. Ich kann einfach nicht verstehen, wie man so egoistisch sein kann. ...
Meine Mutter meinte nur, dass ich mich nicht aufregen sollte. Er war ja auch eigentlich schon immer so. Immer auf sich bezogen. Aber trotzdem macht es mich traurig. Seine Ausrede ist immer, dass er mehr macht, wenn er größer ist. Aber ob ich darauf vertrauen kann? Ich weiß es nicht.

Wenn ich lese, dass andere Männer auch viel mit den Babys machen und so toll unterstützen, macht es mich nur trauriger. So gerne hätte ich das auch...

Naja, ändern wird sich jetzt nichts, nur weil ich es hier geschrieben habe, aber trotzdem tat es gut, dass mal niederzuschreiben. Vielen lieben Dank fürs lesen. :)

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Hi,
bist du wirklich „traurig“ deshalb? Ich wäre stinkwütend. Ich würde mit ihm tatsächlich Uhrzeiten ausmachen, ihm das Kind in meinen Joggingklamotten in die Hand drücken und raus gehen, wenn er diskutieren will deutlich sagen, dass er jetzt dran ist und ihn stehen lassen. Die werden schon ihren Groove finden.
Ein Denkfehler ist, dass das Kümmern ums Kind als Unterstützung der Mutter gesehen wird. Dem ist so aber nicht, es ist auch sein Kind, er soll sich um des Kindes Willen kümmern, mit dir hat das wenig zu tun.
Ein weiterer ist, dass man in Elternzeit und nicht in Haushaltzeit ist, seinen Teil muss er nach wie vor einbringen. Dass der Elternteil, der zu Hause ist, dann doch etwas mehr macht, ist ja okay, aber nur bis zu einem gewissen Grad.
Zeig ihm mal deine Grenzen.

vlg tina

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Achja...wirkt jetzt so, dass er so wenig Zeit hätte durch die viele Arbeit. Aber mit seinen Kumpels kann er sich regelmäßig treffen. Wenn er will, kann er sich die Zeiten so einteilen, dass er dann Mal Luft hat ;)

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Dann geh auf den Vorschlag von ihm ein und mach eine tägliche Uhrzeit mit ihm aus.
Dann packst du den Kleinen in den Kinderwagen und der Papa dreht ne Runde mit ihm.
In der Zwischenzeit legst du dich hin, oder machst das, wonach dir ist.

LG

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Aber ein Baby funktioniert doch auch nicht nach Uhrzeiten? 🤔

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Mein Mann hat mich auch nie mit den Kindern und im Haushalt unterstützt;-).
Der kümmert sich einfach um seine Kinder und macht im Haushalt was halt noch nötig ist.

Man nenne mich Erbsenzählerin, aber Sprache schafft Bewusstsein und Wirklichkeit. Unterstützen kann man jemanden, der mit seiner Arbeit nicht zurechtkommt. Wäre es dein Kind aus einer früheren Beziehung, dann könnte er dich "unterstützen", das wäre nett von ihm, aber nicht seine Pflicht.

Dieses Kind ist *euer* Kind. Hoffentlich von euch beiden gewünscht. Du kümmerst dich allein um es und um den Haushalt, so lang er arbeiten geht, d.h. jeder hat einen Vollzeitjob. Und was an Arbeit danach noch übrig ist, das Kind ist auch nach Feierabend noch da, das geht euch beide gleichermaßen an.

Kein "ich möchte bitte Unterstützung", sondern "ich geh in die Wanne/zu meiner Freundin/leg mich hin, und du nimmst das Kind".

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Danke! Mein Mann unterstützt mich auch nicht. Er hilft mir auch nicht.
Er ist ein Vater und ein Mitglied des Haushaltes mit entsprechenden Aufgaben.

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Ganz genau so!!!!
Es ist auch nicht toll, dass mein Freund manchmal Abends babysittet, wenn ich Sport mache. Es ist sein Kind, er kümmert sich. Das ist kein Babysitten. Wie du sagst- Sprache ist so ein wichtiger Anfang!

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Die anderen haben dir ja schon gute Tipps gegeben, daher möchte ich nur eine Sache ergänzen:
Wenn die Windel sehr oft ausläuft, probiere mal eine Nummer größer oder eine andere Windelmarke. Das die Windel ausläuft, kann mal passieren, es sollte aber nicht ständig der Fall sein.
Hast du den Auslaufschutz rausgezogen?

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"Schatz, ich bin am Samstag um 10.00 mit xy verabredet, nur damit du dich drauf einstellen kannst. Ich werde dann nachmittags so gegen 16.00 zurück sein!" Und dann einen schönen Nachmittag mit der besten Freundin verbringen 😉 Er wird dann schon merken, wie der Alltag mit Baby so ist...

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Du hast dir einen Erzeuger gesucht, keinen Vater. Ein Vater wäre für euer Kind mit verantwortlich, ein Erzeuger ist halt mal da.

Habt ihr vor dem Kinderwunsch nie darüber gesprochen? Dann solltet ihr schnellstens die Rollen nochmal neu definieren. Oder du trennst dich- alleinerziehend bist du momentan ja eh.

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Mal von einer anderen Seite aus betrachtet, hat dein Mann vielleicht Angst mit dem Baby alleine zu sein ? Meinen Mann ging es so, er konnte mit dem Baby nicht anfangen, er hatte ständig Angst etwas kaputt zu machen. Es besserte sich erst als unser Sohn mobiler wurde und mittlerweile gibt es auch „ Männer Ausflüge „

Er hat mich aber dagegen aber auch nie alleine mit dem Kind ihr sitzen lassen und ist mit seinen Kumpels abgehauen.

Zum Thema nächtliche Unterstützung, ich hätte NIE von meinem Mann verlangt sich um unser Kind nachts zu kümmern ich war in Elternzeit, er musste arbeiten und fit für den Tag sein. Ich dagegen hätte mich mit Baby hinlegen können er dagegen hätte wie eine Mumie dagegen auf der Arbeit rumlaufen müssen. Dein Mann scheint ja auch viel arbeiten zu müssen.

Ja und Haushalt, klare Ansagen waren hier fällig was genau zu tun ist. Mein Mann war zb für das kochen zuständig

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Ich muss da doch noch mal schreiben. Ist Kinder Betreuung KEIN Job? Darf man da übermüdet sein? Dauerhaft, monatelang?

Ich bin auch öfter nachts aufgestanden. Aber tagsüber mit hinlegen war gar nicht immer möglich und wenn ich nicht mehr konnte, hat mein Mann sehr wohl nachts übernommen. Wie bei der TE hab ich eh gestillt, aber Windel wechseln oder rum tragen, ja das hat er gemacht. Trotz Arbeit am nächsten Tag. Er weiß nämlich, wie anstrengend ein Kind ist. Das ist halt auch kein Urlaub 😅 es geht ja nicht um jede Nacht. Aber wenn die TE ihn einmal bittet, bricht ihm kein Zacken aus der Krone. Wie oft geht man auch zu spät ins Bett, weil man sich mit Freundek festgequatscht oder noch ne Serie geguckt hat? Da jammert keiner, wenn er müde ist. Aber sein Kind nachts mal nehmen, das ist unmöglich? 🙈

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Das muss ja auch jeder für sich selbst wissen in wie weit er klar kommt. Wenn ich mal gar nicht mehr konnte, dann hat mein Mann unser Kind tagsüber nach der Arbeit genommen und ich habe mich hingelegt. Er hat einen Job wo er fit sein muss, da sonst Verletzungsrisiko besteht. Ich für meinen Teil hatte auch immer die Meinung es reicht wenn einer nachts wach ist. Da ich ebenfalls gestillt habe war es nachts einfach, Windel ist ja schnell gewechselt. Wie gesagt jeder muss selber entscheiden, nicht jeder kommt mit wenig Schlaf aus.

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Das tut mir sehr leid, das du so traurig bist .
Wie wäre es einfach , wenn du ihm sagst ich treffe mich an dem Tag mit einer Freundin um die Uhrzeit, so weiß er bescheid und kann sich drauf einstellen.
Einfach mal machen, denn was will er machen? Das Baby liegen lassen und gehen ?? Glaub ich weniger.

Zur Windel, entweder eine Nr. Größer oder die Marke mal wechseln. Um den Zeitraum,hatten wir hier auch arge Probleme, mit Nachts auslaufen. Bis ich dann für die Nacht die Windeln von Pampers Premium Protection genutzt habe jnd für den Tag die von Rossmann. Oder aber auch die vom Aldi sind super.

Ich hätte z.B nicht gewollt das mein Mann mir nachts hilft. Er muss fit sein auf der Arbeit . Wenn der mir vom Baum fällt oder sich mit der Kettensäge ins Bein schneidet,weil er übermüdet ist,ist keinem geholfen.
Und ich finde in der Landwirtschaft ist es genauso.

Und ansonsten nochmal hinsetzen und intensiv das Gespräch suchen. Anders geht es nicht. Ihr müsst miteinander sprechen und das in Einem vernünftigen Ton ohne schreien etc.

Ich wünsche dir alles Gute

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Was du beschreibst, nenn ich immer den Klassiker der Mann-Frau-Beziehung im 1. Babyjahr. Die Vorstellungen bezüglich der Babybetreuung und der Art mit dem Baby um zu gehen, wir einfach immer wieder zum Streitthema.
Das kenne ich auch und so viele Familien!
Was du tun kannst: weniger nörgeln, mehr abgeben. Baby satt in die Hand drücken und sagen, dass du noch was erledigen musst und Tschüss. Das mehrfach in der Woche oder zumindest am Wochenende.
Mindestens am Wochenende einen Morgen aufs Ausschlafen bestehen.