Warum möchte ich so sehr von meiner Schwiegermutter akzeptiert werden?

Es wird etwas philosophisch-psychlogisch :D Vielleicht kennt das eine von euch und kann mir Tipps geben, wie ihr damit klar gekommen seid: Das große Befürnis von der Schwiegermama akzeptiert zu werden.

Meine Schwiegermama ist eine bewundernswerte, starke Frau. Sie war immer alleinerziehend, hat sich eine Praxis aufgebaut, Kredit von Null aufaufgenommen, um ein Haus für sich und den Sohn zu ermöglichen. Ich habe einen großen Respekt vor ihr und habe es in den letzten 10-15 Jahren sowohl indirekt (Rat einholen, in Entscheidungsfindungen einbeziehen) als auch direkt (Kärtchen zum Geburtstag etc.) gesagt. Sie hat einen großartigen Sohn großgezogen, was ich bei all den Umständen bewundernswert finde.

Nur ist es so, dass ich den Eindruck habe, auf einer Einbahnstraße zu fahren. Jetzt bin ich im 7. Monat schwanger und wünsche mir sehnsüchtig eine Anteilnahme. Eine Frage, wie es mir geht, ob wir einen Namen haben oder wie wir es mit der Arbeit handhaben möchten (Sind beide voll berufstätig, an einem Ort, wo wir - noch - niemanden kennen und wo die Krippenplätze sehr mau sind). Und es kommt nichts. Auch keine Frage zu unserem Haus, das wir uns nach vielen Jahren sehr harter Arbeit endlich vor Kurzem ermöglichen konnten. Nicht wie wir es finanzieren, nicht wie groß es ist oder einfach, wie zufrieden ich mit der neuen Arbeit bin (oder was ich mache).. nichts. Ich habe ständig das Gefühl ihr beweisen zu wollen, dass ich ihren Sohn verdient habe, dass ich es verdient habe, Teil der Familie zu werden. Dass ich nicht in Deutschland geboren bin, ist auch irgendwie ein Thema. Dass ich sehr viel sehr hart gearbeitet habe und mit 35 schon Proffesorin wurde, scheint nichts daran zu ändern. Es ist einfach entweder nicht genug oder sie ist einfach nicht interessiert.

Mein Mann schmunzelt und sagt, "Sie ist so. Sie ist einfach kein Familienmensch. Deswegen kommen ich nur für max. 2 Tage, weil sie Besuch belastet."

Rational verstehe ich es. Alle Menschen sind unterschiedlich und haben ein unterschiedliches Bedürfnis oder Verständnis von Familie. Aber emotional will ich mehr. Ich verstehe, dass es MEIN Problem ist, dass ich damit klar kommen soll. Aber ich weiß einfach nicht wie. Habt ihr Tipps?
Freue mich auf Rückmeldungen.

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Wie ist das Verhältnis zu deiner Mutter?

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Kurz: super. Oder anders: ich bin es nicht anders gewohnt als dass man in der Familie Sachen teilt. Es heißt nicht, dass man ungefragt sich einmischt oder belehrt. Sondern sich einfach gegenseitig erkundigt. Zum Beispiel kennt sie unsere Baby-Ausstattibfsliste und fragt "die Zochter von Frau X hat noch ein Beistellbett. Braucht ihr eins?". Ich empfinde es jedenfalls als sehr unkompliziert. Aber auch weil ich so spzialisiert wurde.

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Hallo, ich verstehe dich. Bei uns ist genauso - ich mir tatsächlich sehr sicher, dass sie uns drei über alles liebt, aber sie kann es einfach nicht zeigen.
Inzwischen habe ich über ihre Geschwister etwas mehr über ihre Vergangenheit rausgefunden und bin mir inzwischen sicher, dass sie es nicht böse meint, sondern eine Behinderung im sozial-emotionalen Bereich hat in Richtung Autismus.
Das macht die Situation zwar nicht einfacher, erklärt meinem Mann und mir aber mehr diese emotionale Distanziertheit. Seit ich diese "Pseudo-Diagnose" habe, kann ich besser damit umgehen, weil ich weiß, dass sie es nicht besser konnte und wusste und es wirklich nicht böse meint.
Was nicht heißt, dass mich ihre fehlende Anteilnahmenahme, (emotionale) Unterstützung oder einfach nur fehlende Reaktion nicht verletzt. Aber ich kann inzwischen besser damit umgehen, weil ich weiß dass sie das nicht extra macht. Dass man von der Schwiegermutter akzeptiert werden möchte, halte ich übrigens für den Normalfall. Du liebst ihren Sohn über alles und sie als Mama liebt ihren Sohn ja vermutlich auch über alles. Und natürlich möchte ich zu Menschen, die meinem Mann so nahe stehen, auch eine gute Beziehung haben.

Wenn ich mir anschaue, wie sie mit meinem Mann umgeht, bin ich vermutlich eine Tochter für sie, den behandelt sie auch nicht "besser".
Traurig bin ich schon, dass wir emotional nie auf eine tiefe Ebene kommen werden, aber ich habe es mit der Zeit geschafft zu akzeptieren.

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Danke, dass du das mit mir teilst. Es ist sicherlich eine sehr hilfreiche Perspektive und ich könnte versuchen, es mir auch so anzunehmen.

Danke dir!

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Hallo.

Vielleicht merkt sie, dass du "zu stark um Anerkennung bettelst" und weiß nicht damit umzugehen, ohne "übergriffig" zu wirken und die falschen Worte zu wählen.

WARUM bettelst du eigentlich um Anerkennung?
Du solltest das so sehen: Entweder kriegt man sie, oder man kriegt sie nicht und dann sollte man es auch gut sein lassen.

WAS ist für dich Anerkennung? Wieso betonst du, dass du froh bist, ihren Sohn abbekommen zu haben? Du stellst ihn und irgendwie auch die SE auf einen hohen Sockel und betest sie geradezu an. Warum? Hast du mangelndes Selbstbewusstsein?
Wie definierst du "Habe es verdient ihren Sohn zu haben. Habe es verdient Teil der Familie zu sein". Das klingt in de Tat etwas theatralisch, womit die SM halt scheinbar schlecht umgehen kann.
Wie du schon schreibst. Jeder Mensch ist anders.

Die Frau hat wahrscheinlich selber sehr viel um die Ohren. Sie gönnt euch mit Sicherheit sowohl euer Familienglück, als auch euer neues Haus.
Sie hält es halt einfach nicht für nötig, euch ständig deswegen zu befragen. Das macht sie vielleicht nicht mal mit purer Absicht.
Vermutlich, weil sie auch ein Leben lang keiner danach gefragt hat, wie es ihr geht und wie sie das alles wuppt.

Hast du sie schon mal auf nen Kaffee eingeladen und ihr einfach erzählt, was so bei euch abgeht momentan?
Hast du ihr schon mal ein Ultraschall von ihrem Enkelking gezeigt?
Erzähl ihr vom Haus, wie ihr es einrichten wollt. Wie ihr den Garten gestalten wollt.

Die Frau wird doch irgendeine Reaktion auf solche Erzählungen zeigen, oder?

Wenn nicht - dann halt nicht. Wer nicht will, der hat schon. Dann würde ich natürlich auch nix mehr erzählen und einfach nen gewissen Abstand halten.

Alles Gute!

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:D ok. Missverständnis. Ich bin nicht froh, ihren Sohn abbekommen zu haben. Ich habe das Gefühl, es sein zu müssen. Weißt du, was ich meine? Ich habe versucht, in diesem Beitrag "Ich-Botschsaften" zu formulieren und wie es eben bei mir ankommt anstatt Sätze aufzulisten, die mir an den Kopf geworfen werden.

Sachlich oder objektiv geht das eh nicht, weil ich hier nur meine Perspektjve schildern kann. Jedenfalls sage ich ihr nicht "Ich will Teil deiner Familie sein".Sondern das Gefühl es nicht zu sein, entwickelt sich, wenn sie meinem Mann vorwirft, auf mich mehr zu hören und mich mehr zu lieben. Als ich versuchte zu schlichten und sagte, "was heißt hier mehr, es ist einfach anders. Nur weil er mich liebt, muss er dich ja nicht weniger lieben. Das ist wie bei dir und (Name der Schwester). Du liebst sie ja nicht weniger, sondern einfach anders", hieß es "Das kann man nicht vergleichen, das ist Familie ". Ooook. Und ich nicht? Das meine ich als Beispiel. Nicht, dass ich aus dem nix heraus sage, "Hab mich gern"..

Ja, Screenig-Bilder vom Kleinen, Gespräche, alles probiert. Wir kennen uns schließlich seit über 10 Jahren und es ist nichts "Akutes". Nur mit der Schwanferschaft wurde für mich immer unangenehmer.

Danke für die Ratschläge.

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Ui. Kann es sein, dass sie auf dich eifersüchtig ist?#zitter

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Wenn Du hier bei urbia querliest, findest Du sehr viele Schwiegertöchter, die sich maßlos darüber aufregen, dass die Schwiegermutter ZUVIEL Anteil nimmt, wissen will, sich "einmischt" usw. usw. Sie solle sich doch gefälligst mehr zurückhalten, und - o Gott, wie wird das erst, wenn das Kind da ist usw. usw.
Wie man es macht, kann man es falsch machen, leider machte ich diese Erfahrung auch.
Vielleicht hat Deine Schwiegermutter von anderen auch schon so etwas mitbekommen und will sich einfach nicht aufdrängen oder ist unsicher?
Warum kaufst (oder bäckst) Du nicht mal einen leckeren Kuchen, fährst allein zu ihr und sagst ihr offen, was Du hier geschrieben hast?
Ich wäre sooo dankbar gewesen, hätte meine Schwiegertochter das gemacht. So hat sie mir erst ein Jahr später wilde Vorwürfe gemacht, was ich angeblich in ihrer Schwangerschaft alles falsch gemacht hatte...und überhaupt....
Da fällt man aus allen Wolken. Ich hatte sie einmal die Woche angerufen und gefragt, wie es ihr geht (zu wenig) ihr ein Buch über Homöopathie in der Schwangerschaft geschenkt, sie zum Arzt geschickt, weil sie 5 l am Tag trank (übergriffig! Obwohl ich recht hatte, der Arzt war auch besorgt) usw. usw. Habe sie nie unangemeldet besucht, weil unerwünscht(war aber angeblich auch falsch, sie wollte doch zum Kaffee eingeladen werden#gruebel) Sind nur Kleinigkeiten.
Bitte rede mal unter 4 Augen mit ihr, ich glaube nicht, dass sie es böse meint.
LG Moni

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Haha :D Das denke ich mir tatsächlich die ganze Zwit. Man kann es uns Schwiegertöchtern echt nicht recht machen. Mal ist es uns zu viel, mal ist es zu wenig. Danke also für deine Perspektive als Mutter und Schwiegermutter.

Ein 4-Augengespräch ... Wenn ich ehrlich bin, habe ich Angst davor. Wir hatten das insgesamt 3-4 Mal und es steigerte sich immer ins sehr ... Unangenehme. So dass wir uns danach auch mal 6 Monate am Stück nicht gesprchen haben. Aber vielleicht führt kein Weg dran vorbei? Ich denke, ich versuche es erstmal so und sonst reden wir. Wirwohnen auch 600k, entfernt, so dass wir bis jezzt KOnflikte einfach meiden :) Bzw. ist das die Strategie meines Mannes.

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Nagut, bei 600 km sähe ich das aber sehr entspannt. ;-)
Da gebe ich Deinem Mann recht!
Unangenehmen Situationen würde ich mich nicht auf Zwang aussetzen, das habe ich in umgekehrter Form auch aufgegeben, immerhin schon 6 Jahre her. Wer nicht will, hat schon.
Absolut nicht leicht, der Schritt, aber warum muss man dauerbetteln? Irgendwann ist es gut.

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Wie waren deine Eltern zu dir?
Es klingt so, als wäre die SM ein Mutterersatz, auf den du viel projizierst, als Vorbild siehst- der aber eher der Karrieretyp ist und weniger eine sich kümmernde Mutter.

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Interessant, darüber muss ich mal nachdenken. Aber eigentlich mag ich meine Mama schon sehr und finde, dass sie eine tolle Mutter ist. Bei meiner Schwiegermutter möchte ich nur auch Teil der Familie sein.

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"Teil der Familie sein.." warum?

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Ich glaube das lässt sich kurz sagen: Du bist dir selbst nichts viel Wert. :)

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Huch. Das tut weh, ist aber in der Schärfe nötig, wen das auch so bei ihr rüberkommt.

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Was bei ihr rüber kommt, ist ja wurscht.
Was geht in dir vor? Warum ist alles nicht genug und du brauchst noch Anerkennung von der 2. Mama?

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Sie scheint etwas eigenbrödlerisch zu sein und möglicherweise ist sie auch eifersüchtig auf dich. Du kannst ihre Zuneigung und Freundlichkeit nicht erzwingen. Sie hat offensichtlich kein Interesse. Ich habe auch so eine Schwiegermutter. Meine wirkt auf mich leicht autistisch. Mir ist es vollkommen wurscht, ob sie mich mag. Soll sie es doch lassen. Etwas enttäuscht bin ich, da ich ich schon manchmal zumindest Interesse an den Kindern und auch etwas Hilfe erwartet hätte. Aber im Gegenzug mache ich auch keinen Aufriss, wenn sie kommt und fahre nicht oft hin. Die wenigen Treffen komme ich mit ihr aus und gut ist. Meine Vorschlag ist immer, dass mein Freund sie dann eben mal öfter mit unserem großen Sohn alleine besucht. Aber er hat auch keine Lust. Dann ist es eben so.

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Das ist es ja! Auch mein Mann hat kein Interesse daran und macht es sehr selten. Vielloeicht sollte ich aufhören, mich in ihre Beziehung einzumischen. Das nehme ich mir jetzt fest vor :)

Danke euch für eure Rückmeldungen!

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Hi,
Hat die Schwiegermutter, die Arbeit, den Haushalt und den Sohn, einfach abgearbeitet?

Gab es bei Ihr unaufgeräumte Ecken, liegengelassene Rechnungen?

Dann kann sie mit Deiner "Gefühlsduselei" nicht viel mit anfangen. Sie kennt es nicht.

Gibst Du ihr dagegen eine Einkaufsliste, sehr genau aufgelistet mit Marke, Größe und Farbe, wird sie diese abarbeiten. Bittet Ihr sie, jeden Dienstag von 15 bis 18 Uhr auf das Enkelkind aufzupassen, wird sie sich es einrichten, ob sie daran Freude hat oder nicht...............oder?

Terminarbeit, ohne Gefühle. Funktionieren.

Damals als Schutz, um sich gegen Enttäuschungen und Niederlagen zu schützen, und irgendwann ist es ihrer Mauer, an der sie nicht mehr vorbeikommt...........oder?

Hör auf, ihr alles Recht machen zu wollen. Du bist doch Klasse und hast viel erreicht. Aber ihr seit nicht auf dem selben Wellenlänge, hör auf, Deine Kraft an sie zu verschwenden.

Alles Gute!

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Klingt plausibel. Ja, ich denke auch. Sie wohnte schon immer allein und fühlt sich allein auch wohler. Dann sollte ich es ihr einfach lassen und es nicht mehr herausfordern.

Mich macht es nur traurig, weil ich weiß, dass in der Familie und im Dorf erzählt wir, was für schlechte Kinder wir sind. Sind weggezogen, kümmern uns nicht um ihr Haus und sind nur dem Geld hinterher "in den Westen ;)".

Im grunde muss ich sie um nichts bitten, wir können ja für Baby alles selbst kaufen. Eine Liste jemandem vorzusetzen, der nichts fragt, fände ich deplaziert. Ich denke, mich einfach distanzieren ist der bessere Weg.

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Vielleicht solltest du den Menschen sehen ohne zu Werten.
Du kannst auch einfach erzählen wie es dir geht oder mal fragen ob es bei ihr auch so war.
Mir wäre es wichtig das mein Kind glücklich ist was seine Frau beruflich macht ist zweitrangig.