Kind hat keine Familie, nur die Mama

Ich habe keinen Kontakt zu meiner gesamten Familie mehr, meine Familie möchte mit meinem Kind nichts zu tun haben. Der Vater meiner Tochter ist auch nicht präsent, seine Familie möchte mit meiner Tochter auch nichts zu tun haben. Gute Freunde etc. habe ich auch keine.
Im Prinzip bin ich komplett allein mit meiner Tochter. Uns geht es finanziell jedoch sehr gut, sodass wir viel unternehmen können. Ich bin ein sehr ruhiger Mensch und gerne allein, die Kleine ist auch sehr ruhig und pflegeleicht. Ich habe das Gefühl, dass sie gerne mit mir allein ist.
Ist es schädlich für die Kleine nur mit Mama aufzuwachsen?

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Hallo, ich finde der Kontakt zu anderen Kindern ist zb schon wichtig, aber wie alt ist denn dein Kind?
Lg

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Ihr Kind ist knapp unter ein Jahr, Ihr Ex sehr vermögend, möchte aber nichts mit der Tochter zu tun haben, sie selbst hat große Ängste und wollte nach der Geburt ihr Kind in eine Pflegefamilie geben, was ihre Mutter, die sich sehr aufopfernd gekümmert hat, aber verhindert hat. Sie selbst ist etwa 20, hat keine Ausbildung und kein Studium und sich inzwischen hoffentlich wieder etwas gefangen, fängt jetzt aber wieder an, kryptische Fragen zu stellen.
Um die Frage der TE zu beantworten: Nein, Babys im Alter deiner Tochter brauchen nicht permanent andere Kinder um sich herum, wenngleich das aber förderlich sein kann. Gerade bei dir mit deinen Depressionen und Ängsten kann ein bisschen Abstand für euch beide auch wirklich positiv auswirken.

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Wie alt ist deine Tochter?

Im Prinzip ist es erstmal nicht schädlich, trotzdem sind Peer-Groups und soziale Kontakte wichtig.

Oft kommen diese aber durch Kindergarten und Schule von allein.

Trotzdem fände ich zumindest ein bisschen soziales Netz gut. Langfristig braucht deine Tochter vllt doch mal noch eine 2. oder 3. Bezugsperson. Wenn mal Streit oder so zwischen euch ist, wem soll sie sich anvertrauen?

Bis zu ihrem Erwachsenen leben nur die mama stelle ich mir durchaus schädlich vor (im Sinne von sonst wirklich keine Kontakte). Das wäre irgendwann eine ungesunde Abhängigkeit.

Im Kleinkindalter sehe ich aber kaum Probleme.

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Wie alt ist deine Tochter?

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<<<Im Prinzip bin ich komplett allein mit meiner Tochter. Uns geht es finanziell jedoch sehr gut, sodass wir viel unternehmen können. Ich bin ein sehr ruhiger Mensch und gerne allein, die Kleine ist auch sehr ruhig und pflegeleicht. Ich habe das Gefühl, dass sie gerne mit mir allein ist.
Ist es schädlich für die Kleine nur mit Mama aufzuwachsen?<<<

Liebe TE,

ich gehe mal davon aus, dass du ein introvertierter Mensch bist (bist gerne alleine). Da sollte man aber zusehen, dass deine Tochter Kontakt zu anderen Kindern bekommt. Und du auch unter Menschen gehst, die dir wirklich gut tun. Da meine ich nicht die Masse von Menschen, sondern qualitativ gute erstmal gute Bekannte, aus denen sich eventuell eine
Freundschaft entwickeln könnte. Ein oder zwei gute Freunde vielleicht. Ich bin auch gerne mal alleine, aber nicht auf die Dauer.

Ja ich finde es schädlich, wenn die Kleine nur mit der Mama aufwächst. Ich habe zu Hause einen Sohn mit Autismus und da sehe ich zu das dieser nicht nur bei den Eltern hockt, sondern auch andere, in seinem Rahmen, andere soziale Kontakte pflegt.

LG Hinzwife

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Mir HAT es geschadet, ja. Und dabei hatte ich Vater, Schwester auch sporadische Kontakte zu einigen wenigen Verwandten, Nachbarskinder, usw. Aber allein dass meine Mutter Kontakte so weit wie möglich eingeschränkt hat, ohne dass es auffällt, war eine Hürde, die man erst mal überwinden musste.

Wahrscheinlich hab ich das erst als älteres Kind wirklich gemerkt, wie meine Mutter versucht hat, Besuche zu vermeiden, egal ob es Verwandte waren oder Bekannte oder Kinder. Egal ob bei uns oder bei denen. Immer hat sie irgendwelche Gründe vorgebracht, weshalb das nicht ging, ansonsten war sie dann krank und wir gingen manchmal mit unserem Vater zu Familienfeiern, wo wir dann ständig gefragt wurden, was mit unserer Mutter los ist. Oder sie hat uns eingeredet, dass die Kinder, die wir einladen wollten, gar nichts mit uns zu tun haben wollen.

Das Ergebnis von so einer Kindheit sind relativ schlechte soziale Fähigkeiten (d.h. man ist nicht so gut im Umgang mit anderen Menschen), Depression (auf grund von ungewollter Einsamkeit) und unter Umständen auch ein schlechtes Selbstbewusstsein (aufgrund der Komplexe, die einem eingeredet wurden, um das Zusammensein mit Anderen zu vermeiden). Und dabei habe ich mich noch ganz gut freigemacht von all dem, für meine Schwester lief es noch deutlich schlechter. Daher: Du solltest dir im Klaren darüber sein, dass das viele, sehr negative Auswirkungen auf dein Kind hat, wenn das die ganze Kindheit so läuft. Bei einem älteren Kind muss man schon die Kontakte sehr aktiv verhindern, sonst wird das Kind sowieso die Kontakte suchen und auch mit nach Hause bringen. Und da ist es dann wohl extra schädlich.

Je älter ein Kind wird, desto mehr wird es Kontakte zu Anderen brauchen und suchen.

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Du redest hier von Problemen, die gar nichts mit der Fragestellung zu tun haben. Sie verhindert ja keine Kontakte, die Tochter hat lediglich keine Verwandtschaft und das ist überhaupt nicht schlimm. Lieber ein tolles Verhältnis zur Mama und sich finanziell was leisten können, so wie oben beschrieben, als einen Batzen Onkel, Tanten und Cousins, von denen man die Hälfte eh nicht ausstehen kann. Ist auch schön, die Mama ganz für sich zu haben, ich hab das genossen. Und in Kindergarten und Schule ist man dann sowieso unter Kindern, da verläuft alles ganz normal.

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Hi,
meine Eltern haben sich getrennt als ich noch klein war und ich bin mit meiner Mama aufgewachsen. Aus verschiedenen Gründen hatte ich zu meinem Vater zwar Kontakt, aber maximal jeden 2.Samstag und zeitweise gar nicht. Meine Mama hatte schon früh keine Verwandschaft mehr (außer mir natürlich) und zur Verwandschaft meines Vaters ist der Kontakt auch eingeschlafen. Ich bin also quasi auch nur mit meiner Mutter ausgewachsen (als ich 13 war hat sie ihren heutigen Lebensgefährten kennengelernt, den ich als Teenie schrecklich fand😅).
Ich habe mir immer eine große Familie und viele Geschwister gewünscht, mir war oft langweilig. Geschadet hat es mir nicht. Ich hatte aber ganz normal Freunde aus der Nachbarschaft/dem Kindergarten/der Schule. Jetzt bei meinen eigenen Kindern swhe ich aber, wie toll es ist, dass sie Omas/Opas/Tante/Onkel/Cousins haben u d natürlich ihren Papa und einander. Ich würde es ihnen nicht anders wünschen, aber fu kannst ja keine Verwandschaft herzaubern.

Liebe Grüße

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Wenn sie später in den Kindergarten oder davor in die Kita geht, finde ich das in dem Alter total unproblematisch.
Als mein Sohn zur Welt kam, war ich frisch in eine neue Stadt gezogen. So viel Kontakt hatte ich da nicht.

Ich bin einmal die Woche in eine Mutter-Kind-Cafe gegangen, dabei ging es mir vor allem darum, mal für 2 Stunden nicht Hauptsattraktion fürs Kind zu sein, sondern mich auch mal entspannt zurückzulehnen, während der Sohn die anderen Eindrücke verarbeitete.

Ich weiß ja nicht, wie belastbar du bist. Ich brauchte ab einem bestimmten Punkt einfach auch mal Pausen, in denen ich durchschnaufen konnte. Insofern würde ich in aöler Ruhe und langsam gucken, ob du soziale Kontakte knüpfen kannst (vielleicht andere Alleinerziehende?), die einander unterstützen.