6-Jährige beansprucht zu viel Aufmerksamkeit

Hallo ihr Lieben
Seit Wochen ist unsere Tochter so anstrengend, dass schon morgens alle von ihr genervt sind. Seit Wochen hoffe ich, dass diese Phase (wenn es denn eine ist) endlich vorbei ist. Ich hoffe ihr könnt mir irgendwelche Tipps geben, oder mir wenigstens versichern, dass es irgendwann aufhört. Ich könnte schon wieder schreien🤯.
Es geht um unsere Tochter, gerade 6 geworden.
Sie hängt den ganzen Tag buchstäblich an mir dran. Wenn ich beispielsweise im Garten arbeite oder sauge liegt sie auf dem Boden und hält mein Bein fest, dabei gibt sie gerne laute und nervige „Babygeräusche“ von sich. Sie lässt erst los wenn ich sauer werde.
Wenn ich koche will sie „helfen“. Effektiv macht sie aber nichts, sie hat nur überall die Finger drin und hält sich an keine Anweisung. Kurzum ist ihre „Hilfe“ irgendwas zwischen störend und gefährlich. Es hört nur auf, wenn ich sie aus der Küche verbanne. Jeden Tag.
Sobald ich mich irgendwo hinsetze kommt sie angerannt, setzt sich auf mich drauf und turnt an mir rum. Wenn ich ihr sage, dass kuscheln okay wär, turnen oder an mir rumziehen aber nicht, interessiert sie das null. Es hört auch hier erst auf wenn ich wütend werde.
Gerade zieht sie an meinem Arm, batscht mir im Gesicht rum und macht laute Babygeräusche im Hochfrequenzbereich.
Wenn ich zur Arbeit gehe (mein Mann und ich wechseln uns ab) fängt sie künstlich zum heulen an und macht auf Baby, obwohl das wirklich nie ein Problem war und wenn ich weg bin auch nicht ist. Wenn mein Mann mit ihr zu Hause ist, ist sie genau so.
Wenn sie gerade geschimpft und aus einem Raum vertrieben wurde, spielt sie auch mal eine Weile ganz süss. Komischerweise aber nur dann.
Im Kindergarten oder mit anderen Kindern ist sie angepasst und angenehm.
Ich finde, sie bekommt genug Aufmerksamkeit, ich spiele jeden Tag exklusiv mit ihr (selbst wenn es irgendwelche Einhorn Rollenspiele sind). Wenn ich exklusiv mit ihrem Bruder was machen möchte, steht sie meistens daneben und stört mit lautem Singen oder ähnlichem. Sie wird jeden Abend ins Bett gekuschelt, sie trifft fast jeden Tag eine ihrer Freundinnen, sie hat ein Hobby, wir haben einen grossen kindgerechten Garten. Bei den Rahmenbedingungen sehe ich keine Ursache. Sie beansprucht inzwischen so viel Nerven und Aufmerksamkeit, dass ihr Bruder meiner Meinung nach zu kurz kommt.
Wer kann mir helfen oder kennt das wenigstens?
Danke und liebe Grüsse👋

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So ein Verhalten mit 6?
Wie wäre es mit Konsequenzen? Eine klare Ansage, das sowas doch bitte echt dämlich ist.

Babygeräusche, am Bein hängen, wenn du staubsaugst, künstlich heulen, wenn die Eltern zur Arbeit gehen, dich als Trampolin benutzen, wenn du dich hinsetzt und an dir herumziehen, dir ins Gesicht batschen und alles ist ihr egal.. wow..

Am Wochenende im Getränkemarkt lag ein 2jähriger heulend aufm Boden, weil er etwas nicht bekommen hat. Konnte ich verstehen und schmunzeln.
Das 6jährige Kind hier in den beschriebenen Situationen ist einfach nur schrecklich.

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Hast du Kinder in diesem Alter oder älter? So selten ist dieses Verhalten zumindest in Ansätzen in diesem Alter nämlich gar nicht;)

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Deine Frage nach Konsequenzen wäre durchaus interessant gewesen. In diesem Kontext ist dein Beitrag allerdings respektlos und überflüssig.
Vielleicht fühlst du dich dadurch besser, aber für alle anderen ist es irgendwie nervig. Ich hoffe meine Tochter lernt es besser als du und nervt nicht anonym im Internet, nur für einen Happen Aufmerksamkeit.

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Oh mein Gott,

das ist hier genau SO!!! 😮🙈
Ich dachte, nur unsere Große wäre so anstrengend.
Es tut mir manchmal so Leid, dass ich gefühlt nur genervt bin von ihr oder sie anschimpfe.
Ich bete genau wie du einfach nur jeden Tag, dass es besser wird.
Das schlimmste für mich ist, dass sie gefühlt permanent Aufmerksamkeit einfordert und am Ende halt auch ständig bekommt durch ihr Verhalten, während ihre zwei Geschwister total hinten runter fallen. SIE aber fühlt sich STÄNDIG BENACHTEILIGT 😟
Könnte manchmal aus der Haut fahren 😅
Ich erkläre, ich rede mit ihr usw aber immer meint sie, sie sei die Sonne im System.

Ich drück die und mir die Daumen, dass dieser Egotrip bald ein Ende hat 🤪

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Deinem Profil kann ich entnehmen, dass du grade schwanger bist? Wie alt ist ihr Bruder?
Auf jeden Fall hat sie offenbar das Gefühl mit "Babygeräuschen" mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie fühlt sich, ob berechtigt oder unberechtigt, vernachlässigt. Manche Kinder sind so, bei uns ist es der Mittlere, der mehr Aufmerksamkeit braucht(e), als die beiden anderen zusammen.
Wird sie eingeschult? Viele Kinder reagieren extrem verunsichert auf die neue Situation, das könnte auch ein Grund sein.
Auf jeden Fall braucht sie dich grade! Gib ihr einfach die Nähe die sie grade braucht ohne zu hinterfragen.

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Richtig, ich bin gerade schwanger mit einem Mädchen und mir laufen kalte Schauer über den Rücken, beim Gedanken daran, dass ich dann zwei von denen haben könnte🥴🙈.

Nein im Ernst, dieses fordern von Aufmerksamkeit hat schon vor der SS begonnen. Sie wird noch nicht eingeschult und sonst war auch nichts besonderes.

Unser Sohn ist neun und wird auch täglich vom Gefühl ereilt, er könnte irgendwie zu kurz kommen.

Aber wie gesagt, hier kommt keiner zu kurz, jeder bekommt im Alltag eine Stunde Exklusivzeit mit einem Elternteil.
Ansonsten ist immer jemand da zum trösten, vorlesen, kuscheln oder helfen. Alles kein Problem. Es geht einzig um dieses permanente, destruktive Einfordern von Aufmerksamkeit. Sei es durch hochfrequentes Schreien, Dinge kaputt machen, festhalten, an einem rumziehen oder anderweitig stören. Mir (und dem Bruder) kommt es absolut falsch vor, dies mit noch mehr positiver Aufmerksamkeit zu belohnen.

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Inwiefern fühlt sich der Große als zu kurz kommend?
Ich tu mich schwer mit dieser Exklusivzeit. Das habe ich nie mit meinen Kindern praktiziert, hier wurde viel mit allen zusammen gemacht oder halt nach Bedarf. Wer grade seine Zeit mit uns Eltern brauchte, der bekam sie auch. So mit Stoppuhr genau 1 Stunde am Tag unabhängig davon ob sie "gebraucht" wird oder nicht hört sich krampfig an.
Es hört sich grade so an, als ob du und der Große eine Front bilden gegen die 6jährige ( Mir (und dem Bruder) kommt es absolut falsch vor, dies mit noch mehr positiver Aufmerksamkeit zu belohnen.) Macht das nicht, versuch mit ihr zu reden, nimm sie ernst und gib ihr einfach was sie braucht. Du sagst, dass das erst seit ein paar Wochen so geht. Dann wird das auch schnell wieder verschwinden ;-)

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Meine Tochter ist auch 6 Jahre und ähnlich. Bei ihr hat es viel damit zu tun, dass sie nach den Ferien eingeschult wird.

Sie spricht sehr oft mit einer hohen, piepsigen Stimme. Wenn ich sie frage, warum sie so spricht, sagt sie auch, dass sie wieder 5 sein möchte. Der erste Wackelzahn war ein totales Drama!

Auf der anderen Seite wird sie immer selbständiger und möchte vieles alleine machen. Hier schießt sie gerne über das Ziel hinaus und macht nur ihr Ding.

Wir werden auch sehr gerne ignoriert und wir sind wirklich keine Mecker-Eltern. Aber die kleine Provokateuse macht so lange weiter, bis es ein Donnerwetter gibt.

Gerade der große Bruder muss sehr leiden. Dem werden böse Wörter zugezischt, böse Gesten, wenn kein Elternteil guckt oder auch einfach getreten.

Ich hoffe sehr, dass es nach der Einschulung wieder ruhiger wird zu Hause. Aber im Moment ist sie sooo aufgeregt und ängstlich und voller Vorfreude. Da geht alles mit ihr durch.

Im Kindergarten oder bei Freunden ist sie natürlich nicht so. Da spricht sie auch normal.
Der große Bruder hatte die Phase nicht so.

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Hmm das ist schwierig. Es klingt für mich schon sehr danach dass sie Aufmerksamkeit fordert und Verlustsängste hat. Vielleicht findet gerade ein 'Umbruch' statt bei euch? Das Problem ist denke ich dass sie durch ihr Betteln um Aufmerksamkeit auch welche bekommt und vermutlich aber eher im Negativen. Es klingt als wäre es für dich eher belastend und anstrengend dich mit ihr zu beschäftigen und du hast durch die Aufmerksamkeit die du ihr durch ihre Suche nach Aufmerksamkeit schenken 'musst' dann nicht mehr so viel Zeit und Lust ihr unabhängig davon welche zu schenken. Dadurch lernt sie noch mehr ich muss nerven damit sich jemand kümmert. Und sie merkt die ablehnende genervte Haltung ihr gegenüber genau. Dann sieht sie wie du doch liebevoll dem Bruder zu wendest und stört. Also vielleicht wäre es eine Möglichkeit ganz bewusst ihr um Aufmerksamkeit heischenden Aktionen zu ignorieren und sich bewusst Zeit für sie zu nehmen. Vielleicht gleich morgens bevor sie anfängt nach Aufmerksamkeit zu suchen eine Runde Kuscheln und Vorlesen etc. Und da möglichst ausgeglichen und konzentriert mit ihr Zeit verbringen und wieder das Schöne an ihr das sie gut kann und gut macht an ihr sehen und das vielleicht sogar aufschreiben dass es dir auch nochmal bewusst wird sie ist nicht nur die Nervensäge sondern eigentlich zu allererst deine liebenswerte Tochter mit durchaus vielen positiven Eigenschaften. Da bin ich mir nämlich sicher dass sie einige hat. Und vielleicht könnt ihr auch Wochenendtage einführen an dem sich jedes Elternteil ein Kind schnappt und etwas schönes unternimmt oder hin und wieder auch einmal beide Eltern mit nur einem Kind damit jeder Exklusivzeit hat und keiner zu kurz kommt.

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Google mal Zahnlückenpubertät.

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Ich denke auch, dass es eine Mischung aus Vorschulpubertät (also altersgerechtem Verhalten, das aber natürlich gelenkt werden muss) und der Verunsicherung bezüglich der Schwangerschaft ist.

Also viel los beim Kind.

Ich würde ganz stark mein Gefühle spiegeln und meine Grenzen deutlich aufzeigen. Sie muss lernen die Grenzen anderer zu respektieren.
Aber sie gleichzeitig per aktiven Zuhören animieren über ihr Gefühle und insbesondere Ängste zu sprechen. Auch eine 6jährige (selbst ein 9jähriger, wie Du schreibst) werden von einer erneuten Schwangerschaft aus der Bahn geworfen und haben da bestimmt Gesprächsbedarf.

Dir gute Nerven!

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Wie reagierst du, wenn sie sich so verhält?
Wie viel viel viel redest du bis es zum Donnerwetter kommt?

Gibt es Zwischenkonsequenzen auch? Wie reagiert sie darauf? Ignoriert sie komplett alles oder gibt es kaum wahrnehmbare Veränderungen?

Bei meiner bin ich abends in mich gegangen und habe überlegt:
- mit welchen Verhaltensweisen komme ich klar (ertrage ich, dulde ich, finde ich mega anstrengend, aber gut - als Phase aushaltbar, so lange sie es nur zu Hause macht)

- welche Verhaltensweisen gehen so an meine Nerven, dass es mich die Wände hochtreibt?

Die duldbaren habe ich dann geduldet, gingen meist von selbst weg - sofern sie nur zu Hause OHNE Besuch waren. Meist entdeckte ich schnell Zusammenhänge (Tagesform, Tageszeit, nach bestimmten Ereignissen usw).

Die nicht ertragbaren habe ich geändert. Ich habe mein Verhalten geändert.
DIREKT DEUTLICH gesagt: SO NICHT
nicht eideidei und ich halte es noch 10 Minuten aus, schiebe noch bis zu meiner Schmerzgrenze nach, sondern DIREKT
Sobald sie auch nur den Ansatz zeigte, dass es sich steigern wird. Nicht könnte, sondern wird. Egal was ich mache, es steigert sich sowieso bis ich laut werde. Also sage ich SOFORT was. Laut ohne Schreien.

Direkt aus dem Zimmer. Nicht erst wenn es eskaliert.
Erklärung: wenn du dich wieder normal mit mir unterhalten kannst, bist du gerne willkommen.

Sie hatte dann sehr schnell den Bogen raus
- wo kann man an meine Grenzen gehen und es ist ok
- wo sollte man definitiv nicht an meine Grenzen gehen. Der Beginn wird schon geahndet.
Sie hatte auch sehr schnell raus: wenn sie normal mit mir spricht, bekommt sie zu 60% was sie möchte. Kommt sie in Babysprache, Tics, weinerlich, dann gehe ich nicht darauf ein.

Eine Person hat sie mal gespiegelt. Das fand sie ganz doof. Mama, die verhält sich so komisch. Mit der kann man gar nicht reden. Ich weiß gar nicht, was die von mir will.
Tjo, so wirkst du auf andere, wenn du dich auch so verhältst.
Als alleinige Methode unbrauchbar. In Kombination mit konsequent-verlässlich (einschätzbar! vorhersehbar) handeln, hat sie dann drüber nachgedacht, soweit sie das in dem Alter konnte.

Um meine eigenen Muster zu durchbrechen - damit sie auch anders handeln kann - habe ich auch mal komplett anders reagiert. So, dass es offensichtlich anders war. Nicht nur ein unübersehbar bisschen.

Mein altes Muster führt automatisch zu ihren eingefahrenen Muster. Ich muss zuerst was ändern, damit sie was ändern können kann.

Der Blick meines Kindes: unvergesslich als ich den Spiegel anschrie. Erst war sie total stumm und machte große Augen. Dann schrie sie mit. Dann lachten wir beide.
Dann versuchte ich herauszufinden, warum sie sich so verhält wie sie es tut.

Hin und wieder konnte sie sehr klar antworten, was sie braucht. Einige male war dabei: Mama, du sollst mir das verbieten. Ich bin überfordert, wenn du es mir nicht verbietest.
Und es gab viele Situationen wo ich selbst ausprobieren musste, was wirkte.

Grundregel Nummer 1: mir über MEINE Grenzen bewusst sein.
Nur dulden, was ich wirklich dulden kann!
Existentielles wie Nähe geben, so dass es für mich gut machbar ist, so dass sie bekommt, was sie braucht. Dennoch meine eigenen Grenzen wahren.

Verlässlich sein. Was ich zu dulden vorgebe, dulde ich. Was ich nicht möchte, zeige ich direkt. Nicht erst, wenn sie schon längst über den Punkt of no return drüber ist, sich so eingeschrien, eingejammert hat, dass sie nichts mehr rausholt außer schreien / Situationswechsel.

Tipp einer Erzieherin, der bei meiner gut wirkte: lieber früher öfter aus einer Situation herausnehmen. Kurze cool down Zeit geben (auch dabei bleiben, wenn es möglich ist).
Als bis zur Eskalation warten, wenn das Kind schon längst drüber ist, sich gar nicht mehr selbst regulieren kann und dann sowieso Außenwirkung braucht, um da rauszukommen.

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Für mich klingt das nach Aufmerksamkeit suchen gepaart mit Langeweile.
Lösungen wären vielleicht mehr Exklusivzeit und zu einem Hobby anmelden (Tanzen, Sport, Musik) dann ist sie gefordert und du hast dazwischen mal Pause. Oder Kontakte mehr Spieltreffen vereinbaren, damit sie eine Freundin zum Spielen hat und nicht immer du ein Einhorn spielen musst ;)