Transgender einer vierjährigen erklären?

Hallo zusammen,
In unserem Freundeskreis hat sich eine sehr gute Freundin geoutet, dass sie Transgender ist und jetzt einen Jungennamen hat.
Alles kein Problem!
Ich bin ein sehr toleranter Mensch und nehme jeden, wie er bzw. sie ist.

ABER:
Wie erkläre ich das meiner vierjährigen Tochter?

Fühle mich gerade leicht überfordert 🙈🙈

Habt ihr eine Idee?

2

Dann erklärst du deiner Tochter dass euer Freund, der xy in einem Mädchenkörper geboren wurde und nun ein Junge sein will. So schwer ist das nicht. 😅
Mein Schwager wurde auch als Mädchen geboren, Kinder nehmen sowas eigentlich ganz leicht auf.
So wie Männer Männer lieben und Frauen Frauen lieben können, so passiert es in der Natur auch manchmal, dass ein Junge in einem Mädchenkörper geboren wird oder andersrum.
So haben es meine jungs recht schnell verstanden. Auch wenn der Große dann meinte, dass er dann eine Kuh sein will 🤔 aber so die Grundinfo hat er kapiert

11

Auch wenn der Große dann meinte, dass er dann eine Kuh sein will 🤔 aber so die Grundinfo hat er kapiert

😂😂😂
Ja, die Botschaft ist wohl angekommen 😅👍

15

Ich lieg am Boden #rofl
Grossartig!

weitere Kommentare laden
1

Ich würde es so erklären wie es ist, wahrheitsgetreu und mit einfachen, kindgerechten Worten.

Mein Kind hat es immer erstaunlich einfach hingenommen. Allerdings erkläre ich auch immer alles - naja, ganz normal eben. Nicht so, als wäre es etwas Besonderes.

Meistens kommen auf eine Erklärung wenig konkrete Nachfragen.

3

Ich würde es relativ direkt erklären. Kinder in dem Alter leben noch nicht mit den Zwängen und Normen, die wir Erwachsenen haben.

4

Ich würde es einfach so sagen, wie es ist: Dass dein Freund früher ein Mädchen war, aber gemerkt hat, dass er eigentlich ein Junge ist. Darum heißt "Julia" jetzt "Stefan".

Ich glaube, den meisten Kindern ist sowas in dem Alter sowieso recht egal. Es dauert vielleicht ein bisschen, bis deine Tochter sich merkt, dass er jetzt einen neuen Namen (und vermutlich das Personalpronomen "er" nutzt?), aber da die Leute von jetzt an ja nur noch von "Stefan" und nicht mehr von "Julia" sprechen werden, denke ich, dass sich ein Kind da recht schnell dran gewöhnt.

5

Da fehlte ein "hat" in meinem Beitrag. 😏

6

Hallo, einfach ohne großes Theater, "Heidi" ist als Mädchen auf die Welt gekommen, fühlt sich aber schon lange als Junge und möchte das jetzt auch leben. Und weil wir Heidi wichtig sind hat sie uns das jetzt erzählt. und weil wir den Menschen "Heidi" lieb haben /sehr gerne haben und möchten wir, dass sie sich wohlfühlt und so leben kann, wie sie als Person das möchte. Und deshalb werden wir ab jetzt zu Heidi Friedrich sagen und er. Das ist wichtig, sonst fühlt sich Friedrich so als würden wir ihn nicht mögen.

Ich glaube, dass gerade so kleine Kinder ohne große Vorurteile das einfach akzeptieren können. In ihrer Phantasie nehmen sie ständig neue Rollen ein, warum soll also ein Erwachsener das nicht auch tun.
Lg von der Schneefrau

12

Ich finde, das ist schon zu viel Erklärung und Argumentation für so ein kleines Kind und wirft vielleicht Fragen auf, die es selbst gar nicht gehabt hätte. Warum sollte man Heidi nicht mehr lieb haben weil es jetzt ein Friedrich ist?
Die Ansätze weiter unten finde ich für einen vierjährigen besser. Kurz sagen, wenn Fragen kommen nicht ausschweifend beantworten. Vieles ist für Kinder normal und wird nicht hinterfragt.

19

Hallo, wir hatten eine ähnliche Situation als mein Kind knapp 3 geworden war. Und mein Kind hat leider mitbekommen, dass da nicht alle in der Umgebung so locker damit umgegangen sind. Daher war eine Erläuterung unumgänglich und für mich wichtig. Das muss natürlich aufs Kind abgestimmt sein. Und daher meine Idee, was man sagen könnte. Ob und wie das Kind nachfragt, kann man eh nur abwarten. In unserem Fall kamen Fragen und zusammengefasst war das meine Antwort.
Lg

7

Ich erkläre sowas nie offensiv sondern lade mein Kind ein Fragen zu stellen die ich dann nicht zu ausschweifend beantworte. Sie holen sich so Sinn nur den Input den sie verarbeiten können. Ich würde auch die Freundin fragen ob das Kind sie persönlich fragen darf und das dem kind mitteilen.

8

Gar nix groß...

Liebe X, die Y heißt jetzt Z.
Wenn sie fragt warum, dann "Z will lieber ein Junge sein"... warum? "Sie fühlt sich mehr wie einer"; darf ich das auch? "Ja, wenn du älter bist und das dann immer noch willst"

Ich würde wetten, dass das reicht ;-)

9

sachlich - kurz - wie es ist.

Das gilt für Tod, für schwule, fürs Babymachen oder den "schwarzen" im Fahrstuhl...

Oft reich ein Satz zur passenden Gelegenheit ...wenn Fragen kommen, kannst Du antworten...

Vergiss nicht: Dein Kind kennt die Welt nicht und die Zusammenhänge oder geschichtlichen Probleme oder Ausgrenzung in anderen Ländern... Dein Kind lernt jeden Tag neues udn ist ganz unvoreingenommen... und so solltest du die Welt auch erklären...

in dem Fall reicht doch ein Hinweis, dass der Name neu ist. --- punkt.
Jede Frau Müller die Heiratet heisst jetzt Schmidt ... jetzt passiert es halt nunmal bei einem Vornamen...

wenn dann später eine Nachfrage kommt, weil das ja ein Jungenname ist, reicht der Satz, dass Kim eigentlich sich schon immer als Mann gefühlt hat und deswegen den Mädchennamen nicht mehr leiden mag.

und noch irgendwann später, wenn die tiefe stimme kommt, darf man ruhig auch sagen, dass manche Menschen so auf die WElt kommen und irgendwann feststellen, dass sie eigentlich ein Mann sind... -- und deswegen jetzt die Tiefe Stimme, die andere Frisur und der neue Name...

Selbst meiner damals 9jährigen konnte ich dann erklären, dass da was schief gelaufen ist in der Entwicklung und sie jetzt Tabletten bekommen hat, die die Männlichen Anteile im Körper verstärken, weil sie/er sich anders krank gefühlt hat...

kurze Sätze reichen bei sowas immer... wenn Fragen kommen, kann man auf diese direkt antworten... man muss bei Kindererklärungen nicht immer den kompletten "aufwasch" in einem erledigen....

10

Hallo,

Ich kann da dem nur zustimmen, was schon geschrieben wurde: Kinder sind noch bei weitem nicht so unflexibel wie Erwachsene. Sie nehmen die Dinge hin wie sie sind. Die Wortwahl muss man ein wenig vom Kind abhängig machen... Hast du deinen Freund gefragt, welche Pronomen er möchte? Also fühlt er sich komplett als Mann? Ist er Genderfluid? Ich würde unbedingt fragen, wie er angesprochen werden möchte und es dann so handhaben und deiner Tochter dann genau das erklären. Also jetzt Mann und möchte auch als "er" angesprochen werden, dann einfach erklären, dass er in einem Mädchen-/Frauenkörper zur Welt gekommen aber eigentlich ein Mann ist. Falls er jetzt Hormone nimmt o.ä. Kannst du ihr auch erklären, dass er jetzt mithilfe von Ärzten dafür sorgt, dass auch sein Körper zum Mann wird.

Sollte er genderfluid sein, kannst du ganz einfach erklären, dass es nicht nur Jungen und Mädchen gibt, sondern auch ganz viel dazwischen und dass manche Menschen weder das eine, noch das andere sind. Grundsätzlich würde ich ihr erklären, dass das ganz normal ist und falls sie den Freund gut kennt auch sagen, dass es überhaupt nichts an der Freundschaft ändert und er sie immernoch genauso mag wie vorher. Das einfach nur, damit sie einordnen kann, wie weit die Veränderung geht oder nicht geht.

Je nach Temperament wird sie einfach sagen "OK" und sich keine weiteren Gedanken machen oder alles ganz genau wissen wollen, dann kannst du ihr ja ihre Fragen detailliert beantworten. Manche Kinder wollen alles bis ins letzte Detail verstehen und anderen reichen 1-2 Sätze.

LG :)