Erfahrung Wohngruppe

Hey ihr lieben.

Meine Tochter ist 12 Jahre alt und befindet sich derzeit in einer psychischen Tagesklinik, man empfiehlt uns sie in eine heilpädagogische Wohngruppe zu geben. Ich habe oft selbst mit dem Gedanken gespielt. Heute habe ich es also live gehört, was meine Gedanken ohnehin sind. Ich möchte das beste für sie und weiß das ich allein (alleinerziehend) es nicht schaffen kann, sie braucht viel Betreuung. Heißt selbst ein normaler Schulbesuch bereitet ihr starke Probleme, dann der private Bereich ebenfalls, viele Baustellen. Sie ist gerne unter Kindern, hat aber aufgrund ihres Verhaltens so gut wie keine Freunde. Mir geht's gerade um Erfahrungen mit anderen hier, wie läuft das ab, wie oft darf ich sie sehen? Ich muss sagen das ich gerade sehr traurig bin und heule, ging es euch auch so? Ich werde sie vermissen und natürlich das Gefühl als habe ich versagt, schiebe sie ab, obwohl es nicht so ist. Ich möchte nur das sie einen optimalen Start ins spätere Leben hat, sie nicht auf die schiefe Bahn gerät, oder auf der Straße sitzt, die Möglichkeiten ausschöpfen für sie. Und auch wenn das heißt meinen Alltag wieder allein zu leben. Ich stelle mir gerade vor ich bringe sie in dieses Heim, wie läuft das ab? Das muss doch sehr emotional sein, ich möchte dann eigentlich stark sein, Abschiede mag ich nicht. Denke aber man gewöhnt sich dran mit der Zeit, also das schon.

Lieben Dank an euch 🙂

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Hallo,

Ich kam mit 14 in ein Heim, da meine Eltern mit mir und meiner Erkrankung überfordert waren.
(Ich habe eine Schizophrenie und einige andere Probleme)

Für mich war es das Beste was mir passieren konnte, durch das Heim habe ich mein Abitur geschafft, schließlich studiert und lebe nun schon seit einigen Jahren im Ausland und habe einen guten Job.

Der Kontakt zu meiner Familie existiert nicht mehr, komme aber aus schwierigen Verhältnissen und hatte nie eine starke Verbindung zu ihnen. ( Umgekehrt auch nicht.)

Lg

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Danke für deine Erfahrung.
Bei uns verhält es sich so..meine Tochter möchte nicht in ein Heim. Ihr kommen die Tränen wenn ich davon spreche. Ich denke aber für ihren Werdegang wäre es besser, sie ist schulisch wie gesagt ein Förderkind mit großen Schwierigkeiten. Leider bin auch ich kein Mensch der Hellsehen kann, ich weiß nicht was ist nun das absolut richtige :(. Schließlich hänge ich emotional natürlich auch voll drin.

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Ich habe absolut keine Ahnung von dem Thema, aber wo genau bereitet sie dir denn Probleme im Alltag. Von welchen Schwierigkeiten reden wir hier?
Wenn eins meiner Kinder weinend vor mir steht, kann ich nur ganz schlecht widerstehen (mein 18jähriger Sohn hat vor 2 Wochen riesigen Bockmist gemacht, aber hat geheult wie ein Hund, da konnte ich nicht mehr streng sein und schimpfen...#hicks)

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Hallo,

hast du ein Mitspracherecht bei der Auswahl? Es gibt qualitativ leider große Unterschiede.
Ich habe in 2 Jugendhilfe Einrichtungen gearbeitet. In der Regel bleiben die Kinder anfangs in der Einrichtung und können je nach Situation 14 tätig besucht oder abgeholt werden. Das variiert natürlich stark von Kind zu Kind und von Elternhaus zu Elternhaus. Generell ermöglicht die Trennung von den Eltern den meisten Kindern sich positiv/ eigenständig zu verändern.
Mir wäre wichtig: Gibt es Wohngruppen die mit eurer Tagesklinik zusammenarbeiten, nach welchem Konzept arbeitet die Einrichtung?, ich würde kleine dezentrale und private Einrichtungen bevorzugen, da leben eher Kids die an sich Arbeit wollen

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Man sagte mir ich werde wohl kein Mitspracherecht haben was die Einrichtung an geht.

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Hey!

Förderkind lernen? Oder emotional soziale Entwicklung?

Ginge es auch, dass sie ein Internat besuchen kann?

Es gibt tolle Gruppen, aber natürlich auch völlige Katastrophen.
Welche Erkrankung hat sie denn?

Besteht die Möglichkeit, sie enger bei dir betreuen zu lassen? Dass du Unterstützung bekommst.
Schau dich in deinem Umfeld um, welche Schulen es gibt. Vielleicht gibt es Schulen mit großem Betreuungsangebot, guter Förderung.

Habt ihr einen Grad der Behinderung beantragt?

Melde dich beim vdk, vielleicht können sie dich dazu beraten, ob dir Geld für eine zusätzliche Pflege/Betreuung zusteht.

Beim Thema Wohngruppe weiß ich nicht, ob du nicht auch zahlen müsstest. Wenn sich deine Tochter sperrt, würde ich gucken, ob du zusätzliche Unterstützung bekommen kannst und dadurch Entlastung.

Welche Diagnose hat sie? Welchen Förderschwerpunkt? Wo wohnt ihr?

Liebe Grüße
Schoko

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Schwerpunkt im lernen, die Tagesklinik sagt aber auch im emotionalen-was ich auch bestätigt sehe. Man möchte das sie den Schwerpunkt sozial-emotional auch noch dazu bekommt. Es geht da wohl um noch mehr Möglichkeiten für sie im heilpädagogischen Bereich so wie ich das verstanden habe.
Sie hat ADHS und Dyskalkulie.
Wir wohnen in Schleswig Holstein.
Ich würde eine Tagesgruppe wie es aktuell in der Klinik der Fall ist ganz gut finden. Das ist schon eine Entlastung. Es gibt soweit ich weiß in meiner direkten Nähe sowas nicht, habe nämlich von Wohngruppen hier in Schleswig Holstein gelesen das es durchaus auch ambulante Angebote gibt. Das würde ich mir wünschen für meine Tochter.
Danke für deine Hilfe.

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Hi,

frag mal gezielt im Jugendamt nach einer Tages- bzw. Wochengruppe. Das bieten viele Träger mittlerweile an. Aber nicht alle sind online präsent oder gehören einem Träger an der vielleicht weiter weg angesiedelt ist. Ich würde das auch bevorzugen als Mutter.

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Hallo!
Ich denke, ihr solltet euch die Einrichtungen mal anschauen. Zusammen. Vielleicht gefallen deiner Tochter die Räume und Menschen. Auch die Regeln, wie oft die Kinder daheim sind und Besuch bekommen, sind sehr unterschiedlich. All diese Ungewissheit muss erstmal geklärt sein und ganz vielleicht ist es dann für euch beide nicht mehr so schlimm.
Alles Gute euch!

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Hallo,

ich glaube, du hattest schon einmal geschrieben, mein Sohn ist mit 13 in so einer Einrichtung mit E-Förderschule und er hat sich bisher gut entwickelt. Er war dort bisher 2 Schuljahre ohne große Fehlzeiten, das ist ein echtes Wunder.

Es gibt dort speziell ausgebildete Erzieher, Sonderschullehrer und auch eine Psychologin, besser geht es nicht.

Vor Covid war er jedes 2. Wochenende und in den Ferien daheim und ich konnte ihn auch besuchen, so viel ich wollte. Das hat sich durch die Pandemie leider geändert, aber er kommt einmal im Monat am Wochenende heim und in den Ferien.

Auch wenn es mir sehr wehtut, dass er schon mit 13 ausgezogen ist, ist es die beste Schule für ihn und ohne diese könnte er keinen Abschluss machen und ohne Abschluss keinen Beruf lernen.

Ich muss an seine Zukunft denken und nicht an meine Gefühle, das hilft alles nichts.

LG

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Danke für deine Nachricht. Ich hatte vor ein paar Wochen geschrieben wie das abläuft mit der Wohngruppe, was man dafür tun muss ja.
Nun ist es aber konkreter geworden, durch die Empfehlung der Tagesklinik. Dann weißt du ja wie ich mich momentan fühle. Denke genauso bzw. Versuche mich damit zu beruhigen das es für sie das Beste ist, eine private Schule quasi, mit ganz viel Unterstützung durch Lehrer und vor allem Psychologen. Wenn ich nur an mich dabei denke, dann gerät ihr Leben wohlmöglich aus der Bahn und am Ende droht Obdachlosigkeit, Drogenkonsum, frühe Mutterschaft etc.
Ich bin sehr traurig, denn in Zukunft wird sie nicht mehr im Alltag dabei sein, kein gemeinsames Essen, kein wir fahren spontan an den Badesee oder wohin. Ich habe wie gesagt nur dieses eine Kind, bin ohne Partner, ich bin dann völlig allein.