Sandwich-Kind = Problemkind?

Hallo ihr Lieben,

Ich bin ungeplant mit dem 3. Kind schwanger. Kurz nach dem errechneten ET wird meine Tochter 3 Jahre alt. Mein Sohn ist dann erst 14 Monate alt. Von dieser Schwangerschaft (14. Ssw) wissen bisher nur meine Eltern und Schwiegereltern. Meine Eltern haben zuerst mit Sorge, dann mit uneingeschränkter Freude auf die Verkündigung reagiert, ebenso mein Schwiegervater. Meine Schwiegermutter stand der Schwangerschaft ablehnend gegenüber. Mittlerweile freut sie sich, aber ich bekomme oft zu hören, dass unser Sohn ja bald ein "Sandwich-Kind" sein wird.

Da ich diesen Begriff nicht kannte, habe ich gegoogelt und von "Problemkindern" gelesen, die um die Aufmerksamkeit der Eltern kämpfen müssen. Irgendwie hat mich das total verunsichert... Mein Mann hat, als er von der Schwangerschaft erfuhr, auch einmal so einen Kommentar gemacht ("Unser armer Sohn bekommt nun weniger Mama..."). Das hat mich getroffen.

Ich achte immer sehr darauf sowohl mit meiner Tochter als auch mit meinem Sohn "genug" Zeit zu verbringen (zusammen, aber auch einzeln). Natürlich wird die Zeit mit einem 3. Kind knapper, aber ich hatte (und habe) keinesfalls vor meinen Sohn zu vernachlässigen. Oder passiert das ganz automatisch? Ist es quasi das Los des mittleren Kindes ein "Sandwich-Kind" zu sein?

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Thema Sandwich-Kind? Habt ihr 3 Kinder und wie ergeht es euren Mittleren (oder auch dem Ältesten/Jüngsten)?

Lg, babyelf mit babygirl (2 J 5 M), babyboy (8 M) und Krümel inside (13+1)

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Hier schreibt ein Sandwichkind.
Ich habe eine große Schwester (2 Jahre älter) und einen kleinen Bruder (1,5 Jahre jünger).

Weder meine Geschwister noch ich sind Problemkinder gewesen. Ich habe mich nicht zurückgesetzt gefühlt oder wurde anders behandelt.

Es kommt doch vor allem auf die Eltern an. Wenn die sich bemühen, kommt halt keiner zu kurz.

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Ein Sandwichkind hat in der Regel nur Probleme, wenn es das gleiche Geschlecht hat, wie das Erstgeborene.

Es wäre bei euch "Die Große", "Der Junge" und "Die Kleine".

So zumindest die Theorie.

Deine Kinder sind auch sehr jung, sodass sie keine wirklichen Erinnerungen daran haben, jemals besonders "exklusiv" gewesen zu sein. Das ist ein Vorteil.

Ansonsten steht und fällt die Geschwisterbeziehung mit euch Eltern.

Viel Erfolg!💜💙💜 Ich würde mir das nicht zutrauen 🙈

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"Ein Sandwich kind hat in der Regel nur Probleme, wenn es das gleiche Geschlecht hat, wie das Erstgeborene"

Darf ich fragen woher du diese Information hast?
Und was genau der Grund dafür sein soll?

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Der Grund dafür ist, dass das die Rollen des Erstgeborenen und des Nesthäkchens von Mädchen eingenommen werden. Als einziger Junge ist das Sandwichlind in dieser Konstellation noch "besonders", weil es der einzige Junge ist.

"Blöd" wird es, wenn alle drei Kinder das gleiche Geschlecht haben oder die ersten beiden und das Nesthäkchen dann durch das andere Geschlecht UND dem Nesthäkchenstatus quasi doppelt "besonders" ist.

Das Mittelkind muss dann selbst seine "Niesche" finden, damit die Eltern es besser wahrnehmen.

Soweit die Theorie der Geschwisterkonstellation, die sich soweit ziemlichgut mit dem deckt, was ich bisher beruflich und privat erlebt habe. Natürlich gibt es Ausnahmen.

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Ich habe zwei Mädchen von bald 4 und gerade 2 Jahren und ein Jungen von 7 Monaten. Die Mittlere liebt "noch" ihren Bruder sehr und küsst, kuschelt und streichelt ihn ständig, auch wenn ich sage sie muss warten, weil ihr Bruder gerade weint ist das kein Thema. Ich hoffe das hilft dir etwas.

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Ich bin ein Sandwichkind und habe eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder.
Ein Problemlind war ich nicht, bin eher so nebenbei aufgewachsen. Habe Abitur mit Bestnote und studiert. War nie besonders rebellisch, ich hab die Teeniejahre meiner zwei Jahre älteren Schwester mitbekommen, und den Stress, den sie mit den Eltern hatte und entschieden, dass ich das nicht brauche.
Mach dir keine Sorgen, dein Sohn wird nicht zum Problemkind, weil es ein Geschwisterchen gibt.

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Hi,
bei uns ist es ein bisschen anders, weil wir vier Kinder und damit zwei Sandwich-Kinder haben.
Der Altersabstand ist 2 Jahre, 1 Jahr und 1,5 Jahre (9, 7, 6, 4 Jahre).

Obwohl mir das Problem der mittleren Kinder bewusst ist kann ich nur bedingt gegen steuern. Es ist nunmal der Große, der einfach schon am meisten kann. Er muss natürlich auch am spätesten ins Bett und hat so noch Zeit alleine. Dann ist da noch die Kleinste, die eben noch am meisten Hilfe braucht und ihre Sonderzeit bekommt, wenn die Großen irgendwas alleine machen. Na ja, und dann sind da die zwei Mittleren die einfach immer mitlaufen. Sie sind einfacher als der Erste, weil sie sich viel abschauen und wollen sich auch ganz klar von der Kleinen unterscheiden, da sie ja größer sind. Versuche ich etwas mit den beiden einzeln zu machen, freut es sie nur bedingt, weil sie einfach gewöhnt sind zusammen zu sein. Zum Glück verstehen sie sich auch meistens gut.

Bis jetzt würde ich aber noch niemanden als verhaltensauffällig bezeichnen. Aber ich will mit meinem Text sagen, dass diese "Rollenzuteilung" automatisch passieren wird. Abhängig vom Charakter der Kinder in unterschiedlicher Ausprägung.

Liebe Grüße

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Hallo,

ich glaube, dass das am besten Menschen beantworten können, die selbst Sandwichkindet sind. Eltern und Geschwister streiten das oft ab.

Mein Mann ist ein Sandwichkind und auf ihn trifft die Theorie tatsächlich zu.

Es gibt das tolle erstgeborene Kind und das Nesthäkchen. Das mittlere Kind läuft halt so mit. Es muss ständig um die Aufmerksamkeit der Eltern kämpfen und rebelliert deshalb ggf...

Es gibt bei meinem Mann unzählige Beispiele in denen seine Geschwister bevorzugt wurden und er immer das Nachsehen hatte. Seine Eltern haben das sicher nicht mit Absicht gemacht und trotzdem war es in der Kindheit/ Jugend so und es ist auch heute noch so.

Das Verhältnis hat dadurch natürlich auch gelitten.

Auch in unserem Umfeld haben wir das immer öfter beobachtet.

Für mich ist das der Grund, weshalb ich niemals ein 3. Kind haben möchte. Ich habe Angst, dass wir zu zweit 3en nicht gerecht werden könnten und auch in diese Muster fallen.kd

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Sicherlich muss das nicht so sein. Das sind unsere Erfahrungen, weswegen ich der Theorie zustimmen.

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Das ist genau das was ich gemeint habe. Ich liebe alle unsere Kinder, aber diese Verteilung geht fast wie automatisch.
Die Oma versucht auch immer mal was einzeln mit den Kindern zu machen, aber wie geschrieben, die beiden Mittleren wollen das gar nicht unbedingt. Das führt dazu, dass sie oft gemeinsam zur Oma gehen.

Ein gutes Beispiel ist der erste Schultag. Beim ersten ist das was ganz großartiges, bei den anderen schon irgendwie normal und bei der Kleinsten wird es wieder großartig, weil dann alle Kinder aus dem Kindergarten raus sind.

Man kann als Eltern versuchen gegenzusteuern, ganz wird das aber nie gelingen.

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Ich bin auch das Sandwichkind (großer Bruder, kleine Schwester). Und ich kann bestätigen, daß man immer der ist, der am meisten zurück stecken muß.

Mein Freund sieht auch, daß dieser Eindruck nicht nur subjektiv meiner ist.

Mich hat meine Oma aufgefangen, die gemerkt hat, daß ich untergehe und jemanden brauche. Entsprechend liebevoll war das Verhältnis zu ihr.

Bei Euch würde mich speziell der kleine Altersunterschied unter Stress setzen. 14 Monate ist ja echt noch klein, wenn ein neues Baby kommt. Weniger wegen Eifersucht, das kann ich nicht einschätzen, sondern einfach für Dich.

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Ich bin ein Sandwichkind.

Ich war nie so toll wie die Große und nie so niedlich wie die Kleine.

Ich habe den gesamten Frust (und Prügel) meiner Mutter abbekommen und meine Kindheit und Jugend waren die Hölle.

Zu meinen Geschwistern habe ich keinen Kontakt mehr.

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Hi,
also ich bin auch ein Sandwichkind.

Großer Bruder, 6,5 Jahre älter, kleinere Schwester 3,5 Jahre jünger.

Ihr habt ja einen so kleinen Abstand zwischen all den Kindern, ich glaube, das es fast "ausgeschlossen" werden kann, das ein Sandwich-Problem-Kind entsteht.

Alles Gute