Meine Tochter hat sich sterilisieren lassen

Meine ältere Tochter ist 28 und wollte nie Kinder, hat das schon als kleines Mädchen gesagt und ist auch immer bei der Meinung geblieben.
Sie hat einen festen Partner der 15 Jahre älter ist und zwei Kinder hat, die mittlerweile fast erwachsen sind.
Meine Tochter lebt seit 8 Jahren in Kanada und ist dort sehr glücklich.
Sie und Ihr Partner haben sich eine Farm gekauft, die sie gemeinsam bewirtschaften.
Ein Kind hat da keinen Platz und sie würde sich für ein Kind nicht einschränken wollen.
Sie hat sich wohl schon vor 2 Jahren sterilisieren lassen nachdem sie dachte ungewollt schwanger zu sein.
Ich weiß noch, wie geschockt und verzweifelt sie war, als der Verdacht im Raum stand und wie unglaublich erleichtert sie war, als es sich als Zyste herausstellte.
Damals sagte sie, dass sie nie wieder so eine Angst haben will.
Und jetzt weiß ich dass sie sich hat sterilisieren lassen um eben das zu vermeiden.
Völlig konsequent und nachvollziehbar.
Aber irgendwie auch schade, obwohl ich völlig verstehen kann wenn man die Einschränkungen die ein Kind bedeutet, nicht auf sich nehmen will.
Sie hat es bei Freunden mit bekommen, wie sehr sich deren Leben geändert hat und das hat sie nochmal darin bestätigt, dass sie das auf keinen Fall will.
Meine zweite Tochter möchte auch keine Kinder und ist schon in Gesprächen für eine Sterilisation, auch sie lebt nicht in Deutschland.
Irgendwie macht es mich traurig dass beide keine Kinder wollen und das als nicht erstrebenswert ansehen ein Kind groß zu ziehen.
Versteht das hier jemand?

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Hallo,

Dass du traurig bist, ist okay. Viele Menschen erleben den Umgang mit Enkeln als bereichernd. Aber es ist nun einmal nicht deine Entscheidung.

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Es geht gar nicht darum dass ich gerne Enkel hätte, ich hätte weder Zeit noch Lust regelmäßig in die Betreuung eingebunden zu sein.
Ich bin 50, uns habe ein ausgefüllten eigenes Leben mit Beruf, Freunden, Partnerschaft.
Es gebt darum dass meine Tochter nie die Erfahrung machen wird, Mutter zu sein, ich finde das schade für sie, um mich geht es dabei nicht.
Ich habe kein Interesse daran, Oma zu sein.

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Naja, aber wo ist dann das Problem? Du willst keine Oma sein, deine Töchter wollen nicht Mama sein. Ist doch quasi perfekt?

Ich könnte deine Gedanken jetzt verstehen, dass du wehmütig wirst, weil du nie ein Enkelkind haben wirst, das du dir wünschen würdest. Da du aber eh keins willst, kann ich deine Gedanken nicht so ganz nachvollziehen. Was entgeht deinen Töchtern denn? Leben ist doch so viel mehr als Kinder groß ziehen. Es gibt zig Dinge, in denen der Einzelne Erfüllung finden kann.

Ich finde die Entscheidung zur Sterilisation konsequent. Besser so, als wenn da irgendwann ein Kind geboren wird, ein "Unfall", der nicht ins Leben passt. Und solche Kinder gibt es wahrlich schon genug.

Bleibt einfach nur zu hoffen, dass deine Tochter ihre Meinung nicht ändert. Sie ist ja noch recht jung, viele Frauen bekommen diesen extremen Kinderwunsch erst Mitte 30. Aber selbst dann wird es irgendwie weitergehen.
Ich persönlich wollte immer Kinder und hoffe, dass ich auch mal Oma sein darf. Trotzdem verstehe ich Menschen, die ein Leben mit Kindern nicht als besonders erstrebenswert halten. Egal wie, hauptsache man ist glücklich und findet einen Sinn in seinem Dasein. Ob das nun Kinder sind, ein Projekt, Tiere oder Job und Freunde.

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Ich kann dich da voll und ganz verstehen.
Ich (selbst mit 3 Kindern) habe erst kürzlich festgestellt, dass in meinem Umfeld wohl sehr viele Frauen kinderlos bleiben, freiwillig oder unfreiwillig. Auf jeden Fall sind alle über 40.
Z.b. kenne ich auch 2 Erzieherinnen aus Leidenschaft, die ihr Leben im Namen der Kinder verbracht haben, nun in Rente gehen und beim Thema Enkel ist der Zug abgefahren. Kann man leider nicht ändern 🤷

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Ich finde es wirklich gut, dass Frauen entscheiden können, ob sie ein Kind/Kinder haben wollen oder nicht.
Ich denke auch nicht, dass sie da Mitleid erwarten, wenn später (natürlich) keine Enkelkinder da sind.
Dein letzter Satz hört sich für mich etwas schadenfroh an, eigene Kinder sind kein Garant für Enkel.

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Ich habe erwachsene Kinder, aber (noch) keine Enkelkinder. Wenn ich so sehe, was in der Welt vor sich geht und wie sich das Klima entwickelt, würde ich meinen Kindern auch nicht wirklich empfehlen noch Nachwuchs in die Welt zu setzten.
Alle reden davon, wie man die Klimakatastrophe verringern kann - aber eigentlich sollten wir darüber nachdenken, wie wir mit ihr überhaupt überleben können.
Wenn ich heute vor die Entscheidung gestellt würde, würde ich keine Kinder bekommen. Nicht in dieser Welt.

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Die Handvoll Kinder die wir hier in der westlichen Welt bekommen,verschärft die Klimakrise sicher nicht. Guck dir Mal das Bevölkerungswachstum in bestimmten asiatischen und afrikanischen Ländern an und vor allem deren Umgang mit der Umwelt.

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Es geht ja nicht darum, ob weitere Kinder die Klimakatastrophe verschlimmern, sondern dass sie mit den Auswirkungen leben müssen. Und da sagen meine beiden großen Töchter (18/16) auch, dass sie keine Kinder haben wollen.

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du musst die Lebenssituatiob deiner Kinder akzeptieren,
Kann es sein, dass du unbedingt Enkelkinder wolltest?
ich kenne viele junge Menschen, die in diese Welt keine Kinder setzen wollen. eine Sterilisatuon ist natürlich extrem, denn ob man das mit 28 schon fpür sichj entscheiden kann, stelle ich Infrage, wieso lassen sich nicht die Männer sterilisieren, da kann es rückgängig gemacht werden!

Due könntest dich her als Leihomi engagieren, dass würde die sicher helfen

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Ich kann die Einstellung deiner Töchter komplett nachvollziehen und empfinde es auch als Unding, dass es für Frauen U30 (und vielmals auch Ü30) hierzulande immer noch ne größere Hürde darstellt, sich sterilisieren zu lassen.

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Also da bin ich anderer Meinung, ich finde es verantwortungslos, wenn ein Arzt eine noch nicht mal 30jährige und noch dazu kinderlose Frau sterilisiert
Bitte nicht falsch verstehen, natürlich können und dürfen sich Frauen auch gegen Kinder entscheiden, und eine gute Freundin von mir, mittlerweile 55, wollte auch nie Kinder und ist immer noch froh darüber.
Aber eine junge Frau kann ihre Meinung ändern, sie kann mit 25 zu 1000 Prozent überzeugt sein, keine Kinder zu wollen, und mit Ü30 schaut es plötzlich doch anders aus
Es gibt doch genug andere Verhütungsmittel, warum gleich diesen radikalen Schritt?
Und was Verhütungspannen betrifft, es gab auch schon Fälle, wo eine Frau nach einer Steri schwanger wurde. Zugegeben sehr stelten, aber sicher ist man eben so und so nie.

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Das Problem ist aber, dass nicht jeder die anderen Verhütungsmittel verträgt.

Und nicht jede Frau hat Lust, trotz guter Verträglichkeit, jeden Tag Hormone zu sich zu nehmen und einen Teil davon wieder auszuscheiden.

Ich kenne auch junge Frauen, die aus Überzeugung keine eigenen Kinder wollen, sondern entweder aus dem Ausland adoptieren oder, falls das nicht möglich ist, sich in Deutschland um vernachlässigte Kinder kümmern möchten. Ich finde diese Einstellung sehr weitsichtig und altruistisch.

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Ja ich finde es nachvollziehbar dass es dich traurig macht. Ändern kannst du es nicht und solltest auch nicht versuchen dich einzumischen. Vielleicht gibt es in deinem Umkreis ja auch Menschen die sich über eine 'Oma' freuen weil sie selbst zum Beispiel keine mehr haben oder die Großeltern zu weit weg wohnen?

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Entscheidungen anderer Menschen, auch der eigenen Kinder, muss niemand verstehen, aber respektieren. Und ganz ehrlich, dass die Tochter sich hat sterilisieren lassen, geht dich ja nun mal so richtig gar nichts an. Ja, schade dass ihr keine Enkel bekommt, kann ich nachvollziehen. Aber mehr auch nicht. Es ist das Leben deiner Kinder und ihr Lebensglück.

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Ja, kann ich absolut nachvollziehen. Ich selbst habe mich mit 23 sterilisieren lassen da ich, wie deine Tochter, nie Kinder wollte. Mein Bruder war nicht ganz so anti eingestellt wie ich, aber auch er und seine Frau sind jetzt ü40 und keine Kinder in Sicht. In der heutigen Zeit gibt es gottseidank genügend andere Dinge im Leben, die einen ausfüllen und es gibt gottseidank auch genügend sichere Methoden, eben nicht ungewollt Kinder zu kriegen. Meine Mutter war eher froh, dass sie nicht ständig Babysitter für ihre Enkel spielen muss, hätten wir Kinder gekriegt. Das sieht sie jetzt bei ihren Freundinnen und Schwestern, diese müssen mehrmals pro Woche auf die Enkel aufpassen und ihr Leben nun schon wieder nach Kleinkindern richten.

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>>>Das sieht sie jetzt bei ihren Freundinnen und Schwestern, diese müssen mehrmals pro Woche auf die Enkel aufpassen und ihr Leben nun schon wieder nach Kleinkindern richten.<<<

Das ist doch Unsinn. Als Großmutter MUSS ich gar nichts.

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Das sehe ich auch so. Ich habe auch Freundinnen, die statt Kita komplett die Großeltern einspannen - würde ich persönlich niemals erwarten, einerseits aus persönlicher Überzeugung und andererseits habe ich da auch schon von anderen mitbekommen, dass es früher oder später in Knatsch endete.

Wenn ich mich für Kinder entscheide, liegt es in meiner Verantwortung, mich um die Betreuung zu kümmern. Mein Vater nimmt unseren Sohn einmal die Woche, weil beide Freude daran haben, und wenn es mal brennt weil sich kurzfristig unsere Arbeitspläne geändert haben, springt er ein, wenn er irgendwie kann. Aber sein Leben danach richten muss er keinesfalls.

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Ich kann verstehen, dass du es schade findest, keine Enkel zu bekommen aber eigentlich kannst du stolz darauf sein, dass du deine Töchter so selbstbewusst sind, sich nicht durch gesellschaftliche Ansichten in eine Rolle drücken zu lassen, die sie nicht wollen. Besser, sie lassen sich sterilisieren, wenn sie sicher sind keine Kinder zu wollen, als sie werden doch mal ungeplant schwanger und müssen dann zwischen Abtreibung und unerwünschter Mutterschaft entscheiden.