Warum gefällt euch der Job in der Pflege?

Guten Abend

Ich bin am überlegen, eine Ausbildung in der Pflege zu absolvieren und frage mich, was euch so begeistert den Beruf auszuführen? Erzählt mal ein bisschen 🤗

Lg

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Das einzig Positive an dem Beruf ist, dass man schnell Arbeit findet, weil keiner den Job machen will. Schlechte Bezahlung, miese Arbeitszeiten, immer Personalnot und keine Änderung in Sicht. Wenn Du bessere Alternativen hast, wähle sie lieber.

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Ich kenne mehrere die diesen Job sehr gern und mit Herz machen. Bitte nicht alle über einen Kamm scheren ;)

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Ich liebe diesen Beruf, aber nur wegen den zu pflegenden.

Aber sie hat so recht, die Rahmenbedingungen sind eine Katastrophe und es ist keine Besserung in Sicht.

Auch wenn ich die Arbeit sehr gerne mache, suche ich mir jetzt was anderes!

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Huhu:)

Ich bin kinderkrankenschwester auf einer Früh- und Neugeborenenstation.

Mir gefällt es zu sehen, wie die ganz kleinen Kämpfer am Ende erstmal gesund nach Hause gehen. Und dabei zu Wissen, das man daran einen großen Teil dazu beigetragen hat.

Liebe Grüße

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Hallo,
Ich habe erst auf eine Hämato/Onko als Krankenschwester gearbeitet und da fand ich es einfach toll,wenn Patienten gesund heim gehen konnten und natürlich den Weg dahin.
Die medizinische Seite war sehr interessant, obwohl es natürlich auch oft hart war,das schafft man nur mit einem guten Team.
Seit längerem arbeite ich jetzt in einem Altersheim,was auch seinen Reiz hat.
Ich würde den Beruf immer wieder lernen, habe jetzt jedoch den großen Vorteil im Ausland zu arbeiten, wo ich sehr! viel besser verdiene.
LG Tanja

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Halli,
also ganz ehrlich...
Wenn du alternativen hast - mach was anderes.
Ich arbeite seit über 20 Jahren im betreutem Wohnen für Menschen mit Beeinträchtigungen - ich kann nur sagen: "Lauf... So weit du kannst"...
Es ist nur noch ein Verwalten... Immer mehr Bürokratie - arbeiten am Menschen?! Von 6 h bist du mindestens 2h mit PC-Papierarbeit beschäftigt... Und es dankt dir niemand... Angehörige, Chef's, Bewohner, Ämter - alle machen Druck und haben eine Erwartungshaltung -- Übel...
Burn Out/ Überlastung - vorprogrammiert...

Das einzig positive - Jobs werden einen heutzutage hinter her geschmissen...

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Das kann ich absolut so unterschreiben!
Bin sehr froh eine Stelle als Nachtwache im Wohnheim gefunden zu haben.
Da bekomm ich relativ wenig von dem ganzen Stress mit.

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Gute Nacht,
Ich habe gerade Nachtdienst und habe mich eben noch mit meinen Kollegen darüber unterhalten 😂 deshalb muss ich hier und jetzt antworten und habe sogar Zeit dazu 😉

Ich mache nur Nachtdienst, etwa 8 im Monat... Die restlichen 22 Tage frei, 1400€ netto. Von hungerslohn kann hier also MEINER MEINUNG NACH nicht die Rede sein.

Natürlich haben wir auch nachts viel zu tun, die Patienten schlafen nachts nicht alle gut!
Tabletten stellen, Aufnahmen, Patienten stürzen, benötigen Hilfe bei den Toilettengängen, müssen gelagert werden, sind desorientiert, oder haben Langeweile und klingeln deshalb viel 😂 es gibt 1000 Sachen in der Nacht zu erledigen.
Nichtsdestotrotz macht es auch super viel Spaß, man lernt so viele Menschen kennen! Unter den Kollegen hilft und unterstützt man sich... Wir lachen viel hier :) auch mit den Patienten :)
Was aber ich aber seit der Ausbildung zu schätzen weiß!!! Meine Gesundheit und die meines fast 3 jährigen Sohnes!
Das ist nicht selbstverständlich!

Ich bin viel zufriedener im Leben, weil ich weiß was ich habe!

Ich habe 2015 mein Examen gemacht und würde es immer wieder tun. Du hast als Krankenschwester bzw heute ja pflegefachkraft viele Möglichkeiten der fort und Weiterbildung!
Wenn mein Sohn groß genug ist und ich wieder Vollzeit arbeiten kann und will, dann mache ich meine Weiterbildung in der Intensivmedizin :) habe vor der Schwangerschaft dort gearbeitet und es war ein Traum! Ich habe unendlich viel gelernt. Vor allem für mich!

Ja der Beruf kotzt mich manchmal an, die Ärzte kotzen mich manchmal an.
Aber das würde mein Chef in der Bäckerei, bei der Bank oder im Hotel etc auch tun 😂

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Lern was gescheites 😂
Ne im Ernst, die Arbeitsbedingungen werden immer schlechter, die Bezahlung, für das was geleistet werden muss, ist jetzt auch nicht so das Optimum ….
Es ist sehr unbefriedigend, nicht genug Zeit fur alle Patienten/Klienten zu haben, weil man eigentlich nur am rotieren ist, weil die Anforderungen immer höher werden, aber das Personal weniger .
Gibt bestimmt auch ein paar bessere Arbeitgeber, aber die hab ich noch nicht gefunden 😀

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Wenn aber doch das Personal knapp wird, wäre es da nicht schlau Neues anzuwerben als zu verprellen?

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Schon alles versucht. Im letzten halben Jahr hatten wir 11 Mitarbeiter die neu angefangen haben und die Probezeit nicht “überlebt” haben, weil sie sagen, sie tun sich das nicht an . Die Mitarbeiter Fluktuation ist wirklich hoch bei uns, das Team im Tagdienst, besteht fast zu 50% aus Zeitarbeitskräften .
Niemand bleibt, weil die Arbeitsbedingungen und der Umgang mit Mitarbeitern echt unterirdisch ist.

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Jetzt mal eine Antwort von einer abzubine im 2 Lehrjahr… also erstmal ist der Beruf sehr facettenreich und interessant und viel mehr als nur waschen und essen anreichen …. Du lernst viel über die Anatomie des Körpers und verstehst Abläufe ganz anders …. Alleine das wissen was du hierdurch auch über deinen eigenen Körper erlangst ist enorm …. Was aber noch viel viel
Mehr wert ist, ist der unterschwellige Dank älterer Menschen … ja oft äußern sie es anders (Mimik,Gestik) nonverbal…. Es ist so unglaublich schön wie dankbar viele sind und wie sie sich morgens auf dich freuen, sofern du deine Arbeit menschlich und fachlich zugleich ausübst und dich nicht permanent stressen lässt von der Zeit oder deiner Arbeitskollegen… ja auch das lernt man in der Ausbildung 🤪 ich finde man lernt generell auch viel mit Menschen die für normale Menschen anders oder komisch sind umzugehen und mir persönlich ist es nicht mehr befremdlich wenn die 80 jährige plötzlich für einige Minuten wie ein Kleinkind spricht weil sie gerade ihre Episode hat … ich sehe Menschen …. Normale Menschen die mich brauchen …. Ob nun mit Beeinträchtigungen oder ohne …. Ich helfe und das mach ich von Herzen gerne … ich gebe etwas zurück von dem was mir als Kind gegeben wurde … Zuwendung… Unterstützung und Sicherheit…. ich sehe dies nicht als meine Pflicht weil ich es muss oder weil ich es gelernt habe sondern weil es mir so viel Zufriedenheit und innerliche Befriedigung gibt etwas gutes getan zu haben wenn ich abends hundemüde ins Bett falle mit dem Gedanken daran das meine Bewohner alle bestmöglich versorgt sind und in ihren persönlichen Möglichkeiten gefördert wurden durch mich !!! ja der finanzielle Aspekt ist immer nochmal die andere Medaille aber ich für meinen Teil kann nur sagen das ich mit dem Gehalt nach der Ausbildung und dem guten Gefühl welches ich täglich durch meine Berufswahl erlange sehr gut leben kann … ich bin glücklich und zufrieden und würde keinen anderen Beruf lieber ausüben als diesen !!!

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Hey,
also ich habe mehrere Ausbildungen und Jobs in ganz verschiedenen Bereichen angefangen und abgebrochen und nichts! hat mir Spaß gemacht, nichts erschien mir sinnvoll und auch nur ansatzweise erfüllend.
Kosmetik, Apotheke, Einzelhandel, Hotel, Büro... Eines Tages dachte ich mir: ich gehe jetzt in die Pflege. Ich habe eine Ausbildung in einem Altenheim gemacht und es war der erste Beruf in dem ich gerne gearbeitet habe.
Da ich nach der Ausbildung zunächst bei einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet habe, konnte ich viele Pflegeheime kennen lernen. Nicht alle waren gut, sowohl im Umgang mit Bewohnern als auch dem Personal.
Da Pflegekräfte begehrt sind hast du aber Wahlmöglichkeiten.
Im Heim wo ich anschließend eine feste Stelle hatte, war die Arbeitsatmosphäre sehr familiär.
Wir haben sehr viel gelacht, auch mit den Bewohnern, ich hatte das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun.
Für den Stress, die Schichtarbeit und die körperliche Belastung (ich fand es aber erträglich) bekommt man sehr viel zurück. Es ist nicht nur irgendeine Arbeit, man wird gebraucht.

In allen anderen Jobs habe ich bei jedem Blick auf die Uhr gedacht: Booaah, so lange noch bis Feierabend? Und in der Pflege: Waas, so spät schon!

Beruflich war ich absolut erfüllt.

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Hallo!

Ich mache das seit 1990. Zwischendrin waren ein paar Jahre Pause wegen der Kinder.

Das ist ein schöner Beruf, aber niemals würde ich heute jemandem raten, das zu machen oder zu lernen. Wenn ich sehe und höre, wie mit den Schülern umgegangen wird, dann wird mir echt schlecht. Da ist kaum noch Anleitung oder Begleitung, da ist nur noch Ausbeutung. Zur Zeit wird Pflege qualitativ immer mehr abgewertet, kaum noch jemand hat eine volle Ausbildung. Das merkt man sehr. Kaum jemand kann noch so arbeiten, wie es nötig und angemessen wäre.

Seit Ende der 90er arbeite ich im Palliativ- und Hospizbereich. Ich war im Krankenhaus auf einer Palli, ich war im ambulanten SAPV-Bereich und nun im Hospiz. Mittendrin war ich auch mal für ein halbes Jahr als Minijobberin in einem Pflegeheim. Letzteres war total gruselig.

Ich habe meine Nische gefunden und bin da meist zufrieden. Mir macht Spaß, mit den Menschen in Beziehung zu gehen, sie gut zu kennen und begleiten zu können. Ich freue mich, dass ich im Hospiz so arbeiten kann wie es mal gelernt habe und selten das Gefühl habe, dass jemand zu kurz gekommen ist. Wir sind ein gutes Team und die meisten haben ein offenes Ohr und sind hilfsbereit. Ich kann allein meine Gruppe versorgen und mich einbringen, wenn ich Hilfe brauche, ist immer jemand da. Ich habe Zeit, das finde ich cool.


Zunehmend verstörend empfinde ich den Blick der Gesellschaft auf Pflegende. Auf der einen Seite sind wir "Alltagshelden" und werden beklatscht, auf der anderen Seite traut man uns nicht mehr zu als Hintern abzuwischen. Wir können unglaublich viel, aber niemand außerhalb der Pflegebubble weiß das. Das mit der "Berufung" für die Arbeit ist so befremdlich. Niemand hat mich berufen, ich habe das gelernt.
Schön ist auch, wenn jemand vor mir steht und sagt: "Ihren Job könnte ich nicht, ich bin dafür zu sensibel!"
Da gibt es dann von mir eine weniger nette Ansage.

Ich ärgere mich schon lange, dass ich in den Köpfen nur ein Vorname bin. Ich gehe auf die 60, aber immer noch nehmen sich alle das Recht heraus, mich ausschließlich beim Vornamen zu rufen. In den Köpfen der Pflege ist das auch so zementiert, dass nun allgemeine Verstörung herrscht, weil ich meinen Nachnamen auf meinem Schild stehen habe. Deshalb bin ich immer noch Vorname, weil man alte Strukturen besonders in der Pflege kaum bis gar nicht aufgelöst bekommt, aber immerhin ist ein Anfang da.

Ich kann also niemandem mehr raten, in Deutschland in die Pflege zu gehen. Nach all den Jahren bin ich weniger gefrustet von der Arbeit an sich, aber diese Entwicklung zum Hilfsarbeiterjob, die macht nicht nur mich krank. Wir haben keine wirkliche Stimme, niemand hört uns, keiner will uns sehen. Nee, im nächsten Leben mache ich was anderes.

LG

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Wo kann man denn sonst arbeiten außerhalb Deutschlands?
Gut in der Schweiz!
Aber schau mal nach Spanien, Italien, Frankreich und Malta! Das sind gruselige Zustände auf Station.
Meine Freundin hat mal in Albanien im Krankenhaus gearbeitet. Gut, es schimpfte sich krankenhaus, ähnelt aber eher einer kammer des Schreckens. Erstmal Bares geld auf die Theke, sonst passiert hier nichts. Dann bekommst du wenn du glück hast ein bett, ansonsten Matratze auf dem Boden. Infusionen können dir seine Angehörigen in der Apotheke kaufen. Wenn du Angehörige hast... Ansonsten Pech.
Auch wenn hier sicherlich nicht alles perfekt ist, aber unter dem Strich werden die Patienten hier gut versorgt!
Wir sind nachts zu viert. Auf einer normalstation mit ca 60 Patienten. Das klappt hervorragend. Heute Nacht waren wir zu dritt weil jemand krank war. Hat auch gut geklappt. Wir haben uns nicht gelangweilt, aber Stress hatten wir auch nicht.
Auf intensiv vor wenigen Jahren waren wir nachts auch immer zu dritt, sodass wir max einen Schlüssel von 1:4 hatten. In der Nacht hat das gereicht :)

Wie gesagt, der Job ist hart, das sollte man wissen! Langweilig und schonend wird das nicht. Nach 10,5 Stunden Dienst bin ich froh wenn ich morgens ins Bett komme, aber im großen und ganzen bin ich zufrieden. Und wie gesagt habe 2012 meine Ausbildung angefangen, 2015 mein Examen gemacht. Bis heute hat sich viel getan. In die zumindest annähernd richte Richtung!

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Nein, die Leute sind hier nicht gut versorgt. Nur weil es woanders noch schlimmer ist, ist es hier nicht gut.

"Mein" Hospiz" ist eingebettet in einen großen Altenheimkomplex. Da rennt eine Fachkraft nachts über drei Etagen, Tagsüber eigentlich auch. Der Rest sind PflegehelferInnen. Wir sind im Frühdienst auch 1:4 plus SchülerInnen, wenn vorhanden. Ich frage mich, warum einem das erst am Ende des Lebens zusteht.

Wenn ich sehe, wir manche Leute bei uns im Hospiz ankommen, dann gruselt es mich. Weißt du was ziemlich oft passiert? die kommen total runter gewirtschaftet bei uns an und wir denken alle, dass wir nicht lange Freude aneinander haben werden, aber dann berappeln die sich wieder, wenn sie einfach nur grundversorgt werden und man ihnen Zeit lässt.

Wenn ich höre, wie meine KollegInnen in dem Krankenhaus, in dem ich gelernt habe, heute arbeiten, dann frage ich mich, wie du darauf kommst, dass die Leute bei uns gut versorgt sind.

Und demnächst gehe meine Generation in Rente. Da bleiben dann nicht mehr viele übrig. Fragst du dich nie, wer dich mal pflegt und vor allem, wie du gepflegt sein wirst?

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