Kein Kontakt zum Vater - Umgang mit Kind

Hallo ihr Lieben,

ich bin seit ewigen Jahren hier angemeldet und war vor einigen Jahren recht aktiv im Forum zum unterstützten Kinderwunsch.
Nach über 16 Jahren unerfülltem Kinderwunsch und über zehn Jahren medizinischer Hilfe und Behandlungen sowie inzwischen über drei Jahren Abstand zum Thema mit Verarbeitung und "geschlossenem Frieden" mit der Situation befinden sich mein Mann und ich gerade im fortgeschrittenen Bewerberprozess um ein Dauerpflegekind.

Und je näher die Wahrscheinlichkeit rückt, dass sich bald unser sehnlicher Wunsch erfüllt und wir doch noch zu dritt sein dürfen, umso mehr rückt wieder ein familiäres Thema in meine Aufmerksamkeit, über das ich mir früher schon Gedanken gemacht habe.
Ich würde mich freuen, auf Gleichgesinnte zu treffen, die aus ihrer Erfahrung berichten können, wie sie mit einer ähnlichen Situation umgegangen sind, damit ich mir daraus einen Rat oder Ideen ableiten kann, um unser Familienleben zu dritt stressfrei zu gestalten.

Hier nun das Problem:
Ich habe seit fast zehn Jahren keinen Kontakt mehr zu meinem Vater. Er ist ein sehr intoleranter, rassistischer, cholerischer Mensch, der mit jedem gebrochen hat, der nicht nach seiner Pfeife tanzen will. Er urteilt schnell negativ über den Menschen insgesamt, auch wenn ihn nur ein kleines Detail stört (z.B. eine Brille oder die Statur). Diese Ablehnung äußert er in unflätigen Worten und infantilen Lautäußerungen, die Ekel und Ablehnung suggerieren sollen und scheut sich auch nicht, dies so zu tun, dass die Person über die er lästert, dies mitbekommt.
Ich möchte nicht zu sehr ins Detail darüber gehen, wie schrecklich er mit meinem Mann umging (wir kamen zusammen als wir 16 und 17 Jahre alt waren) und mit welchen fiesen Maschen er versucht hat, uns auseinanderzutreiben. Wie oft ich mir anhören durfte: "ihhh ... ürgs ... der hat ja Sommersprossen ... und mit sowas gehst du ins Bett?" usw. Ganz schlimm, vor allem als ich noch so jung war.
Ich möchte nicht wissen, wie er über ein Pflegekind urteilen würde.

Zu meiner Mutter haben wir Kontakt, aber wir sehen uns ausschließlich bei uns oder draußen.

Ich frage mich, wie unser Pflegekind seine Oma erleben kann (auch außerhalb unseres Hauses) ohne dass mein Vater es trifft.
Ich habe Angst dass meine Mutter, die oft Partei für meinen Vater ergriffen hat, das Kind auf einem Spaziergang o.ä. mit zu sich nach Hause nimmt oder sich draußen mit meinem Vater trifft.
Ich habe nicht vor, meinen Vater vor unserem Kind schlecht zu machen, aber ich möchte, dass es diese Oma nur ohne Opa gibt.

Wie würdet ihr damit umgehen?
Danke und liebe Grüße
Oukami

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Hallo oukami. Das klingt ja fürchterlich. Und nein zu so einem Menschen dürfte mei Kind keinen kontakt haben. Die Oma kann ja wie gehabt kommen. Wenn ihr den kontaktanbruch jetzt seit 10 Jahren so halten konntet führt e weiter. Mit meiner Mutter würde ich das im Vorfeld klar kommunizieren. Meinst du sie schafft das?

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Hallo Du Liebe,

vielen Dank für Deine Nachricht. Deine Worte bestärken mich in meiner Einschätzung, dass wir dringend mit meiner Mutter über dieses Thema sprechen müssen sobald ein Kind bei uns einzieht.
Ich hoffe, dass sie es uns zuliebe schafft, meine Wünsche zu respektieren.
Leider neigt sie auch nach all den Jahren noch dazu zu versuchen, mich zu Kontakt zu meinem Vater zu bewegen und meint nach wie vor, dass auch ich/wir/alle anderen vergraulten Menschen ebenfalls einen Anteil daran hatten, dass die Beziehung nicht klappte.
Aber dass sie natürlich von ihm beeinflusst ist und sich selbst schützt indem sie dementiert ist natürlich ein anderes Thema.
Ich hoffe, dass sie unsere Wünsche respektieren wird wenn es soweit ist und auch ohne ihn glücklich ist als Oma.

Liebe Grüße

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Zuerst einmal tut es mir leid was ihr da alles schon mitmachen müsstet. Aber super dass es eurer Beziehung augenscheinlich nicht geschadet hat und ihr auch noch gerne einem andren Kind ein tolles Zuhause geben wollt.

Ich habe zwar keine Erfahrung mit deiner speziellen Situation, aber ich würde dir intuitiv raten dass ihr der Mutter da eine klare Ansage macht: entweder sie nimmt das Kind nicht mit zu ihrem Mann oder ihr seid eben immer bei einem Kontakt mit ihr dabei.

Dein Vater scheint eh eine sehr spezielle Person zu sein auf die ein Kind nie ohne Schützenhilfe treffen sollte, aber ein Pflegekind bedarf da mMn noch mehr Schutz. Je nach Alter und Erfahrung, was das Kind bereits schon gemacht hat, wirkt das unter Umständen noch traumatischer.

Wir lassen unser Kind auch nicht alleine bei den Schwiegereltern, denn nicht nur wegen dem Alter, sondern auch weil der Schwiegervater auch irgendwann sehr eklig sein kann und man nie weiß, wann er so ist (er kommt auch mal gerne besoffen von der Arbeit). Er ist eben alkoholiker und sobald er seinen Pegel hat kann er ganz schön frech werden und wenn dann selbst das Enkelkind nicht spürt wie er will weiß ich nicht was dann passieren würde. Und Schwiegermutter schützt ihn dann auch gerne mal.

Alles Gute und viel Glück im weiteren Prozess! 🍀
Und bitte macht euch nicht so viel einen Kopf wegen deinem Vater und freue dich mehr auf das Kind was da zu euch kommen darf 😊

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Liebe Sonnenblume,

vielen Dank für Deine tolle ausführliche Antwort.

Ja, es stimmt, dass die Beziehung zwischen meinem Mann und mir nicht gelitten hat. Wir gehörten und gehören einfach zusammen und die Bindung wurde mit den Jahren immer fester.

Du hast absolut recht damit, dass wir meiner Mutter eine klare Ansage á la "entweder oder" machen müssen. Letztlich ist dabei egal, ob sie Verständnis hat oder einverstanden ist.
Das Kind wird tatsächlich einen ganz besonderen Schutzbedarf haben, danke dass Du das so betonst! Und über das Wohl dieses Kindes darf nichts hinausgehen.
Meine Mutter muss dann akzeptieren, dass sie allein Oma sein wird und trotzdem ganz viel Anteil am Leben des Kleinen haben darf und wird. Aber zu unseren Bedingungen und ohne Handlungsspielraum.

So wie ihr es auch mit Deinen Schwiegereltern handhaben müsst. Deine Zeilen taten mir sehr leid.

Durch eure tollen Beiträge kann ich das Thema damit auch gut durchdacht und reflektiert ad acta legen bis das Gespräch ansteht. Danke!

Liebe Grüße

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Hallo, das wird schwierig werden.
Ich kann gut verstehen, dass du den Kontakt nicht möchtest, aber das Kind wird ja selber irgendwann merken, das es da zusätzlich zur Oma auch einen Opa gibt und fragen, warum es den nicht sehen kann.
Darum lege dich da noch nicht zu sehr fest auf eine Position, lass es auf dich zukommen.
Vielleicht ist er einem Kind gegenüber anders? Du kannst es ja dann mal probieren mit einem kurzen Kennenlernkontakt. Sollte es sich wieder unmöglich verhalten, dann war es das eben.
Aber eine Chance würde ich ihm und dem Kind schon geben.

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Darf ich ein „aber“ anfügen?
Wir reden hier nicht davon dass Schwiegermuttchen ein schwieriger Charakter ist sondern von massiv abweichendem sozialen Verhalten und Abwertung im grossen Stile beim Vater der TE.
Jemand der eine einzelne schwierige Beziehung oder ein paar Schrullen hat, und das dummerweise zu seinen eigenen Kind, ok. Der kann sich als Grosselternteil noch mausern.

Wenn das grundlegende Verhalten so schlimm ist dass der Kontakt für einen Erwachsenen (und das eigene Kind) nicht tragbar ist, dann sind wir bei einer ganz anderen Hausnummer.
Denn das was die TE beschreibt scheint der Standard soziale Umgang, und dann gibt es keinen Grund zur Annahme dass sich derjenige zu einer grossen Ausnahme hinreissen lassen würde. Menschen ändern sich nicht einfach so, wenn ein Enkelkind ins Spiel kommt. Das kann ne Zeit lang gut gehen, aber du kannst drauf warten dass die alten Problematiken sich wiederholen. Dem massiv abwertenden Verhalten würde ich ein Kind nicht auf Try and Error aussetzen. Bei einem nicht leiblichen Enkelkind das ggf schon einiges selber erleben musste gleich dreimal nicht. Der trifft die Kerbe im ersten Ablauf.

Nicht alles was da draussen rum rennt sind gute Menschen, und es ist sehr bitter das sein deiner direkten Ahnenlinie zu haben. Die Annahme dass ein Kind jemanden zu einem drehen kann ist Wunschdenken.

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Ich danke Dir sehr für Deine Einschätzung. Genauso sehe ich das auch.
Ich habe zu viel Schlimmes, Verletzendes, Verstörendes und nicht wieder gut gemachtes erlebt und nie eine Entschuldigung gehört sondern nur ein "Du bist schuld", "mit Dir stimmt was nicht", "wenn Du stattdessen ...", um meinem Vater nun fast wie eine Belohnung eine Oparolle zuzugestehen.
Zumal mein Kind nicht der Tester für sein psychopathisches Verhaltensmoment sein darf.
Das haben mein Bruder und ich lange genug mitgemacht.

Danke und liebe Grüße

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Oma hat das Kind nicht alleine. Sie kommt zu Besuch, geht mit euch auf den Spielplatz, aber einer von euch ist immer dabei. Nicht nur damit sie es nicht zu ihm mitnimmt, wenn es ein bisschen grösser ist kann sie es auch anspitzen indem sie von Opa erzählt.

Meine Schwiegereltern priorisieren ihre Bedürfnisse über die unserer Kinder, Manipulation ist im Standard-Repertoire. Andere Grundproblematik, aber eine ähnliche Konsequenz: Die sind nicht allein mit unseren Kids und wir sehen sie sehr selten.

Die Kids sind nicht doof. Die Fragen relativ früh. Bei uns kamen die ersten Fragen in Richtung Opa relativ früh, mit frisch drei. Aber einfache altersadäquate Antworten reichen relativ weit. Ich würde da auch nichts beschönigen. Opa ist oft gemein. Deswegen sehen wir ihn nicht. zB in eurem Fall. Gemeine Kinder gibts auch auf dem Spielplatz, ggf ein Beispiel dazu wo ein anderes Kind gemein war und gut.

Wenn ihr ein Pflegekind aufnehmt ist es ggf schon etwas älter und hat ein Päckchen. Da ist es umso wichtiger dass ihr es nicht solchen Schwingungen aussetzt. Das kann für das Kind sonst echt traumatisch sein, je nachdem was es mitbringt. Ich finde es absolut super und verantwortungsvoll dass du dir dazu schon früh Gedanken machst.
Ich wünsche euch, dass euer grosser Wunsch bald in Erfüllung geht.

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Liebe Aquana,

vielen Dank für Deine bestärkende und liebe Antwort und den tollen Rat, den Du gibst. Vor allem dazu, wie man den Opa einem Kleinkind gegenüber thematisieren kann.

Aus all euren tollen Tipps nehme ich eine Menge mit und es tut gut zu lesen, wie Andere in ähnlichen Situationen mit der Problematik umgehen.

An Manipulation dachte ich auch bereits. Allerdings nur vage, da ich natürlich irgendwo auf Vernunft und Einsehen meiner Mutter hoffe.
Aber da sie ja durch das jahrzehntelange Zusammenleben mit meinem Vater auch in gewisser Weise manipuliert wird, liegt die Befürchtung leider doch viel näher.

Es tut mir leid, dass ihr auch unangenehme Erfahrungen machen müsst.

Vielen Dank für Deine Unterstützung und
liebe Grüße

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Wäre deine Mama einsichtig genug das Ausmass des Verhaltens deines Vaters richtig zu beurteilen und nicht davor die Augen zu verschliessen dann wäre sie vernünftig genug gewesen sich und dich schon vor Jahren aus der Schusslinie gebracht.
Ist sie nicht. Wird sie nicht.
Klassischer Enabler. Damit hat sie maximal eine Statistenrolle. Haken dran!

Wichtig ist dass du die beiden das nicht in die nächste Generation tragen lässt. Ist genau das dem wir auch den Riegel vorschieben. Das geht nicht ganz so fluffig und leicht, Kontaktreduktion und Kontaktabbruch gehen keinem Kind leichtfertig von der Hand, da muss viel vorgefallen sein. Aber manchmal geht es halt nicht anders respektive es ist wichtig Kreisläufe zu durchbrechen.

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In erster Linie bietet ihr als Paar einem Kind mit deftiger Vorgeschichte ein stabiles zu Hause. Ja, es wird herzlich in die eigene Familie aufgenommen, sofern weitere (vertrauenswürdige) Personen dazu gehören. So weit, so gut.

Da dieses Kind nun mal nicht einfach vom Himmel fällt, hat es vielleicht auch leibliche Großeltern, andere nahe Verwandte (Tante, Geschwister) oder Freunde, zu denen es schon eine Bindung hat oder die ein großes Interesse haben, Kontakt zu halten. Vielleicht sogar die leiblichen Eltern, kommt ja auch vor. Das ist doch die eigentliche Herausforderung.

Also, wieso zerbrichst du dir den Kopf um Menschen, denen du schon lange nicht trauen kannst? Da es einfach nicht auf deinen Vater treffen sollte und du da deiner Mutter auch nicht vertrauen kannst, ist es doch nur logisch, das deine Mutter eben nicht alleine mit dem Kind sein wird. Ob sie das will, das ist irrelevant....es liegt in eurer Verantwortung, das Kind vor weiteren Menschen zu schützen, die ihm nicht gut tun.

Ja, für euch als Paar erfüllt sich vielleicht ein großer Wunsch nach einem Kind, aber bitte blendet nie aus, das dieses Kind eine eigene Biografie hat.

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Bist Du selbst Pflegemutter?
Wie kommst Du auf die Idee, dass ich die eigene Biographie des Kindes vernachlässigen würde oder nicgt wüsste, dass ein Pflegdkind ein Päckchen zu tragen hat, dass ein Pflegekind leibliche Verwandte hat zu denen ggf. weiterhin Kontakt bestehen bleibt?

Hast Du den langen, intensiven und ausführlichen Bewerberprozess durchlaufen?
Falls ja, weißt Du ja, wie intensiv, gut, wie lange und gründlich man von den Jugendämtern vorbereitet wird und wie eng, fördernd und wertschätzend begleitet wird.
Falls nicht, kann ich Dir sagen, dass man dich von außen nur schwer ein Bild davon machen kann, wie intensiv und offenlegend die Vorbereitungen und Bewerbung sind und wie tiefgehend die Auseinandersetzungen mit der Lebenssituation und Welt des zukünftigen Familienmitglieds sind.

Wieso Du mir vorwirfst, die Biographie des Kindes außer acht zu lassen, bloß weil ich mir Gedanken über das Familienkonstrukt mache, in das das Kind einziegen wird, erschließt sich mir nicht.

Liebe Grüße

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Wir stecken in den Endzügen des Bewerberverfahrens als Bereitschaftspflege, von daher ist mir wirklich schleierhaft, warum du dir Gedanken um Kontakte machst, die dir selber nicht gut tun und wo du selber kein Vertrauen in die Personen hast, mit denen das Kind dann (alleine) Kontakt haben soll. Das Thema bedarf eigentlich nur eine kurze Überlegung und das Ergebnis sollte klar auf der Hand liegen. Ist die Person nicht vertrauenswürdig, dann vertraut man ihr einfach das Kind nicht an, basta.

Wir haben schlichtweg gar nicht den Fokus auf "untaugliche" eigene Verwandte (die auch bei uns durchaus vorhanden sind), für uns ist der Umgang mit der leiblichen Familie und die Anbahnung an die neue Familie, die wesentlich wichtigere Baustelle/Herausforderung. Wir werden ganz platt ausgedrückt, Kinder aufpäppeln oder ihnen eine Zuflucht bieten, um sie dann wieder (in eine hoffentlich tolle Zukunft) abzugeben. Garantiert auch in eine Dauerpflegestelle, logisch. Wenn ich dann hier lese, das diese Dauerpflegestelle, anscheinend selber ihre Pakete noch nicht fest verpackt hat, bzw nicht ganz klar Position beziehen kann...zum Wohle des Kindes(!)...dann wird mir irgendwie mulmig. Zum Glück muß ich diese Entscheidung dann nicht treffen.

Und genau deswegen habe ich dich darauf hingewiesen, das es da wohl wichtigeres gibt, wenn es um das Wohl des Kindes geht.

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Die Oma bekommt das Kind nur ohne euch, wenn sie sich dran hält, dass es nicht zum Opa kommt.

Partei für ihn ergreifen ist das eine. Das Kind dorthin mitnehmen, das andere. Bei körperlicher Gewalt wäre ihr Verhalten Co-Abhängigkeit. Bei psychischer Gewalt geht es auch in diese Richtung, ich formuliere es nur vorsichtiger.

Co-Abhängige können mitunter ähnlich krass sein wie Abhängige/Gewalttätige.
Jedenfalls sind sie nicht reflektiert genug, um ihr eigenes Verhalten einzuschätzen, sondern reden im Zweifel zu sehr wie der Abhängige/Gewalttätige. Es fällt oft nur nicht auf, weil "sie machen das ja nicht".

Das Risiko wäre mir zu hoch.

Dann kommt noch hinzu: je nachdem wie alt das Pflegekind ist und wie viel es (unbewusst) an seine erste Zeit erinnert, wäre mir das doppelt zu heftig. Ihr habt die Verantwortung, dass das Kind besser aufwächst. Das Kind dann einem solchen Umfeld auszusetzen, finde ich da doppelt nicht gut.

Trefft die Oma weiterhin, wenn sie sich anständig (nicht co-abhängig) verhält. Aber zieht DEUTLICHE Grenzen!
Nur weil sie die Oma ist, braucht sie das Kind nicht alleine.
Nur weil er dein Vater ist, hat er sich ja auch nicht anständig verhalten.
Ergo: die Gene sagen nix aus.

Gebt dem Kind ein liebevolles Umfeld. Mit Bezugspersonen, die dem Kind gut tun.

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Du hast definitiv recht!
Die Oma wird klare Regeln aufgezeigt bekommen und hat dann die Wahl, ob sie sich daran hält oder nicht.

Liebe Grüße

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Ich selbst würde es auch so handhaben wie ihr es bisher tut.

Wenn du deiner Mutter nicht vertrauen kannst, dass sie das Kind nicht mit zu deinem Vater nimmst, dann trifft sich oma eben nicht allein mit dem Kind.

Ich war als Kind nie alleine bei meinen Großeltern (aus anderen Gründen, aber tatsächlich war mit einer, dass meine Mutter nicht genug vertrauen hatte, dass ihre Eltern in „alte Muster“ fallen). Trotzdem hab ich sie in guter Erinnerung, für mich war’s einfach normal. Also wenn das Kind es gar nicht anders kennt, als dass ihr dabei seid, ist alles gut :)

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Liebe Juli,

vielen Dank für Deine Antwort. Du hast bestimmt recht. Danke, dass Du von Deinen Erfahrungen berichtet hast!

Liebe Grüße

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Hallo,

wenn ihr im Bereich der Dauerpflege schon so weit seid, würde ich das in den entsprechenden vorbereitenden Gesprächen thematisieren.

Keine Ahnung, wie weit es überhaupt üblich ist, dass Pflegekinder ohne Anwesenheit der Pflegeeltern bei der "Pflege-Oma" sind? Das kommt doch bestimmt nicht nur aufs Alter an (das kann ja sogar bei leiblichen Kinder. stark variieren),
sondern hier kommt es doch bestimmt auch darauf an, ob und wie viel Zeit das Kind mit der Herkunftsfamilie verbringen kann, ob es leibliche Großeltern gibt etc.
Das ist ja schon allein ein zeitlicher Aspekt. Und falls das Kind schon in den Kindergarten oder die Schule geht, werdet ihr doch bestimmt sowieso erstmal darauf achten, den allergrößten Anteil der Freizeit gemeinsam zu verbringen, um eine gute Bindung aufzubauen und als Familie zusammenzuwachsen.
Das kann man doch mit "Oma nimmt mir mal das Baby/Kleinkind ab" gar nicht vergleichen.

Bei leiblichen Kindern entsteht ja oft eine innige Oma-Enkel-Liebe. Oma ist von Anfang an dabei, betreut das Kind vielleicht auch mal und wenn das später vordergründig nicht mehr nötig ist, gehen die Kinder freiwillig zu Oma.
Da ist die Ausgangslage bei euch doch ganz anders. Ich würde euch und dem Kind wünschen, dass es viele innige Beziehungen bei euch und in eurem Umfeld findet. Aber da würde ich bei Schritt 1 anfangen - bei euch!! Und dann schauen, was das Kind schon mitbringt (auch wenn es aus völlig desaströsen Zuständen kommt, wird es nicht völlig ohne Beziehungen zu Menschen sein, die es mag) und was sich noch ergeben kann.
Sicher kann man da viel steuern und lenken und sollte das auch tun. Aber da kann man auch nicht den dritten Schritt vor dem ersten tun.

LG!

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Hallo!

Ich habe auch ein Pflegekind. Es handelt sich hierbei um verwandschaftspflege.

Die Oma von meinem Pflegekind ist meine Tante. Sie kriegt ihn nicht alleine.
Nur wenn ich dabei bin.

Sie ist alkoholikerin.

Das habe ich dem Jugendamt auch kommuniziert und dokumentieren lassen.

Sprich doch mal an ob oder wann ein genogram gemacht wird.

Da werden alle Familienmitglieder aufgeschlüsselt der eigenen Familie. Das machen viele Jugendämter. Dort kannst du nochmal auf die Beziehung zu deinem Vater eingehen und erklären das du kein Kontakt wünscht.

Ich würde generell das ganze mit dem Jugendamt abklären wie die Lage ist und auch mit denen absprechen was du mit deiner Mutter vereinbarst.

Es ist immer gut sowas anzusprechen vorher das man jemand mit im Boot hat.

Lg Janine