Hey Leute,
ich fürchte das wird ein langer Text, vielen Dank vorab schon mal für's lesen.
Also es geht um meinen kleinen Sohn und mich und meine Eltern. Vor kurzem haben mein Mann und ich mich getrennt, er hatte sich in eine andere verliebt und danach hat es einfach nicht mehr geklappt, nun bin ich also alleinerziehend und kann es noch immer nicht richtig glauben. Mein Sohn war ein riesen Geschenk nach 5 Jahren Wartezeit und Kinderwunschklinik. Nun ja, wir haben also vor einiger Jahren ein Haus gebaut, neben dem Grundstück meiner Eltern. Das Grundstück wurde mir geschenkt, von meinen Eltern und das Haus gehört meinem Mann und mir noch gemeinsam. Ich muss jetzt nach der Trennung schauen, ob ich es allein behalten kann und möchte. Wir wohnen komplett nebeneinander, mit kniehoher Hecke und großen offenen Fenstern,sie sind tolle Großeltern, soweit. Nun zum Problem, meine Mutter ist Alkoholikerin, Depressionen hat oder hatte sie auch. Wir wussten das zum Zeitpunkt des Hausbaus nicht, es muss so in diesem Zeitraum angefangen haben. Sie hat inzwischen keinen Job mehr, vor über einem Jahr erzählte sie mir, sie hätte eine Therapie gemacht und hätte seit Geburt meines Sohnes aufgehört zu trinken. Ich glaube ihr nicht, sie riecht manchmal nach Alkohol, glaube ich. Aber man merkt nichts. Ansonsten sind sie tolle Großeltern, kümmern sich toll um meinen kleinen Sohn und versuchen mir zu helfen. Nun ist es so, dass wir großen Streit hatten, wegen der Trennung mit meinem Mann, ich finde sie mischen sich zu sehr ein. Es fällt mir schwer Abstand zu bekommen, sobald mein Sohn und ich zb. in den Garten gehen, kommt meine Mutter auch oft kurze Zeit später raus, mein Sohn will dann natürlich immer zu ihr. Ich hatte nicht gedacht, dass es so wird, wir uns andauernd sehen, ich nicht mal abschalten kann, sie wäre ja noch viele Jahre arbeiten gegangen. Nun gab es auch schon öfter Streit mit meinem Vater. Er darf meinen Sohn aus der Kita abholen (mit dem Auto), meine Mutter hat keine Berechtigung. Sie versteht das nicht, mein Vater auch nicht. Sie würde ihn ja schließlich nicht fahren, sondern nur mein Vater, aber sie möchte so gern die Kita sehen. Kleiner Hinweis- wg. Corona darf immer nur 1 Person das Kind abholen, sie kann also nicht einfach mitgehen- ich weiß auch garnicht ob ich das überhaupt möchte. Ich habe auch meinen Vater gesagt, dass mein Kind kein Therapieobjekt ist und ich das alles nicht möchte, sie darf ihn ja immerhin zu Hause sehen, so gesehen sogar unbeaufsichtigt, aber das Risiko, dass sie vielleicht doch mit dem Auto fährt, kann ich doch nicht eingehen, es ist doch meine Pflicht mein Kind zu schützen. Jedenfalls meint mein Vater immer, wenn ich ihr das Kind wegnehme, vielleicht auch um sie endlich dazu zu bringen mit dem Trinken aufzuhören, dann bringt sie sich vielleicht um (wie ihre Mutter auch). Ich meine, mein Kind wird es doch irgendwann merken oder? Ich möchte ihn auch schützen. Ich weiß nicht was ich tun soll, hab jetzt nicht mal mehr meinen Mann um mir eine Meinung anzuhören, wir streitenviel seit der Trennung. Sicher wird das bald wieder besser, für das Kind haben wir aber ganz gute Regelungen gefunden. Am liebsten würde ich ausziehen in eine kleine Wohnung in die Stadt, weit weg von diesen Problemen mit dem Haus und meinen Eltern und mich nur um meinen Sohn kümmern, ich meine sein Papa ist ausgezogen, er hat es auch total schwer und ich komme auch noch nicht gut klar. Mein Vater meinte auch ich würde falsche Entscheidungen treffen und soll das Haus unbedingt behalten und überhaupt ihnen meinen Sohn öfter geben - ich finde er ist oft genug da. Habt ihr Ratschläge für mich oder war mal Jemand in einer ähnlichen Situation? Mir ist irgendwie grad alles zu viel.
Bitte Ratschläge - Mutter Alkohol - Haus und Trennung
wie sieht es denn rechtlich aus? das Grundstück gehört zwar dir , aber dein Partner hat ds Haus mitbezahlt oder, das bedeutet er bekommt Summe X* Wäre es möglich das Haus zu vermieten, Eigentum zu verkaufen würde ich mir gut überlegen!
Und deine Mutter muss zuerst in Therapie und dann kannst du ihr wieder vertrauen schenken, das würde ich ganz klar kommunzieren
Warum nicht verkaufen?
Gerade als Geschiedene gemeinsames Eigentum zu haben führt meist nur zu Problemen.
Sie kann ja den Erlös nehmen, den Kredit umwidmen und sich damit eine eigene Wohnung kaufen.
Eigengenutztes Wohneigentum kann Vorteile haben , aber ein vermieten Haus wo man mit dem Ex über Instandhaltung, Renovierung, Umbauten entscheiden muss, das geht nur wenn das Verhältnis echt gut ist uns kein böses Blut herrscht.
Hallo, danke für deine Antwort. Also mein Mann möchte nicht ausgezahlt werden, es wäre bisher auch nicht soooo viel. Ob ich mir das Haus alleine leisten "darf" muss letztendlich die Bank entscheiden. Mein Vater würde mich finanziell unterstützen, möchte auch, dass wir hier wohnen bleiben. Aber ich möchte eigentlich nicht "noch" abhängigen von meinem Vater sein, ich möchte alle Entscheidungen allein treffen können und hätte sich das Gefühl, wenn ich Hilfe annehmen würde, ihnen danach "alles" recht machen zu müssen.
Allerdings möchte mein Mann gern, dass wir hier wohnen bleiben, er möchte unserem Sohn nicht auch noch sein Zuhause weg nehmen und seine Großeltern, er weiß auch um die Sucht meiner Mutter, wir sind uns halt nicht sicher ob sie wirklich noch trinkt, aber vermutlich schon.
Du siehst die Sache doch ziemlich klar und meiner Meinung nach richtig. Du musst dein Kind vor einer Alkoholikerin schützen und er ist nicht ihr Therapeut. Wenn deine Mutter ohne dich und Enkel keinen Sinn im Leben sieht, ist das schade, aber auch nicht deine Verantwortung. Dein Vater soll dich mit solchen Drohungen „sie bringt sich sonst um“ ja nicht unter Druck setzen. Wenn er das wieder macht, werde sauer und wütend, schrei ihn an. Er ist vollkommen verblendet in seiner Co-Abhängigkeit.
Du wirst in dem Haus mit zwei Süchtigen nebenan, die dauernd Forderungen stellen und dir ein schlechtes Gewissen machen, nicht glücklich.
Verkaufe das Haus. Die Immobilienpreise sind so hoch wie nie. Die Gelegenheit ist ohnehin günstig.
Hallo
und danke für deine Antwort. Ich glaube du hast recht, aber es fällt mir noch sehr schwer mich da durchzusetzen. Ich bin auch echt noch fertig wegen der Trennung. Meine Eltern sind schon recht dominant und ich bin auch manchmal schwierig, kann nicht gut über Gefühle reden und so. Und jetzt ohne meinen Mann macht mich das richtig fertig.
1. wende dich dringend an eine Beratungsstelle für ANGEHÖRIGE von Alkoholkranken.
Da wird dir vieles klar werden und du bekommst Unterstützung bei Entscheidungen. Evtl. auch Tipps zur Organisation, anderen Stellen (finanzielle Beratung usw).
2. Dein Vater klingt Co-Abhängig.
Das finde ich mind. genauso schlimm wie direkt abhängig.
Ehrlich gesagt, würde ich Kind nicht mehr ohne Aufsicht zu ihm lassen. Das, was er von sich gibt, finde ich auch nicht ungefährlich.
Ohne Einsicht wäre mir auch das Risiko viel zu groß, dass er hin und wieder seine Frau mit Kind fahren lassen würde (das kurze Stück; er war doch als Beifahrer dabei, sonstiges)
3. auf Grund von 2. such dir andere Unterstützung und bau dir ein Netzwerk auf.
Dann können die Großeltern (unter Aufsicht!) Großeltern sein. Aber du bist nicht darauf angewiesen. Weder in Momenten, wo sie getrunken hat - noch in Momenten, wo er sie fahren lassen würde oder sie in Schutz nimmt.
Das können Freunde sein, Leih-omas/Opas, Nachbarschaftshilfe, andere Alleinerziehende (Zweckgemeinschaften)
Tipps hierzu gibt es u.U. von Pro Familia, Cariatas und co.
Vielleich auch von der Beratungsstelle für ANGEHÖRIGE von Alkoholkranken. Und ganz wichtig:dort auch um Tipps fragen zum Umgang mit Co-Abnhängigen! Damit du nicht die Co-Abhängige des Co-Abhängigen wirst
damit er deinen Sohn nicht zum Co-Abhängigen heranzieht.
Hallo,
Danke für deinen Beitrag.
Ich war letztes Jahr schon bei einer Beratungsstelle der caritas. Ich hatte danach halt das Gespräch mit meiner Mutter und sie gebeten, mit mir zusammen dort mal hinzugehen oder ob ich mal mitgehen kann zu ihrem Therapeuten um mir dessen Sicht mal anzuhören, aber das wollte sie nicht. Sie erzählte mir daraufhin ja, dass sie seit zwei Jahren nicht mehr trinkt und ich wollte das natürlich gern glauben, für unser Familienleben. Aber ich glaube das stimmt nicht. Gestern bei unserem Streit meinte ich auch, dass sie sich ja auch nie helfen lassen würden und ich finde, dass sie manchmal Alkohol riecht. Das könne ja alles sein, aber sie verstanden trotzdem nicht, weshalb ich ihnen beiden ( mein Vater ist nicht abhängig, steht mitten im Leben ist aber schon 69, arbeitet aber noch usw.) das Recht absprechen würde, meinen Sohn ordentlich zu betreuen. Sie sind ja auch wirklich tolle Großeltern. Und hätte ich den ganzen Alkohol bzw. Die leeren Flaschen nicht zufällig gefunden, wüsste ich es bis heute wahrscheinlich garnicht. Aber die Beratung meinte halt auch, man kann da nur reden und wenn man sich nicht helfen lassen möchte, ist das halt so. Ja, wahrscheinlich hilft in meiner Situation nur ein Umzug.
Hi,
ich finde du solltest keinen Entscheidung überhastet treffen.
Deine Eltern scheinen ja erst mal gar nichts falsch zu machen. Würdest du dir alleine ein Haus mit Grundstück mieten/ kaufen? Oder wären fa nicht auch Nachbarn die mal nervig sind? Sich ungefragt einmischen?
Versuche erst mal etwas Abstand zu bekommen? Wenn du nicht möchtest das dein Sohn mitgeht, dann sagst du das es jetzt ungünstig ist.
Sprich mit deiner Mutter wenn du vermutest das sie getrunken hat.
Überleg dir gut ob du deinem Sohn und dir selbst als alleinerziehende ohne jegliche Unterstützung durch die Großeltern gerecht werden kannst?
Das Leben ist ein Geben und Nehmen, was gibst du deinen Eltern. Deine Mutter ist krank, unterstützt du sie? Hast du sie schonmal zu ihrer Therapie begleitet, vielleicht könntet ihr da gemeinsame Regeln absprechen.
Alles Gute euch
Hallo, danke für deinen Beitrag.
Ja, sie sind tolle Großeltern und geben sich auch bei mir große Mühe, wollen mir helfen, manchmal vielleicht auch zuviel und das ist ja auch total lieb. Ich bin sicher auch nicht immer einfach, manchmal zu ruppig und nicht so richtig einfühlsam, das weiß ich auch. Ich war selbst schon bei der Caritas, habe versucht zu helfen, zur Therapie mitzugehen oder wollte sie zum Krankenhaus fahren, es wird aber immer abgeblockt. Inzwischen bin ich manchmal richtig sauer, auf Grund der Nähe, wir sehen uns ja täglich und wenn es nur durchs Fenster ist, habe ich das Gefühl nicht richtig abschalten zu können, muss immer daran denken, dass sie Alkoholikerin ist und frage mich natürlich in wie weit ich mein Kind schützen muss. Ich würde es sicher alleine schaffen, letztendlich mache ich das jetzt auch, er ist zwar öfter bei ihnen, aber ich bin dann immer zu Hause, zu Terminen ist er in der Kita oder er muss mit, das war auch schon so als mein Mann noch da war, er hat langegearbeitet. Durch corona darf ich auch mal mobil arbeiten, das hilft sehr.
Mal schauen wie es jetzt nach unserem Streit wird.
Danke für deine Meinung.
Also erstmal finde ich einige Antworten hier recht hart, wenn auch im Kern richtig.
Du bist nicht für das Seelenheil Deiner Mutter verantwortlich und solltest Dich keinesfalls von Deinem Vater in irgendeiner Weise instrumentalisieren lassen.
Was wichtig ist, ist eine ganz offene und klare Kommunikation. Du hast den Verdacht, dass Deine Mutter nach wie vor trinkt - kommuniziere das und erläutere, warum Dein Sohn unter diesen Umständen nicht allein bei ihr/ihnen bleiben kann.
Der Umgang mit Suchtkranken ist enorm schwierig und gezeichnet von allerlei Täuschungsmanövern des Abhängigen selbst. Auch Dein Vater ist in diesem Strudel sichtbar gefangen.
Ob Du unter diesen Umständen dort wohnen bleiben möchtest, ist sicher schwierig zu entscheiden und kommt auch auf die emotionale Bindung zu Deiner Mutter an.
In Verbindung mit den von Dir genannten Depressionen ist es sicher wenig zielführend ihr den Kontakt zum (einzigen?) Enkel gänzlich zu versagen. Dass sie überhaupt noch Interesse an ihrer Umwelt hat, ist denke ich ein positives Zeichen.
Bei meiner Mutter stellte sich das anders dar. Die Spirale aus Alkoholsucht und Depression führte immer mehr dazu, dass sie jegliches Interesse an ihrer Umwelt (Freunde, Enkel etc.) verlor. Irgendwann kam dann auch niemand mehr zu Besuch, was natürlich die Depression weiter verstärkt hat.
Es gab keinen Sinn mehr in ihrem Leben.
Was ich damit sagen will: Natürlich musst Du Dein Kind beschützen, keine Frage. Aber es ganz aus dem Dunstkreis Deiner Eltern herauszunehmen, fände ich persönlich schwierig. Zumal der Kontakt mit Großeltern sicher auch sehr schön für die Kinder ist.
Hole Dir Hilfe von einschlägigen Institutionen, ggf. kann auch ein Psychotherapeut/Heilpraktiker für Psychotherapie Anregungen zum Umgang in einer solchen Situation geben.
Alles Gute 🍀
Prinzipiell gebe ich dir Recht, jedoch würde ich mein Kind auch nicht ohne Aufsicht zu den Großeltern lassen.
Mein Schwiegervater ist auch Alkoholiker und seine Frau co-abhängig. Auf der einen Seite sagt sie zwar selbst wie schlimm sie es findet, dass er tagsüber trinkt, aber auf der anderen Seite ziehen beide an einem Strang und arbeiten auch mit emotionaler Erpressung. Mein Mann lässt sich leider dadurch immer bearbeiten und auch der Rest der Familie tanzt nach deren Pfeife.
Weder lasse ich mir sowas gefallen noch soll es meiner Tochter mal so ergehen.
Sie versuchen halt auch immer mit solchen Sprüchen Schuldgefühle zu erzeugen und machen vorne herum auf liebevolle Großeltern, aber ich weiß eben dass das nur Fassade ist und wenn es mal nicht so läuft wie gewünscht wird dann wieder versucht zu manipulieren.
Käme da aber so ein Spruch wie die Drohung mit Selbstmord wäre es vorbei bei mir.
Enkel sind nicht dafür da die Großeltern bei Laune zu halten. Und ja, Kinder merken recht schnell was abgeht.
Hallo.
1. Wieso sollte deine Mutter den Jungen nicht vom Kiga abholen dürfen? Geht es dir drum, dass sie betrunken Auto fahren könnte? Dann könnte doch dein Vater das Auto fahren und die Oma reingehen und den Jungen holen und sie fahren alle 3 zusammen heim.
Lass ihr doch das Vergnügen. Sie kann dabei doch nix falsch machen, sofern der Opa den Wagen steuert.
2. ICH würde das Haus auf alle Fälle behalten, wenn es dir irgendwie möglich ist. Auf keinen Fall überstürzt verkaufen!! Noch dazu, wenn dein Mann nicht sooo viel finanziell von dir zu erwarten hätte. Vielleicht mag er aber auch seinen Eigentumsanteil gleich an euren Sohn übertragen (mit dir als Bevollmächtigter). Ein Eigenheim (noch dazu nicht extrem verschuldet) ist doch heutzutage Gold wert!
3. Deine Eltern helfen sicher gerne. Du darfst das nicht sehen als "sich komplett von ihnen abhängig machen". Von irgendjemanden wirst du immer abhängig sein, sei es bei der Kinderbetreuung oder auch finanziell. Ob du dein Geld an deine Eltern zurück zahlst oder an die Bank. WAS wäre da schon groß der Unterschied? Klar - du kannst dich mit deinen Eltern streiten. Aber dann kannst du immer noch zur Bank gehen und eine andere Lösung finden.
4. Es ist auch verständlich, dass deine Eltern mehr "an euch kleben" als vor deiner Trennung. Sie sorgen sich um euch und wollen für euch da sein.
Überstürze bitte nichts und lass erst mal einige Zeit vergehen, bevor du Entscheidungen triffst, die euer gesamtes Leben unwiederbringlich verändern.
LG