Schlechte Laune wegen unseren Kindern

Hallo zusammen!

Ich bin einfach nur genervt. Genervt von meinen Kindern. Genervt vom Genervt- Sein. Ich habe zwei Kinder (6 und 3 Jahre). Und sie führen eine Hass- Liebe. Bedeutet: Sie zanken und kloppen sich den ganzen lieben Tag. Nur wenn es drauf ankommt, halten sie zusammen wie Pech und Schwefel. Ich liebe sie von ganzem Herzen, auch wenn die beiden zwei Jammerlappen und Heulsusen sind.

Und das Schlimmste: Sie haben sooooo schlechte Laune. Fast den ganzen Tag. Sie nörgeln und zetern, sind grantig und man kann ihnen nichts Recht machen. An allem haben sie etwas auszusetzen. Wenn wir einen wunderschönen Tag hatten und wir sie fragen: War das nicht schön heute? Kommt die Antwort: Ja, schön. Aber …. Und dann folgen 50 Dinge, die nicht rund gelaufen sind. Aber das sind so kleine, belanglose Dinge, wie- es gab keine Wippe auf dem Spielplatz. So als würden sie immer nach etwas schlechtem suchen (tun sie natürlich nicht bewusst).

Ich versteh das nicht, dass sie immer so negativ sind - alle beide. Das krasse ist, dass mein Mann und ich genau das Gegenteil sind. Und das war auch einer der Gründe, wieso wir uns ineinander verliebt haben. Wir sind sehr optimistische Menschen, sind offen, gehen gerne auf neue menschen zu, sehen in allen schwierigen Situationen das Positive. Versuchen uns immer hochzuziehen und keiner bleibt lange in einem Tief sitzen, weil wir uns gegenseitig helfen sich aufzurappeln. Wir lachen gerne und haben immer gute Laune ( es sei denn man hat Kopfschmerzen) Aber unsere Kinder sind irgendwie ganz anders als wir. Sie haben schon in der ersten Minute, in der sie wach werden, übelst schlechte Laune. Ich freue mich jeden Morgen auf den tag. Aber ich lasse mich (natürlich ) von der schlechten Laune der Kinder anstecken. Und schlechte Laune haben ist sooo mega anstrengend, finde ich. Und am Nachmittag, wenn ich wieder mit den Kindern bin, stressen sie mich wieder mit ihren Streitigkeiten. Und wenn mein Mann Abends Heim kommt, infiziere ich ihn mit meiner Übellaunigkeit. Und wir sind dann auch knatschig zueinander. Und diese Situation tut unserer Beziehung auch nicht gut.
Sogar im Freundeskreis habe ich schon des Öfteren gehört: „eure Kinder sind so anders als ihr….“ Manchmal sind sie so schlecht drauf, dass sie nicht mal „hallo“ sagen. Daher kamen solche Bemerkungen.

Wir gestalten ihre Kindheit echt schön: wir unternehmen viel mit ihnen , treffen uns mit Freunden, machen Musik, kitzeln, albern , bauen Höhlen…keine Ahnung, alles was wir alle als Eltern machen, damit die Kinder es schön haben. Aber die beiden schaffen es durch den Streit untereinander oder durch ihre negative Art, dass am Ende jeder frustriert ist.
Wir versuchen echt so viel(oder versuchen wir vielleicht ZU viel?!). Wir reden immer wieder mit ihnen . Wir spiegeln ihr Verhalten. Wir erklären ihnen, wie es bei anderen rüberkommt, wenn man immer so grantig antwortet. Schauen uns Filme oder Bücher an, die das Thema „Streit“ use behandeln. Und wir leben es ihnen täglich vor. Mein Mann und ich lieben Harmonie. Es hat nie zwischen uns mal so richtig heftig geknallt, dass die Wände zitterten. Wir konnten unsere Missverständnisse immer ruhig klären.
Ich weiß auch nicht…. Vielleicht sind unsere Kinder von unserer guten Laune genervt 😂😂😂
Ja, jetzt fragt ihr euch bestimmt, was meine Frage in diesem Forum ist?! Ich weiß es auch nicht. Ich pack jetzt meine schlechte Laune in einen Beutel und hole den Knüppel aus dem Schrank.

Danke fürs Lesen!

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SEine PAtentlösung habe ich leider auch nicht, spontan fällt mir nur ein: Dann fragt sie nach einem Ausflug/einer Aktion doch einfach nicht mehr, wie sie es fanden. Auch keine Aussage eurerseits, dass es schön war. Wenn keine Frage gestellt wird, kann auch keine neg. Antwort kommen.

Ansonsten, lasst die Beiden doch einfach mal in ihrem Zimmer jeweils vor sich hin krauchen. Bei uns wurde das Allein im Zimmer sein positiv besetzt: Geh ín dein Zimmer, da stört/nervt dich keiner. Da kannst du schimpfen wie du willst.

Und ich würde meinen Kindern immer mal wiéder sagen, dass ihre schlechte Laune dir auch die Laune verdirbt. Kinder sind sensibel und wenn deine Laune nicht die beste ist merken die das und die Stimmung überträgt sich. Geh du doch auch aus dem Zimmer,wenn es dir zu doof wird. Ich habe oft einmal laut geschrieen, um Frust abzubauen.

Und den 6 jährigen kannst du auch mal fragen, warum er so schlecht drauf ist. Und könnte es sein, dass der Kleine meint, das sei ein ganz normales Verhalten: Weil der große Bruder das ja so macht, er es schon immer so erlebt.
War das immer schon so, das Verhältnis der Brüder und die schlechte Laune?

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Danke für deinen Beitrag.
Es ist so, unsere Große ist ein Mädchen und der kleine ein Junge. Klar, gehen da auch die Interessen auseinander, was zu Streit führt. Der Kleine ist eben ein Rabauke und sehr abenteuerlustig und unsere Tochter zart und eher vorsichtig vom Typ. Was mich nervt ist ja, dass sie nach Möglichkeiten suchen, um sich zu ärgern, anstatt den anderen einfach in Ruhe zu lassen.
Und ja, es ist so: Der Kleine war als er jünger war,sehr entspannt und hat sich leider viel von der großen Schwester abgeschaut - diese permanente Unzufriedenheit zum Beispiel

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Oh, das hatte ich andersherum verstanden wer das Mädchen und wer der Junge ist. Leider habe ich wirklich keine Lösung dafür. Außer was ich schon geschrieben habe, mal versuchen.

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Ich hab dir leider überhaupt nichts hilfreiches zu sagen, außer: ich fühl mit dir, bei uns ist es dasselbe! Es kam mir vor, als würdest du meine Familie beschreiben! Meine Kinder sind 8, 6 und 3.
Dein Beispiel mit dem Ausflug und der bspw. fehlenden Wippe hatten wir schon ganz genauso! Im schönsten Erlebnis krampfhaft etwas negatives finden.

Genauso der Streit, das Genörgel, Gekreische und Gemaule den ganzen Tag.
Ich finde es auch furchtbar frustrierend und anstrengend.

Wie gesagt, keine Hilfe, aber ihr seid nicht allein.

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Danke für deine Antwort. Das tröstet etwas. Meinst du es wird irgendwann besser??😔

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Ich weiß es nicht. Ehrlich gesagt habe ich da schon Sorge, denn es gibt nun mal auch sehr viele erwachsene Dauernörgler und Haar-in-der-Suppe-Sucher.

Bei meinem Großen (zusätzlich ADHS und dauergelangweilt, wenn er nicht von außen Input und Entertainment bekommt) und bei meiner Kleinsten (ist ja vielleicht auch noch Trotzphase-Ausläufer) habe ich da noch ein bisschen Hoffnung.
Mein Mittlerer kam schon schlecht gelaunt auf die Welt und daran hat sich bis heute nichts geändert. Er kann auch herzhaft lachen, ist ein ganz sensibler Schmusebär, kann sehr charmant und aufmerksam und witzig sein…. Ändert aber nichts daran, dass er mit knapp sechs schon eine Zornesfalte bekommt und er an allem und jedem etwas auszusetzen hat…. Alle anderen Kinder sind blöd, an jedem gibt es etwas zu meckern…. Seltsamerweise ist er trotzdem (vor allem bei den gleichaltrigen und jüngeren Mädchen sehr beliebt)….

Ich Denke mir halt immer, dass man es so doch auch nicht leichter im Lebej hat, es sich doch selbst schwer macht…aber ich wüsste nicht, wie man ihnen das beibringen kann. Vorleben - schön und gut….

Mein Mann und ich sind offene, freundliche Menschen. Wir streiten nicht, diskutieren wirklich immer nur sachlich bei Meinungsverschiedenheiten, Helfen gerne anderen. Haben gute Tischmanieren, putzen uns die Nase und waschen uns die Hände….. leben wir alles unseren Kindern vor…. Ich weiß nicht, welche Musterfamilien die ganzen Erziehungsratgeber erlebt haben, aber bei uns funktioniert das nicht. Meine Kinder sind meistens nörgelige, empathielose kleine Egoisten. Nicht immer, aber meistens 😏
Aber das ist ja auch ein anderes Thema 😉

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Jeden Abend beim ins Bett bringen fragen: “Was hat dir heute am besten gefallen?”, “Was fandest du heute besonders schön?”

Und wenn ein Ausflug oder Ähnliches ansteht, morgens fragen: “Worauf freut ihr euch heute am meisten?”

Bestimmt nicht die Lösung für alles, aber verschiebt vielleicht den Fokus eurer Kinder, weil sie dann bewusst über die positiven Dinge nachdenken.

Alles Gute!

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Bin jetzt nicht die TE, aber genauso habe ich es mit meinem Dauernörgler versucht…. Wirklich nur nach den schönen Dingen gefragt…. Und trotzdem die Abtwort bekommen: „Blöd war heute….“ oder auch tatsächlich schon nach einem entspannten Tag mit Waldspaziergang, Gesellschaftsspielen und Schokopudding zum Abendessen: „Was hat die heute gefallen?!“ - „Nichts!“ 😏

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Na super 🙈

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Oh je…. Das klingt wirklich anstrengend…. Aber wie wäre es statt mit Dauer-Bespaßung mal mit dem „Spiegel vorhalten“? Euer Großer versteht es und selbst der Kleine ansatzweise sicherlich auch.

Warum fragt ihr, was nicht gefallen hat, wenn ihr doch einen tollen Tag hattet? So lenkt ihr doch die Kinder erst auf die vermeintlich negativen Sachen. Das würde ich überhaupt nicht fragen.

Und ansonsten würd ich das ganze Bespielen, was du oder ihr als so schön empfindet mal einen Tag / ein Wochenende einstellen und schauen, wie die Kinder reagieren. Und dann eben auch erklären, dass du/ihr keine Lust habt, wenn sowieso immer nur gemeckert und gemotzt wird.
Dass ihr gerne mit ihnen spielt, aber keine Lust auf so schlechte Laune habt.

Es gibt auch richtig tolle Kinderbücher zum Thema Wut/schlechte Laune etc.
Die würde ich vielleicht in einem solchen Fall zur Ablenkung mal als Joker nehmen.
Bei uns hat z.B. „Kleiner Drache große Wut“ bei Wutanfällen immer sofort geholfen.

Und wenn es um Streitigkeiten unter Geschwistern geht, gibt es auch tolle Literatur, wie sich beide Seiten gesehen und wertgeschätzt fühlen.

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Kannst du da ein Buch empfehlen? Also zu den Geschwisterstreitigkeiten?

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Klar, dass Mama Ole lieber hat / Klar, dass Mama Anna lieber hat: Zwei Bilderbücher in einem Bilderbuch https://www.amazon.de/dp/3789163112/ref=cm_sw_r_apan_glt_i_6XSZQ82DGYGNAS5Q4FZ2?_encoding=UTF8&psc=1
Bin zwar nicht die ursprüngliche Schreiberin, aber spontan fällt mir das ein...

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Hey, ich kenne das auch. Bei uns hat es allerdings erst angefangen, als sie älter waren.

Die Große (heute 16) war schon immer so ein Griesgram. Von Stunde Null.

Beispiel vor vielen, vielen Jahren:

Die Kleine (damals 9) fragt mich, ob sie mal ganz allein (ohne ihre große Schwester) von der Schule nach Hause darf (5 km, schwerer Verkehr, nicht ungefährlicher Fußweg von 1km). Der Tag kam & die Kleine erzählt am Morgen aufgeregt "Heute darf ich ganz allein nach Hause!" Und die Große (damals 11) antwortet maximal trocken: "Oh. Na dann viel Glück."

Da hab sogar ICH Angst bekommen & meine Entscheidung hinterfragt. 🤣

Das ging so in einer Tour... Ich habe drei Tipps, wobei der letzte kein "echter" Tipp ist.

1. Spiegeln. Spiegeln. Spiegeln. Nicht reden und erklären, sondern spiegeln. Sie sind doof zu mir, ich bin doof zu ihnen! Das hat bei uns die beste Wirkung. Jeder bekommt jeden Tag erneut einen Vertrauensvorschuss! Ab da läuft die "Spiegeluhr". Davon ausgenommen sind die von dir angesprochenen " Kopfschmerz-Tage"

2. Es gibt Bücher, Hefte etc. für Erwachsene, die bei der positiven Reflections unterstützen. Ich liebe diese Bücher, weil ich nicht per se ein leichtfüßiger, gut gelaunter Mensch bin, mich aber (fast) jeden Tag aufs Neue dazu entscheide, ein solcher zu sein. So einfach! Diese Helfer gibt es mittlerweile auch für Kinder. Das gibt euch zumindest einen Rahmen.

3. Ausrasten. Wenn nix mehr hilft, raste ich aus. Dann werde ich laut. Nicht schön. Bewirkt rein gar nix. Verbessert erst recht nix. Aber der angestaute Druck ist Weg und ich kann mich wieder auf 1. und 2. konzentrieren.

Viel Erfolg! 😉

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Hey, kannst du welche von den dir angesprochenen Büchern empfehlen?

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Na klar. Hier mal 3 Beispiele. Du musst aber schauen, was für euch passt.

https://www.amazon.de/Gef%C3%BChlekarten-f%C3%BCr-Kinder-Sozial-emotionale-Entwicklung/dp/B08PLLDCT9/ref=asc_df_B08PLLDCT9/?tag=googshopde-21&linkCode=df0&hvadid=474291703346&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=1364761324648909981&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=m&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=1003882&hvtargid=pla-1263331238072&psc=1&th=1&psc=1

https://www.amazon.de/Achtsame-Tiger-Das-Kinderbuch-Jahres/dp/3948230110/ref=asc_df_3948230110/?tag=googshopde-21&linkCode=df0&hvadid=407210333686&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=3948154840202512907&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=m&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=1003882&hvtargid=pla-852375883188&psc=1&th=1&psc=1&tag=&ref=&adgrpid=86449669145&hvpone=&hvptwo=&hvadid=407210333686&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=3948154840202512907&hvqmt=&hvdev=m&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=1003882&hvtargid=pla-852375883188

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Hallo :)

Das ist irgendwo ganz normal in dem Alter glaube ich... Diese Unzufriedenheit ist ja auch eine große Motivation für die Kinder. Sie bleiben dadurch in Bewegung, fordern ständig neue Erfahrungen ein und durch das Streiten üben sie Sozialverhalten. Das ist hart, ich verstehe das sehr gut, aber vielleicht tröstet dich ja das Wissen ein wenig. Wir hatten bei unserem Großen auch das Gefühl er sei immer unzufrieden. Ich habe dann mal seinen Erzieher beim jährlichen Entwicklungsgespräch gefragt, ob er öfter unzufrieden ist als andere Kinder und er überlegte kurz und sagte dann: "Nein, das ist er nicht. Aber er ist sehr offen und frisst die Dinge nicht so in sich hinein sondern äußert, was er fühlt. Das ist eigentlich perfekt, weil man ihn dann in der Wut oder Trauer so viel besser begleiten kann und weil es für großes Vertrauen steht". Vielleicht sind eure Kinder ja auch "eher offen" 😉

Mir hat das damals auf jeden Fall sehr geholfen und ich konnte danach auch wieder innerlich viel besser damit umgehen.

LG :)

PS: Dass Kinder nach einem schönen Ausflug motzen ist auch normal...sie leben im Hier und Jetzt und heute mittag mag es schön gewesen sein aber jetzt sind sie hungrig und müde, also ist jetzt auch alles doof...inklusive der Erinnerung. Das schmälert den Tag aber nicht.

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„Diese Unzufriedenheit ist ja auch eine große Motivation für die Kinder. Sie bleiben dadurch in Bewegung, fordern ständig neue Erfahrungen ein und durch das Streiten üben sie Sozialverhalten.“

Das ist eine interessante Sichtweise. Darüber muss ich nachdenken. Danke

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Gerade deinen letzten Punkt finde ich sehr interessant.
Mein Sohn kann nämlich auch sehr gut nörgeln.
Aber mir ist auch schon oft aufgefallen, dass er auch sehr in der Gegenwart ist.
Letztens war ich alleine ein paar Tage mit ihm in Urlaub und wir haben auch ganz viele tolle Sachen unternommen..und wenn wir dann als letztes irgendwo beispielsweise essen waren und er danach mit Papa telefoniert hat ; hat er auch nur erwähnt , dass wir beim Italiener waren, wenn er gefragt wurde, wie der Tag war. Klar, alles andere kam dann nach und nach bei Nachfragen, aber ich fand es doch verwunderlich; aber wahrscheinlich ist es echt normal.
Danke für deine Sichtweise.

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Meine Überlegung dazu wäre, dass ihr vielleicht zu stark auf die Gefühle eurer Kinder eingeht, was ja eigentlich sehr gut ist, nur in eurem Fall kommt „Genörgel“ dabei heraus, was dich wieder rum runterzieht und zu noch mehr schlechter Stimmung bei den Kindern führt.
Ich würde nach einem Ausflug gar nicht mehr fragen, was ihnen gut gefallen hat. Du kennst deine Kinder und siehst genau, was ihnen Spaß gemacht hat. Vielleicht bekommen sie, wenn sie etwas Negatives sagen einfach zu viel Aufmerksamkeit und sagen deshalb ständig etwas, was ihnen nicht passt?
Wenn sie nörgeln und maulen würde ich sie einfach eine längere Zeit gar nicht beachten.
Natürlich müssen sie nicht immer glücklich sein und Dinge, die ihnen wirklich nicht gefallen, dürfen selbstverständlich auch geäußert und berücksichtigt werden, aber vielleicht haben sie gemerkt, dass ihr besonders hellhörig werdet, wenn ihnen etwas missfällt.

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"und wir sie fragen: War das nicht schön heute? Kommt die Antwort: Ja, schön. Aber …. Und dann folgen 50 Dinge, die nicht rund gelaufen sind. Aber das sind so kleine, belanglose Dinge, wie- es gab keine Wippe auf dem "


Das habe ich soooo sehr gehasst als Kind - und mag es heute noch nicht.
Prinzipiell finde ich überall was Gutes. Aber ich muss nicht ausnahmslos glücklich sein.

Es gab tolle Tage in meiner Kindheit. Hammerschlag am Abend: solche Sätze.

1. war es NICHT schön?
a) Erwartungen der Erwachsenen. Ich hasse es, wenn andere schon bei der Fragestellung eine Erwartung haben. Auch heute noch!
Ich bin nicht dazu da das Ego anderer zu pushen. Ich bin nicht dazu da, deren Erwartungen zu erfüllen. Ja, dann hat es mir jemand ermöglicht, ich sage danke, ich freue mich, aber ich muss es nicht durch diese Frage noch mal extra betonen.

Bsp. wenn ich Gäste da habe, frage ich auch nicht "war das Essen nicht lecker?!" sondern wenn überhaupt, dann "hat es euch gemundet?"
Fanden sie es super, pusht es mein Ego auch. Hat es ihnen nicht geschmackt, haben sie die Auswahl auch ehrlich zu sein ohne mich zu verletzen.
Durch die Fragestellung mit dem "nicht" würde aber suggeriert werden, dass ich eine gewisse Erwartungshaltung mit der Frage habe.

b) Kinder nehmen vieles wörtlich.
Ihr fragt doch ausdrücklich, was hat ihnen NICHT gefallen?
Ja, was sollen sie denn sonst antworten? Was Spaß gemacht hat? Sicher nicht. Danach habt ihr ja nicht gefragt. Die Frage lautet, was war NICHT schön .... ok ... für Erwachsene mag der Unterschied klar sein, für so kleine Kinder ist es nicht so klar.

Was passiert, wenn ihr umformuliert:
- was hat euch heute gefallen?
- Was hat euch heute besonders Spaß gemacht?
- Möchtet ihr das wieder mal machen?


Stellt die Fragen so, dass ihr eure Gefühle nicht in die Frage verpackt.
Bei uns sieht das so aus: "Wie hat dir der Tag heute gefallen?" "Was hat dir gut gefallen?" - Meistens fragt mein Kind auch zurück und manchmal ergänze ich selbst "also ich fand toll...."

Eltern dürfen auch Gefühle haben und aussprechen.
In Frageform verpackt ist eine unklare Vermischung aus eigenen Gefühlen, indirekter Erwartung und einer Frage ans Kind - die noch nicht so klar differenziert werden kann, was wörtlich, was sprichwörtlich und was ganz anders gemeint sein könnte.
Abends nach einem langen Tag (der vielleicht super war, aber mit Müdigkeit im Nacken und Eltern die sich nicht klar ausdrücken können) hollla.... abends braucht man mir heute noch nicht mit Suggestivfragen kommen.
Was hat dir gefallen? Reicht schon aus
oder ein "schlaf schön, der Tag war super" und morgens (nach dem der innere Muffel auch wach ist) in Ruhe drüber reden.

2. belanglos :-[
Ja mag sein, dass das für uns Erwachsene belanglos ist. Für Kinder kann das die Welt bedeuten.

Ein Spielplatz ohne Rutsche war für mich kein Spielplatz. Punkt.
Da hätte man mir Superworld mit allem drum und dran bieten können. Ohne Rutsche wäre es kein Spielplatz gewesen.

Eine Spielplatz der nur aus einer alten verrosteten Rutsche bestand, der Hit. DAS war für mich ein Spielplatz. Nur durfte ich solch einen nicht benutzen, weil nicht perfekt genug, nicht gut genug. Das ist doch kein Spielplatz, wenn er nicht x Geräte enthält.

3. Nur so als Frage, weil ich beides kenne:

habt ihr wirklich immer gute Laune? Echte gute Laune? Weil egal was passiert, es immer gut ist - so lange es keine Schmerzen sind? Dann Hut ab!
Ich bin selbst oft gut gelaunt und sehe vieles in Relation (Lohnt sich nicht mich darüber aufzuregen). Aber ich bin nicht immer gut gelaunt. Ich gestehe mir auch zu, meine Meinung zu sagen. Ich gestehe mir auch zu, bewusst zu, schlechte Tage zu haben. Dann sag ich mir abends sch** drauf und freu mich auf den nächsten Tag.

Leider kenne ich auch Menschen bei denen die gute Laune nur eine Fassade ist. Sie machen sich im Grunde oft was vor. Aus dem Harmoniebedürfnis heraus, gestehen sie sich keine anderen Gefühle zu. Dann müssten sie ja damit umgehen.

Damit meine ich jetzt nicht die schlechte Laune von außen, die sie zwischendurch auch übernehmen (meist, weil ihr Harmoniebedürfnis beeinträchtigt wurde).

Sondern andere eigene Gefühle. Selbst mal wütend zu sein, ärgerlich, verärgert, sich über sich selbst mal aufzuregen oder zu fluchen, sich selbst zu gestehen gelangweilt zu sein oder mal einfach keinen Bock zu haben (tun kann man es ja trotzdem).

Das kenne ich durchaus von manchen und finde es sehr anstrengend. Das ist dann ungefähr das Gegenteil von Dauernörglern - Spoiler: bei Dauernörglern finde ich sogar was Positives: die sind zwar anstrengend, aber wenigstens etwas ehrlicher. Sie gestehen sich zu nicht perfekt zu sein.

Wie ist es bei euch.
Seid ihr von innen heraus gut drauf?
Oder weil ihr es euch nicht anders zugesteht?

Ich selbst mag zwar Harmonie gerne, Aber bitte nur, wenn ich mir auch reinigende Gewitter erlauben darf. Wenn mir jemand sagt, wie er/sie sich ehrlich fühlt. Auch mit dem Risiko ein Gewitter auszulösen. Das ist mir lieber als die drückende Schwüle aus Erwartungen und unterdrücktem sich keine Gefühle zugestehen (außer mal genervt sein - als höchstes der Gefühle und vllt. noch Schmerzen) aus Harmoniebedürfnis,d as mich eher erdrückt oder aggressiv macht, weil so Erwartungen mitschwingen.

Das tolle an nörgeligen, wütenden, bockenden Kindern: sie leben ihre Gefühle noch aus.
Verdammt anstrengend ! Keine Frage. So viel zu belanglosem .... ich weiß wie es als Mutter ist, wenn ein kleines Kind wegen der falschen Farbe des Tellers brüllt.
Positiv gesehen: sie hat ihre Gefühle ausgedrückt. Sie hat ihre Gefühle nicht unterdrückt. Sich noch nicht hinter Harmonie versteckt. Sie war ehrlich.

Mit den Jahren kam Sprache dazu.
Heute ist sie ein ausdrucksstarker Teenager. Ihre Gefühle teilt sie in Worten mit.
Von : hurra, heute geht es mir prima .... bis hin zu "ey, heute hab ich eine sch*** Laune, lass mich heute besser in Ruhe" (morgen komm ich wieder auf dich zu und freu mich, dass das Leben toll ist).

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Danke für deinen Beitrag:
Zu 1) Hm, jetzt wo das so schreibst, kannst du echt recht haben… vielleicht bezieht sie sich wirklich auf das Wort „nicht“. Aber ich frage ja nicht immer. Und ich formuliere den Satz ja auch nicht immer so. Manchmal sage ich einfach(zu mir oder zu meinem Mann): „Ach, war das so schön heute.“ Und Zack, meine Tochter von der Rückbank aus: „Ja , aber….“

Zu 2) 😂😂😂ja, ich hatte mir gedacht, dass das jemand schreibt.
Dass belanglos nicht gleich belanglos für alle ist, ist mir klar. Aber es ist schwer zu beschreiben… ich versuche es nochmal mit überzogenen Beispielen: Wir stehen an der Eisdiele. Ich: „Du kannst dir ein aussuchen, was du möchtest. Was hättest du gerne?“ Kind guckt auf die Eissorten: „Oh man, es gibt kein Paradiesfrucht- eingelegt - in- Schaumkuss- Eis.“ Oder wir gehen in den Zoo. Sehen Elefanten, Löwen und Giraffen. Kind sagt auf dem Heimweg: „Ich finde es echt schade, dass wir keine Tauben gesehen haben“ So habe ich das Gefühl, dass sie nie zufrieden sind. Und immer etwas auszusetzen haben.

Zu 3) Also, ich denke wir ( mein Mann und ich) gehören zu den Menschen, die eine gute - Laune- Grundlage haben. Also, wir gehen immer erstmal vom Guten aus. Dass alles gut wird und gut laufen wird. Wenn nicht, dann versuche ich es in Relation zu sehen. Oder meinen Fokus zu verlegen. (Frei nach dem Motto: ist mies gelaufen, gibts aber Schlimmeres.) Wenn es echt nicht gut läuft, dann konzentriere ich mich auf die Sachen, auf die ich mich freue und die mich glücklich stimmen. Das muss nichts Wildes sein. Manchmal sind es eher die einfachsten, alltäglichen und gewohnten Dinge. Ich lenke meine Aufmerksamkeit auf die Dinge, die wirklich wichtig sind und auf die Sachen, die im Leben rund laufen, dann erscheinen die alltäglichen Hürden als nicht all zu groß und ich fühle mich dadurch einfach „gesegnet“ und bin dankbar. Und das führt dazu, dass ich mit guter Stimmung durch den Tag gehe. Natürlich habe ich auch schlechte Tage und auch am Tag zwischendurch mal schlechte Laune. Aber ich versuche, dagegen anzugehen. Weil ich merke, dass es mir besser geht, ich offener und aufmerksamer bin, wenn ich nicht so getrübt bin von schlechter Laune. Ich empfinde „schlechte Laune“ wirklich als Anstrengung. Und ich glaube, dass „Such-die - Freude- Spiel“ ist in mir in Fleisch ins Blut übergangen. Ich muss mir das also nicht erzwingen. Das neu Fokussieren passiert ganz automatisch.

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Zu 2) aber es ist nicht deine oder eure Aufgabe dein Kind mit Paradiesfrucht oder einer Taube glücklich zu machen, um bei deinen Beispielen zu bleiben. Das Leben ist kein Wunschkonzert.
Wie alt ist dein Kind?
Ihr solltet ihm dringend vermitteln, in was für einer Überfluss Gesellschaft wir leben und dass das, was sie „zum glücklich sein“ braucht, nicht wirklich wichtig ist. Kann es auch Symptom für etwas anderes sein? Vielleicht auch klare Grenzen? Sie scheint ja wirklich immer ein Haar in der Suppe zu finden. Je nach Alter würde ich ihr langsam den Blick über den Tellerrand ermöglichen, damit sie versteht, dass es Menschen anderswo längst nicht so gut geht wie uns.
Und dann würde ich überhaupt nicht mehr darauf eingehen. Vielleicht unternehmt ihr auch einfach soviel, dass sie es überhaupt nicht zu schätzen weiß?

Kinder müssen lernen, mit Niederschlägen, auch mit negativen Gefühlen umzugehen und sie auch ein Stück weit auszuhalten.
Vielleicht müsst ihr im Gegenzug noch dringend lernen, euch von eurem Kind abzugrenzen. Es ist nicht euer Problem, wenn der Tag ohne Schaumkusseis oder Taube für euer Kind nicht schön war. Meine Antwort wäre „auch hab Tauben auf dem Weg gesehen. Hast du sie nicht gesehen? Dann schau dich beim nächsten Mal besser hin.
Und beim Eis: Dann auch dir ein anderes aus, sonst geben wir ohne Eis weiter. Punkt.
Und das auch schon mit 3,5 Jahren.

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Ich bin auch kein Optimist und auch niemand, der großen Enthusiasmus versprüht. Ich glaube an der Stelle deiner Kinder würde ich mich ziemlich unter Druck gesetzt fühlen. Diese starke Erwartung, dass ich Dinge toll finden soll, würden bei mir Abwehr auslösen im Sinne von "Halt mal den Ball flach, der Tag war alles andere als perfekt."

Vielleicht kannst du eine Weile von dem Ziel, gut gelaunte Kinder zu haben, Abstand nehmen und es einfach laufen lassen. Nicht nachfragen, wie es ihnen geht, eher fragen, ob sie über etwas reden möchten. Und ganz wichtig: Wenn sie sagen es geht ihnen mit einer Situation nicht gut, bloß nicht argumentieren, dass es doch eigentlich nicht schlimm ist. Das nennt sich invalidieren und spricht Kindern die Berechtigung für ihre negative Emotionen ab. Dies hat den Effekt, dass sie immer mehr zu belegen versuchen, dass es ihnen wirklich ganz schlecht geht, damit sie endlich negative Emotionen haben dürfen. Denn negative Emotionen gehören ja nunmal auch zum Leben dazu.

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Interessanter Gedanke 💭

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Ich bin da ganz bei Rovina.

Und dazu ergänzend:
Vielleicht fühlen sich deine Kinder nicht negativ.

In der Eisdiele: "Es gibt kein Paradiesfrucht-eingelegt-in-Schaumkuss-Eis"
Du denkst: 'mein Kind sieht das Negative und fühlt sich schlecht.'
Dein Kind denkt: "Es gibt kein Patadiesfrucht-eingelegt-in-Schaumkuss-Eis"
Hat ja recht, die Lütte!

Was wäre, wenn Du antworten würdest: "Stimmt."

Damit zeigst Du, dass Du sie hörst und ernst nimmst.
Mehr braucht es manchmal nicht.

Gar nicht drauf eingehen und argumentieren.... es ist schnurz, dass es 27 andere Sorten gibt, die besser schmecken.
"Stimmt. Paradiesfrucht-.... gibt es nicht. "
Richtig erkannt.



Übrigens: ich verstehe Dich!!! Das wäre für mich auch mega anstrengend und sehr frustrierend!
Aber jeder Mensch ist eben anders.


Kennst Du das Buch "das NEINhorn"?
Das NEINhorn ist total genervt von seiner dauerglücklichen Familie. 😉
(Nicht ernstgemeint von mir. Aber beim Lesen Deines Beitrags musste ich dran denken. Vielleicht erkennen sich Deine Kinder im NEINhorn?)

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