Bin ich alleine damit?

Hallo, ich schreibe hier heute etwas für das ich mich sehr schäme.
Meine Tochter ist jetzt 17 Monate alt und ein absolutes Wunschkind. Ich wollte nichts mehr als Mama werden.
Dann kam meine Tochter und ich habe sie über alles geliebt. Aber was uns irgendwie immer gefehlt hat, war dieses „unsichtbare Band“ was immer zwischen Mutter und Kind ist. Diese absolute Verbundenheit. Sie hat halt auch nie stark gefremdelt, meist nur bei Männern. Frauen waren schon immer gefühlt interessanter als mama 🙈
Meine Tochter hat ungefähr das gesamte erste Jahr auf mir verbracht und wir haben viel gekuschelt und gestillt. Trotzdem würde sagen, dass diese extreme Verbundenheit für mich erst ab ca 9 Monaten eingesetzt hat. Ich vermute es liegt daran, dass man ab dann eine kleine Persönlichkeit vor sich hat. Mit wundervollen Eigenschaften und Macken.

Ich leide aber sehr unter diesem Gefühl, weil ich glaube dass wir da was verpasst haben, was andere schon viel früher so gefühlt haben.

Gibt es denn noch Mamas die so etwas gefühlt haben?

2

Hi,
...........ich denke so, was sucht sie, ein unsichtbares Band......okayyyyyyyyyy

Ich denke eher, das du zuviel Hormongeschwängertes Geschwurbel liest, und für bare Münze nimmst.

Also mein Band, zu meinen 2 Jungs, war aus Nylon, und an einem Rucksack befestigt, daß sie nicht auf die Straße laufen konnten, weil in einem gewissen Alter, haben sie nicht gehört, waren aber sehr schnell unterwegs.

Beide haben nie gefremdelt. Beide wurden gestillt, haben aber mit 6 Wochen bzw. 6 Monaten, das 1.x bei den Großeltern geschlafen. Sie haben nie auf mir geschlafen. Sobald sie krabbeln konnten, wurden sie nicht mehr getragen. Sie liebten andere Menschen, aber die Mama, Papa, Oma noch viel viel mehr.

Ich war stolz, das sie nicht gekreischt haben, wenn gute Freunde, Bekannte, Verwandte, sie genommen haben. Sie haben sich von jedem die Flasche geben lassen, beim Großen mit Mumi, beim Kleinen ab dem 7, 5. Monat mit Schmelzflocken.

Du machst Dich selbst unglücklich, ganz Bewußt, obwohl alles gesund und in Ordnung ist, das ist schade. Du wirst soviele tolle Momente verpassen.

Alles Gute

4

Ich musste grade so krass lachen :-D danke dafür.

Ne ich mach mir nix kaputt, inzwischen ist ja alles normal. Wollte halt nur mal fragen wie’s bei anderen ist. Als mama wird man immer gleich verurteilt da wollt ich nur einfach mal fragen ob’s eben auch nicht diese glitzernde rosa Baby Blase gibt.

11

Hi,
hmm, wie kommst du auf die Idee, dass man „als Mama immer gleich verurteilt wird“? Ich habe das noch nie erlebt, würde mir den Schuh aber auch nicht anziehen (lassen) und den Anspruch einer „glitzernden rosa Babyblase“ kenne ich auch nicht. Braucht ja auch kein Mensch, wozu auch?
Aber wahrscheinlich bin ich zu pragmatisch und verkopft, um auf solch verklärte Ideen zu kommen.
Tatsächlich hatte ich aber nie an meiner Liebe zu meinen beiden Jungs gezweifelt, trotz ordentlichem Babyblues. Ob das ein „unsichtbares Band“ ist? Mag sein. Als ihre Mutter bin ich ja ohnehin einzigartig für sie. Unser Großer war ein arges Mamakind in den ersten Jahren. Jetzt dehnt er dieses Band aber seeehr🤪, muss er ja, so als Pubertier.

vlg tina

weitere Kommentare laden
1

Also zwischen mir und meinen Kindern gibt es kein magisches unsichtbares Band. Ich liebe meine Kinder und diese Liebe wächst gefühlt mit jedem Tag, mit jedem Moment der Nähe. Es klingt vielleicht hart, aber ich liebe meinen Sohn (fast 3 Jahre) mehr als meine Tochter (10 Wochen). Für mich ist das okay, weil ich weiß, dass die Liebe zu meinem Sohn über die ersten Wochen und Monate auch erstmal richtig wachsen musste. Ich habe mal gelesen, dass es wohl auch bei Eltern beides gibt, die Liebe auf den ersten Blick (teilweise schon beim Blick auf den Schwangerschaftstest) und die Liebe, die mit der Zeit entsteht und wächst.
Kannst du das unsichtbare Band näher beschreiben? Durch was wird es charakterisiert? Ein Gefühl der Zusammengehörigkeit? (Haben wir) Oder geht es um Abhängigkeit (Haben wahrscheinlich alle Kinder zu ihren Eltern.) Oder ist es das ständige berücksichtigen des Kindes bei allem was man tut bzw. dass Bewusstsein für die Bedürfnisse des Kindes? (Haben wir auch, entsteht fast automatisch durch die viele Care-Arbeit.)

3

Ich finde das ganz schwierig und denke, dass einem heute in den Medien und vor allem sozialen Medien, also auch hier im Forum suggeriert wird, es müsste so und so sein mit Baby. Ich bin und war überhaupt nie der Typ "schockverliebt in eine befruchtete Eizelle". Liebe ist für mich generell etwas das wächst und nichts, was einfach passiert. Natürlich habe ich meine Babys auch schon auf eine Art geliebt, als sie in meinem Bauch waren, aber das ist doch nichts im Vergleich zu der Liebe und dem Band, was ich jetzt empfinde, wo ich sie um mich habe und sich ihre kleinen Persönlichkeiten über Jahre entwickelt haben. Das ist doch eine ganz andere Art der Verbundenheit, wenn man Erinnerungen geschaffen hat und Dinge erlebt hat.
Ich möchte niemandem das Gefühl der bedingungslosen Liebe für den "Bauchbewohner" (wie es hier im Forum oft heißt) absprechen. Das empfindet nun mal jeder anders und das ist auch gut so. Aber ich nehme es auch nicht als Maßstab für meine eigenen Gefühle. Ich empfinde die Babyzeit dadurch auch nicht als "minderwertig" oder das ich etwas verpasst hätte. Es war trotzdem schön und ich habe meine süßen kleinen Mädchen definitiv schon über alles geliebt, aber dennoch ist dieses Band, was du vermutlich meinst, erst nach und nach gewachsen... Und das kann und will ich nicht als Mangel empfinden.

5

Ja das ist das Problem. Jeder heiligt immer nur alles am mama sein. Nie darf man mal was negatives sagen und insta allgemein ist eine Scheinwelt!
Das was du geschrieben hast, empfinde ich einfach genau so zu 100% danke dafür!

6

Hallo,

Hey, lass dich nicht fertig machen. Dieses Gefühl, das du hast ist kein Grund dich zu schämen. Das haben viele Frauen. Ob sie darüber sprechen, oder nicht.

Nach Schwangerschaft und Geburt gibt es so vieles, dass du zu verarbeiten hast. Hormone, dein Körpergefühl, alle Emotionen, alles ist neu und anders...

Einige verarbeiten sowas schwerer als andere. Das Extrem wäre die Postpartale Depression.

Mein Rat: Schau nicht in die Vergangenheit, genieße den Moment. Du hast noch viel vor dir. Das Leben mit Kind bleibt sehr aufregend ;-)

Liebe Grüße und alles Gute für dich

7

Hey nein, du bist nicht alleine damit. Ich habe auch erst nach mehreren Monaten eine tiefe und innige Liebe zu meinem Kind verspürt, so dass ich sagen konnte, jetzt bin ich wirklich angekommen. Allerdings belastet es mich nicht so sehr, wie dich, denn du hast schon ganz richtig geschrieben, erst nach Monaten lernt man diesen kleinen Menschen so richtig kennen und erkennt die Persönlichkeit. Am Anfang ist es ja noch ein kleines hilfloses Häufchen Mensch (liebevoll gemeint), welches eigentlich nur Aufmerksamkeit und viel Pflege fordert. Erst nach einiger Zeit bekommt man auch was zurück, in Form eines Lächelns oder in Form von Vertrauen. Versteh mich nicht falsch, ich hab mein Kind von Anfang an geliebt und war überglücklich, aber dieses Band, welches du erwähnst, das braucht halt Zeit zum wachsen und ich erkläre es mir halt so, wie oben beschrieben.

8

Ich habe jetzt nie wirklich nach unsichtbaren Bändern gesucht....besonders nicht im ersten Lebensjahr, da war ich froh wenn ich Schlaf gefunden hatte#rofl.

Auch danach habe ich nicht nach etwas gesucht, was man nicht greifen kann....diese Bindung ist einfach da. Man kann sich jetzt unsagbare Gedanken darüber machen und damit Zeit verschwenden, bis das Gehirn Knoten hat oder man genießt einfach das Leben mit Kind....ich bin für Letzteres.

Vielelicht hast du eine zu verklärte Einstellung zum Mutter sein, keine Ahnung.

Wo ich aber widersprechen muß: Die Zwerge bekommen nicht erst im Laufe des Lebens eine Persönlichkeit....sie kommen damit schon auf die Welt und zeigen diese auch ganz deutlich.

10

Ich finde, du hast da völlig unrealistische Erwartungen 😅

Hast du ein unsichtbares Band zu deiner Mutter? Aber nicht zu deinem Vater?

Ich fand das Babyjahr einfach nur anstrengend und eigtl schrecklich. Motte hat viel geschrien, ich kam wirklich schlecht damit zurecht, so fremdbestimmt zu sein und nur in Still- und Schlafabständen zu leben.

Natürlich hab ich Motte geliebt. Aber ein unsichtbares Band fühle ich nicht. Motte ist das Kind von meinem Mann und mir, sie gehört in unsere Familie und bereichert sie. Nicht nur die Kernfamilie. Wir sind wahnsinnig stolz auf sie, auf ihre Entwicklung, was sie schon alles kann.

Die Liebe wird jeden Tag größer/anders und das empfinde ich als gut und richtig so. Verpasst haben wir nix, wir mussten uns halt alle eingrooven und das gehört für mich halt dazu!

12

Ich habe nie erwartet, dass da ein unsichtbares Band ist.
Mir war immer wichtig, dass sie eine eigenständige Persönlichkeit ist und ich auf ihre Bedürfnisse eingehe - meine zwar zurückstelle, aber NICHT aufgebe.

"Unser Band" besteht daraus, dass wir uns lieben, respektvoll miteinander umgehen, uns vertrauen, wissen woran wir sind (uns einschätzen können).

Ich bin ihre wichtigste Bezugsperson, ja.
Sie hat noch ganz tolle weitere sehr wichtige Bezugspersonen. Das war mir schon früh sehr wichtig. "Dieses Band" hat sie somit auch zu anderen (was mir auch gut tut). Hierbei geht es nicht um Blutsverwandtschaft, Genetik, sondern um Bindung, Aufrichtigkeit, Menschlichkeit, Respekt, Vertrauen.

Ich würde sie unter ganz vielen anderen wiedererkennen und liebe sie.
Ich idealisiere es nicht. Im Gegenteil, ich finde es wichtig, dass die zwischenmenschliche Verbindung nicht zu einer Art "erwarteten Fessel" wird. Weder für meine Gedanken, Wünsche, Hoffnungen ... noch für sie, weil sie das Gefühl hat meine Erwartungen erfüllen zu müssen. Sie soll sich lösen dürfen, mit dem Wissen immer zu mir kommen zu dürfen/ohne sich müssend zu fühlen.

15

Ich erlebe es eher anders herum: die Leute haben eher ein Problem damit wenn die Mama und ihr Kind eine enge Verbindung haben.

Wie es auch so, es gibt alle Formen der Beziehung zwischen einer Mutter und einem Kind und solange es deinem Kind gut geht, lass dich nicht verrückt machen.
Bei vielen Vätern die ich kenne kam die Beziehung zum Kind erst als es etwas älter war.