Hallo,
Mich interessiert im Moment ein Thema und ich muss mal fragen, ob es dazu eigentlich irgendwelche Regelungen gibt.
Und zwar gehts um folgendes:
Mein Mann ist voll berufstätig und ich bin zuhause bei unserer 1 Jährigen und in der 18. ssw. Ich kümmere mich hauptsächlich um den Haushalt, mein Mann hat kleinere, feste Aufgaben, alles super soweit.
Mein Mann hat gerade seine Boosterimpfung bekommen und reagiert sehr stark darauf. Starke Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Schwindel. Er ist deshalb gestern zuhause geblieben, heute hat er sowieso frei. Und ich kümmere mich gerade um ihn, um den Haushalt und ums Kind. Und das mache ich gern, aber es ist sehr anstrengend.
Nun schleicht sich aber immer wieder ein Gedanke bzw. eine Angst in meinen Kopf. Ich bin fast nie krank *toitoitoi*, aber was ist, wenn ich es doch mal bin? Und komplett flachliege?
Wer kümmert sich dann um mich, um den Haushalt und unsere Tochter? Der Haushalt kann mal liegen bleiben, das ist nicht so wild. Aber ich müsste mich ja trotzdem irgendwie halbwegs normal verhalten dann, damit die kleine unterhalten wird.
Gibt es da irgendwelche Regelungen der Krankenkasse oder so , das mein Mann von der Arbeit freigestellt werden kann um sich um mich zu kümmern?
Ich spreche wirklich nur vom Extremfall, wobei ich auf der anderen Seite auch die Ansicht vertrete, dass eine Mama genau wie ein Papa sich bei einer Krankheit zurücknehmen darf, egal wie groß oder klein sie ist.
Wer entlastet Frau wenn krank?
Dein Anspruch ist ja krass! Wenn ich krank bin, dann kümmert sich mein Partner um mich und die Kinder. Entweder er nimmt dafür Urlaub oder er macht das "nebenbei" (Home Office).
Und ansonsten: Boxgrippal und durch.
Ja klar, das war auf jeden Fall das was ich gemeint habe. Aber ich kümmere mich ja auch um meinen Mann, wenn er krank ist. Warum darf ich diesen Anspruch nicht haben?
Und ich habe auch nicht gefragt, ob er Home Office machen kann. Sondern ob er sich krankschreiben lassen kann um seine Frau zu entlasten. Wie nett, dass es direkt so ummodelliert wird, obwohl man nur eine Frage gestellt hat.
Wenn, dann kann er sich um das Kind kümmern, das läuft dann Haushaltshilfe über die KK, allerdings auch mit finanziellem Verlust.
Ich hatte schon mehrere Totalausfälle seit das Kind da ist, immer von jetzt auf gleich mehrere Wochen von zu Hause weg (Klinik, Reha). Als das Kind noch im Fluchtmodus war musste ich wieder Laufen lernen. Mein Mann hat immer zuerst seinen Urlaub aufgebraucht, dann Überstunden abgebaut (davon hat er immer massig) und erst ganz am Schluß alles über KK laufen lassen(meistens ist er da aber schon wieder halbtags arbeiten gegangen). Immer wenn ich halbwegs wieder kriechen konnte, ist er wieder los oder umgekehrt.
Und es macht doch einen riesigen Unterschied, wie alt das Kind dabei ist. Im Kleinkindalter braucht es einfach auch mehr Aufsicht udn man muß oft schnell reagieren können, von Entertainment rede ich nicht mal. Im Vorschulalter sieht die Welt schon ganz anders aus, jetzt in der 3. Klasse ist das Kind sehr eigenständig und kann sogar leichte Gerichte für uns kochen, kommt alleine zur Schule und zurück und besucht auch eigenständig Freunde. Und ja, man kann sich auch krank entspannt zurückziehen.
Bei normalen Infekten muß hier schon seit dem Vorschulalter keiner mehr wegen dem Kind deswegen zu Hause bleiben....auch wenn man mal ein paar Tage flachliegt.
Danke für deine Antwort!
Ich habe schon damit gerechnet, keine normalen Antworten mehr zu bekommen.
In meiner Sorge geht es hauptsächlich um die Krankheiten, die mich richtig aus dem Leben schießen. So wie du es auch beschreibst, ein totalausfall.
Ich bin etwas erschrocken darüber, dass eine Mutter anscheinend nicht vom System aufgefangen wird, ob nun alleinerziehend oder nicht. Mein Mann kann sich krankschreiben lassen und wird von mir gepflegt und muss natürlich zu seiner schnellen Genesung nichts machen. Das ist für mich selbstverständlich. Aber meine Angst scheint ja nicht ganz unbegründet zu sein, was passiert, wenn ich mal einen Totalausfall habe. Dürfen Mütter schlichtweg nicht krank werden?
Aber danke auf jeden Fall für deine ausführliche Antwort:)
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Anscheinend ist es notwendig, dass ich diesen Nachtrag hier noch verfasse:
Ich will lediglich wissen, nur zur reinen Informationsbeschaffung, ob es eine Regelung gibt, dass mein Mann sich im ERNSTFALL über die Krankenkasse "krankschreiben" lassen kann, um mich zu entlasten, bzw sich um mich zu kümmern.
Ich habe nie gesagt, dass ich *erwarte* das ich mich vom *Muttersein krankschreiben lassen kann*, oder dergleichen. Auch weiß ich, das alleinerziehende nicht diesen Luxus haben, von irgendwem unterstützt zu werden.
Also dass ich eine Mama zurücknehmen darf wenn sie krank ist, ist schon richtig aber wen Mann berufstätig ist und Kind nun mal da und bespaßt werden will, dann musst du durch. Dann eher versuchen das Kind mit ruhigen Sachen wie Film gucken, Buch lesen oder so zu beschäftigen. Du kannst dich nebenbei etwas ausruhen und Haushalt bleibt in der Zeit halt liegen 🤷🏻♀️ Oder Oma, Opa, Tante, Onkel, Freundin zu sich holen. Aus Erfahrung, zumindest ist es bei mir so, dass ich sehr schnell wieder fit bin als früher ohne Kind. Ist bestimmt Kopfsache weil man einfach wieder fit sein muss 😅
Es geht mir ja um extreme Erkrankungen. Oben wurde schon geschrieben, dass ich in der Schwangerschaft ein Anrecht auf eine Haushaltshilfe hätte. Hat man diesen Anspruch auch, wenn ich, blöd gesagt, mir ein Bein breche? :D
Und bei uns ist es so, dass keine anderen Leute die Betreuung übernehmen können, aber diesen Umstand möchte ich hier nicht erläutern.
Natürlich hast du diesen Anspruch auch, wenn du dir ein Bein brichst.
Aber eben nicht für Erkältung oder Magen-Darm oä.
Steht übrigens auch gut erklärt auf der Seite deiner Krankenkasse. Nur als Tipp, bevor du dich hier weiter darüber aufregst Antworten zu bekommen, die dir nicht passen.
Ich weiß gar nicht, warum du direkt angegangen wirst. Ja klar, gehen Indien Frauen einen Tag nach Entbindung mit starken Blutverlust mit Kind auf den Rücken arbeiten. Aber trotzdem kann man doch fragen, wie es in Deutschland geregelt ist.
Wir hatten bisher nur den Fall, dass ich zwei Wochen nach Entbindung mal richtig krank war, so dass ich mich nicht um meine Tochter kümmern konnte. So stark hat es mich noch nie erwischt. Ich konnte keine 3m gehen ohne heftigste Bauchschmerzen.
Mein Mann hatte dann in dem Fall einen Tag Urlaub genommen. Wir haben uns leider nicht genauer informiert, wie wir es hätten regeln können. Notfalls hätten wir das Kind als krank gemeldet und meinen Mann als Betreuung eingetragen. Zumindest bei Kita-Kindern ist es ja oft so, dass sie die Einrichtung wegen irgendetwas nicht mehr nachweisbaren nicht besuchen können.
Aber hier gibt es manchmal auch Probleme. Meine Kollegin hatte zwei kranke Kinder zu Hause. Das eine war jedoch im Krankenhaus. Sie wollte dann zu dem Kind ins Krankenhaus und der Mann sich um das andere Kind zu Hause kümmern. Da hat sich die Krankenkasse jedoch anfangs quergestellt, da ja einer beide Kinder betreuen kann. Beide Kinder waren unter 8 Jahren.
Kind krank geht nicht wenn du zuhause bist. Das wäre Betug. Du musst da auch angeben das du nicht zuhause bist.
Hallo, ich weiß nicht wie das in Deutschland ist, aber bei uns in Österreich bekommt man in so einem Fall Pflegeurlaub.
Hallo,
da gibt es leider für den Mann nur die Möglichkeit Urlaub zu nehmen oder Überstunden.
Ansonsten wie bereits erwähnt über die Krankenkasse.
Liebe Grüße
Finde, dass dies eine berechtigte Frage ist. Verstehe die Leute gar nicht, die so dumme Kommentare abgeben "muss man durch".
Ihr könnt das ja ruhig "durchmachen". Andere können auch an bessere Alternativen nachdenken.
Also, ich habe diese Punkte im Internet gefunden:
Sofern ein Arzt mittels Attest bescheinigt, dass lediglich der Ehegatte die Betreuung des ebenfalls kranken Kindes übernehmen kann, darf dieser auf eine Freistellung hoffen. Diese ist gestützt auf § 616 BGB und greift, wenn der Arbeitnehmer "für eine verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit durch einen in seiner Person liegenden Grund ohne sein Verschulden an der Dienstleistung verhindert wird". Hierunter ist auch die Betreuung eines Kindes zu verstehen, aber eben nur vorübergehend. Als vorübergehend wird überwiegend ein Zeitraum von höchstens fünf Tagen angesehen. Der Arbeitnehmer wird in dieser Zeit weiterhin bezahlt, als wäre er auf der Arbeit erschienen.
Die Möglichkeit einer unbezahlten Freistellung besteht außerdem, wenn das Kind erkrankt ist. Jeder Elternteil hat hierauf einen Anspruch von zehn Tagen pro Kind und Jahr. Während der Corona-Pandemie wurde dieser Anspruch gem. § 45 Abs. 2a SGB V auf 30 Tage erhöht. Eine solche Freistellung ist aber unbezahlt, der finanzielle Ausgleich erfolgt hier über die Krankenkasse.
Bei längeren Krankheiten bietet sich insofern allenfalls eine Lösung über eine Haushaltshilfe an, die neben den alltäglichen Aufgaben im Haushalt auch die Kinderbetreuung übernimmt. Ein solcher Antrag ist bei der Krankenkasse zu stellen. Eine solche Genehmigung wird in der Regel aber erst erteilt, sofern der Arbeitnehmer zuvor andere Optionen versucht und ausgeschöpft hat.
LG