Großeltern in der Nähe vs Wohnen in der Traumstadt

Hallo zusammen,
als unser Kind wenige Monate alt war, sind wir in meinen Heimatort gezogen, in dem ich aufgewachsen bin und in dem meine Eltern wohnen. Eigentlich wollte ich nie wieder in diesem Ort leben, dachte mir jedoch, dass mit den Großeltern in der Nähe vieles einfacher wäre. Sie unterstützen uns auch viel, meine Mutter kümmert sich momentan noch um unseren zweijährigen Sohn während ich in der Arbeit bin (er ist noch nicht in der Kita).
Jedoch merke ich, dass ich hier immer unglücklicher werde. Hier gibt es einfach nichts.. ich kann mir einfach nicht vorstellen hier noch jahrelang zu wohnen. Daher habe ich seit längerem den Gedanken, wieder in meine ca. 50 km entfernte Traumstadt zu ziehen, in der ich schon vor einigen Jahren gelebt habe (mein Partner wäre auch offen für einen Umzug und unsere Arbeit ist von beiden Orten gleich weit entfernt, wir können auch viel im Home Office arbeiten). Dort gibt es alles was ich hier so vermisse (Flüsse, Seen, kleine Gassen und eine Innenstadt, nette Cafes...).
In der anderen Stadt hätten wir keine Familie. Auch müsste ich mir einen neuen Bekanntenkreis aufbauen. Eine Freundin wohnt dort. Aber dann denke ich mir, andere schaffen das doch auch ohne Großeltern? Unser Sohn wird ja auch mal in den Kindergarten gehen etc. Oder stelle ich mir das alles so romantisch vor mit der anderen Stadt? Was würdet ihr tun?

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Ich dachte jetzt bei der Überschrift und deiner Einleitung, dass wir von 500 km sprechen, nicht von 50. 😂 Das haben mein Mann und ich als täglichen Arbeitsweg- einfach.

Je nach Straße sind das doch höchstens ca 40-50 Min Fahrtzeit. Das ist doch nicht aus der Welt?

Du klingst (neuer Freundeskreis, ohne Großeltern...) als würdet ihr auswandern und nicht, als würdet ihr quasi in die Nachbarstadt ziehen. Bei der Entfernung kann man ja durchaus die Großeltern öfter besuchen und nach wie vor mal als Babysitter nutzen? Ebenso muss man nicht zwangsläufig alle Kontakte abbrechen, so wie es sich bei dir liest?

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Ich kann dir nur berichten, dass es nicht einfach ist ohne Großeltern in der Nähe. Ja, es geht alles. Man muss sich gut organisieren und planen. Ich würde es dennoch nicht wieder so wählen. Andererseits sind 50km keine große Entfernung (bei uns 250km) und zumindest geplant oder im Notfall schafft man das auch mal "schnell" zu fahren.

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50 km ist echt nichts...das wäre für mich keine Diskussion wert :)

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Ob ihr es ohne Großeltern mit der Betreuung während der Arbeit schafft, wisst ihr doch selbst am Besten.

Wir schaffen es, aber die gemeinsame Zeit als Familie ist bei uns noch sehr beschränkt. Uns war aber immer klar, dass es keine Unterstützung aus der Familie geben wird. Mit Großeltern die sich gerne kümmern würden hätten wir es bestimmt um einiges leichter.
Von daher würde ich wohl noch einige Jahre in der Nähe der Eltern bleiben bis das Kind selbstständiger ist.
Wenn dir die Decke im Kaff auf den Kopf fällt, hast du die Möglichkeit euer Kind zu den Großeltern zu geben und die 50 Kilometer mit deinem Mann oder einer Freundin in die Stadt zu fahren.
Oder eben auch mit dem Kind einen Ausflug machen. Du bist in deinem Ort nicht festgenagelt.
Irgendwann kommt dein Kind auch in ein Alter wo die Großeltern nicht mehr so interessant sind. Das wäre dann vielleicht der ideale Zeitpunkt um die Zelte abzubrechen?

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Hi,
wegen 50 km, würde ich mir überhaupt keinen Kopf machen.

Als der Große noch Einzelkind war, bis 3,5 Jahre, waren wir 14 Tägig, in "unserem Städtche". Das sind auch 50 km. Und wenn was von Bekannten usw. anstand, sind wir auch 2x die Woche hingefahren.

Dadurch das wir aufm Land wohnen, jeder ein Auto und Führerschein besitzt, zieht man hier, wegen 50 km nicht um.

Rechne mal aus, was Dein Umzug kostet, die Wohnung in der Stadt, ob Du da nicht billiger hin kommst, wenn Du 1 x die Woche ins Städtche fährst. Wenn Du da wohnst, arbeiten gehst mit Kind, da wirst Du nicht mehr, so wie "Kinderlos oder Studentenleben" mäßig, die "Stadt" voll ausreizen.

Und wenn Deine Freunde doch alle um Dich herum sind, warum gehst Du mit denen nicht weg?
Weg ins Städtche?
Mädelsabend, ein Ehemann fährt hin, ein anderer Ehemann holt ab? Großraumtaxi etc etc

Alles Gute

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Ehrlich gesagt würde ich da wohnen bleiben wo ihr jetzt seid. Und wenn dir nach Seen und Flüssen ist, macht ihr einen schönen Tagesausflug, könnt euch ja nen schönen Schrebergarten besorgen 😅
Freunde finden ist schwieriger je älter man wird. Die anderen Familien dort haben auch schon ihre Familien mit denen sie was unternehmen….
Wir sind schon so oft umgezogen und ich bin froh, dass wir so nah bei Freunden und Verwandten jetzt wohnen, auch wenn ich die Gegend hier nicht so toll finde

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Ja. Man schafft es mit einer guten Betreuung. Diese gibt es auch für unter 3 Jährige und sollte in einer größeren Stadt sicher vorhanden sein.
Ich würde umziehen.

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Ich würde es machen.

Bei uns ist es etwas anders. Wir sind letztens erst in die Heimat von meinem Freund gezogen, 250km weg.

Ich hab dafür meine geliebte Großstadt verlassen. Dafür ist unsere neue Wohnung 30qm größer und günstiger. Die Jungs gehen hier auch wieder in die Kita.

Ich habe aber auch gesagt das wir es jetzt austesten und sollte sich jemand nicht wohlfühlen werden wir schauen was wir machen.

Freundes und Bekanntenkreis müssen wir uns hier jetzt auch erst aufbauen.

Finde es aktuell mit kleinen Kindern einfacher als wenn ich sie dann aus der Schule reiße.

50km sind jetzt auch nicht die Strecke.

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Ich musste sich kurz lachen über die 50km die nach Auswanderung klingen.

Wir sind ausgewandert. 700 und 350km von den Familien weg. Keine von beiden Seiten kann spontan vorbei kommen und aushelfen wenn Not am Mann ist. Wir haben einen Dreijährigen und ein ganz Kleines und arbeiten beide, ich arbeite nach dem Mutterschutz (der hier nicht so lang ist) in hoher Teilzeit.
Es geht. Es ist nicht immer easy peasy. In der 2. Schwangerschaft ging es mir sehr schlecht und dann gab es Corona in der Krippe. Zur Geburt und jetzt für eine Op haben wir Hilfe organisiert. Aber es geht. Und meistens auch gut.
Keine 10 Pferde würden mich für den kostenlosen Babysitterdienst zurück in eine unserer Herkunfststädte bringen.

Nicht träumen. Leben. Auch mit Kindern.