Haus wieder verkaufen?

Hallo allerseits,
wir sind vor 1,5 Jahren vom Großstadtraum in die Pampa gezogen. Grund: woanders gab es weder Bauplätze noch anderen bezahlbaren Wohnraum. Haben lange überlegt und uns dann aber für das Haus entschieden. Die Natur ist sehr schön, die Kinder haben lauter Freunde, wir verstehen uns gut mit der Dorfgemeinschaft. Problem: Mein Mann ist kreuzunglücklich, möchte in sein Heimatdorf (40 min entfernt) zurück und hat das Gefühl nicht dazuzugehören. Ich will nicht unbedingt in sein Heimatdorf, müsste mir dort wieder als neu aufbauen und die Kinder auch schon wieder. Der Große hat eh fast nen Knacks von den ganzen Umzügen. Gut, aber bevor mein Mann nicht mehr glücklich wird... Was machen? Ich denke, dass Corona eine Rolle spielt und man das echte Leben hier nicht so mitbekommt. Außerdem haben wir das Haus ja gerade erst gekauft mit einer tollen Finanzierung. Kann man das überhaupt gleich wieder verkaufen und sich was Neues finanzieren?#kratz
Ich persönlich würde ja lieber wieder in die Stadt zurück, aber das würde ihn ja auch nicht glücklicher machen... Habt ihr einen Rat für mich?

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Hallo.

Was heißt den Kreuzunglücklich? Was stört ihn konkret? Was könnte man tun damit es ihm dort wo ihr jetzt wohnt besser gefällt? Wie Alt sind die Kinder?

Generell würde ich mit Kindern nicht so oft umziehen. Ich bin als Kind oft umgezogen (worden) und fand es grausam. Jedes Mal alle Freunde weg, das gesamte vertraute Umfeld. Mittlerweile habe ich selbst zwei Kinder und bin der Auffassung, das man sich als Erwachsener da hinten anstellen sollte. Man selbst hat viel mehr Optionen (zb ein Auto). 40 Minuten sind ja nicht die Welt. Da kann man als Erwachsener öfter Mal vorbei fahren.

Haus wieder verkaufen ist natürlich auch ein Thema. Da müsstet ihr das Haus aktuell schätzen lassen. Ist es im Preis soweit gestiegen, dass ein Verkauf eure Ausgaben (Kaufnebenkosten) von damals deckt? Oder macht ihr zusätzlich noch finanzielle Verluste? Was steht in eurem Vertrag? Wahrscheinlich wird die Bank bei Ablösung des Kredites eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen. Was da möglich ist solltet ihr mit eurem Bankberater klären.

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Hallo.

Es ist schlimm, wenn dein Mann nicht glücklich ist. Wie ist er denn in der Dorfgemeinschaft angekommen? Ja, Corona macht alles etwas schwieriger. Aber es wird sich bestimmt bessern.

Wir haben 2019 auch ein Haus gekauft. Uns hatte der Notar im Vorfeld der Unterschrift gesagt, dass man "Spekulationssteuer" zahlen muss, wenn man innerhalb von 10 Jahren wieder verkauft.
Fand ich heftig.
Das solltet ihr vorher abklären und ansonsten vielleicht über Vermietung nachdenken, wenn ihr unbedingt umziehen wollt.

Alles Gute und weiterbringende Lösungsansätze für euch.

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Hallo,

Spekulationssteuer muss man meines Wissens nach nur innerhalb der 10 Jahre zahlen, wenn man das Haus mit Gewinn verkauft, dass heißt einen Preis erzielt, der über den gezahlten Preis inklusive Kauferwerbsnebenkosten ist.

Liebe Grüße

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Vielen Dank für deinen Hinweis.
Ganz im Detail habe ich mich damit nicht weiter beschäftigt, weil es für uns gar nicht zur Debatte steht.
Aber ich denke, dass keiner freiwillig mit Verlust verkaufen möchte, zumal man ja bestimmt noch Geld in das Haus investiert hat.

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Liebe Dorfgraus,

Wir waren - bis auf die Kinder - in einer ähnlichen Situation. Wir haben auch, eher aus der Not heraus, ein tolles Haus etwa 40 Minuten unserer Heimatstadt gekauft. Wir haben uns die Lage schöngeredet. Nachdem ich schwanger wurde, war aber klar, dass wir da nicht glücklich werden. Wir sind nach einem Jahr wieder weggezogen und haben das Haus nach gut 2 Jahren in unserem Besitz wieder verkauft (zum Glück so, dass wir unsere Kosten wieder raus hatten). Es war das beste, was wir für uns machen konnten. Das Leben ist zu kurz, dass wir irgendwo festsitzen, wo wir nicht glücklich sind.
Wir haben auch eine tolle Finanzierung. Diese liegt gerade bei der Bank, bis wir das Geld wieder neu investieren. Das ist kein Problem, solange man die Annuität (oder auch nach Änderung wenigstens die Zinsen) weiter zahlt. Eher schwierig ist die Situation etwas Neues zu finden.
Ob dir das jetzt hilft, weiß ich nicht. Ihr müsst alle einen Kompromiss finden, es bringt ja nichts, wenn nach einem Umzug der nächste in der Familie kreuzunglücklich ist.
Ich wünsche dir und für eure Entscheidung alles Gute!

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Hallo,
erst solltet ihr euch mal darüber klar werden, was ihr wirklich wollt. Dich zieht es zurück in die Stadt, deinen Mann in sein Heimatdorf und du schreibst hier mit Dorf"Graus".
Worauf kommt es euch an?
Soziale Kontakte kann man doch so gut wie überall knüpfen, sowohl die Kinder, als auch die Erwachsenen. Obwohl dies momentan natürlich erschwert ist, da ja so gut wie kein Vereinsleben stattfindet.
Ist dein Mann aufgeschlossen gegenüber neuen Bekanntschaften, oder eher der ruhige, zurückgezogene, der auch nicht als einzig Neuer einem Verein beitreten möchte? In den heutigen Zeiten kann man auch eine Freundschaft, die 40 km entfernt ist, aufrechterhalten - wobei natürlich eine "schnelles Bier" mit Freunden, da nicht drin ist.

Was gefällt dir so sehr an der Stadt, was du auf dem Dorf nicht hast? Du sprichst hier schon ziemlich abfällig, abwertend über die Gegend wo ihr jetzt wohnt (Pampa...) Wäre das im Heimatdorf deines Partners anders? Wie weit habt ihr denn zur nächsten Stadt?

Das sind alles Fragen, die wir dir nicht beantworten können.

Für kleine Kinder kann so ein Dorfleben wirklich schön sein. Sie können ab einem gewissen Alter alleine zu Freunden, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Als Eltern kennt man größtenteils den Umgang der Kinder... usw.
Ich würde das Dorfleben nicht missen wollen, obwohl es schon ein paar Jahre dauerte, bis ich mich hier wirklich heimisch fühlte.
LG

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Sehe es auch so wie kitara36, als erwachsener sollte man sich hinten anstellen und nicht die Kinder aus ihrem gewohnten Umfeld reißen.

40 min ist gar nichts... meine Frau und ich fahren einfach so zum "Spaß" mal 40km umher, einfach um die Landschaft anzuschauen etc...

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Dein Mann sollte ehrlich hinterfragen, warum er zurück möchte.

Natürlich soll er nicht unglücklich sein. Aber was hat er bisher aktiv getan, um sich zu integrieren und sich heimisch zu fühlen? Ist er aktiv im Gemeindeleben? Oder vergleicht er nur und jammert?

Ich würde mir selbst noch Zeit geben, manchmal ist es schwer Fuß zu fassen. Wenn er in 2-3 Jahren und aktiven Versuchen immer noch kreuzunglücklich ist, würde ich über einen erneuten Umzug nachdenken.

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Warum ist dein Mann so unglücklich?
Du schreibst ihr versteht euch gut mit der Dorfgemeinschaft. Dein Mann auch?

Wegen 40 Kilometer würde ich die Kinder nicht wieder aus ihrem Umfeld reißen.
Manche fahren 40 Kilometer täglich zur Arbeit. So weit weg von seiner Heimat ist dein Mann nun auch wieder nicht.

Du willst in die Stadt, er nicht.
Er will in seine Heimat, du nicht.
Den Kindern gefällts am jetzigen Ort.
Dann lässt die Kinder "gewinnen".

Ich bin selbst in einem Dorf groß geworden. Die Freiheiten, die ich hatte waren nahezu grenzenlos.
Ich hätte nicht tauschen wollen. Und ich würde sogar behaupten, dass diese Freiheit meine Selbstständigkeit unheimlich gefördert hat.

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Hallo Du

Einfache Rechnung 1: 3
Entweder ist 1 Mann unglücklich oder 3 andere (Frau und Kinder). Dein Mann soll noch etwas durchhalten und positiver denken. Mimmimi ich armes Mänchen will Heim, schluchz, finde ich etwas unreif! Corona ist eine Ausnahmesituation. In dieser Zeit Kurzschlusshandlungen, wie ein eben gekauftes Haus wieder verkaufen, zu unterstützen finde ich unfair den Kindern gegenüber.
Wenn es nach einem Jahr immer noch so aussieht kann man ja weiter schauen.

Alles Gute

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Für die Kinder wäre es schlimm! Da würde ich zumindest einen sinnvollen Termin (Schulwechsel) abwarten. Und ggfs eine Frist setzen in der ihr nochmal alles dran setzt „anzukommen“. Dein Mann muss auch aktiv sein und nicht warten, das Leute auf ihn zukommen. Verein, Kontakte über die Kids usw. Das ist auch „Arbeit“. Die hätte er in seiner Heimat nicht. Dafür du und die Kids.