Verfahrene Wohnsituation - wie soll es nur weitergehen? Lang - SILOPO

Hallo,
Ich muss mich hier mal ausheulen und wollte auch mal objektive Meinungen hören. Ich muss kurz ein bisschen ausholen.

Die ganze Familie meines Mannes (Onkel, Tanten, Oma Opa) kommt aus Dorf 1. Die Mutter meines Mannes ist irgendwann mit meinem Mann in Stadt 2 gezogen. Dort komme ich und meine ganze Familie her. Mein Mann und ich lernten uns in Stadt 2 kennen und wohnten dort 6 Jahre. Irgendwann war mein Mann mit der damaligen Wohnung sehr unzufrieden.
Er erinnerte sich an sein Heimatdorf. Seine Großeltern haben ein wirklich schönes, großes Haus, locker 300 qm, 4 Etagen, und ein riesiger Garten. Die unterste Etage (Südhang) war eine eigene Wohnung, in der ein Pärchen aus dem Dorf wohnte. Mein Mann machte den Vorschlag, dass die Großeltern die Mieter doch mit Eigenbedarf raus "schmeißen" könnten, und wir können dort einziehen. Mir war das sehr unangenehm, erstens der Eigenbedarf, und zweitens wollte ich eigentlich nicht von meiner Heimat weg. Aber mein Mann meinte, er redet nochmal mit Opa, eventuell könnten wir ja später das Haus mal übernehmen. Unter diesem Gesichtspunkt hab ich dann zugestimmt, da das Haus, die Lage und der Garten wirklich traumhaft sind. Wir gingen mit Opa und Oma essen und fragten sie, ob wir das so machen könnten. Sie freuten sich riesig. Oma meinte noch (wichtig), dass, wenn wir dann mal Nachwuchs bekommen, sie in die unterste Etage gehen und wir dann die beiden oberen Etagen nutzen können (per Mietkauf oder ähnlichem). Das war natürlich ein super Vorschlag, und so zogen wir vor 5 Jahren dort ein. Mir fiel es Anfangs sehr schwer, aber mittlerweile liebe ich das Dorf, und die meiste Familie meines Mannes ist ja auch hier. (Im Folgenden nenne ich den Opa und die Oma meines Mannes einfach "Oma" und "Opa", ist einfacher).

Vor 1,5 Jahren haben wir einen Sohn bekommen. Ziemlich zeitgleich wurde Oma sehr krank, Krebs, und starb dann leider ein halbes Jahr später. Opa und Oma waren über 50 Jahre verheiratet. Opa hat das extrem mitgenommen. Er ist total zurück gezogen. Immer noch sehr lieb, aber man merkt, dass er schwer depressiv ist (leider lässt er da absolut nicht mit sich sprechen). Seine Kinder wollten die Sachen von Oma nach und nach ausräumen, aber er wurde sauer und wehrte sich mit Hand und Fuß dagegen, dass etwas verändert wird.

Langsam wurde/wird der Zustand in unserer Wohnung schwierig. Das Kinderzimmer schimmelt. Es ist das Kellerzimmer im Südhang, und das Haus wurde einfach so, ohne Drainage, in die Erde gesetzt. Wir versuchen das ganze mit Luftentfeuchter und allem in Schach zu halten, aber immer wieder entdecken wir eine neue Stelle. Der Raum hat außerdem einfach keine Heizung (obwohl er recht groß ist). Wir haben eine Elektroheizung besorgt, die Massenhaft Strom frisst. Sohnemann schläft eh noch im Familienbett, und wir gehen nur zum Spielen und Wickeln ins Zimmer, aber dort schlafen lassen möchte ich ihn nicht. Es sieht einfach extrem nach Keller aus, ein Minifenster ganz oben, alles nicht schön. Die Badewanne rostet und geht kaputt. Die Spülmaschine gibt den Geist auf. Die Fenster werden langsam undicht. Wenn wir Opa drauf ansprechen, zuckt er nur mit den Schultern und sagt "Im Kinderzimmer hats halt schon immer geschimmelt" oder "Die Badewanne tuts doch noch". Wir haben leider auch keinen richtigen Mietvertrag, sondern drücken ihm einfach jeden Monat 400 Euro in die Hand. Aber er kümmert sich halt auch weder um die Wohnung, noch um den Rest des Hauses.

Jetzt wohnt er allein auf 2 Etagen + Dachboden. Auf der ersten Etage lebt er, auf der zweiten schläft er, und im Dachboden macht er seine Briefmarken. Er war es gewohnt, dass Oma alles putzt, deshalb putzt er nicht, und die Mama meines Mannes (seine Tochter) fährt einmal die Woche 45 Kilometer, um sein ganzes Haus zu putzen.
Dass er nicht in die Kellerwohnung zieht, so wie es ursprünglich ausgemacht war, ist uns klar, dafür ist er sein Zuhause zu sehr gewöhnt. Deshalb hat mein Mann ihn vor 2 Wochen mal drauf angesprochen, ob er uns nicht schon mal die 2. Etage verkaufen will, wo er eh nur schläft. Unten sind auch noch ungenutzte Zimmer, oben ist fast alles ungenutzt, und er müsste quasi nur sein Schlafzimmer nach unten verlegen. Dann könnten wir oben sanieren, es ist heller, schöner und größer, und die Kellerwohnung könnte irgendwann auch wieder vermietet werden. "Er überlegt es sich", war seine Antwort.

Heute hab ich ihn nochmal lieb drauf angesprochen. Der arme Mann ist komplett zusammen gebrochen. Er schafft es nicht, jedes Kleidungsstück, jede Dekovase, jedes Möbelstück erinnert ihn an Oma, und er kann es definitiv nicht ausräumen. Wir saßen über eine Stunde zusammen und haben geweint, weil er Oma so vermisst.
Ich versteh das schon. Das hab ich dann meinem Mann gesagt. Der meinte, er kann nicht länger in dieser Wohnung leben. Ich fühle mich natürlich auch blöd, unten zu sitzen und zu "warten", dass Opa irgendwann das zeitliche segnet und wir das Haus übernehmen können. Zumal auch erstmal sehr viel saniert werden müsste, das Dach müsste neu gemacht werden, der komplette Dachboden, eigentlich alles. Trotzdem ist das Haus halt in einer traumhaften Lage, ein Bach fließt drum rum, der riesige Garten, Kindergarten und Schule sind zu Fuß erreichbar.

Jedenfalls meinte mein Mann, er kann nicht mehr länger hier wohnen. Der Schimmel im Kinderzimmer macht ihn fertig, und auch das Zusammenleben mit Opa wird langsam schwierig. Er sperrt uns immer öfter versehentlich aus, "durchsucht" unseren Müll und trägt Dinge, die für ihn in Ordnung sind, wieder rein, solche Sachen. Meinen Mann macht das total fertig. Er will einfach was eigenes. Er spielt jetzt schon mit dem Gedanken, nochmal wo anders ein Mietverhältnis zu beginnen, was ich rein objektiv schon Geldverschwendung finde (Kaution, Umzug, kostet ja auch alles). Langfristig wollen wir natürlich ein eigenes Haus. Aber momentan sind wirklich nirgendwo Grundstücke oder geeignete Häuser frei. Wegen mir könnten wir auch noch die paar Jahre in dieser Wohnung "abwarten", bis das Haus frei wird. Ich bin in echt miserablen Zuständen aufgewachsen, dreckig, Vater Alkoholiker, das volle Programm. Schimmel, undichte Fenster, das macht mir alles nichts aus. Meinem Mann schon, er will, dass unser Sohn ein vernünftiges Kinderzimmer hat, in dem er auch irgendwann mal schlafen kann. Mein Mann sucht nach Mietswohnungen oder Grundstücken bzw. Häusern. Ich denke aber auch an Opa, der dann ganz allein in diesem riesigen Haus wohnt, nur weil er es nicht übers Herz bringt, sich von Omas Sachen zu trennen. Die ganze Situation belastet meinen Mann und mich so sehr. Mein Mann ist auf 180. Er sagt schon so Dinge wie "wenn Opa uns das nächste Mal aussperrt, trete ich die Tür ein, das kannst du glauben" (würde er nicht machen, aber er hat einfach 0 Toleranz mehr). Und ich dachte, wir haben hier unsere Heimat und unser Zuhause gefunden, und bin traurig über die erneute Veränderung, die uns jetzt vielleicht bevorsteht. Ich wohne trotzdem gern mit Opa zusammen, auch wenn er "Probleme" macht (der Mann ist 82, da wird man halt vergesslich). Bin mir aber auch bewusst, dass es mit den nächsten Jahren nicht einfacher werden wird. Am Haus macht er schon gar nichts mehr, "für mich reicht es doch noch ein paar Jahre", sagt er. Aber wir müssen halt dann irgendwann das Geld in die Hand nehmen und alles sanieren. Ich weiß, eigentlich ist Schimmel im Kinderzimmer ein No-go, und jeder andere Vermieter müsste das halt bereinigen, ansonsten gäbs Mietminderung. Aber wir haben ja nichtmal einen Mietvertrag.

Ach momentan ist alles so verfahren und ich glaub, ich wollte einfach mal meine Gedanken ordnen. Danke fürs Zuhören!

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Puh, ich glaube, da sind einfach wieder so viele unerfüllte Erwartungen und so viel unabgesprochenes…

Ich teile trotzdem mal ein paar Gedanken.

Oma und Opa haben euch geholfen. Jetzt funktionieren sie nicht mehr so und dein Mann will halt gehen. Das verstehe ich zwar, finde es trotzdem unmöglich.

Ihr zahlt grade mal 400€ Miete. Das ist halt eigtl NICHTS.

Warum lasst ihr keine neue Badewanne einbauen? Oder erneuert die Spülmaschine?

Warum putzt nicht dein Mann den Bereich von Opa? Warum muss dafür deine Schwiegermutter kommen?

Wieso unterstützt ihr Opa nicht mehr? Ja vielleicht ist er noch nicht so weit, jeder trauert anders. Aber wenn ihr sagt, dass ihr ihm helft, vielleicht neue Dinge als Erinnerung an oma schaffen könnt usw, dann schafft er es?

Besprecht konkret mit ihm zusammen, was ihm am liebsten ist: ihr zieht aus, ihr helft ihm mehr, etc pp.

Wieso kann er euch aussperren? Deponiert halt einen Schlüssel oder nehmt immer einen mit? Haben wir auch, ganz ohne jemand anderen im Haus :D

Also ich empfinde, vor allem deinen Mann, denn du bist da ja wohl anders gestrickt, als etwas undankbar. Ihr habt super günstig die Wohnung bekommen, damals war alles gut genug. Jetzt wird’s etwas schwierig und dein Mann will sofort weg. So leicht würde ich nicht aufgeben… oder halt klar kommunizieren, dass ihr auszieht, dann aber auch kein Interesse mehr am Haus habt 🤷‍♀️

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Opa unterstützen ja (oder zumindest versuchen - ältere Menschen können sooo stur sein), aber so Dinge wie Badewanne selbst kaufen und damit das Haus schon mal Stück für Stück sanieren, würde ich allerdings nur machen, wenn denn bereits notariell / testamentarisch festgehalten wurde, dass das Haus auch tatsächlich an die TE und ihren Mann vererbt wird. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass bis dato noch nix offiziell geregelt wurde. Ist dem denn so?

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Naja, sowas wie eine neue Badewanne kostet jetzt auch nicht die Welt. Ihr müsst bedenken wie viel Geld ihr jeden Monat spart.

Für so eine Kleinigkeit müsst ihr doch nichts schriftlich festhalten. Das wäre für mich erst der Fall, wenn ihr das mit demSchimmel beseitigen wollt. Denn DAS wird euch einiges kosten.

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Hallo,

meines Erachtens ist der "Frust" Deines Mannes absolut nachvollziehbar. Und- ohne das jetzt böse zu meinen- sein Großvater kann durchaus noch zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahre leben. Möchtest Du ernsthaft so lange Zeit behelfsmäßig in einer dunklen, unattraktiven Wohnung hocken, die zudem auch noch seit Jahrzehnten vor sich hin schimmelt?!

Da geht Euch erstens viel Lebensqualität und Zufriedenheit verloren, zweitens belastet die Situation Eure Partnerschaft zunehmend und drittens überträgt die Stimmung sich zwangsläufig auf Euren Sohn. Von den gesundheitlichen Risiken durch den Schimmel mal ganz abgesehen.

Es tut mir leid, dass Du in Deiner Biografie solche negativen Erfahrungen machen musstest, sicherlich geht es schlimmer als Eure aktuelle Wohnsituation ist. Trotzdem finde ich, dass es das Haus (auch perspektivisch) nicht wert ist, darauf zu warten, sich jahrelang "zusammen zu reißen" und "auszuharren". Deinen Wunsch nach Heimat/einem bleibenden Zuhause kann ich gut nachempfinden- Eure aktuelle Unterkunft liest sich jedoch leider überhaupt nicht danach.

Ein Haus, dass quasi seit Ewigkeiten schimmelt, würde ich niemals kaufen! Die Sanierungskosten steigen schnell in ungeahnte Höhen und ob der Schimmel bei der Lage/Bauweise, die Du beschreibst, nicht irgendwann trotzdem wieder auftaucht, kann man nicht garantieren. Das ist ja wissentlich die berühmte "Katze im Sack".

An Eurer Stelle würde ich mich in der näheren Umgebung nach einer kleinen Wohnung als Übergangslösung umschauen und von dort aus gemeinsam als Paar in Ruhe überlegen, was Ihr langfristig möchtet und was realistisch ist. Diese Entscheidung im Interesse Eurer eigenen, kleinen Familie solltet Ihr keinesfalls vom Opa und dessen andauernder Trauer über den Verlust seiner Frau abhängig machen. Mitgefühl selbstverständlich, aber aus lauter Mitleid handlungs- und entscheidungsunfähig in dieser Bude hocken bleiben keinesfalls.

Ich hoffe, das hilft Dir ein wenig weiter beim "Sortieren" Deiner diesbezüglichen Überlegungen?

Viele Grüße & alles Gute für Eure Entscheidungsfindung!

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Hallo,
Danke für deine einfühlsame und liebe Antwort! Das hilft mir wirklich sehr, mich ein wenig mehr mit der aktuellen Situation anzufreunden und auch hinter meinem Mann stehen zu können. Es stimmt schon, Opa nimmt ja Auch keine Rücksicht auf uns und bleibt lieber auf den Klamotten seiner verstorbenen Frau sitzen...da ist mein Mitgefühl, dass seine Wohnung dann leer steht, auch fehl am Platz. Man wird sehen, wie sich die nächste Zeit entwickelt

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Ich denke ebenfalls, Opa kann noch gut 10 Jahre leben und dann ist dein Kind knapp 11und liegt sicher schon in seinem Schimmelzimmer. Kein Fenster, Schimmel - würdest du da Freunde zum Spielen einladen wollen?

Auch wenn du in der Hinsicht durch deine schlechte Kindheit abgebrüht bist, so solltest du dir doch für dein Kind eine schönere Wohnsituation wünschen oder? Garten ist nett aber nicht alles. Und das große Haus kann er ja nicht nutzen weil ihr im Keller wohnt.



Ich bin auch leider bei deinem Mann. Umzug und keinesfalls ein schimmliges Haus übernehmen. Der Schimmel im Keller und auch ein undichtes Dach kann von oben Schimmel verursachen. Sichtbarer Schimmel ist nur der Anfang vom Schimmelbefall. Der kriecht durch alle Wände.

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Hallo,

ich finde es schön, dass du den Opa verstehst, wirklich, das würde bestimmt nicht jeder so sehen. #herzlich

Vielleicht gibt es ja die Option, dass ihr, weil das Grundstück so groß ist, darauf ein schönes Haus baut. Ganz so wie ihr es euch vorstellt. Dann wäre Opa ja trotzdem nicht allein und ihr hättet etwas eigenes nach euren Vorstellungen.
Keine Ahnung, ob das bei euch geht. Hier in der Gegend machen das halt viele.

LG

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Hier stimme ich zu!

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Hey!

Muss es denn eine komplette Etage sein oder reicht nicht auch ein Zimmer aus der 2., wenn dort Zimmer freistehen?
Ich teile die Bedenken wegen des Schimmels- wer weiß, in welchem Zustand die Wände sind. Da müsste ein Gutachter ran. Der kann euch sagen, in welchem Zustand euer Traumhaus ist.

Sein Verhalten klingt ein bisschen so, als ob Opa dement wird🙈

Klar, könnt ihr auf das Haus warten. Mein Opa wurde 100 Jahre alt. Wenn euer Opa so alt wird, ist die Kindheit eures Sohnes vorbei. Das müsst ihr abwägen.

Liebe Grüße
Schoko

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Hallo

Mir fehlt in deinem Text die Info, ob formell schriftlich mit euch vereinbart wurde, daß ihr das Haus irgendwann bekommt oder abkaufen dürft. Damals fand offenbar nur ein Gespräch am Tisch statt. Auch wenn Opa stirbt, seid ihr ganz sicher nicht die direkten Erben, oder?

Abgesehen davon bin ich zu 100% bei deinem Mann. Zieht da weg. Du willst doch eurem Kind keine Kindheit in diesem, sorry, Loch zumuten? Nur weil du auf Sparfuchs machen willst. Das sind wertvolle Jahre, die man auf einem ganz anderen Lebensqualitätslevel verbringen kann. Ich würde dafür sorgen, daß mein Kind schönere Erinnerungen an deine Kindheit hat als ich.

Mein Vater, heute 77 Jahre alt, spricht immer wieder, seit Jahren, von der Erbverteilung (Erbvorbezug). Geschehen ist nichts - muss es auch nicht. Wir leben unser Leben, wie wenn er nichts darüber erzählen würde. Einfach den Druck bei euch rausnehmen und euer Leben leben.

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Danke für die Antwort! Das hab ich vergessen, es ist notariell noch nichts geregelt, und er will das auch nicht. "Ihr werdet euch dann schon einig", sagt er. Erstmal geht das Haus an seine 3 Kinder. Denen müssten wir es dann abkaufen. 2 davon sind im Boot, aber bei der Tochter sind wir uns echt noch nicht sicher, denn sie hat ein sehr altes, kleines Haus und könnte vielleicht ebenfalls das von Opa wollen. Auch das ist also noch ungeklärt.

Das stimmt natürlich, unserem Kind nützt der schöne Garten auch nichts, wenn er seine Kindheit im Keller verbringen muss...ewig im Familienbett schlafen geht ja nun auch nicht.

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Oh, das ist ein hohes Risiko, darauf zu warten. Kann gut sein, daß die Tochter das Haus dann will. Ehrlich, zieht dort aus. Das ist ja kein Zustand dort.
Alles Gute!

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Vielleicht könntet ihr den Opa überzeugen, wenn du ihm den Vorschlag machst, all das, was ihn an Oma erinnert ins neue Schlafzimmer in der unteren (von ihm bewohnten) Etage einzuräumen. Sollte der Platz zu wenig sein, kann man ja auch evtl. noch Sachen eurer jetzigen Kellerwohnung deponieren.

So müsste er sich nicht von den Sachen trennen und ihr hättet Platz im 2. Stock und Dachgeschoß. #schwitz

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Hallo,

ich kann dich schon verstehen, dass du den Opa nicht allein lassen möchtest. Und natürlich je nach Blickwinkel wohnt ihr für 3 (?) Zimmer mit 400 € super günstig. Da kann ich den meisten anderen nur zustimmen, dass ich so „Kleinigkeiten“ wie Spülmaschine oder evtl. Badewanne (kommt aufs Ausmaß an) selbst erneuern würde.
Größere Sachen würde ich definitiv nicht machen, da nichts notariell geregelt ist.
Da würde ich definitiv nochmal mit ihm sprechen & auch auf sein „Ihr werdet euch schon einig“ klar und deutlich mit sprechen, dass wenn es nicht geregelt wird ihr auszieht. Sagt ihm, dass er euch das Haus jetzt verkaufen soll mit lebenslangem Wohnrecht evtl. Dann hat er keine Arbeit mit Sanierung/Instandhaltung und ihr könnt größere arbeiten machen lassen. Und der Ipa kann mit dem Erlös machen, was er will (Kinder auszahlen, verprassen oder sonst was).

Ansonsten könntet ihr natürlich auch mal beim Notar nachfragen, ob es die Möglichkeit einer vorab-Überschreibung durch die eigentlichen Erben gibt. Und dann eben mit der einen Tochter des Opas sprechen, ob sie sowas machen würde.

Wenn beides keine Lösung bringt, würde ich mir wirklich was anderes kaufen/suchen.

Thema Putzen beim Opa: Wäre es nicht sinnvoll, wenn 1-2 x pro Woche eine Reinigungskraft kommt? Wäre ja auch für deine Schwiegermutter einfacher.

Alles Gute
Hamsti

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Hallo Hamsti,

Das sind alles gute Vorschläge. Ich hab das mal bei meinem Mann angesprochen, und der erzählte mir, dass die 3 Kinder sich schon mal ins Grundbuch Eintragen lassen wollten (ich kenn mich nicht aus und weiß nicht, welchen Sinn das hat), weil das Haus ja an die 3 geht. Da wurde er richtig wütend und meinte, das Haus sei seines, niemand nimmt ihm das weg. Ich glaub echt, da ist Hopfen und Malz verloren. Der hockt auf seinem Haus wie ein Drache auf seinem Schatz.

Putzkraft spreche ich auch oft an. Vielleicht würde ihm ja sogar eine Haushaltshilfe über die Krankenkasse zustehen, ich weiß es nicht. Aber er will nicht, dass jemand fremdes im Haus putzt. Da weigert er sich total dagegen. Meine Schwiegermutter sagt, dass sie es gern macht, aber ich glaub, sie weiß einfach, dass es niemand macht, wenn sie es nicht macht.

Weil hier viele schreiben, dass 400 Euro total günstig sind. Wir leben extrem auf dem Land und haben im Dorf einen sehr niedrigen Quadratmeter-Preis. Hier gibt es tatsächlich manchmal ähnliche Wohnungen für 300 Euro warm. 400 Euro ist on unserer Region also nicht zu wenig und nicht zu viel, viel mehr würden wir wo anders auch nicht zahlen für diese Wohnung.

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So eine Konstellation hätte ich mir von Anfang an notariell abgesichert. Man kann vertraglich beispielsweise regeln, dass ihr solange Oma und Opa leben quasi Miete zahlt und für Instandhaltung und Organisation der Pflege verantwortlich seid, dafür das Haus euch dann im Todesfall komplett ohne weitere Auszahlungen gehört. Da es an Bedinungen (wie eben Pflege und Intsandhaltung) gekoppelt ist, ist das auch erbrechtlich mit den anderen Erben dann kein Problem, so dass euch quasi das Auszahlen der Kinder das Genick bricht. Ganz ideal wäre es, wenn das offen gehandhabt und kommuniziert wird, so dass alle, die auf ein Erbe "hoffen" über dieses Arrangement bescheid wissen. Ich finde das oft einen besseren Kompromiss, da die Rente oft nur sehr gering ist und alte Menschen sonst dazu neigen, auf diese bescheuerten Teilverkaufswerbungen reinzufallen, bei denen dann die Immobilie am Ende in fremden Händen ist.

Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen. Ich würde die Pläne dem Opa offen legen und ihm mitteilen, dass sich für euch etwas ändern muss, sonst ist die Situation für euch nicht mehr tragbar. Ich finde, diese Offenheit seid ihr ihm schuldig. Derzeit unterstützt du Opa nicht im Haushalt. Offen gestanden hätte ich das jetzt erwartet. Das hat sicher seine Gründe, aber es ist natürlich dann auch schwierig, den Opa einfach beerben zu wollen, ohne dass irgendeine Gegenleistung fließt. Und nein, Miete ist selbstverständlich.

Es scheint schwierig zu sein und ich würde mir eine neue Wohnung suchen. Wie andere schon sagten, kann Opa noch sehr alt werden. Schade, dass er das vorher nicht geregelt hatte. Spart für euer Eigenheim, vielleicht auch die Erben auszuzahlen, wenn ihr dieses eine Haus wollt. Das wäre mein Rat an euch.

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Danke für die Antwort!
Ja, das hätten wir echt von Anfang an klären müssen. Wir sind da wirklich sehr blauäugig ran, und jetzt haben wir den Salat.

Aber dass ich ihm im Haushalte helfe seh ich wirklich nicht ein. Er macht 3 Etagen dreckig, obwohl er nur eine bräuchte. Er pinkelt im Erdgeschoss und macht sein großes Geschäft im Obergeschoss, und meine Schwiegermama muss deshalb immer 2 Klos putzen, frage nicht wie die aussehen, denn er muss es ja nicht weg machen. Wie gesagt, ich hab ein kleines Kind und 0,0 Unterstützung, dass mir das mal abgenommen wird. Ich komm selbst kaum mit meinem Haushalt hinterher. Unser Schlaf ist katastrophal, es wird Dauergezahnt. Opa ist noch so fit, dass er Äste absägt und im Sommer jeden 3. Tag Rasen mäht. Er kann den Haushalt selbst machen und hätte auch den ganzen Tag Zeit dafür. Er sagte selbst, dass das Frauenarbeit ist. Und schon allein wegen dieser Aussage seh ich es nicht ein, ihm sein Haus zu putzen. Abgesehen davon sind wir oft beieinander, trinken fast jeden Tag gemeinsam Kaffee, wir kochen auch oft für ihn mit und helfen im Garten. Aber seinen Haushalt kann und soll er selbst machen. Nicht ich mit eigenem Haushalt und Kleinkind, oder mein Vollzeit arbeitender Mann.