Enttäuscht von meiner Schwester

Hallo ich interessiere mich für eure Meinungen.

Sorry für den langen Text :)
Ich werde bald einen Kaiserschnitt haben und habe bereits eine 15 Monate alte Tochter, die sehr aktiv ist. Wir laufen zu Hause oft stundenlang, so dass ich ihre Hände halte, wir spielen mit dem Ball, etc. also unser Alltag ist sehr aktiv. Ich muss sie auch oft heben, in den Kinderstuhl setzen oder ins Bett legen. Auf dem Boden kann ich nicht wickeln, weil sie immer wegläuft und im Endeffekt muss ich sie dann doch heben, um sie zu den Wickelsachen zurückzubringen. Nun darf ich laut meinem Arzt 6 Wochen lang nach dem Kaiserschnitt meine Tochter nicht heben und auch sonst an diesem sehr aktiven Leben mit meiner Tochter zunächst nicht teilnehmen, da ich mich schonen sollte. Mit meinem Mann, meiner Mutter und meiner Schwiegermutter werde ich insgesamt 3 Wochen Hilfe bekommen. Sie haben jeweils 1 Woche Urlaub genommen, wofür ich dankbar bin. Ich habe im Januar auch noch meine Schwester gefragt, ob sie 1 Woche Zeit hätte und sie hat sofort zu 100 % ja gesagt. Ich hab ihr auch gesagt, dass ich den Termin noch nicht weiß, sie hat aber gesagt, dass es kein Problem sei, sie kommt sowieso. Dann habe ich niemanden mehr gesucht und war froh, dass ich zumindest für 4 Wochen Hilfe haben werde. Gestern habe ich meiner Schwester gesagt, wann sie genau kommen könnte und auf einmal sagt sie, dass sie nicht kommen kann und dass für sie ihr Job das Wichtigste ist. Mein Problem ist dabei nicht, dass sie nicht kommt, ich habe es nicht erwartet, dass sie kommt, sondern dass ich mich von ihr jetzt verarscht fühle, weil sie mir das zu 100% versprochen hat und dass sie mir seitdem nicht gesagt hat, dass sie doch nicht kommt (ich musste noch nachfragen). Wenn sie mir das gesagt hätte, hätte ich die Möglichkeit gehabt, jemanden anderen zu suchen aber jetzt ist es schon zu spät. Keiner wird in 3 Wochen einfach so nur wegen mir Urlaub nehmen. Sie hat auch kein "es tut mir leid, ich hab es versprochen und sorry dass ich es seit Januar bis jetzt nicht gesagt habe, habe vergessen" oder was weiß ich gesagt. Ich habe gefragt, warum sie dann sowas verspricht, das ist doch eine ernste Sache und warum sie nichts darüber sagt, dass sie nicht kommt und ihre Antwort war, dass ich sie nicht nerven soll und dass ich keine Empathie habe. Meine Fragen blieben aber unbeantwortet. Wie würdet ihr reagieren? Ich weiß jetzt gar nicht, wie ich mich ggü. ihr verhalten soll.
Viele Grüße Lisa

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Dein Mann nimmt eine (!!!!) Woche Urlaub für dein Wochenbett? Eine Woche? In zahlen: 1? Obwohl ihr ein Kleinkind habt?

Und die restliche Familie soll es jetzt richten?

Warum ist der Job deines Mannes (und wahrscheinlich Vater der Kinder) wichtiger als der Job deiner Schwester?

Warum nimmt sich dein Mann nicht, wie jeder vernünftige und verantwortungsbewusste Vater, einen Monat Elternzeit, um sich um seine Familie zu kümmern?

Nee, sorry. Überhaupt kein verständnis. Deine Schwester hat ihr eigenes Leben. Deine Schwester hat nichts damit zutun, dass du ein Kind bekommst. Ich würde niemals, niemals auf die Idee kommen, meine Schwester, die berufstätig ist, zu fragen, ob sie eine Woche Urlaub für mich nehmen kann.
Brauche ich auch nicht- mein Mann nimmt drei Monate Elternzeit.

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Vielleicht lebt die TE nicht in Deutschland und der Vater hat gar nicht die Möglichkeit, (bezahlte) Elternzeit zu nehmen.

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Dann nimmt man halt bezahlten Urlaub? Also sorry, aber das sind doch ausreden.

Wo ein Wille, da ein Weg.

Wie machen das denn Eltern, die keine familiäre Entlastung haben?

Warum den KV immer schützen (der arme, muss doch Geld verdienen) und die Mutter auf sich allein gestellt lassen bzw in eine Abhängigkeit zu anderen.

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Ich glaube manchmal verspricht man Dinge um sein Gegenüber nicht zu enttäuschen und weil man in diesem einen spontanen Moment wirklich noch glaubte, es sei realisierbar. Ich ertappe mich manchmal dabei wie ich einer Sache zustimme, ohne groß nachzudenken, weil es mir als richtig erscheint. Erst im Nachhinein denke ich dann darüber nach und stelle fest, "nun ja, war doch keine gute Idee (ich mache das dann nur). Ich kenne sie nicht, aber es erschien ihr in diesem einen, kurzen Moment wahrscheinlich als selbstverständlich für dich da zu sein.

Ich verstehe deine Enttäuschung und das würde ich klar kommunizieren, es ist scheiße, besonders wenn man sich in Extremsituationen darauf verlässt und die gesamte Planung daran hängt. Vielleicht sagst du ihr, dass sie in Zukunft über Angebote besser nachzudenken hat und dass du erstmal dich nicht mehr auf sie verlassen willst/kannst.
Vorwürfe würde ich ihr nicht machen, aber sagen, dass eine Absage kein Problem gewesen wäre, du aber über dieses Verhalten enttäuscht und auch wütend bist und sie dir die Möglichkeit genommen hat, eine Alternative zu finden. Vielleicht konnte sie keinen Urlaub nehmen, egal aus welchen Gründen, es ist nicht tragisch, aber ihr Umgang damit geht gar nicht, das kannst du ihr vorwerfen.

Ich glaube aber, dein Mann muss hier verpflichtet werden für euch da zu sein. In solchen Momenten (und hier lautet die Antwort von Müttern meist: aber sein Job (...), selbstständig (...) was auch immer), muss die Familie an erster Stelle stehen. Ich habe letztes Jahr per Sectio entbinden müssen, wir hatten keine Planungszeit und ich lag danach noch ewig im KH wegen einer Sepsis. Mein Mann musste zu Hause bleiben, es ging nicht anders und obwohl es eigentlich nicht machbar war, war er da.
Vielleicht geht es ja auch relativ schnell wieder und wenn die Kleine mal nicht permanent begleitet werden kann, dann ist das so (laufen durch die Wohnung etc). Mit neuem Baby werden neue Rituale eingeführt und euer ganzes Gefüge wird sich wandeln und wenn du die Große dann erstmal z.B. auf dem Boden wickeln musst, dann ist das so. Lege dir alle Sachen zurecht, es finden sich immer Möglichkeiten.

Viel Glück beim Kaiserschnitt.

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wie wäre es , wenn der Papa Elternziet beantrage würde, er kann 2 Monate nehmen. und schon ist alles geregelt.
es gibt solche Lösungen. wieso sollte deine Schwester in Urlaub bei dir verbringen, sowas würde ich von niemandem erwarten.

Übrigens dein Kind an den Händen zu halten, damit es laufen kann, ist gesundheitlich für Kind eher schädlich, kauf einen Lauflernwagen. dann lernt sie es allein, kosten cs 15€

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Schon mal drüber nachgedacht dass sich nicht alle Elternzeit leisten können?!

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Vielleicht informierst du dich , wie schädlich ein lauflernwagen ist?

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Ich verstehe deine Enttäuschung, darüber, dass deine Schwester etwas verspricht und dann nicht hält.
Dennoch denke ich, dass es legitim ist, dass ihr ihr Job sehr wichtig ist. Zudem ist es natürlich schwieriger beim Arbeitgeber Urlaub einzufordern, "weil man Tante wird".
Für den werdenden Vater müsste es einfacher sein, länger Urlaub zu nehmen (wie sieht es mit Erziehungsurlaub aus?)
Zudem ist deine ältere Tochter mit 15 Monaten durchaus in der Lage zu lernen beim Wickeln kurz stillzuhalten. Oder du wickelst sie auf der Couch oder dem Bett, da kann sie ja bestimmt selber hochklettern

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Kann es sein, dass sie gerade im Job unter Stress steht und deshalb nicht frei nehmen kann? Oder weißt du, ob sie vielleicht selbst schwanger werden möchte, es nicht klappt, sie gerade eine FG verarbeitet o.ä. und dein Babyglück nicht erträgt? Vielleicht hat sie privat Stress (Partner, Freunde, etc.) und daher keine Zeit/Nerven?

Mir fallen spontan mehrere (nachvollziehbare) Gründe ein, aus denen sie abgesagt haben könnte. Es ist schwierig, als Außenstehender ihre Situation zu bewerten.
War sie denn sonst immer zuverlässig oder eher nicht? Habt ihr prinzipiell ein gutes Verhältnis zueinander und könnt offen reden oder ist euer Verhältnis vielleicht schwierig?

Ja, natürlich ist es wirklich blöd, dass sie so kurzfristig absagt und noch pampig reagiert, wenn du ihr sagst dass du enttäuscht bist.

Du hast natürlich jedes Recht, enttäuscht zu sein. Aber ich würde mich auch nicht vollständig zurückziehen. An deiner Stelle würde ich nochmal versuchen, mit ihr zu reden, ihr sagen dass du zwar enttäuscht bist dass sie abgesagt hat aber dass du ein offenes Ohr für sie hast, wenn sie irgendwas belastet weshalb sie nun so kurzfristig absagen musste.
Basierend auf ihrer Reaktion (folgt doch noch eine Entschuldigung und ggf Aussprache oder bleibt sie weiterhin distanziert und desinteressiert) würde ich mir dann überlegen, wie ich mich ihr gegenüber verhalte. Womöglich ist dann eine gewisse Distanz doch angebracht, damit du dich im Wochenbett nicht auch noch mit diesem Streit beschäftigen musst. Oder aber ihr habt es bis dahin klären können und die Sache ist erledigt.

Was eine Alternativlösung angeht fällt mir nur spontan ein, dass dein Mann ggf noch 1 Woche Urlaub nehmen könnte? Oder kann er zumindest Home Office machen wenn sein Job es zulässt? Zwischenzeitlich sich mal 5min zum Wickeln freischaufeln müsste ja gehen, gespielt wird dann eben nur auf dem Boden ohne dass du die Kleine tragen oder dich viel bücken musst. Habt ihr evtl Freunde, die die Große ggf stundenweise betreuen könnten oder hat sie schon Spielkameraden und deren Mütter wären bereit, sie stundenweise zum Spielen zu sich zu holen?

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Um auf eure Fragen zu antworten, ich habe sie schon paarmals um Hilfe gebeten, aber habe von ihr leider noch nie Hilfe bekommen. Sie ist 32 Jahre alt und will keine Kinder. In meiner ganzen Schwangerschaft hat sie nie nachgefragt, wie es mir oder meiner Tochter geht. Wenn wir mal geredet haben, alles drehte sich um sie, ich hab ihr immer wieder Ratschläge gegeben, wofür sie dankbar war und ich hab nicht darüber nachgedacht, dass sie sich umgekehrt für mich und meine Tochter kein Interesse zeigte. Nur jetzt im Nachhinein ist es mir aufgefallen. Sie ist auch nie zu uns zu Besuch gekommen. Also so ist unsere Beziehung. Sie hat aber immer wieder betont, dass sie zu mir eine gute Beziehung haben will.

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Aber dann war das ja wohl leider zu erwarten. Sie hatte bisher kein Interesse an Euch, warum sollte sie Dir und Deinen Kindern eine Woche Urlaub opfern?

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Du hast keine Empathie? Entschuldige, aber ist sie noch ganz bei Trost? Bei uns unser Familie wäre bei so einer Nummer wirklich die Kacke am Dampfen. Also dass sie wegen Arbeit nicht kommen kann ist verständlich. Absolut. Aber der Spruch, dass ihre Arbeit für sie das wichtigste ist, ist gelinde gesagt "für'n Arsch". In dem Zusammenhang wäre ich schon über den Spruch sauer. Hat ihre so wichtige Arbeit ihr sie denn Wochenlang gehindert Bescheid zu sagen? Ich meine es kann ja sein, das sie gerade gestresst ist, soweit zu gehen und bei ihr eine Fehlgeburt zu vermuten oder so was würde ich nicht im Gegensatz zu anderen hier. Muss man bei jedem der so ein Verhalten an den Tag legt irgendeine Rechtfertigung suchen?
Und dass du sie dann nicht nerven sollst finde ich echt daneben. Du hast sie einmal gefragt. Die Frage ist jetzt wie alt ist deine Schwester und könnte sie ein eher unreifer Charakter sein? Ich glaube sie weiß wie bescheiden die Aktion war, ist aber nicht fähig sich zu entschuldigen sondern versucht stattdessen sauer auf dich zu sein, um nicht sauer auf sich sein zu müssen. Das klingt für mich so. Beinahe Trotzig. Ich würde ihr sagen, dass du dann in Zukunft auf ihre Hilfe nicht mehr zahlen wirst.

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Zuerst einmal finde ich, das du da sehr viel verlangst. Da soll jemand eine ganze Woche Urlaub opfern, weil du es 4 Wochen nach der Geburt vielleicht noch nicht schaffst, deine große Tochter zu händeln...
Ich vermute, dass deiner Schwester bei ihrem Versprechen dir zu helfen gar nicht richtig klar war, was genau du da von ihr verlangst. Dir etwas unter die Arme greifen ist das eine, eine komplette Woche nonstop den Babysitter spielen aber etwas ganz anderes.

Du schreibst ja selbst, dass du gar nicht erwartet hast, dass sie kommst. Ihr habt ja auch nicht weiter darüber gesprochen und keine Termin ausgemacht. Dadurch war ja eigentlich schon klar, dass das nichts wird, weil sich kaum jemand so kurzfristig spontan eine ganze Woche frei freinehmen kann. So sehr überrascht kannst du also von ihrer Absage eigentlich nicht sein.

Nichtsdestotrotz verstehe ich, dass du sauer bist. Allerdings würde ich das jetzt auch nicht auf die Goldwaage legen. Du hast sehr viel verlangt, sie hat sich vermutlich verpflichtet gefült und kam aus der Situation nicht raus. Sicher, eine ehrlich Absage wäre schöner gewesen, aber du hast trotz aler Unsicherheiten auch nicht mehr nachgefragt... ich würde meinen Ärger hinunterschlucken und zur Tagesordnung übergehen.

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Hey du,

Entgegen den anderen Antworten finde ich das Verhalten deiner Schwester kein Stück nachvollziehbar geschweige denn OK. Sie hat etwas versprochen, hält sich nicht daran, darauf angesprochen entschuldigt sie sich nicht Mal und sagt nur, du sollst nicht nerven? Hallo, es geht nicht darum Mal nachmittags eine Stunde Kindergeburtstag zu betreuen, es geht um deine Gesundheit! Sie hätte schon von Anfang an sagen können "Nein, keine Lust, weiß ich nicht, muss ich aber frühzeitig wissen, nur als allerletzte Lösung vielleicht, mal nen Nachmittag" - was auch immer. Zumindest eine zerknirschte Entschuldigung wäre fällig.

Ich persönlich würde ihr mitteilen, dass eine Entschuldigung angebracht wäre, und du es akzeptiert hättest, wenn sie bereits im Januar gesagt hätte, dass sie Job über Familie stellt. (Du kannst ihr das jetzt mitteilen oder dich erstmal um dich selbst kümmern und ihr das später nochmal mitteilen.) Ist sie denn sonst auch so unzuverlässig? Also echt, ich könnte mich grenzenlos aufregen gerade. Dass sie auch noch sagt du würdest nerven... Nicht kritikfähig, oder?

Un dann würde ich mich erstmal um das notwendige kümmern: bitte schau, wie sich die Betreuung lösen lässt. Denn die Heilung der Kaiserschnittwunde hat oberste Priorität! Nimm das nicht auf die leichte Schulter. Und frag die Leute, geh nicht davon aus, dass sie einfach nein sagen. Nur wer um Hilfe bittet, dem kann geholfen werden.

Liebe Grüße und alles Gute!
Kassy

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In erster Linie ist dein Mann dafür verantwortlich, während des Wochenbetts sein Kind zu betreuen und dich zu entlasten.
Ich hätte daher schon im Vorraus anders geplant und nicht vier Leute aus der Familie akquiriert, welche sich Urlaub nehmen oder Überstunden abbauen müssen. Um ehrlich zu sein, finde ich das schon fast dreist.

Ein Kleinkind + ein Neugeborenes ist stressig, keine Frage. Auf der anderen Seite hätte ich dem Kleinkind gar nicht erst angewöhnt, täglich stundenlang an den Händen zu laufen. Auch das Wickeln auf dem Sofa oder Boden, kann man ihnen beibringen. Da bist du auch gefordert, die Erkenntnis, dass du sie nicht heben kannst kam ja nicht erst gestern. Du hättest schon länger mit ihr üben können.

Was nun die Situation mit deiner Schwester betrifft. Ich wäre weder sauer noch nachtragend, da ich es tatsächlich etwas viele verlangt finde, deine Entlastung deiner Schwester und nicht deinem Mann aufzubürden.