Hallo zusammen, ich versuche mal nicht zu sehr auszuschweifen, aber ich brauch mal einen Rat 😊
Ich hab seit einiger Zeit, dass Gefühl dass egal was ich mache es nicht ausreicht! Und das Gefühl kommt nicht von außen sondern von innen…
Ich habe zwei kleine Kinder (2 Jahre und Neugeboren), Haustiere, ein Haus mit Garten und plane gerade noch den Start eines Nebengewerbes! Dazu hab ich mit für die Elternzeit viele Ziele gesetzt bzgl. Erziehung meiner Kidner, Gesundheit, Sport, Weiterbildung etc! Alles Dinge, die ich möchte und gerne mache! Jetzt ist es aber sodass ich so viele Themen habe, dass ich nie fertig werde dh. mein Tag besteht aus morgens um 5 aufstehen und bis abends um 22 Uhr erledige ich (abgesehen von der Zeit mit meinen Kindern) Dinge! Und egal wieviel ich schaffe - ich habe abends das Gefühl dass mit noch tausend Dinge fehlen! Vom Kopf weiß ich dass ich mit zwei Kleinen Kindern einfach schon genug zutun habe und stolz sein könnte, aber innerlich habe ich mit eine Riesen Messlatte gesetzt und kann dem einfach nicht gerecht werden! Ich erlaube mit kaum noch Pausen..
Von aussen loben mich immer alle wie ich so viel schaffe aber innerlich bin ich mega müde und unzufrieden.. und der Druck wächst mit jedem vollen Tag mehr statt nachzulassen … selbst wenn ich alles erledigt habe für den Tag bin ich unruhig und habe das Gefühl die Zeit zu verschwenden wenn ich nichts tue..
Geht es jemanden auch so und wie kann man lernen da entspannter mit umzugehen? Ich will auf nichts verzichten aber ich würde einfach gerne danach zumindest stolz sein können … mir Pausen erlauben …
Gefühl, dass es nie reicht
Hallo!
Ich weiß was du meinst. Mein Tipp (leichter gesagt, als getan): schraub dein Pensum runter, auf Dauer ist das nicht gut.
Ich mache derzeit noch ein Studium, welches durch Corona online läuft. „Nebenbei“ habe ich 3 kleine Kinder Zuhause und mir das Ziel gesetzt 1 Jahr vor Regelstudienzeit fertig zu werden. Jetzt, kurz vorm Ziel bin ich einfach ausgelaugt und habe keine Lust mehr. Mich nervt alles an was die Uni betrifft. Bis vor ein paar Monaten habe ich das noch richtig gern gemacht. Mir wird auch immer gesagt, dass es Wahnsinn ist wie ich das alles schaffe, aber selbst sehe ich es auch nicht. Dazu treibe ich auch viel Sport und benötige viel Bewegung. Der Tag ist einfach immer zu kurz und man hat das Gefühl nichts geschafft zu haben, obwohl man viel gemacht hat. Durch mein selbst gestecktes irres Ziel war/bin ich kurz vorm Burnout. Das sind nämlich die ersten Anzeichen dafür.
Liebe TE,
manchmal ist weniger mehr. Du setzt dich einfach zu sehr unter Druck. An deiner Stelle würde ich weniger Schwerpunkte setzen. Lass mal irgendetwas dazwischen kommen. Kinder können auch mal längere Zeit krank sein. Was ist dann? Dann hast du vielleicht viele Sachen in der Mache und bekommst dann erst recht nichts gebacken. Ich würde mir an deiner Stelle mehr Freiräume suchen für z.B Sport, gehört ja auch zu deiner Agenda.
Ich selber mache keine großen Projekte, weil ich einfach keine Zeit dafür habe. Liegt aber daran, dass ich mich um meinen behinderten Sohn kümmere. Da bin ich nämlich froh, wenn ich überhaupt mal Zeit zum Lesen und zum Sport habe. Und ich habe allerdings auch manchmal das Gefühl, dass die ToDo-Liste viel zu langsam abgearbeitet wird. Aber ich lebe damit und hänge mir nämlich nicht noch mehr Sachen um den Hals, sonst wächst der zeitliche Druck. Und da habe ich erst recht kein Bock drauf.
LG Hinzwife
Hallo,
ich kenne das Problem.
Ich habe auch in der Kleinkind und Babyzeit immer gearbeitet und nebenher so viel genäht, dass das auch schon fast ein Nebenerwerb wurde (Gewerbeschein hatte ich schon).
Das schreibe ich nicht, um anzugeben, sondern für den nächsten Satz:
Irgendwie wurde alles immer größer.
Eine Sache war als Hobby gedacht, sollte aber natürlich nicht geschlampt werden. Und plötzlich waren da mehrere, sehr anspruchsvolle Projekte, die alle Zeit kosteten.
Das einzige, was half, war:
Projekte nicht realisieren. Alles, was angefangen und nicht fertig war, wegtun.
Eine einzelne Sache zuende bringen, nichts! parallel anfangen.
Gleichzeitig klar definieren: was ist "Hobby"? Bei "Hobby" immer erst in mich reinhören: habe ich da wirklich jetzt Lust zu?
Natürlich hat ein Hobby latente Verpflichtungen. Ein Karnevalskostüm für das Kind ist eine Terminsache. Aber bevor ich anfange muss ich klären: will ich das wirklich oder nicht. Wenn nicht, lieber eins kaufen, auch wenn es im ersten Moment ehrenrührig ist.
Bei dir würde ich spontan sagen:
- Sport? Man ist selten so viel auf den Beinen wie mit Baby und Kleinkind. Die Bewegungen sind langsam, aber das übt in Geduld In diesem Bereich keinen falschen Ehrgeiz entwickeln. Evtl streichen.
- Fortbildung? Immer sinnvoll, aber nicht nebenher und alleine. Wenn es fixe Termine und eine Kinderbetreuung für die Zeit gibt, super. Sonst verschieben auf die Kindergartenzeit.
- Nebenerwerb. Notwendig oder nur für's Ego? Wenn für's Ego: lass den Quatsch, das nimmt dir langfristig nur Kapazitäten für was Vernünftiges. Wenn es finanziell notwendig ist, kann man es vorübergehend (!) über die Fortbildung stellen. Es sei denn, die Fortbildung dient derselben Sache und verspricht höhere Einkünfte, aber danach klingt es nicht.
Da du viel willst, würde ich mir eine einzelne Sache suchen, die mit wenig Aufwand einhergeht. Und etwas, wo man den Erfolg auch danach noch sieht.
Also z.b. eher ein Bild malen, als ein Instrumentalstück üben. Denn ein Bild kann 100 Jahre überdauern und du kannst dich auf dem Erfolg ausruhen. Ein Instrumentalstück muss man ständig wiederholen, sonst verlernt man es.
Alles andere erstmal streichen!! Das Leben entrümpeln.
Das kann Spaß machen
Viel Erfolg!
Woher kommt das von innen?
Wurde dir das so vorgelebt?
Hast du als Kind nie ausgereicht?
Warum hast du das Gefühl?
Fehlt dir an anderer Stelle etwas? (Zärtlichkeiten in der Partnerschaft? ein offenes Ohr? was anderes?)
Tipps habe ich keine.
Mein adhs treibt mich zwar gelegentlich dazu, alles gleichzeitig machen zu wollen.
Aber da hat mir eine spezielle Therapie geholfen (u.a. Signale zu erkennen und Entspannungstechniken)
und zum anderen habe ich mit angesehen, wie sich meine perfektionistische "es ist nie gut genug" Mutter damit selbst ins Grab gebracht hat.
Für mein Kind möchte ich lange da sein. Das geht nur, wenn ich mich selbst akzeptiere, auf meine Grenzen achte, meine (körperlichen und psychischen Signale) wahrnehme, achte und wertschätze, mich selbst wertschätze
und Prioritäten setze (letzteres war vor der adhs Diagnose/Therapie besonders schwierig, da dann aber umso wichtiger)
Mir hilft
MUSS (atmen, Flüssigkeit, Nahrung, Gesundheit)
SOLLTE
KANN
kann WARTEN
das Muss habe ich wirklich entschlackt und seither geht es mir besser.
SOLLTE und KANN variieren nach Tagesbedarf. Körperpflege ist zwar ein dringendes sollte; aber wenn ich mit Fieber im Bett liege, darf die Dusche auch mal ausfallen (als Beispiel) - deswegen kein muss.
Natürlich sollte der Haushalt so sein, dass nichts schimmelt. Aber wenn mal was liegen bleibt, so what. Dann sollte es am Folgetag dringender sein.
Du weißt, dass deine Erwartungen total überzogen sind und trotzdem kannst du nicht aus deiner Haut. Das ist doch traurig und sicherlich sehr belastend.
Daher würde ich mir mal professionelle Hilfe suchen. Warum genau setzt du dich selbst si unter Druck? Woher kommt das? Wenn du das erkennst, hilft es dir vielleicht, dir selbst weniger zuzugestehen!
Hallo Serrinchen,
ja, ich bin auch so gewesen. Inzwischen sind meine Ansprüche zwar immer noch ziemlich hoch und mein Pensum ist sicher höher als das der meisten aber so komme ich durch.
Ich habe mich gefragt ob mein Dickkopf mit den astronomischen Zielen mich glücklicher macht als weniger Ziele und mehr Zeit für Kinder und mich. Und habe es mal ausprobiert mit Ziele verschieben oder abmildern nach dem Motto - "schlechter ginge es auch" oder "besser als nichts". Beispiele:
Garten: den hatte ich anfangs noch komplett unkrautfrei. Aber mit steigender Stundenzahl im Job hab ich das nicht mehr geschafft. Ganz ehrlich: es sieht kaum einer, jetzt wird eben alles kurz und gepflegt gehalten aber es wächst was eben wächst. Und wenn ich mal später, wenn die Kinder groß sind, Zeit habe, kommt das Unkraut raus. Und bis dahin hab ich wenigstens einen grünen Garten, manchmal blüht was, ist doch auch nett.
Kochen: wäre ja toll wenn man immer alles frisch und selbst und überhaupt. Aber hey, die Kids essen auch echt gerne mal eine gekaufte Pizza, Maultaschen gibt es beim Metzger auch ganz leckere.
Sport: mache ich nur was eben zeitlich machbar ist. Aktuell nur 1x die Woche laufen. Ist doch besser als nichts.
Putzen: da lassen wir uns helfen. Und wenn Wollmäuse liegen dann bekommen sie zur Not Namen.
Ich habe anfangs mir wirklich oft einreden müssen, dass besser zwar toller ist und manchmal musste ich mich regelrecht zwingen, nicht zum Staubsauger zu greifen. Bin hibbelich davor gesessen. Aber ehrlich: man gewöhnt sich dran und dann ist es ok.
Zwinge Dich mal zu mehr laissez-faire.
Betrachte Dich vielleicht mal als jemand Fremdes. Meist geht man mit sich selbst ja schlechter um als mit jemand anderen. Lobe Dich innerlich für Sachen die Du geschafft hast, lasse zu, dass Du anderes verschiebst. Als wärst Du jemand anderes, der Dir nur unter die Arme greift. Ich hoffe das hilft Dir etwas.
Alles Liebe!
Ich kenne das nicht von mir persönlich aber von meinem Mann..der vor einigen Monaten die Diagnose Burnout/Überlastung/depressive Episoden bekommen hat. Weil er sich selbst viel zu sehr unter Druck setzt, nie richtig loslassen und entspannen kann und dann in Krisen kommt, wenn sich sein ganzer Aufwand und Einsatz nicht entsprechend lohnt oder gewürdigt wird. Damit es bei dir gar nicht so weit kommt, zieh vorher die Notbremse und versuch evtl mit professioneller Hilfe aus diesem Teufelskreis auszusteigen damit du nicht in der völligen Überlastung landest. Andere Tagesstrukturen, rationale Einsichten, punktuelle Auszeiten...das alles wird dir nicht helfen solange du nicht verstehst warum du innerlich so sehr nach Anerkennung durchs Aktivsein und durch Leistung bringen strebst..warum du in deinen Augen nie "gut genug" bist auch ohne diesen ganzen zusätzlichen Stress. Meistens findet man die Antwort in der Kindheit, musste man etwas leisten um bei den Eltern spürbar Liebe zu erhalten? Musste man immer kämpfen, damit man vom engsten Umfeld wahrgenommen wurde? Wurde man nie einfach so für seinen Charakter gelobt sondern immer nur wenn man besonders viel geleistet hat? Ich glaube, wenn du die Antworten für dich gefunden hast, kannst du diese falschen Glaubenssätze auch langsam loslassen und dann ist es auch nicht mehr so wichtig, was du alles neben deinem Mama-Sein noch "leistest" weil du und dein Leben immer genug sind, egal wie du es gestaltest, dann kannst du auch wieder frei entscheiden, was du wirklich machen WILLST weil du es interessant oder wichtig findest und nicht weil du es scheinbar MUSSt um Liebe/Anerkennung zu erhalten.
Erst einmal vielen lieben Dank für eure ganzen Antworten! Irgendwie war es ein gesunder Mix aus Verständnis, ähnlichem Problem und Warnung!
Ich weiß eigentlich dass es schon Zeit ist die Notbremse zu ziehen weil mich manchmal Kleinigkeiten so lähmen zb an den Briefkasten zu gehen weil ich Angst habe dass daraus wieder ein To-Do entsteht zb Rechnungen zahlen! Dabei sind die Dinge meistens schnell gemacht aber mich stresst der Gedanke daran dass etwas unerledigt ist und auf meiner Liste bleibt!
Mein Problem sind glaube ich zwei Sachen: um einen der eigene Anspruch gesund zu leben, regelmäßig zu lesen, arbeiten zu gehen, ein sauberes haus etc…die Liste ist unendlich.. irgendwelche Ansprüche oder Vorsätze die ich mit mal gemacht habe wie zb „das haus soll immer so ordentlich sein dass jederzeit besuch unangekündigten kommen kann“ … dann kommt nach dazu dass ich viele Dinge gerne mache und demnach irgendwie immer Ja sage bei allem..
Aber ja… irgendwas muss gestrichen werden.. ich st h inzwischen um 5 auf und gehe gegen 22-23 Uhr Ins Bett - dazwischen ohne Pause an manchen Zagen …die Nächte dafür mit stillpausen also kein durchschlafen.. gefühlt wird die müdigkeit immer größer
Einige von euch hatten die Erziehung angesprochen.. ja ich glaub dass ist ein Punkt.. meine Eltern waren sehr ehrgeizig und haben uns das so vorgelebt… noch jetzt kommt meine Mutter zur Tür rein und erklärt mit was ich machen „muss“ a la „wenn die Nachbarn das sehen“… vielleicht muss ich da ansetzen…
Heute habe ich mit mehrfach am Tag - gerade wenn die innere Untuhe zu groß geworden ist - aufgezählt was ich alles geschafft habe und es war teilweise so viel dass ich Dinge vergessen habe.. das hat mich zumindest für den Moment zufriedener gemachtvunf den Druck für den restlichen Tag rausgenommen
Vielen Dank für eure Antworten. Alleine es einmal auszusprechen hilft gerade schon
"noch jetzt kommt meine Mutter zur Tür rein und erklärt mit was ich machen „muss“ a la „wenn die Nachbarn das sehen“… vielleicht muss ich da ansetzen…"
- du bist erwachsen!
- dein Haus, deine Regeln
- wenn sie meckert, soll sie mitanpacken / oder nicht meckern
DAS kann aber nach hinten los gehen. Je nach Typ räumt sie dir die ganze Bude um
- wenn das die Nachbarn sehen
jupp, war früher ganz wichtig.
Heute: ich kenne meine Nachbarn nicht mal mehr. Ein paar wenige schon. Die meisten wechselten häufiger, haben zeitversetzte Arbeitszeiten oder sonstiges.
Und selbst wenn, was sollen sie schon machen. es ist deren Problem, wenn sie sich über meinen Dreck Gedanken machen. Eher würde ich sagen: die haben selbst keine Zeit und hohen mental load und sind selbst im Stress, die haben gar keine Zeit für um anderer Leute Bude.
- mit Mutter außerhalb treffen.Das spart Zeit und Nerven.
Picknick in Spielplatznähe
Wenn du da alleine rauskommst (u.a. deiner Mutter Grenzen setzen und klar machen, das du erwachsen !!! bist, dein Haus/deine Regeln etc.), prima.
Falls nicht, kann auch externe Hilfe helfen. Von Seelsorge bis Therapie. Je nachdem wie tief es bei dir drinnen sitzt.
Hey, das klingt ja echt gut!!!
Deine Mutter...: Wenn sie was stört, kann sie ja mal helfen... Kannst ihr ja mal antworten" andere Mütter helfen den Töchtern auch mal." Sowas ärgert mich echt...
Alles Liebe!