Liebe Community,
meine 66 Jahre alte Mutter mit der ich eigentlich einen guten regelmäßigen Kontakt habe ist vor einigen Monate auf Rente gegangen und hilft mir seitdem an mehreren Tagen unter der Woche mit meinen beiden Kindern. Ich bin froh und dankbar drum, merke aber das meine Mutter wirklich zunehmend abbaut. Sie scheitert regelmäßig an Alltäglichem im Umgang mit den Kindern.
Sie schafft es nicht den Fahrradhelm des 3jährigen aufzumachen oder den Kinderwagen des Babys zu verstellen. Sie lässt Sachen auf den Boden fallen ohne es zu merken, Nähnadeln oder ihre Tabletten. Die finde ich dann zufällig und rette sie vor dem Krabbelbaby. Sie verstellt dauernd aus Versehen ihr Handy, PC oder Fernseher und ist dann komplett aufgeschmissen. Bei Spaziergängen verliert sie die Orientierung, obwohl sie die Gegend gut kennt. Sie gibt das dann nicht wirklich zu, sondern versucht es zu überspielen oder durch irgendeine Ausrede zu erklären. Auch verstreitet sie sich mit immer mehr Freunden, wobei dann von diesen oder ihr der Kontakt komplett abgebrochen wird. So langsam mache ich mir Sorgen, ob sie nicht vielleicht wirklich dement wird. Sie ist so unflexibel im Denken geworden. Ihr selbst ist es auch schon aufgefallen, sie schiebt es aber auf schlechtes Schlafen. Ich würde gerne, dass ihr Hausarzt mal einen Demenztest macht, aber wie geht so was ohne sie zu verletzen?
Hat jemand Angehörige mit Demenz und kann mir schildern, wie das da angefangen hat? Das würde mir helfen. Viele Grüße
Demenz oder nur schrullig?
Nimmt sie eventuell Schlaftabletten wenn sie so schlecht schläft? Mein Papa hat diese (viel) zu lange eingenommen. Wir dachten alle er ist früh dement geworden.
Technik ist vielleicht nicht so ihr Ding, aber orientierungslos in einer bekannten Gegend würde mich auch beunruhigen. Auch wenn ich todmüde bin, kenne ich mich in meiner Gegend aus.
Ein Check beim Arzt ist unausweichlich.
Grade wenn Leute es verleugnen, ist es wohl ein Anzeichen für Demenz. Muss nicht, aber kann.
Ich würde in Ruhe mit ihr sprechen. Immer wieder.
Die oma meines Mannes hat sich zu Beginn mit Händen und Füßen gewehrt. Unser Verdacht hat sich aber bestätigt. Sie wurde dann relativ gut mit Medikamenten eingestellt. Seitdem geht es ihr selbst wieder besser und zudem hat sie ihre „Vergesslichkeit“ akzeptiert.
Es gibt natürlich auf und abs, aber insgesamt ist sie wieder besser „beisammen“, das merkt man richtig. Unsere Hartnäckigkeit wurde belohnt und letztlich ist sie auch froh!
Ich habe meine Mutter ganz klar darauf angesprochen, nachdem mir mehrere nahe Verwandte bestätigt hatten, dass sie ähnliche Beobachtungen gemacht hatten, wir ich.
Ich habe ihr gesagt, dass ich die sehr liebe, dass ich mir Gedanken mache, und dass ich möchte, dass sie sich noch lange an die Erlebnisse mit ihren Enkeln erinnert. Dass mir aber folgendes aufgefallen ist (konkrete Beispiele), dass ich Angst habe, es könnte Demenz o.ä. sein, und dass ich sie bitte, dass Mal ärztlich abklären zu lassen, denn auch wenn diese Prozesse sich nicht stoppen und umkehren lassen, lassen sie sich doch verlangsamen, und da sollte man möglichst frühzeitig eingreifen.
Sie war erstmal sehr beleidigt. Dann hat sie einen Termin gemacht und es abklären lassen. Ist ja im Grunde nichts anderes, als wenn man jemanden bittet, beim Arzt klären zu lassen,von ein Leberfleck gutartig oder bösartig ist. Trotzdem war es schwierig, denn "ich glaube, Dein Hirn funktioniert nicht mehr richtig" muss man schon vorsichtig verpacken.
Hallo
Achte Mal darauf ob deine Mutter genug trinkt, das ist oft der Grund warum ältere Menschen "vergesslich" sind ... Die meisten trinken wenig, weil sie vielleicht sonst so oft auf Klo müssen bzw die Blase schwächer wird und deshalb Angst in die Hose zu machen, weil sie nicht rechtzeitig auf Klo sind.
Aber natürlich wäre eine Diagnostik auf Alzheimer oder eine andere Demenz Erkrankung sinnvoll. Sprich mit deiner Mutter über deine Gedanken und vielleicht begleitest du sie auch zum Arzt um das mit ihm zu besprechen.
So eine Diagnose ist natürlich für einen älteren Menschen nicht schön zu erfahren, aber mit den richtigen Medikamenten kann der rasche Verlauf vielleicht herausgezögert werden.
Allerdings sind dann einige Untersuchungen notwendig ... Das erste Mal saßen wir 3std beim Neurologen mit Tests hier und Ultraschall da und Blutabnahme und so weiter ...
Meine Schwiegermutter ist leider erkrankt und trotz Tabletten baut sie sehr ab ...
LG mausi111980
lebt sie alleine, kann es sein, dass ihr die Motivation fehlt
wie verbringt sie den Tag, wenn deine KInder nicht da sind?
Abklärung beim Hausarzt ist wirklich eine gute Idee.
Es muss ja nicht direkt Demenztest sein.
Bei mir kommen die von dir beschriebenen Symptome von der Schilddrüse.
Auch Diabetes, Eisenmangel, Vitamin D Mangel
Probleme mit der Leitung der Nerven
Herzprobleme / weniger Sauerstoff im Hirn
Durchblutungsstörungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten (auch mit normalen Nahrungsmitteln, Getränken oder pflanzlichem)
Nebenwirkungen von Medikamenten
Hi, ich bin Neurologin. Klingt tatsächlich etwas nach einer beginnenden Demenz. Insbesondere das Verlaufen ist recht typisch. Das sie das abstreitet gehört übrigens zum Krankheitsbild. (Bei Menschen die selbst von ihren kognitiven Defiziten berichten hat es dann oft andere Ursachen).
Du kannst natürlich versuchen, vorsichtig auf sie einzuwirken, damit sie ihre Probleme mit einem Arzt bespricht, aber noch wichtiger fände ich es, jetzt eine Vorsorgevollmacht mit ihr aufzusetzen, damit du sie, wenn/falls es schlimmer wird besser unterstützen kannst. Ohne Vorsorgevollmacht muss ansonsten erst gerichtlich eine Betreuung eingerichtet werden und das kann ziemlich lange dauern. Also lieber jetzt machen, bevor es zu spät ist.
Vorsorgevollmacht im besten Fall notariell beglaubigen lassen. Gilt sonst nicht bei Immobiliengeschäften. Ich spreche aus leidiger Erfahrung. Andernfalls wird ein gesetzlicher Betreuer bestellt. Und das verursacht unnötige Kosten.
Ja, das klingt nach einer beginnenden Demenz. Mein Vater hatte eine Pick Demenz und leider haben wir daviel zu spät geschaltet. Er hat sich an einem Bekannten Ort kompett verlaufen. Sein Wesen veränderte sich . Er worde zu meiner Mutter extrem geizig. Hat sich von Menschen abgesondert. Leider war der erste Test in einer grusseligen Einrichtung in der alles auf weit fortgeschrittenen Fälle ausgerichtet war. Das hat sich mein Vater dann selbst endlassen. Bei meinem Vater ging es ganz langsam.
Mach doch mal einen UhrenTest. Lass sie eine Uhr mit Zifferblatt zeichnen und dann eine Uhrzeit.11 Uhr und 10 Minuten einzeichnen.
Das Testen soll die TE lieber dem Arzt überlassen😎. Wenn sie der Mutter damit kommt, könnte das nach hinten losgehen und sie stellt ganz auf stur. Ich würde meiner Tochter wohl auch den Bleistift nachwerfen im ersten Affekt.
LG