ALG I und keine Perspektive?

Hallo,

ich komme aktuell einfach nicht weiter. Deshalb dachte ich, dass etwas Input von außen helfen könnte.

Ich bin alleinerziehend und habe zwei Kinder (4 und 3 Jahre alt). Ich bin gelernte Altenpflegerin, nach der Elternzeit habe ich dann ausschließlich Nachtwachen gemacht. In der Zeit war meine Mutter dann bei meinen Kindern.

Leider ist meine Mutter schwer erkrankt und deshalb ausgefallen.

Das jüngere Kind hat chronische Blutarmut, weshalb ich tagsüber viel mit ihm im Krankenhaus bin. Jede Woche ein bis zwei mal Blutkontrolle, mit Wartezeit sind das jeweils zwei bis vier Stunden. Alle zwei bis drei Wochen braucht er eine Transfusion, was mit Wartezeit und allem anderem fast den ganzen Tag in Anspruch nimmt.
Dass sein Papa das mal übernimmt, ist ausgeschlossen. Ich bin ganz froh, dass es inzwischen wenigstens meistens klappt, dass er unsere Tochter an den Transfusionstagen aus der Kita abholt.

Ich erhalte jetzt ALG I und natürlich habe ich eine zuständige Sachbearbeiterin, die mich auch betaten soll aber ehrlich gesagt wenig hilfreich ist.

Die aus meiner Sicht naheliegenste Lösung, dass der Papa nachts bei den Kindern bleibt, lehnt er leider konsequent ab.

Vielleicht hat jemand von euch Anregungen?

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Das ist natürlich sehr schwierig und kaum machbar mit Beruf, wenn dein Kind so oft immer wieder in die Klinik muss... da geht höchstens halbtags und dann am frühem Nachmittag die Termine im Krankenhaus legen. Wobei auch das nicht immer gehen wird. Kannst du den nicht dein eigenes Kind pflegen - als Pflege von angehörigen? Super bezahlt ist das nicht, aber doch etwas... oder ist es "zu gesund" für die Behörden? Denke nicht... ich würde versuchen in die Richtung zu gehen.

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Danke für deine Antwort.
Die Ambulanz hat zwar bis 17 Uhr geöffnet, aber der späteste Termin, der vergeben wird, ist um 11 Uhr. Und für die Transfusionen müssen wir morgens kommen.
Er hat eine Pflegestufe. Finanziell sind das etwas mehr als 300 € Unterstützung.

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Es gibt so genannte 'Nacht Nannys'. Vielleicht wäre das was für dich? Oder du suchst dir Schichten Tagsüber und deine Kinder kommen in die Kita/Kiga. Und die Transfusion kannst du dann vielleicht danach ansetzen?

Möglich wäre auch eine Umschulung während du Alg I oder II beziehst?

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Ich weiß nicht, ob eine Nachtnanny umsetzbar wäre. Schließlich bin ich auch keine Gutverdienerin und wenn ich dann den überwiegenden Großteil meines Gehaltes für die Kinderbetreuung ausgebe, ist das keine große Verbesserung der Situation.

Beide Kinder sind in der Kita. Für die Transfusionen müssen wir immer morgens kommen und auch die anderen Termine finden vormittags statt.

Ich glaube fast, dass eine Umschulung die einzige Möglichkeit ist. Aber auch da muss ich natürlich etwas finden, was irgendwie mit den Kindern vereinbar ist.

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It Berufe mit homeoffice und oder Teilzeit kann ich sehr empfehlen.

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Wende dich an den VdK oder andere Beratungsstellen.

Pflegegeld, Pflegestufe
externe Unterstützung
usw. usf.

Die Bandbreite ist riesig.
Das regionale Angebot teilweise unterschiedlich (Nachbarschaftshilfe, Leihomas/opas, Selbsthilfegruppen/Austausch mit anderen)

Bei Anträgen
- welche es gibt
- welche in eurem Fall in Frage kommen
- wie man sie ausfüllt
- wie man die richtigen ! gegen Widerstand durchsetzt
da kann dir geholfen werden.

das würde ich zeitnah angehen.

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Danke für deine Antwort. Eine Pflegestufe hat mein Sohn. Finanziell sind das leider nur etwas mehr als 300 € im Monat.

Ich muss mal schauen, was es sonst noch für Möglichkeiten für uns gibt.

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"Die aus meiner Sicht naheliegenste Lösung, dass der Papa nachts bei den Kindern bleibt, lehnt er leider konsequent ab."

Nun, dann soll er dich eben konsequent finanziell unterstützen. Ganz einfach.

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>>>Nun, dann soll er dich eben konsequent finanziell unterstützen.<<<

Dazu kann ihn niemand zwingen. Also so "Ganz einfach" ist das nicht.

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Die Mutter kann aufgrund der Erkrankung SEINES Kindes tagsüber nicht arbeiten, also würde nur die Nacht bleiben. Er kann also einfach sagen: "Nö mach ich nicht" und dann? Kriegt sie bald ALG II, ergo weniger Geld, und das nur, weil der Vater nicht bereit ist, sich ebenso um seine Kinder zu kümmern? Streng genommen könnte die Mutter doch eine Art Wechselmodell beim Jugendamt "einklagen", oder? Tagsüber die Kinder bei ihr, nachts bei ihm.

Da muss die Mutter also Leistungen vom Staat beziehen, nur weil der Vater sich zu fein ist, sie zu unterstützen? Das ist wieder mal typisch Deutschland...

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Nur so ein paar Ideen:

Gespräche mit dem Vater und einer neutralen Person, z.B. Erziehungsberatung vom Jugendamt, Beratungsstellen von freien Trägern, Caritas, Diakonie o.ä. um eine gemeinsame Lösung zu finden.

Nimmt er die Kinder am Wochenende? Wochenenddienste alle 2 Wochen z.B. Do- Mo?

Höherstufung der Pflegestufe beantragen

Wart ihr Verheiratet? Evtl. Betreuungsunterhalt fordern, da das Kind eine höhere Betreuung braucht, als ein gesundes 3 Jähriges

Bei einem Pflegedienst anfangen, aktuell werden doch händeringend Pflegekräfte gesucht.

Tagesmutter die die Kinder Nachts betreut

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Danke für die Anregungen.

Wir hatten unzählige Gespräche und auch in einer Beratungsstelle, was kaum etwas ergeben hat. Du kannst dir nicht vorstellen, was es alleine schon für ein großer Schritt ist, dass er unsere Tochter von der Kita abholt, wenn ich länger mit unserem Sohn im Krankenhaus bin.

Die Kinder sind gelegentlich und unregelmäßig bei ihm. Feste Umgangsregelungen sind bisher immer daran gescheitert, dass er im letzten Moment absagt, es vergisst und dann wenn ich wütend bin, gerne mal ankündigt, den Kontakt ganz abzubrechen.

Nein, wir waren nicht verheiratet.

Ja, ein Pflegedienst hat bestimmt bessere Arbeitszeiten. Aber ich dachte, dafür müsste ich Kranken- und nicht Altenpflegerin sein? Aber ich schau mich mal um.

Ich denke nicht, dass eine Tagesmutter nachts wirklich rentabel wäre, weil ich ja kein Spitzengehalt habe.

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In meinem Umfeld wird gerade jeder zu fast allen Konditionen eingestellt. Egal ob Alten- oder Krankenpfleger, Examinierte, Helfer, Betreuungskräfte usw. Daher würde ich mich gezielt zu deinen Bedingungen bewerben und sehen, wer aufgrund des Fachkräftemangels bereit ist, dir entgegenzunehmen.

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Ich würde mir einen Job in der ambulanten Pflege suchen. Die werden überall gesucht und du bist nachts zuhause.

Vielleicht kannst du die Zeiten, die du für die Krankenhaustermine brauchst anderweitig ableisten, z. B. am WE (wenn Kinder beim Vater, bei den Großeltern oder Freunden sind).



Alles Gute!

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Danke für den Tipp

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Viele Pflegedienste haben auch Muttitouren. Zum Beispiel wenn die Kinder un Schule/ Kindergarten sind von 8 bis 12/13 Uhr.

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Hast du einen Pflegegrad für dein Kind? Das wäre schon einmal mehr Geld für dich und je nach Pflegegrad kannst du vielleicht auch ein paar Mal jemanden bezahlen. Es gibt auch Tagesmütter, die Kinder über Nacht nehmen.

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Was mir dazu noch einfällt, du hast dadurch Verhinderungspflege und Betreuungs und Entlastungsleistungen die du z.B. für einen Babysitter abrufen kannst. Oder mal über den Familienentlastenden Dienst deines Landkreises nachfragen.

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Hallo du liebe,
Steck den Kopf nicht in den Sand. Du hast eine Ausbildung abgeschlossen, in der händeringend Personal gesucht wird. Schnapp dir eine dieser Pflegevermittlungen/ Personalüberlassungen hier bei uns im Norden heißen die zb „PflegePartner, also Firmenname. Die haben geschnallt das euer Job wertvoll ist und zahlen einen super Stundenlohn, glaube so ca 20€. Außerdem bekommst du da einen Firmenwagen. Wie du arbeiten willst kannst du vorab festlegen. Such dir ggf so eine Firma da arbeitest du dann von Montag bis Donnerstag in den kindergartenzeiten.

Zu der Sache mit dem Unterhalt: er zahlt unregelmäßig? Dann lass das über das Jugendamt laufen. Melde dich da und richte eine beistandschaft ein. Wenn er dann nicht zahlt, dann laufen die da hinterher. Das Problem würde ich abgeben.

Insgesamt schaust du ob das Geld reicht, wende dich ansonsten mal an profamilia, Caritas oder familienbildungszentren und frag ob die dich beraten können. Was finanzielles angeht und andere Unterstützung.
Dann: knüpfe Kontakt mit einer kindergartenmutti dessen Kind sich gut mit deiner Tochter versteht und frage sie direkt ob sie deine lütte am Freitag aus dem Kindergarten holen kann, du nimmst ihre lütte dafür einen anderen Tag in der Woche mit. Das ist dann eine win-win-win Situation, weil du abgedeckt bist am Freitag, sie mal einen kinderfreien Nachmittag hat und die Kinder eine gute Bindung aufbauen.

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Ich danke dir für die Tipps.