Verändert das dritte Kind die Beziehung zwischen 1. und 2. Kind

Hallo, ich habe mich etwas schwerer getan, eine passende Überschrift zu finden. Ich hoffe trotzdem, dass ich die "richtigen" erreiche.

Wir haben aktuell 2 Kinder. Ein Mädchen (fast 5) und einen Jungen (fast 2), außerdem bin ich mit dem dritten Kind schwanger. Wir wissen noch nicht was es wird, Tendenz geht Richtung Junge.

Beide Kinder sind aktuell ein Herz und eine Seele. Sie spielen so toll miteinander. Beide gehen sehr in ihren stereotypischen Geschlechterrollen auf. Es gelingt ihnen jedoch trotzdem super zusammenzuspielen.

Jetzt mache ich mir scheinbar unnötig Gedanken, aber ich habe sie nun Mal. Wie wird in Zukunft das dritte Kind diese Bindung beeinflussen?!

Was passiert mit der Beziehung, wenn es zum Beispiel ein Junge wird und dieser dann auch lieber mit Bagger und Autos spielt. Außerdem ist der Altersabstand mit zwei Jahren geringer. Bleibt dann die große außen vor? Ist eins nachher das fünfte Rad am Wagen?

Wie hat das neue Geschwisterkind bei euch die Beziehung zwischen den vorhandenen beeinflusst?

Wahrscheinlich wird sich alles fügen, aber ich gehe trotzdem diverse Szenarien durch, vorallem nachdem ich hier andere Threads gelesen habe.

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Ne Kristallkugel hat hier leider keiner ;)

Aber wenn die 2 gut zurecht kommen und ne enge Bindung haben, wird sich da bestimmt nicht so viel ändern. :)

Im besten Falle gewonnen sie einfach noch einen Verbündeten hinzu ;)

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Wie das bei dir sein wird, kann dir denke ich keiner sagen ;-)
Wir haben 3 Jungs (12, 16 und 19) und als der Kleine geboren wurde, hatten die beiden Großen kein wirklich gutes Verhältnis und haben oft gezankt. Den Kleinen haben sie vergöttert, bis er ca. 6 war. In dieser Zeit haben sich die 2 Großen deutlich angenähert und pflegen eine echt innige Beziehung. Der Kleine hat noch zum Mittleren eine Bindung, zum Großen so gut wie keine.

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Huhu, ich habe drei Kinder, aber vom gleichen Geschlecht. Der Altersabstand zwischen den beiden Großen beträgt 1,5 Jahre, zwischen der Mittleren und der Kleinen 3 Jahre. Zu Beginn ist das Kleine natürlich erst mal das süße Baby, um das sich alle reißen. Seit die Kleine mobil ist haben wir immer wieder sehr dynamische 2:1-Konstellationen. Meist verbündet sich eine der Großen mit der Kleinen, selten die Großen gegen die Kleine. Bei drei Kindern ist einfach unheimlich viel mehr Dynamik drin als bei zweien, so meine Erfahrung. Vorher haben die beiden Großen miteinander gespielt oder eben auch nicht, jetzt gibt es halt einfach noch mehr Möglichkeiten, dadurch insgesamt mehr Radau und Auseinandersetzungen. Aber auch sehr schöne Momente wenn allle drei friedlich miteinander spielen. Eine schöne Schwangerschaft noch und eine gute Geburt wünsche ich :-D

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meist wird es für das mitteler Kind zum Problem,
dafür gibt es sogar einen begriff. Sandwichkinder

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Eine Freundin von mir war "pig in the middle", so hat es unsere Englischlehrerin (gebürtig in England) genannt.
Sie fühlte sich oft übergangen.

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Mein Mann konnte seine Schwester nicht ausstehen. Konnte er nach der Geburt der Kleinen Schwester auch nicht. Merkwürdigerweise haben aber wohl beide unabhängig voneinander super mit der kleinen Schwester gespielt und sich selbst weiterhin gegenseitig bekriegt und gehasst. Beziehungen verändern sich, sind auch ab Geburt nicht in Stein gemeißelt und sicherlich auch nicht aussagekräftig, da Menschen eben verschieden sind.

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Die Beziehung wird sich wahrscheinlich verändern, das kann aber dauern. Bei drei Kindern ist es eben leichter, sich zu zweit gegen den Dritten zu verbünden. Bei unseren Freunden, die drei Kinder haben, ist das aber meist erst gekommen, als die Kinder etwas älter waren.
Vielleicht bleiben auch deine zwei großen ein super Team und das Kleine ist außen vor. Oder die Dynamik wechselt mal. Dass drei Kinder miteinander richtig harmonisch sind kenne ich aus meinem Umfeld nicht, Daher stimmt auch der Spruch, Kinder kriegt man für sich selbst und nicht für die Geschwister.

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Vielen Dank für die vielen Antworten und Erfahrungen.
Vorhersagen kann man es sicher nicht und jetzt ist es für "kein drittes Kind" eh zu spät. Es wird hoffentlich jeder seine Rolle finden.
Ich hatte nur einen Bruder und wir haben eigentlich auch nur nebenher gelebt. Unterschiedliche Interessen und Freunde, dafür ist er im Erwachsenenalter zu einem wichtigen Haltepunkt geworden.
Das wünsche ich mir halt auch später für die Kinder. Bonus wäre es natürlich, alle drei kommen ohne viel Streitigkeiten miteinander aus, aber das bleibt wohl Wunschdenken. #rofl

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Aus meiner Erfahrung als Geschwisterkind kann ich dir sagen, dass sich das immer wieder ändert. Mal kann man mit dem einen mehr anfangen, dann wieder mit dem anderen. Interessen und Charakter spielen da eine größere Rolle als Alter und Geschlecht.

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Hallo

Wir haben hier zwei Mädchen, mit einem Abstand von 20 Monaten. Der jüngste ist ein Junge, Abstand zur mittleren sind drei Jahre und ein Monat.
Die zwei grossen j nnten und können gut zusammen spielen, schauen auch aufeinander. Die grosse wird bald sieben, die mittlere ist fünf, Der kleine ist zwei. Als der kleine kam, gab es keine Rivalitäten. Sie lieben ihn sehr. Aber da er erst das Spielen in einer Gruppe oder mit einer Person erst noch richtig lernen muss, ist es nicht immer einfach, für alle Beteiligten. Dass aber einer aussen vor geht, kann ich nicht sagen. Oder dass sich in der Beziehung der zwei grossen, seit der Geburt des kleinen, was geändert haben soll, kann ich auch nicht sehen. Ich empfinde es als normal dass sie manchmal auch streiten. Ohne es in Zusammenhang zu setzen mit dem kleinen. Der kleine ist eher der Störenfried, da er gerne bis vor kurzem Türme kaputt gemacht hat. Jetzt versteht er mehr. Sie spielen auch zu dritt manchmal, manchmal aber schließen sie auch den kleinen aus dem Zimmer aus, da er, wie schon gesagt, das Spielen mit anderen noch nicht ganz versteht. Manchmal spielt aber auch die grosse nur mit dem kleinen oder die mittlere nur mit dem kleinen und die jeweils andere macht was für sich oder kuschelt mit mir und/oder mit meinem Mann.
Ob sie immer gleich auskommen werden weiss ich nicht. Was mir wichtig währe ist, dass sie in entsprechenden Situationen zusammen halten. Aber auch da kann man sie nicht dazu zwingen.
Ich lasse sie aber auch Mal alleine Dinge unter sich ausmachen, auch mit dem kleinen, in meinen Augen muss er auch lernen dass er ihre Sachen nicht kaputt machen darf.
Wenn aber ich Mal mit einem von ihnen strenger bin, dann kommen die anderen zwei und trösten oder stellen sich zusammen gegen mich oder meinen Mann. Wenn einer von ihnen was angestellt hat und ich Frage wer das war, dann weiss keiner von ihnen Bescheid....
Es kommt, glaube ich zumindest, auf den Charakter jedes einzelnen darauf an. Die grosse braucht viel mehr Ruhezeiten für sich, die kann sie sich auch holen und nehmen, da muss ich dann auch Mal die anderen beiden einwenig zurück nehmen. Oder die mittlere braucht Vorallem Zeit für sich wenn sie sauer ist, das müssen die anderen beiden dann genau so respektieren.
Mein Mann und ich haben Mal die grosse gefragt, als wir mit ihr alleine waren, ob sie es schöner findet wenn sie uns Mal für sich hat und lieber alleine wäre, da hat sie gelacht und gesagt, ich genieße es wenn ich alleine mit euch sein kann, aber ich will ohne die anderen beiden nicht sein. Die mittlere hab ich vor kurzem gefragt ob so lieber die grosse sein würde, da meinte sie, nein das will ich nicht, ich konnte von meiner grossen Schwester lesen lernen, wenn ich die älteste währe, hatte ich das auf einen anderen Weg lernen müssen, so wie es ist gefällt es mir. Also auch das mitem dem Sandwich-Kind kann ich bei meinen Kindern nicht so unterschreiben.

Ganz liebe Grüsse und alles gute euch

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Bis jetzt stehen die beiden noch nicht für einander ein. Wenn die Frage kommt, wer war das, wird vom kleinen sofort gepetzt. Aber er war es natürlich nie. Naja dadurch schiebt die große dem kleinen nun auch immer die Schuld in die Schuhe.
Aber das Verbünden kommt sicher noch, wenn sie älter werden.
Ansonsten ist die große auch sehr fürsorglich und fühlt sich mitverantwortlich, wenn es dem kleinen schlecht geht, versucht zu trösten und zu helfen. Sehr süß!

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Weißt du, meine haben auch eine Zeit lang die andere verpetzt, das kommt alles noch.
Manchmal darf man sich nicht zu viele Gedanken machen was alles noch auf einem zukommt.
Ich bin der Meinung um so mehr positive Energie wir Eltern in uns tragen und umso mehr vertrauen wir zu unseren Kindern haben, umso besser machen die Kinder mit und positiver sind sie eingestellt. Immer wird es nicht klappen, auch nicht bei allem und sowieso nicht in jeder Situation. Aber ich glaube mir hat stark das positive denken und vertrauen geholfen und unseren Kindern auch.
Ich denke dass das dritte Kind auch bei euch nicht viel verändern wird, was die Beziehung deiner Kids angeht, außer, dass sie evt eine noch bessere Bindung haben werden.

Lg