psychische Erkrankung der Mama

Hallo,
erstmal etwas zur Vorgeschichte.
Ich leide an Dissoziationen bzw psychisch bedingten Krampfanfällen.
Nach der Geburt meines Sohnes vor 3 Jahren wurden sie so schlimm das mein Partner und ich uns entschieden haben, das unser Sohn zu seinen Eltern kommt. Wo er bis heute auch lebt.
Trotz einigen Klinik Aufenthalten und einer Traumatherapie die ich bis Ende März gemacht habe wurde es nicht besser.
Mein Sohn bekommt es mittlerweile mit wenn es mir nicht gut geht oder ich wieder im Krankenhaus bin.
Ich frag mich wie ich ihm meine Erkrankung erklären kann. Bis jetzt sagen die Oma und ich immer das ich Aua hab und ins Krankenhaus muss. Aber ich finde das keine ideale Lösung da ich befürchte das er irgendwann Angst bekommt sich zu verletzen, weil er dann denkt er müsste direkt ins Krankenhaus.

Vielleicht ist jemand in einer ähnlichen Situation und hat einen Tipp.

Ich danke euch schon Mal

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Prinzipiell ist es doch nicht falsch. Ggf. Einfach das negative "MUSS ins Krankenhaus" durch etwas positives ersetzen. "Die Ärzte im Krankenhaus helfen Deiner Mama".
Ich wünsche dir gute Besserung!

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Danke . Hab gar nicht daran gedacht es einfach anders zu formulieren.

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Wie wäre es wenn du ihm erklärst dass du leider krank bist und deswegen verschiedene Ärzte zusammen gucken müssen dass es dir besser geht. Und diese verschiedenen Ärzte sind am praktischen im Krankenhaus.
Er kennt ja vermutlich Kinderarzt und Zahnarzt da ist es ja logisch dass hin und herfahren irgendwie umständlich wäre. So haben wir unserer Tochter den Krankenhaus Aufenthalt vom Großonkel erklärt, sie fand das sehr praktisch. Und es wäre ja nicht gelogen und vllt auch nicht so negativ.

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Dankeschön. Das ist eine gute Idee.

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Hallo,

man empfiehlt ja immer, so ehrlich wie möglich zu sein.

"Aua" hast du definitiv nicht, den Satz würde ich also schon mal streichen.
Reicht nicht ein einfaches "Mama muss ins Krankenhaus"? Erst, wenn er "warum" fragt, kann man sich zu Erklärungen aufschwingen:
- weil die Ärzte Mama helfen, dass es ihr besser geht
- weil das Krankenhaus Mama gut tut.
- weil Mama eine besondere Krankheit hat, die im Krankenhaus behandelt wird.

Vorsichtig wäre ich allerdings trotzdem mit dem Begriff "Krankheit" - es sollte schon eine besondere/bestimmte Krankheit sein, denn Kinder sind selbst oft krank und das darf er nicht gleichsetzen.

Sobald er im Kindergarten ist, würde ich auch überlegen, was er anderen erzählen darf/soll. Jedenfalls fangen Menschen automatisch an zu spekulieren, wenn sie keine genauen Informationen haben. Da kommt aber drauf an, wievielt du anderen gegenüber preisgeben willst. Eine solche quasi "einstudierte" Erklärung kann Kindern aber meiner Erfahrung nach auch selbst helfen. Da müssen sie nicht jedes Detail verstehen. Aber wenn sie einen Anwortsatz parat haben, ist die Welt für Kinder ein Stück weit geordneter.

Liebe Grüße und gute Besserung!

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Hallo Wunder,
zunächst mal finde ich es gut, dass ihr eine Lösung gefunden habt, bei der es zuerst um die Interessen des Kindes geht. Das schaffen längst nicht alle Mütter und Väter.
Du bemühst dich mit allen Kräften, deine Erkrankung in den Griff zu bekommen - auch das zeugt von Stärke.
Ich denke, das Kinder (auch kleine) viel mehr mitbekommen, als wir erwarten, das sie mit ehrlichen, kindgerechten Erklärungen besser umgehen können und sich nicht zuletzt ernst genommen fühlen wollen. Je älter dein Sohn wird, desto mehr wird er mitbekommen, dass seine Lebensumstände anders sind als die anderer Kinder. Wichtig finde ich, dass ihr offen seid für seine Fragen und ehrlich damit umgeht. "Aua" ist für mich so Babysprache, das reicht auf Dauer nicht als Erklärung, da hast du völlig Recht.
Kennst du das Buch vom Seelenvogel? Aus meiner Sicht eine gute Grundlage, um seelische Krankheit zu erklären.
Ich wünsche euch von Herzen alles Gute!

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Es gibt superviele Bücher für /über Kinder psychisch erkrankter Eltern. Auch Beratungsangebote. Google das mal in Kombination mit deinem Wohnort bzw der nächst größeren Stadt.

Bei den Diagnosen die du hast, bist du bestimmt auch schon mal depressiv verstimmt. Dann könntest du auch sagen dass du ganz oft so traurig bist, dass das nicht von alleine wieder weg geht und dass dir im Krankenhaus geholfen wird, dass du wieder lachen kannst (auch wenn es leider noch nicht so erfolgreich war). Kinder merken so Stimmungslagen sehr genau, daher denke ich dein Ansinnen, weg zu kommen von dem "aua" ist eine gute Idee!

Alles Gute für dich und natürlich auch von mir großen Respekt für eure Entscheidung!

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Vielen dank für eure Antworten.
Morgen geht es wieder ins Krankenhaus und ich hoffe das ich meinen Sohn trotzdem die Woche darauf sehen kann.
Dann werde ich ihm das so erklären wie ihr mir es geraten habt. Denke das er das dann besser versteht.
Danke für eure Hilfe