Was ist wahr? Liebste Baby der Welt vs. wart bis euer Baby da ist

Hallo ihr lieben,

Ich hab einfach mal aus Interesse eine Frage, denn gefühlt gibt es nichts dazwischen.

Irgendwie sagen viele Freunde und bekannt folgendes: „ ach der kleine ist so lieb und freundlich, er weint nie, er trinkt gut er schläft durch, er schläft überall“ auf der anderen Seite steht dann „wart ab, du hast kein leben mehr, du kannst nichts alleine machen, er wohnt auf euch, ihr werdet nur noch streiten“.

Was ist die Wahrheit? Und wieso lügt man wenn es nicht so ist? Und wie kann ein so friedliches Baby die Beziehung ins Wanken bringen?
Wieso beschönigen die einen und die anderen bauschen es auf?

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Hallo,

- es gibt unterschiedliche Babys
- es gibt unterschiedliche Bedürfnisse, Wahrnehmungen, Stärken und Schwächen der Eltern (brauche ich viel Zeit für mich alleine? Wie gut kann ich mit Schlafmangel umgehen? Was erwarte ich von mir und meinem Partner?…)

Und so einiges mehr… da muss ja nicht gleich jemand lügen 😉😄

Ich mag die Bezeichnung „liebes Baby“ ja überhaupt nicht. Meine Tochter war für mich auch ein „liebes Baby“ obwohl sie die ersten Monate viel geschrien hat, stundenlang am Stück gestillt werden wollte, nur auf mir gewohnt hat… sie hat das ja nicht gemacht, um mich zu ärgern oder weil sie nicht lieb wäre, sondern, weil sie einfach mehr brauchte als andere Babys. Aber das nur so alles Rande, ist eine persönliche Sichtweise diesbezüglich 😉

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Oh ja, da muss ich auch immer ein bisschen innerlich kichern, vir allem, wenn dann die erschöpften Neugeborenen in den ersten Lebenstagen die liebsten Babys sind, weil sie einfach viel schlafen. Ganz komische Kategorie für ein Baby und ich mag Das gar nicht, wenn jemand mein Baby als lieb oder auch nicht bezeichnet.

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Bei uns ist es tatsächlich etwas dazwischen. Der Große hat erst mit 1 1/2 zum ersten Mal durchgeschlafen, passiert aber immer noch zu selten. Wir hatten richtig Probleme mit dem Stillen, sodass er mit 3 Monaten nur noch Pre bekam. Ansonsten war er ein Anfängerbaby, immer gut gelaunt, immer zufrieden. Der Kleine ist etwas anstrengender, dafür klappt das Stillen super.
Streiten tun wir tatsächlich nur, wenn eins der Kinder krank ist. Denn da gehen unsere Meinungen oft auseinander. Da ich selbst MFA bin und in einer Kinderarztpraxis gearbeitet habe, nehm ich mir das Recht raus, einfach zu entscheiden, was Grad angebracht ist und was nicht.
Ich erzähle jeder werdenden Mutter, die fragt, ohne zu übertreiben oder was zu beschönigen.

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a) Jeder Mensch hat andere Belastungsgrenzen.
b) Babys sind nicht alle gleich und auch die ruhigsten Babys sind phasenweise mal anstrengend und mal pflegeleichter.
c) Die Ressourcen sind in Familien unterschiedlich verteilt (das liegt unter anderem auch an a) und bei manchen gibt es eben auch noch Hilfe von Verwandten / Freunden.
d) Manche Menschen neigen zu Übertreibungen.
e) Liegt die Zeit schon länger zurück, sind die Erinnerung manchmal etwas verzerrt (überspitzt gesagt, die Babys mancher älterer Leute zum Beispiel schon immer durchgeschafen und bereits mit sechs Wochen den 1. Zahn bekommen und damit schon Möhren zernagt.)

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Ja richtig, aber es gibt wirklich Leute die sind vollkommen am Ende und erzählen trz alles ist total super und easy, das versteh ich halt nicht. Ist es die Scham?

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Das sind Leute, die auch sonst ein Problem haben, ganz einfach zuzugeben, dass der Chef ein Depp ist, man die Schwägerin auf den Mond schießen könnte, der Mann auch nicht das Gelbe vom Ei ist und man eigentlich von allen nur gestresst ist......;-)
Nein, alles ist ja soo toll und easy peasy #klatsch #freu Nehme ich ohnehin niemand ab,
JEDES Baby ist mal lieb UND mal stressig - und das zieht sich so durchs ganze Leben, bis sie mal ausziehen.
Mach Dir da nicht soviele Gedanken, was "die Leute" so von sich geben. Gründe findet man dafür sowieso nicht - habe ich längst aufgegeben.
Könnten auch Frauen sein mit einem unerfüllbaren Anspruch an sich selber, DIE perfekte Mutter sein zu müssen, warum auch immer.
Irgendwann kommen sie auch auf den Trichter, dass das nicht durchgehalten werden kann - muss es ja auch garnicht, gibt überhaupt keinen Grund dafür.

LG Moni

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Das eine schließt ja das andere nicht aus.
Mein Sohn war auch ein liebes und pflegeleichtes Baby - solange er auf dem Arm war. Da sagt der eine: ganz pflegeleichtes Baby, trinkt gut, schläft gut, schreit nicht viel. Der andere sagt: boah, voll anstrengend, den kann man nie ablegen, muss ihn immer rumtragen....

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Die Frage ist ja auch, was man von einem Baby erwartet. Bei meinem Sohn habe ich immer gesagt: Alles wunderbar, nur der Schlaf nicht. Und ja, das häufige aufwachen, insgesamt sehr wenige schlafen und dass man ihn 6 Monate schlafend nicht ablegen konnte, waren auch am schwierigsten. Jetzt habe ich den Vergleich mit meiner Tochter und merke erst dadurch, dass beim Sohn auch noch Dauerstillen, ständige Verdauungsbeschwerden und ständiges Kleidung vollspucken als Belastungsfaktoren hinzu kamen. Ist meine Tochter jetzt ein einfaches Baby? Wahrscheinlich nicht. Auch sie wacht nachts ständig auf und schläft tagsüber nur in der Federwiege, nie allein im Bett. Aber ich würde trotzdem urteilen "es läuft sehr gut", denn es läuft ja bei ihr besser, als ich erwartet hatte.

Lieb sind Babys meiner Meinung nach nie. Sie sind durch und durch egoistisch und egozentrisch. Böse sind sie aber auch nicht. Sie sind halt Babys.

Natürlich können Babys Beziehungen ins wanken bringen. Überfordernd und massiver Schlafmangel stellen Beziehungen eben auf die Probe. Zudem müssen sich beide Eltern in ihre neuen Rollen einfinden und stellen dabei manchmal fest, dass die Vorstellungen nicht ganz zusammenpassen.

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Das sind zwei komplett unterschiedliche Themen.

Unser erster Sohn war ein Anfängerbaby wie es im Buche steht. Ruhig, mit 2 Wochen 8 Stunden durchgeschlafen, selten geschrien usw.

Dennoch hatte ich große Probleme damit in der Mutterrolle anzukommen. Wochenbettdepression, monatelange Dauerschmerzen, Fremdbestimmtheit und immer das Kind mitnehmen zu müssen.

Daher kann es durchaus beides sein und keine Aussage ist falsch.

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Das eine schließt das andere nicht aus.
Mein Kind ist schon immer ultra pflegeleicht und entspannt, angepasst und was man noch für positive Worte finden kann. Zum einen liegt es an ihrer Natur, zum anderen daran, dass ich verstehe, was sie wann braucht. Sie war mega entspannt als Baby wenn wir unterwegs waren, weil sie satt, sauber, entweder müde oder eben gerade wach und je nach Laune in Trage oder Wagen lag und damit im Höchststand von Zufriedenheit angelangt war.
Trotzdem schränkt ein Kind die Freiheit massiv ein. Da ist jemand, dessen Hunger von mir abhängig ist. Der mich braucht, um in den Schlaf zu finden. Dem ich ein gutes Vorbild sein möchte und deshalb das Handy weglege, wenn das Kind und ich auf dem Boden sitzen. Der warm genug angezogen werden muss, für den man halbwegs gesunde Mahlzeiten kocht und der insgesamt einfach eine schöne Kindheit und einen guten Start ins Leben haben soll. Man (vielleicht auch nur ich, aber das glaube ich nicht) denkt ständig an das Kind. Prioritäten verschieben sich.
Ich finde wirklich nicht, dass die Leute da zwangsläufig lügen. Manche übertreiben bei beiden Aussagen mit Sicherheit, aber die Aussagen passen bin prinzipiell zusammen.

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Es gibt wirklich extreme Unterschiede bei Babys. Es ist also nicht aufgebauscht oder gelogen- es gibt Eltern die tatsächlich erstmal nur noch um die Bedürfnisse ihres Babys kreisen. Die nicht in Ruhe duschen, schlafen, essen können und extrem beansprucht und gestresst sind.

Dann gibt es Babys die friedlich in der Ecke liegen oder den Tag verpennen. Die müssen auch gefüttert und gewickelt werden- aber sind tatsächlich ziemlich anspruchslos. Diese Eltern empfinden die Zeit mit Baby als deutlich entspannter.

Die meisten haben ein Kind das irgendwo dazwischen liegt. Mein erstes Baby war wirklich höllisch anspruchsvoll. Das zweite Baby war eher entspannt und gemütlich- aber die hatte auch mal Schreibstunde am Abend. Oder Phasen wo sie nachts alle zwei Stunden gestillt werden wollte. Aber man konnte sie auch wach im Laufstall ablegen und sie konnte sich schon früh auch mal alleine beschäftigen.

Letztlich ist das auch sehr individuell wie man das Jahr mit Baby empfindet. Und danach werden die Karten eh neu gemischt..;-)

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1. wenn mir welche ungefragt Erziehungstipps geben wollten, sich einmischten, mir auf die Nerven gingen....

die wimmelte ich ab mit: hast selbst noch keines, wart mal ab
diejenigen hat es dann eiskalt erwischt.
Ihre ach so perfekten, so muss das funktionieren Ideen scheiterten kläglich. Am Charakter des Kindes oder schlicht daran, dass das Kind keine programmierbare Maschine wurde

Spoiler: mein PC hatte öfter error, als diese es einem Kind zugestanden hätten...


2. es kommt aufs Kind an.
Ich habe mich aufs schlimmste eingestellt und bekam ein super einfaches Baby, was mir echt viel geholfen hat.
Und nein, nicht alles liegt an der Erziehung (im Laufe der Jahre)
Freunde haben mehrere Kinder. Von super gechillt bis super stressig sind einige dabei.

Gechillte Kinder können Beziehungen zum Wanken bringen, wenn
- vorher schon ein Knacks da war
- das Kind die Beziehung retten sollte
- Erwartungen nicht ausgesprochen werden
- Eltern Eigenheiten an sich erkennen, die sich vorher selbst schön reden konnten oder nicht da waren
und vieles mehr

Auch die neue Verantwortung bringt das eigene Leben erst mal durcheinander
und mein Kind hat weit öfter ihre Gewohnheiten verändert, als Erwachsene Änderungen in ihren Gewohnheiten akzeptieren würden.

Das wirst du niiiiiie mehr los - ist oft die Angst der Erwachsenen. Am besten gute Gewohnheiten, keine Marotten und dann läuft das....

Mit Baby hatte ich die meiste Arbeit mit mir selbst.
Innenschau: eigene Marotten, Gewohnheiten usw. mit einem erwachsenen kann ich verhandeln. Mit Baby nicht. Wobei u.a. daran viele Beziehungen scheitern. Verhandeln mit Partner, eigene Gewohnheiten, neue Verantwortung etc. unter einen Hut bringen..... Hut ab, das schafft nicht jede/r....