Wie habt ihr die Patenschaft geregelt?

Guten Morgen liebe Forengemeinde,

da es gerade bei uns Thema ist, wollte ich hier mal in die Runde fragen, wie ihr das mit der Patenschaft eurer Kinder geregelt habt für den Fall ihr fallt als Eltern mal (dauerhaft) aus? Und wie haben eure Angehörigen reagiert, falls ihr das nicht so gestaltet habt wie die sich das vorgestellt hätten?

Wir selber waren lange Zeit ziemlich ratlos wen wir unsere 2 Kids anvertrauen, da jeder aus unseren Familien entweder zu alt, zu jung und unerfahren oder schlichtweg charakterlich ungeeignet ist. Zumal auch niemand hier in der Gegend wohnt, Entfernung 200 km– 600km. Meine Mutter hat sich zwar bereit erklärt die Sache selbstverständlich zu übernehmen, und würde fraglos auch hier herziehen. Aber sie ist fast 60 und mein Vater kann mit Kindern überhaupt nichts anfangen, was ich aus eigener Erfahrung weiß.

Gelöst hat dies jetzt unsere beste Freundin, sie möchte uns ihre Tochter anvertrauen für den Fall der Fälle, und tät sich auch unserer annehmen. Da wir uns schon seit der Geburt unserer Kids kennen und jeder auch super mit dem anderen klarkommt, brauchten da weder wir noch sie großartig überlegen.

Jetzt frage ich mich ob und wie ich das meiner Mutter erzählen soll, denn ich habe keine Ahnung wie sie drauf reagieren würde. Vielleicht würde sie das klaglos akzeptieren und selber für die beste Lösung halten, ich weiß es nicht. Mir kam schon die Idee eine Videobotschaft aufzunehmen, die sie sich im Idealfall nie ansehen muss. Aber ich bereite mich derzeit doch mental drauf vor es ihr gleich zusagen, was wahrscheinlich das Beste sein wird.

Aber zurück zur Frage: Wie habt ihr das so geregelt?

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Hallo
Wenn es um Taufpaten geht- hier haben wir Familienmitglieder und Freunde ausgesucht, die wir gerne mögen
Das hat ja aber nichts mit Versorgung der Kinder im Krankheitsfall zu tun

So etwas haben wir nicht geregelt
Wie man so etwas mit Rechtssicherheit macht? Keine Ahnung
Über einen Notar?

Ich glaube aber es ist völlig unnötig
Es würde auch wie du schon meinst ggf Menschen verletzen wie deine Mutter
Sollte tatsächlich der Fall eintreten, dass beide Eltern für immer und komplett ausfallen, dann wird sicherlich innerhalb der Familie oder aber eben auch mit der Freundin als Pflegefamilie eine Lösung gefunden werden

Aber wie wahrscheinlich ist das?
Du weißt ja auch nicht in welcher Lebenssituation alle anderen zu diesem Zeitpunkt wären

Wenn ihr zwei für kürzere Zeit mal ausfallen solltet(zB Krankenhausaufenthalt) dann ist es gut eine Freundin vor Ort zu haben, die sich kümmern würde.

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Tatsächlich ist das Thema bei uns gerade sehr aktuell. Wir machen das über einen Anwalt. Es wird eine sogenannte "Rangliste" erstellt. Wir haben vorher mit allen betreffenden Personen gesprochen, ob es in Ordnung ist auf diese "Liste/Dokument" zu kommen und ob sie sich der Verantwortung stellen würden. Für uns war wichtig, dass falls uns was passiert, dass unser Sohn in der gewohnten Umgebung bleiben kann. Hier gibt es nun drei Paare bestehend aus Familie und meiner besten Freundin seit Kindheitstagen. Dann gibt es noch zwei weitere Paare, die aber nicht hier im Ort wohnen, die aber ein enges Verhältnis zu unserem Sohn haben. Die erste Person auf der Liste fungiert auch als Vermittler und sorgt dafür, dass die beste Entscheidung im Sinne unseres Sohnes getroffen wird. Man weiß ja auch nie, wie es in ein paar Jahren dann mal gesundheitlich bei allen aussieht. Du kannst übrigens, wenn du das beim Anwalt machen lässt, auch Personen ausschließen. Das war unter anderem für uns auch sehr wichtig.

LG

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Wir sind da noch am überlegen... Nennt sich Sorgerechtsverfügung, soweit ich weiß.

Bei uns wohnt die Familie weit weg, und mein Mann möchte nicht, dass unsere Tochter zu meiner Familie kommt, wenn etwas passiert (ich auch nicht), und bei seiner Familie kommt vllt ein Bruder infrage. Wohnt aber wie gesagt nicht hier. Kurzfristig würden bestimmt unsere Nachbarn oder auch Freunde einspringen, aber wenn es wirklich hart auf hart kommt...

Wir überlegen stetig weiter, aber wirklich entschieden haben wir noch nichts. :-)

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Hallo!

Wir haben noch nicht mal jemanden, der uns die Kinder "einfach so" für eine Woche abnehmen würde. Geschweige denn, sie großzuziehen..

Die einzigen Personen, die dafür vom Alter und von der grundsätzlichen Möglichkeit her geeignet sind, wären meine Eltern. Dorthin würden sie im worst case kommen und die würden das natürlich auch nach bestem Wissen und Gewissen übernehmen. Das haben wir auch testamentarisch beim Notar festgehalten.
Aber diese Lösung ist sehr unbefriedigend für uns, deshalb hoffen wir, dass wir noch mindestens gute sieben Jahre leben. Dann wären beide Kinder volljährig.

Es ist aber jetzt schon ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass die Kinder nicht mehr klein sind und wir Ihnen viel mit auf den Weg geben konnten. In den Jahren, als sie noch sehr klein waren, hat mich dieser Gedanke deutlich stärker umgetrieben.

Patenschaft ist bei uns ein kirchliches/ familiäres Amt zur Begleitung der Kinder und nicht mit dem Wunsch verbunden, die Kinder im Todesfall zu übernehmen.
Da hätten wir auch, wie gesagt, schlicht niemanden.
Wir sind "alleinerziehende Eltern". In praktisch jeder Hinsicht.

Liebe Grüße

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Wir haben Taufpaten, die aber natürlich keinerlei rechtliche Grundlage sind, die Kinder im Todes-/Krankheitsfall zu betreuen.
Unabhängig von den Paten haben wir ein Testament über einen Notar aufgesetzt, als unser erstes Kind geboren war. In dem ist vermerkt, wer sich im Fall der Fälle ums Kind kümmert und weitere eventuelle Kinder sind eingeschlossen.
Das Testament ist bei Gericht hinterlegt. Das kostet zwar etwas, aber die Familiengerichte halten sich an die Testamente, wenn es um Sorgeberechtigte für Kinder geht.

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Wir haben eine Sorgerechtsverfügung für unsere Kinder, welche unsere Wünsche für den Fall der Fälle ausdrückt. Wir haben Verwandte gewählt, die wir für fähig und liebevoll halten und die etwa so alt sind wie wir selbst. Die Entfernung zum jetzigen Wohnort war uns nicht ganz so wichtig, mehr die Nähe zu den Großeltern. Dann haben wir diejenigen natürlich gefragt, ob sie das übernehmen würden.
Die Großeltern wurden über diese Verfügung informiert.

An eurer Stelle würde ich im Sinne des Kindes entscheiden und da eben auf das Alter achten. Die Oma kann ja auf Platz 2 geschrieben werden, falls eure Nummer 1 es dann doch nicht übernehmen kann.
Es ist durch so eine Verfügung nichts in Stein gemeißelt, sondern drückt ggü dem Jugendamt etc nur eure Wünsche aus.

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Hi, wird die Sorgerechtverfügung irgendwo hinterlegt ?

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Man kann sie beim Notar oder so hinterlegen lassen, aber auch einfach zu Hause so aufbewahren, dass sie ggf. leicht gefunden wird.
Wir haben sie einfach in dem Ordner, wo Vollmachten etc. drin sind und die "Paten" haben eine Kopie.

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