Aktivitäten für Kleinkind und alte Oma

Hallo an alle,

wahrscheinlich fällt meine Frage in die Kategorie "Luxusproblem", aber trotzdem hoffe ich auf ein paar Ideen oder Denkanstöße.

Mein Mann und ich wissen einfach nicht, was wir machen können, wenn wir mit unserer Tochter (2) seine Mutter besuchen. Sie ist schon 84 und hat leider auch eine starke Sehbehinderung. Sie wünscht sich eine gute Beziehung zu ihrer Enkeltochter, was auch absolut verständlich ist, vor allem da es bisher ihr einziges Enkelkind ist. Leider gibt es irgendwie nichts, was die beiden zusammen machen können. Gemeinsam Bücher ansehen bzw. vorlesen geht wegen der Sehbehinderung nicht. Gleiches gilt für alle Spiele mit kleineren Teilen wie Puzzles oder Lego Duplo. Auf dem Spielplatz kann sie nur zugucken, da sie nicht mehr die Kraft und Ausdauer hat ein Kleinkind auf der Schaukel anzuschubsen, mit ihm zu wippen usw. Alleine lassen kann man die beiden auch überhaupt nicht, weil meine Schwiegermutter nicht in der Lage wäre zu reagieren wenn die Kleine z.B. auf die Straße läuft oder irgendwelche Sachen in den Mund steckt.

Wir haben meine Schwiegermutter schon oft gefragt, was sie gerne machen möchte und dann kommt immer bloss "was ihr wollt" als Antwort. Am Ende sitzen wir meistens in einem Café, weil sie das gerne macht, aber das artet dann in Stress aus, weil die Kleine das langweilig findet und dann anfängt irgendeinen Blödsinn zu machen.

Hat jemand einen Tipp, welche Aktivitäten einem aktiven und neugierigen Kleinkind, aber auch Senioren mit Sehbehinderung gefallen könnten? #danke

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>>>schon oft gefragt, was sie gerne machen möchte und dann kommt immer bloss "was ihr wollt" als Antwort.<<<

Sie wird das genau so meinen. Sie möchte dabeisein. Sie weiß, dass sie nicht mehr "spielplatztauglich" ist, aber sieht ihrer Enkelin bestimmt gerne zu und erfreut sich an dem Anblick.

Ich könnte mir vorstellen, mit ihr in einen Park/Tierpark zu gehen, da kann man laufen und sich auch mal auf eine Bank setzen, meist gibt es da auch einen Spielplatz. Da könnte man auch mitgebrachten Kaffee trinken.

Mein Fokus läge weniger darauf, was die Oma MIT dem Kind macht, sondern Dinge, die die Oma mag, die sie alleine nicht mehr machen kann, aber mit euch zusammen erleben kann und dabei Kontakt zum Enkelkind hat.

Das kann auch mal ein Nachmittag auf eurer Terrasse sein.

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Ist jetzt vielleicht keine Hilfe weil ich keinen neuen Vorschlag für dich habe aber uns geht's genauso,meine Oma ist im selben Alter.Sie freut sich einfach wenn wir da sind und dann essen wir Kuchen und reden.Die Kids sitzen danach dann bei ihr mit ihrem Spielzeug und zeigen ihr dann alles.
Letztens hatten wir die Toniebox dabei und die beiden saßen zusammen und haben die Lieder gehört und mitgesungen,meine Oma kannte auch so gut wie jedes🤣 mein Kind ist auch 2 und er fand's super
Aber ich häng mich hier mal dran, vielleicht hat ja jemand wirklich noch eine gute Idee!
Lg

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Hallo, da fallen wir spontan die Spiele „verfühlt nochmal“ von Haba und „blinde Kuh“ von Ravensburger ein.
Ersteres würde für eine 2-jährige wohl besser passen. Bei beiden muss man nur fühlen und nichts sehen. 😊

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Die Spiele sind ab 3 Jahren. Unsere Kleine ist erst 2 Jahre und 3 Monate alt und würde das Spielprinzip noch überhaupt nicht verstehen. Die Spiele werde ich mir aber mal für nächstes Jahr merken :-)

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Wie ausgeprägt ist die Sehbehinderung?
Kann sie das Kind füttern?
Dann setzt Euch an den Kaffeetisch und sag: "Emilia, bring Oma die Gabel, sie hilft dir beim Kuchen essen."
Hier sind alle Omas wild versessen drauf, die Kinder zu füttern. Das ist der Inbegriff des Oma-seins. 😂 Machen die Omas viel lieber, als auf nem Spielplatz zu stehen. Und die Kinder lieben sie dafür, logo.

(Alternativ zum Kuchen: Obst!)


Alte (Kinder)Lieder singen, Fingerspiele, Abzählreime... vielleicht die Oma fragen, welche sie noch aus ihrer Kindheit kennt.

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Sie würde es noch schaffen ein Kind zu füttern, aber die Kleine isst schon seit einiger Zeit selber und braucht da keine Hilfe mehr außer dass man ihr die Sachen natürlich noch kleinschneiden muss.

Das mit den Liedern, Reimen und Fingerspielen hatte ich auch schon mal vorgeschlagen. Sie hat einmal "Hoppe Hoppe Reiter" probiert und das war´s. Der Kleinen hat es leider nicht so gefallen. Sie mag nicht bei der Oma auf dem Schoß sitzen.

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Hallo,

Seifenblasen sind bei uns der Renner.gewesen.
Was z.B. das Bücher vorlesen betrifft. Es gibt eine technische Vorruchtung mit der sich kleine Kinder die Bücher vorlesen lassen können (bei Smyth Toys) gesehen, damit können Oma und Kind das Buch gemeinsam lesen. Kneten und malen fallen mir noch ein.

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Ich bin mir nicht sicher, ob es die Oma schaffen würde den Griff so zu halten, dass er genau vor ihrem Mund ist, um dann pusten zu können.

Weisst Du wie diese Vorrichtung heisst? Smyth Toys habe ich noch nie gehört.

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Ich weiß zwar jetzt nicht, welche Vorrichtung gemeint war, aber tiptoi oder ting geht in die Richtung und wär ja vielleicht was.
Gerade bei Ting wird hauptsächlich der Text vorgelesen

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Also mein kleiner hat eine uroma im selben Alter. Die hat eine spielzeugküche bei ihr und da kochte er mit ihren alten Töpfen und ihren Sachen. Gerne sortiert er auch mal ihr Schubladen neu. Ausserdem hilft er auch gerne ihr beim kochen. Tut die geschälten Kartoffeln ins Wasser. Packt Plätzchen mit der Oma. Und fährt mit dem bobbycar ihre Sachen vom Wohnzimmer in die Küche, geschirrtücher und putzlappen.
Am liebsten fährt er auf ihrem Rollator mit, da machen die beiden die gegend unsicher

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Deine Uroma scheint ja wirklich noch gut drauf zu sein :-D Leider ist meine Schwiegermutter nicht so. Sie wäre richtig böse, wenn die Kleine ihre Schubladen neu sortieren oder mit einem Bobbycar in der Wohnung fahren würde. Dabei könnte ja etwas dreckig werden oder kaputt gehen....

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Oh krass. Hab noch nie drüber nachgedacht ob sie entspannt ist. Aber wenn ich das höre, ja sie ist total entspannt. Lässt ihn ihre Blumen Gießen.
Nur die schmiererei beim ostereierfärben war grenzwertig für sie 😀

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Zusammen singen und musizieren?
Glockenspiel,
Trommel, Flöte...

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Das könnte ich mal vorschlagen :-) Die Oma ist nämlich ein großer Musikfan. Allerdings hört sie die Musik nur und es wäre mir neu, dass sie selber mal ein Instrument gespielt hätte.

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"Was ihr wollt" sagt eigentlich alles aus, die Oma möchte einfach an eurem Leben teilhaben. Und kleine Kinder arrangieren sich ungemein mit Einschränkungen, die liebe Menschen im Umfeld haben. Sie wachsen da einfach mit auf.
Ich denke die Oma hat eine Menge drauf....Lieder, Geschichten, Auskitzeln, einfach Nähe, bald gemeinsam mit dem Kind gegen euch die ersten Spiele spielen. "Kleiner Obstgarten" und "Tempo kleine Schnecke" müssten für das Kind doch schon gehen....prima, Kind würfelt erzählt Oma was es sieht. Euer Kind wird einfach akzeptieren, das Omas Augen nicht gut sind und ihre Augen im Spiel ersetzen. Also nicht Oma liest vor, sondern Kind erzählt Oma was es im Bilderbuch sieht.

Die Sehrkraft meiner Oma war damals auchs ehr eingeschränkt, trotzdem war sie von klein auf meine Heldin. Stundenlang haben wir auf der Hollywoodschaukel verbracht und sie hat mir Vogelstimmen erklärt, sie hat in die Richtung gezeigt und gesagt "Da irgendwo muß er sein", sie hat mir den Vogel dann beschrieben und ich habe mir nen Keks gereut, wenn ich ihn entdeckte. Sie saß dort und wenn ich müde wurde habe ich meinen Kopf ihren Schoß gelegt, sie hat geschichten erzählt und habe meinen Mittagsschlaf gemacht....daran kann ich mich nicht mehr erinnern, aber laut Erzählungen meiner Eltern und Bildern, war es einfach so.
Dann muß man ganz klar sagen, das die Oma in ihrem gewohnten Umfeld (ihrem Haus) sich natürlich viel sicherer, unabhängiger und sehr selbstständig bewegt hat. Sie war immer ein fester Bestandteil der gesamten Familie, der ruhende Pol. Sie hat sogar immer für uns Kinder Pfannkuchen gemacht.....es waren die leckersten die ich je in meinem Leben gegessen habe. Wir haben zusammen Hühner gerupf. "Oma ich habe ein neues Kleid"..."Oh wie schön, beschreib es mir.", während sie es gefühlt hat.

Kurzum, ich habe es als Kind die fehlende Sehkraft schlichtweg nicht als Einschränkung wahrgenommen. Aus heutiger Sicht war sie sogar ein großer Gewinn, denn so habe ich schon früh und ganz selbstverständlich gelernt, das nicht alle Menschen gleich sind. Wer nicht sieht, der fühlt, hört und riecht ganz anders, auch davon habe ich profitiert.
Wir waren nie gemeinsam auf einem Spielplatz oder im Zoo, na und? Dafür haben wir zusammen meiner Mama die Erdbeeren für den Kuchen stiebitzt und haben sie kichernd verdrückt...man die haben doppelt so gut geschmeckt. Ich habe Oma beim Betten beziehen "geholfen", inkl. Kissenschlacht...man was haben wir gelacht. Wir haben zusammen im Winter warmen Kakao getrunken, eingekuschelt auf dem Sofa....nachdem ich völlig durchgefroren reinkam. Wir haben zusammen Plätzchen ausgestochen, den Teig hat sie selber gemacht, Ich bin mir sicher, das immer irgendwer ein Auge auf uns hatte, das habe ich aber nie bewußt wahrgenommen. Es gibt ein Foto, mit mir in einer Babywanne, draußen im Garten und sie auf einem Hocker daneben....ich hatte wohl sehr viel Spaß, im Hintergrund sieht man meinen Vater, der "unbeteiligt" Zeitung liest.
Ach so, meine andere Oma hat all das gemacht, was dir fehlt....Spielplatz, Vorlesen, Spiele spielen....trotz all dem hatte ich zu ihr nie eine richtige Bindung oder Beziehung.
Deswegen bin ich mir auch so sicher, das die Basis einer schönen Beziehung nicht die Aktivitäten sind, das passiert auf einer ganz anderen Ebene.

Ich ahbe heutztage oft das Gefühl, das man nur eine tolle Oma oder ein toller Opa sein kann, wenn man fit und agil ist. Das nur zählt, wenn man mit den Enkelkindern noch mitziehen kann. Und genau das ist mein Denkanstoß, seht nicht nur das, was nicht mehr geht...seht bewußt das, was geht. Es wird anders sein, als die Werbung vermittelt und trotzdem kann eine ganz besondere Beziehung zwischen den Beiden entstehen.

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Beim Lesen deines Textes bin ich richtig traurig geworden, weil mein Kind wohl niemals so eine Oma-Enkel-Beziehung haben wird. Meine Schwiegermutter ist nicht der Typ, der Kinder auskitzelt etc. :-( Meine Tochter ist leider noch nicht alt genug, um zu erzählen, was sie in Büchern sieht. Sie ist in dieser Phase, wo sie auf Dinge zeigt und von Erwachsenen möchte, dass sie die Dinge benennen.

Das Obstgarten-Spiel werden wir bestellen :-) ich bin gespannt, wie es wird!

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Ich wollte dich nicht traurig machen, ich wollte dir eigentlich nur aufzeigen, das es auch an der Oma selber liegt. Wie du beschreibst, wenn sie eher eine distanzierte Person ist, dann wird das so bleiben, das hat aber dann nichts mit ihrer zu tun.
Und ich wollte dir etwas Unsicherheit nehmen, zumindest klang es für mich so, als wenn du gar nicht genau wüsstest, was die beiden miteinander anstellen könnten und du die Einschränkung nicht so ganz einordnen kannst.
Sonst fahrt weiterhin einfach mit ihr in ein Cafe, vielleicht eins wo auch das Kind sich austoben kann. Bei uns hier gibt es zB einen riesigen Bauernhof mit Attraktionen für Kinder....da kann man vom Frühstück bis zum Abendbrot den ganzen Tag "abhängen" und jede Mahlzeit wird abgedeckt...dann wird es für alle etwas entspannter.
Wie ist denn der Umgang zwischen deinem Mann und seiner Mutter?

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Hallo,

ich fand ja immer, dass sehr alte Senioren und sehr kleine Kinder sehr gut kompatibel sind ;-)

Allerdings natürlich eher Zuhause. Z.b. brauchen Senioren oft irgendwann eine Pause oder sogar Mittagsschlaf und kleine Kinder auch.
Mein Opa aß mit über 90 am liebsten weiche Sachen und schnitt die Kante vom Brot ab. Die 2jährige hat gestrahlt, im Kindergarten musste sie die immer mit essen ;-). Mein Opa stand auch immer sehr früh auf und brauchte dann schon ab 12.00 sein Mittagessen.

Deine Schwiegermutter scheint mit 84 noch nicht sooo klapprig zu sein, wenn ihr Café u.ä. noch nicht zu anstrengend ist.

-Mit meinem Opa haben die Kinder sehr gerne Memory gespielt. Wenn die Sehbehinderung zu stark ist, müsste es eben ein Fuhlmemory sein oder blinde Kuh.
Mein erstes Obstgärtchen geht aber auch, da muss man der Oma dann sagen, was sie gewürfelt hat. Oder Hase hüpf - die Kinder geben ihr schon das richtige Puzzleteil. Das sind doch alles so Spiele, wo die Erwachsenen einfach nur dabei sein müssen.
-Wir haben zusammen alte Kinderlieder gesungen, z.b. auf unsrer Wiese gehet was.
-mit einer anderen Tante waren wir oft im Zoo oder Wildpark. Das war noch mit Anfang 80, inzwischen ist es ihr zu anstrengend.

Und: gerade eine Frau mit Sehbehinderung ist bestimmt begeistert, wenn ihr dem Kind vorlest und sie darf mit zuhören! Auch wenn das im Moment nur Bilderbücher sind, das ist egal.
Und nächstes oder übernächstes Jahr kommen dann richtige Bücher wie "der kleine Wassermann" "Die Kinder aus der Krachmacherstraße". Die Oma wird es lieben, bestimmt!!
Also am besten jetzt schon zur Tradition machen, das bei Oma vorgelesen wird. Denn sie selbst ist ja auf Hörbücher angewiesen - mal eben aus Nostalgie in ein altes Kinderbuch gucken kann sie nicht mehr.

LG!