Ich könnte schreiend weglaufen (Silopo)

Ich hab’s gemacht. Bin einfach mal gegangen.
Folgende Situation heute morgen:

Gestern habe ich im Spätdienst gearbeitet. War 22:15 zuhause. Ab heute hab ich 3 Nachtschichten. Mein Mann war gestern mit unserem Sohn, er ist 3, bei seinen Eltern. Er hat jetzt Urlaub. Alles gut.
Als ich kam saßen wir noch etwas auf dem Sofa.
Heute morgen ist unser Sohn schon 6:30 aufgestanden.
Ich hab echt schlecht geschlafen weil der Kleine nicht in seinem Bett, sondern die halbe Nacht zwischen uns schläft.
Morgens gegen 7 Uhr bin ich dann aufs Sofa gegangen, damit ich noch etwas Schlaf für die kommende Nachtschicht bekomme.
Gegen 8:45 bin ich vom Lachen unseres Kindes aufgewacht und dachte noch, schön, dass die beiden Spaß haben. Nach 10 Minuten steht mein Mann allerdings aus dem Bett auf und schimpft mit dem Kleinen. Dann bin ich auch auf, sehe, dass er das Bad geflutet hat bin kurz in die Küche, um dort ein Tuch zu holen, sehe, dass das Müsli überall auf dem Tisch, Fußboden und Wand verteilt ist.
Ich habe mich angezogen und bin mit den Worten „Ich brauch Abstand von dem Chaos“ eine halbe Stunde rausgegangen.
Sollte mein Mann das alles selber regeln! Ich war satt! Ich mache und tue immer jeden Tag alles. Jetzt wollte ich einmal ausschlafen um fit für die Nachtschicht zu sein und er hat Urlaub und kommt nicht aus dem Bett um den kleinen zu beaufsichtigen und ihn fertig zu machen. Ich war so wütend!

Als ich nach Hause kam, war immerhin alles wieder sauber und das Kind angezogen. Das finde ich auch gut aber hab jetzt auch mal so erwartet und ihm dafür jetzt keinen Orden verliehen.

Wir haben dann gefrühstückt, er räumt hoffentlich noch die Küche auf, ich sitze auf dem Sofa und schreibe das hier, er spielt mit unserem Kind.
Alles wieder gut.

Es gibt öfter solche Situationen, wo ich denke „wenn ich mal ausfalle , kommt er hier nicht alleine mit ihm klar.“ Das finde ich mega traurig.
Er arbeitet viel von Montag bis Freitag und ich gönn ihm auch seinen Feierabend und das Wochenende aber ich brauch auch Pausen. Und nicht nur abends ab 21:30. Aber mir fällt es schwer das vernünftig anzusprechen. Er sagt auch manchmal, dass er ja so viel arbeitet und dann auch müde ist.
Wir wechseln uns jetzt abends immer ab mit dem bettfertig machen und schlafen legen. Das war eine zeitlang auch eher meine Aufgabe.

Ich habe das Gefühl, dass ich ausgebrannt bin. Dann denke ich wiede, dass das ja nicht sein kann, denn der Kleine geht in die Betreuung, ich arbeite nur Teilzeit, wir haben nur eine 3 Zimmer Wohnung.
Trotzdem fühle ich mich oft allein, habe miese Stimmungsschwankungen und das Gefühl, mein Leben nicht auf die Reihe zu bekommen. Und trotzdem wünsche ich mir schon sehr lange ein 2. Kind. Wir wollten immer 2. Ich fühle mich nicht komplett mit unserem wunderbaren Sohn. Da fehlt noch was. Dann denke ich wieder, ob mich das dann nicht doch komplett in die Klapse bringen wird...

Total sinnlos, dieser Post, aber das musste mal raus. Ich erwarte nichts. Es gibt schon einenge Posts dieser Art.

Schönes Wochenende

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Hey!

Auch wenn du der Meinung bist, dass es nur ein Sinnlos-Post ist, schick ich dir mal eine virtuelle Umarmung und wünsche dir viel Kraft, aber auch Freude mit deinem Sohn und deinem Mann.
Ich habe solche Situationen auch damals mit meinem Ex-Mann durch. Es war aber nicht der Trennungsgrund. 😅
Wenn die Kinder größer werden, dann wird es entspannter - dann kann man auch mal länger schlafen ohne das die Wohnung im Chaos versinkt.

Noch etwas: Du wirst bereit sein für ein zweites Kind, wenn du dich bereit fühlst. Und nein, ich denke nicht, dass dich ein weiteres Kind in die Klappse bringt. 😉☺

Also: Alles Gute für dich! Noch ein paar entspannte Minütchen zum Energie tanken für deine Nachtschichten und ansonsten viel Freude mit deinen beiden!

2

Hi,
im Gegensatz zu meiner Vorschreiberin, dachte ich sofort, hoffentlich ist sie nicht schon schwanger oder will noch ein zweites Kind, da landet sie sofort in der Klapse..........

Bei solchen Voraussetzungen läßt man es lieber, bzw. schiebt es noch paar Jahre auf, bis der Große in die Schule kommt, und viel weniger Hilfe braucht.

Wenn der Mann, ja der arbeitet "viel und lang", nicht genügend mit anpackt, jetzt, und nicht verspricht, wenn das 2. da ist, wird das anders, wäre mir das genug Arbeit.

Und 1 Kind ist viel weniger Arbeit als 2.

Die Wäsche von einem Kind, ist überhaupt nicht aufgefallen.
Mit 1 Kind, konnten wir, am Wochenende so weiter machen, fast wie früher.
1 Kind, bekommst Du "immer" unter.

Das 2. war uns "hereingeplatzt", und ich dachte, den bekommen wir auch noch groß. Wie oft ich heulend vor der Waschmaschine saß, und Wäsche sortiert habe, damit ich endlich mal meine Ruhe habe, unzählbar.........

Soviele Ansagen, weil vom Mann nichts kam, er nicht gesehen hat was fehlte, oder gemacht werden musste.
Soviele Wäsche................Wahnsinn, soviel Wäsche.
Das Geld.............wenn es vorher schon knapp war, ist es dann richtig fies.

Spann ihn viel mehr ein, mach Ansagen, das ihm aufgeht, wieviel Arbeit das alles ist, das jeder seine Pause braucht, und wenn das Jahrelang funktioniert, dann nochmal ein Gedanken, an ein 2. Kind verschwenden, vorher kannst Du sicher sein, das es so weitergeht, und Du für alles zuständig bist.

Alles Gute

8

Hey ich empfinde das ganz anders. Es ist natürlich mehr Wäsche bei uns mit 2 Kindern, aber nicht viel mehr. Ich wasche die Kindersachen eh getrennt von unseren und bekomme jetzt wenigstens mal ne Waschmaschine voll. Und ja, bei uns ist es tatsächlich so, dass Kind 2 irgendwie so nebenher läuft und keine besonders große zusätzliche Belastung ist. Ich denke, das ist auch von Kind zu Kind unterschiedlich.

9

Das 1. Kind hatte nie mit Land gebäuert, nie Bauchweh, hat Nachts durch geschlafen, anstandslos auch die Flasche mit Mumi genommen.

Nr. 2, hat immer gebäuert, und sich und mich getroffen. Er hatte durchgehend ein warmes Kirschkernkissen auf dem Bauch, auch nachts, und er wäre lieber verhungert, als die Flasche genommen.

Ich hatte soviel mehr Wäsche. Wenn man bedenkt, das wenn man daheim ist, auch mal ein Oberteil 2 Tage anziehen kann, und ich aber mindestens 4 Oberteile und der Kleine auch brauchten, pro Tag, das war schon viel viel mehr an Wäsche, als vorher.

Dann war stillen und Kindergarten-Abholzeit, so oft gleichzeitig. Da hat er nur 1 Brust bekommen, da ich oft genug meine Mutter anrufen musste, wenn es überhaupt nicht ging, und sie dann den Großen abgeholt hat.

Ich war mich damals am zerreißen, daß jeder genug Ansprache hatte, und der Große nicht eifersüchtig wird.

Man ist sehr viel unflexibler, das Auto noch viel voller, mit Kiwa oder Buggy, Laufrad/Rad etc. So hat jedes Elternteil ein Kind zum aufpassen oder bespaßen. Bei einem Kind, konnte aber jeder mal, an einem Geburtstag/Party/Kirmes, mal in Ruhe zu seinen Leuten..................

Andere Eltern halten es noch viel strenger mit dem Mittagsschläfchen, hätte der Kleine die nicht im Kinderwagen gemacht, wären wir 4 Jahre nicht über Mittag rausgekommen.

Und extra Waschen, für was? Ich trenne genug, hätte ich noch Kinder und uns getrennt, hätte ich ja 12 Wäschekörbe zum sortieren gebraucht, und keine 6. Und den Platz dazu auch.

Sie sind jetzt 12 und 15 Jahre, ich habe es überlebt, aber auch 25 Kilo mehr, als 1 Stunde vor Geburt des Kleinen.

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Dein Beitrag könnte fast von mir kommen...
Außer, dass mein Mann in Schicht arbeitet und ich mit 2 Kleinkindern daheim bin.
Wobei die Große in den Kindergarten geht.

Ich fühle mich gerade auch sehr "durch".
Dauernd ist was, gefühlt geht die Welt ohne mich unter.
Schlafen ist gerade mit meinem Heuschnupfen fast net drin, ausschlafen ist eigentlich nicht möglich.

Ich brauche auch mal einen Tag für mich, mein Mann kann das ja immer mal wieder machen. Ich hab nur meine paar mal Sport wo ich machen will.

Ich glaube ich war das letzte mal richtig aus vor der ersten Schwangerschaft.

Zeit endlich für uns um mal was zu machen!

Erhol dich schön!

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Darüber hab ich grade tatsächlich mit meinem Mann geredet.

Läuft es bei euch denn sonst gleichberechtigt? Stichwort Mental Load. Du machst eben nicht „nur“ Teilzeit und mehr Haushalt und Kinderbetreuung. Vermutlich organisierst du eure Termine, hast den Kleiderschrank vom Kind im Blick, Kindergartenveranstaltungen, etc. Und auch das kostet Energie!

Dein Mann ist natürlich auch müde und braucht Pausen, völlig ok. Aber er fordert sie ein (auch völlig ok!) und das solltest du ganz dringend auch tun. Auch wenn du anders sozialisiert bist und es dir schwer fällt - man kann das üben und lernen! :)

Mit einem 2. Kind würde ich wohl aber vorerst warten, bis es besser geregelt ist und du wieder mehr Energie hast…

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Hallo
Lass dir bitte bitte gesagt sein; 2 sind so ein krasse Unterschied zu 1. Bei einem Kind hast noch den Luxus dich zu fragen, wer es denn jetzt machen soll …das aufräumen in deiner Situation. Bei 2 kommst du nicht mehr dazu. Es ist mehr als 100 % mehr..mehr Wäsche, mehr Sorgen, mehr Stress, mehr Lärm, mehr Chaos, mehr Kosten.
Das musst du mit dem Herzen entscheiden und sag dir bitte nicht: so schlimm wird es nicht. Doch, wird es. Und es lohnt sich, aber es ist sehr sehr hart.

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Lass dich durchchecken.
Blutwerte und co.

Öfter ausgebrannt fühlen würde ich als Warnhinweis sehen.

Das mit dem gefluteten Bad: das kenne ich von einigen Familien. Auch wenn beide Eltern gerade zu Hause waren/ Urlaub hatten.
Dich trifft es hart, weil du dich grade eh schon mies fühlst.

In Zeiten, in denen ich krank war / bzw. meine Schilddrüse nicht eingestellt war, rissen mich Kleinigkeiten in das Gefühl ausgebrannt zu sein; in das Gefühl es selbst nicht hinzubekommen.

Als ich gesund war und Kind Kleinkind, gab es so einigen Mist, den ich aufzuräumen hatte. Gefahrensituationen hatte ich im Blick. Bei Wassergeräusch schneller gucken gegangen. Aber hinterherzuräumen etc. gab es so einiges... ich räumte hinterher, bezog Kind mit ein und es wurde besser. Gesund war es ein Seufzen oder ein klarer Hinweis ans Kind mit Einbeziehen.

Selbst krank reichte weit weniger aus, um das Gefühl zu haben, zusammen zu brechen.

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Ich hatte Mittwoch tatsächlich eine Blutentnahme, in der sehr viele Werte gecheckt wurden. Aber im Rahmen einer Nachsorgeuntersuchung. Ich war nämlich auch schonmal sehr krank (maligne Systemerkrankung) Ergebnisse bekomme ich kommende Woche.
Schilddrüsenunterfunktion und Eisenmangel hab ich auch.
Ich habe manchmal Angst, dass ich tatsächlich ein Burnout oder eine Depression bekomme. Ich kenne mich so gar nicht. Ich war immer lebensfroh und hab alles locker und entspannt gesehen, auch mit Baby und später Kleinkind.
Seit Oktober/November letzten Jahres bin ich total verändert. Total unzufrieden, gereizt, müde, antriebslos. Dachte, ich muss die Krankheit noch verarbeiten (war auch in der Reha) aber jetzt wird dieser psychische Zustand doch wieder schlimmer.
Sorry für den langen Text.